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Zweiundzwanzig

Als ich mich so weit beruhigt habe – beruhigt, nicht wieder zusammengerafft, ich weiß nicht mal, ob ich je wieder dieselbe sein werde – krame ich mein Handy heraus, um Mariah eine Nachricht zu schreiben, auch wenn ich nicht weiß, ob diese beschäftigt ist. Ich verharre in der Bewegung. Nein. Wenigstens eine von uns soll einen schönen Abend haben. Sie hätte ohnehin kein Auto, um mich heim zu fahren. Also sammle ich all meinen Mut zusammen und schicke stattdessen Khan eine Nachricht.

Kannst du mich heim fahren?

Ich mache mir keine Mühe, ihm den Grund dafür zu erklären. Khan tickt in dieser Hinsicht so ähnlich wie mein Bruder. Er fragt nicht viel nach, ehe ich nicht selbst anfange zu erzählen. Seine Antwort kommt prompt in der Form eines Anrufs.

„Wo bist du?", will er wissen, klingt aufgewühlt, atmet schwer.

„Ich..." Ich stocke. Wo bin ich?

„Keine Ahnung." Seufzend blicke ich mich um. Meine Nase läuft.

„Vor einer Weile bin ich an der Bushaltestelle vorbeigelaufen." Das ist aber auch das einzige, an das ich mich erinnere. Khan flucht, dann höre ich einen Motor aufheulen. Und mir fällt auf, dass schon wieder er es ist, der mich aus einer Situation mit Darren rettet. Es sollte mir peinlich sein, aber irgendwie bin ich einfach unendlich dankbar dafür, dass er das für mich tut.

„Bleib dran, ich bin gleich bei dir." Es hört sich an, als lege er das Telefon neben sich. Verschiedene Geräusche dringen zu mir durch und ich konzentriere mich auf eben diese Geräusche, um nicht zusammenzubrechen. Mir ist so schlecht, dass ich Gefahr laufe, ein drittes Mal zu kotzen. Ich versuche gar nicht aufzustehen, weil ich weiß, dass ich dann umkippen würde. Unglaublich, wie schnell mich Darren an die Grenzen meines Seins drängt.

Darren. Sein Verrat schmerzt mehr als die Tatsache, dass wir unsere Beziehung nicht retten konnten. Die war ohnehin schon verloren, da mache ich mir nichts vor. Wenn er bereit war mich zu betrügen, dann hat er mich nicht wirklich geliebt, oder? Seine Liebe... war sie gespielt? War es keine unausgesprochene Tatsache für ihn, dass wir uns geliebt haben? Vielleicht war es das nur für mich. Vielleicht war ich einfach nicht gut genug für ihn.

Scheinwerfer blenden mich, als ich die Augen das nächste Mal öffne. Ich kann mir vorstellen, welchen Anblick ich Khan biete. Eine Tür wird zugeworfen, dann steht er vor mir. Nein, er steht nicht, er setzt sich neben mich. Und es ist ruhig. Zu ruhig. Ich fahre über den Rock meines Kleides. Dieses wunderschönen Kleides, das ich nach heute Abend am besten in den Karmin werfe. Irgendwann hole ich rasselnd Luft.

„Kannst du mich nach Hause fahren?" Sehr originell, aber diese Stille macht mich schier wahnsinnig. Khan trägt eine Jeansjacke, die ich unter anderen Umständen echt cool gefunden hätte. Er bemerkt mein Zittern und hadert nicht lange, zieht die Jacke aus und legt sie mir über die Schultern, bevor ich protestieren kann. Dabei zittere ich ja nicht nur, weil mir kalt ist.

„Sonst wäre ich nicht hier", sagt er leise. Wieder Stille. Dann:

„Bist du... ist alles in Ordnung mit dir?"

„Ich bin okay", kommt es wie aus der Pistole geschossen. Also abgesehen davon, dass mein Ex-Freund, der heute eventuell wieder mein Freund hätte werden können, mich mit einer meiner engsten Freundinnen betrogen hat, weil ich zu beschäftigt war mir Geld verdienen zu wollen, weil ich eben nicht wie andere easy peasy aufs College gehen kann, weil meine Familie nicht genug Geld hat und... Tränen fließen mir über die Wangen.

„Ich muss doch okay sein", hauche ich, meine Stimme erstickt. Verzweifelt vergrabe ich den Kopf in meinen Händen.

