10. Die sich liebenden Türme
~•{Die sich liebenden Türme}•~
Die Geschichte endet jedoch nicht hier. Es endet nie mit dem Tod – vielmehr beginnt diese Geschichte erst mit dem Tod.
Denn es ging nicht um den Schriftsteller von Üsküdar – es handelt sich nie um den Schriftsteller.
Das Hauptwerk dieser Geschichte ist die Verbindung zwischen den Zwei Türmen Istanbuls, einer gezeichnet von Liebe, der andere gepeinigt von Einsamkeit. Und die einzige Verbindung zwischen den beiden Türmen, ist die Tragödie, die sich von Epoche zu Epoche erneut ereignet, der blaue Ärmel der Freiheit, welcher Meere verband aber Kontinente trennte.
Der Galataturm wurde zwar mit Liebe gefüllt, jedoch war diese Liebe insofern nutzlos, da es niemanden gab, dem er sie geben konnte.
Denn dem Phänomen der Liebe bedarf es zweierlei Seelen.
Der Mädchenturm war in einer Hinsicht einsam, da sie nur die Geliebte war, aber niemand sie erreichen konnte, um ihr diese Liebe auch nur ansatzweise geben zu können.
Und so blieb beiden nichts anderen übrig, als ihr stupides Dasein miteinander aber doch getrennt als stumme Zeitzeugen in der Stadt der tragischen Lieben zu verbringen
Und es schien so, als wären alle Lebenden der Stadt Istanbul mit demselben Fluch wie sie belegt, mit dem Schicksal sich zu finden, aber nicht Zusammensein zu können.
Das Kreischen der Möwen um den Galataturm wurde vom Wind zum Mädchenturm inmitten des Bosporus getragen, welcher als Antwort mit seinen salzigen Wellen gegen das alte Gestein peitschte.
Jahre zogen ins Land, Katastrophen und Tragödien huschten durch die verwinkelten Straßen und eine leise Melodie wurde von Zeit zu Zeit gesummt, jedoch verlor auch diese Melodie irgendwann ihre Worte.
Eines aber blieb von bestand, in Engen Straßen von Istanbul – die hoffnungslose Liebe zwischen den Galataturm auf dem Festland, und den Mädchenturm in den salzigen Gewässern.
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