„Ich..." Es tut so unfassbar weh. Starke Arme legen sich um mich. Khan drückt mich an seine Brust und mir ist wenigstens nicht mehr kalt. Trotzdem ändert diese Geste nichts an dem Schmerz, den ich empfinde.

„Es ist okay, nicht okay zu sein, Stew." Beim Klang meines Namens aus seinem Mund beginne ich noch stärker zu heulen. Es ist okay, nicht okay zu sein. Und so sitzen wir eine Weile schweigend da, ich in seinen Armen, sein Auto am Straßenrand, die Sonne am Untergehen.

Trotz der Wärme, die mich dank ihm umhüllt, zittere ich unaufhörlich weiter. Er spürt das auch.

„Du..." Er seufzt, streicht mir über den Kopf, ohne es ganz zu merken. Seine Berührung ist sanft, erfüllt mich mit Zuneigung, die ich nicht ganz beschreiben kann. Der Moment ist zerstört, als er einen Schokoriegel aus seiner Tasche zieht. Er hält ihn mir hin.

„Hier. Zucker hilft immer." Und das scheint er ernst zu meinen. Ich kann nicht anders als den Riegel in seiner Hand anzustarren. Mein Unterbewusstsein meldet sich zu Wort und hält mich davon ab, den Riegel entgegenzunehmen.

„Alles gut", nuschle ich und weiche seinem Blick aus.

„Stew." Er greift nach meiner Hand und legt den Riegel hinein. Mehr nicht.

„Ich mag es lieber, wenn du mich Blondie nennst." Er nennt mich nur Stew, wenn er es ernst meint. Und diese Situation gerade würde ich am liebsten die Toilette hinunter spülen. Mir geht es schon schlecht genug und jetzt will er mir auch noch Schokolade andrehen. Khan schüttelt den Kopf, kann ein Grinsen aber nicht unterdrücken.

„Iss. Danach geht es dir nicht unbedingt besser, aber Schokolade soll Glückshormone bringen." Er beobachtet, wie ich den Riegel aus dem Papier nehme und ihn in den Mund stecke. Beobachten kann er aber nicht, wie ich innerlich unter den Gedanken zusammenbreche. Ich wende den Blick ab, ertrage es nicht beim Essen beobachtet zu werden. Meine Augen brennen, und sie brennen nicht, weil ich wieder an Darren denke. Ich denke an einen Augenblick von vor gut vier Jahren, der diesem hier nicht unähnlich war.

Schokolade ist gut für dich.

Mikaels Stimme in meinem Kopf treibt mir weitere Tränen in die Augen. Zum Glück kennt Khan den Unterschied nicht. Es war das erste Mal gewesen, dass ich die Sorge in Mikaels Blick erkannte. Dass ich ihn dazu veranlasste sich um mich zu sorgen. Ich erinnere mich, wie er mich vom Cheerleading heim brachte. Ja, richtig gehört. Ich war damals Cheerleaderin. Eine der besten.

Ich war total neben der Kappe, hatte den Tag nichts gegessen und vermutlich auch nichts getrunken – er sah das. Er sah, dass ich erschöpft war. Und hielt mir den Schokoriegel genauso hin wie es Khan eben getan hat. Nur dass ich ihn damals nicht annahm, auch als er ihn mir genauso in die Hand drückte.

Das Cheerleader-Training an jenem Tag war das letzte Training dieser Art. Der Tag war auch der letzte Tag dieser Art.

Little did I know, dass ich heute, knapp vier Jahre später in genau derselben Situation sein würde. An einem anderen Ort. Zu einer anderen Zeit. In anderer Form. Aber doch irgendwie gleich.

Die Tränen fließen mir über die Wangen(wann habe ich überhaupt wieder angefangen so oft zu weinen), während ich den Riegel in mich hinein stopfe. Ich gestatte mir keine Gedanken. Gestatte meinem Unterbewusstsein keine Möglichkeit mich kaputt zu machen. Stattdessen winde ich mich aus der Umarmung und lasse mich zurück fallen. Dann liege ich so da, starre in den Himmel hinauf.

„Darren hat mich betrogen", sage ich, weil ich finde, Khan hat es verdient, die Wahrheit zu wissen.

„Ich weiß", gesteht dieser, wirkt irgendwie kleinlaut. So kenne ich ihn gar nicht. Verwirrt stützte ich mich auf die Ellenbogen und sehe in der kommenden Dunkelheit zu ihm auf.

„Du weißt davon?" Ich kann nicht verhindern, dass meine Stimme eine gewisse Schärfe annimmt. Hat er mich etwa auch belogen?

„Nein, nicht so wie du jetzt denkst." Er legt sich ebenfalls hin und wendet mir sein Gesicht hin. Ich erkenne bloß Umrisse, so dunkel ist es mittlerweile.

„Sobald ihr davon gegangen seid, hat Ash angefangen wie irre zu lachen. Ich mag den Typ, ehrlich, aber er hat einfach kein Taktgefühl." Khan schüttelt den Kopf.

„Sagte irgendwas von wegen, das würde jetzt lustig werden. Dann ist Anne hinter euch her gerannt, hat Rina und mich total schockiert stehen lassen. Ash lachte noch mehr bis er irgendwann mit der Sprache raus gerückt ist." Er räuspert sich.

„Es war schlimm. Wirklich schlimm. Ash war total dicht, hat nur noch Sachen von sich gegeben, die für mich keinen Sinn ergeben haben. Anne hätte Darren mit dir betrogen. Irgendwann hat's dann Klick gemacht." Er schnipst mit den Fingern.

„Ich habe verstanden, dass Anne nicht Darren mit dir sondern dich mit Darren betrogen hat. Und das hat mich echt verstört. Ich bin dann auch nach draußen gerannt und nun ja..." Ich beiße mir auf die Lippe, als ich sehe, wie verlegen er ist.

„Sagen wir einfach, Darrens Gesicht sieht jetzt vermutlich so aus wie du dich fühlst." Er hat ihn geschlagen? Hat er ihn wirklich geschlagen?

„Du hast Darren verprügelt." Wow.

„Tut mir leid, aber irgendwie war da selbst meine Toleranzgrenze überschritten."

„Wow." Ich setze mich wieder auf, lasse diese Nachricht auf mich wirken. Er hat Darren für das, was er mir angetan hat, zusammengeschlagen.

„Danke."

Um die Ernsthaftigkeit aus dieser Situation zu holen, füge ich hinzu: „Wusste nicht, dass du ein Schlägertyp bist."

„Und ich wusste nicht, dass man sich neuerdings dafür bedankt, wenn jemand jemanden zusammenschlägt."

„Wenn dieser jemand es verdient hat, dann bedanke ich mich auch zehn Mal bei dem anderen jemand", gestehe ich.

„Ich zähle mit." Khan grinst mich von unten an. Augenverdrehend stehe ich auf. Kurz wird mir schwarz vor Augen, also stolpere ich blind zum nächsten Mülleimer. Dort halte ich mich für einige Sekunden fest und atme tief durch. Das ist langsam echt nicht mehr lustig. Ehrlich gesagt ist es verdammt beängstigend, wie oft mein Kreislauf in letzter Zeit an den Nullpunkt sinkt.

„Komm." Khan packt mich an den Schultern und steuert mich in Richtung seines Wagens. Er öffnet mir die Beifahrertür und lässt mich einsteigen. Dann geht er um den Wagen herum, öffnet seine eigene Tür, steigt ebenfalls ein und fährt los.

Schon bald lassen wir die hellerleuchtete Schule hinter uns, ich bin nämlich gar nicht so weit gelaufen wie ich dachte, und nähern uns der Autobahn.

„Das ist aber die falsche Richtung", sage ich und schließe seine Jeansjacke, die ich immer noch trage. Es wird langsam kalt und außerdem riecht die Jacke gut. Es scheint ihm nichts auszumachen, dass ich sie weiterhin trage.

„Ich lasse dich jetzt nicht allein", meint Khan nur und fährt weiter. Den Rest der Fahrt schweigen wir. Er fährt in seine Straße, hält aber nicht bei seinem Haus, sondern biegt am Ende der Straße rechts ab, dann noch einmal und noch einmal. Schließlich stehen wir vor einem... Haus mit mehreren Stockwerken, das hell leuchtet. Pardon, die untersten beiden Stockwerke leuchten. Vielleicht ein Lokal. Die Aufschrift Der Bieber lässt jedenfalls auf einen öffentlichen Ort schließen, auch wenn ich mich frage, wer seinen Laden Der Bieber nennt. Ich erinnere mich, hier ein paar Mal mit Darren vorbei gefahren zu sein, wenn er mich mitnahm – dennoch habe ich mich nie sonderlich für den Laden interessiert.

Darren. Ein Schauder läuft mir über den Rücken.

„Hübsch", kommentiere ich.

„Was machen wir hier?" Ich blicke an mir herunter. Wie gerne würde ich einfach dieses Kleid los werden. Es widerstrebt mir, auch nur noch eine Sekunde etwas an mir zu haben, das ich mit Darren verbinde. Gut, vielleicht sollte ich mich dann gleich in einen Beichtstuhl begeben.

„Essen natürlich, was denkst du denn?" Skeptisch blicke ich ihn an. Also wirklich ein Lokal, vielleicht ein Restaurant. Warum geht es jedes Mal, wenn ich mit ihm zusammen bin, um Essen? Ich bin nicht hungrig. Jedenfalls versuche ich mir das einzureden.

„Mir geht's gut. Der Riegel hat seine Wirkung entfaltet." Khan legt den Kopf schief. Wieder steht dieser undefinierbare Ausdruck in seinen Augen.

„Dafür habe ich Hunger." Dann schnallt er sich ab. Ich würde mich am liebsten ohrfeigen. Super. Jetzt hält er mich nicht nur für blond sondern auch für egoistisch und selbstbezogen und egozentrisch und-

„Du hast heute Abend eine Menge durchgemacht. Wenn du nichts isst, wirst du noch zusammenbrechen", sagt er in diesem Augenblick. Ich weiche seinem Blick aus. Vielleicht wäre das gar nicht so schlimm. Das Zusammenbrechen meine ich. Vielleicht ist es genau das, was ich jetzt brauche. Eine Ohnmacht. Einen Moment des Nichts. Schlaf? Zeit, ohne nachzudenken. Ohne zu realisieren, was heute passiert ist – was vor zwei Wochen passiert ist.

„Bis jetzt bin ich noch nicht zusammengebrochen", bemerke ich, weil ich das Gefühl habe, etwas sagen zu müssen. Er zieht eine Augenbraue hoch. Wenn er sich fragt, warum ich mit ihm über Essen diskutiere, so zeigt er seine Verwunderung nicht. Er tut einfach so, als wäre das ein Gespräch, das er mit jedem anderen Menschen auch führt.

„Noch nicht, richtig. Aber das kann noch kommen. Jetzt komm. Sonst sterbe ich nämlich vor Hunger."

„Moment noch. Hast du zufällig was zum Anziehen hier drin? Ich..." Seufzend deute ich auf das Kleid.

„Das Kleid ist schön." Er versteht nicht, was ich damit meine. Khan löst auch meinen Anschnaller, greift dann über mich hinweg nach der Beifahrertür und öffnet sie von innen. Ich halte die Luft an, weil er mir dabei so nah ist, dass ich mal wieder seinen ganz eigenen Duft inhalieren kann. Zimt. Gott, wie ich diesen Duft liebe. Für einen Moment vergesse ich, was ich ihn eben gefragt habe.

„Ehrlich, da drinnen sitzen Menschen, die viel aufgetakelter sind als wir beide", sagt er dann. Mir geht es nicht darum, dass ich mich overdressed fühle. Wäre schön, wenn es so einfach wäre.

Khan zieht sich nicht gleich zurück, als er das sagt, sieht mich nur an. Aus der Nähe sind seine Augen sogar noch blauer. Ich seufze, einerseits benebelt von seinen Augen, andererseits total klar im Kopf und unsicher, ob ich ihn einweihen soll, was dieses Kleid symbolisiert. Lieber nicht, beschließe ich.

Nicht dass er Darren ein weiteres Mal zusammenschlägt. Auch wenn ich ihn für diese Geste am liebsten abknutschen würde. Verurteilt mich dafür so sehr ihr wollt, ich mag Khan. Er verhält sich nun mal wie ein echter Gentleman.

♤♤♤

Ich sitze im Zug und bin in Posting laune(auch wenn ich grundsätzlich immer die Züge erwische, die kein db-WLAN anbieten und meine mobilen Daten längst k.o sind)(weil der Zug mal wieder keine Lust hat weiteruufahren wegen technischen Problemen und ich BITTE UM IHR VERSTÄNDNIS)

(ICH MAG GROßBUCHSTABEN, NOCH IRGENDWER?)

... and I still love Khan and I know you do too. eine schöne Sache, so als Schreiberling seine Charaktere genau so zu machen wie man sie haben will...
xxx

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