Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Dreizehn

Eine Weile schweigen wir, meine Hände in seinen, mein Blick auf der Leinwand. Bilder von Dan und Ana schweben darüber. Ein Bild von Ana, Melania, Lizzy, mir und drei weiteren Mädchen vor unserer Schule auf dem Gras. Wir waren so jung. So klein. So naiv und unwissend. Dachten, das Leben drehe sich nur um Jungs und Beliebtheit.

„Ich war elf", sage ich, einer Eingebung folgend, und hole tief Luft.

„Du musst nicht...", setzt Khan an, aber ich merke, daran, wie er sich etwas aufsetzt, dass ihn doch interessiert, was ich zu sagen habe.

„Ohh doch", ich lache leise, kein bisschen glücklich.

„Ich muss." Das Bild von uns Mädchen verschwindet, stattdessen ist da wieder Ana. An ihrem zehnten oder elften Geburtstag. Ich muss ihm jetzt davon erzählen, weil ich ansonsten platzen werde. Weil ich mich ansonsten für den Rest meines Lebens hassen werde, unsere Beziehung zerstört zu haben. Ich vertraue Khan. Das tue ich vermutlich seit dem Tag, an dem wir uns kennenlernten.

„Ana und ich kennen uns seit der ersten Klasse. Wir waren sofort beste Freundinnen." Ich erinnere mich an meinen ersten Schultag und wie Ana, die laute, selbstbewusste Ana, mich ansprach. Mich, die ich zu schüchtern war, um überhaupt jemanden in die Augen zu schauen.

„Mit elf kamen wir in die Junior High. Und wir waren immer noch beste Freundinnen, aber während wir früher immer nur zu zweit gewesen waren, kamen auf einmal andere Mädchen dazu. Wir waren nicht mehr Ana und Stew, sondern Ana, Stew, Melania, Lizzy, Romina, Stace und... Lisa? Mit manchen von ihnen habe ich nie ein Wort gewechselt. Mit anderen – Melania zum Beispiel – habe ich viel zu viel gesprochen." Ein Bild von Melania und Ana erscheint. Es muss vom letzten Jahr sein, da die beiden erwachsener aussehen, Ana ihren roten Bob hat.

„Als Elfjährige bist du ständigen Einflüssen durch deine Umwelt ausgesetzt. Was Mum, Grandma oder Dad sagten, war Gesetz. Was Melania, Ana oder eines der Mädchen sagte, war die Wahrheit und wichtig." Ich schnaube wieder. Aus Melanias Mund kam nie etwas sinnvolles.

„Elfjährige Mädchen können wahnsinnig gemein sein – generell können Mädchen verdammt gemein sein." Ich denke an die Szene von eben und seufze.

„Sie können hinter deinem Rücken die schlimmsten Sachen sagen und in deiner Gegenwart vorgeben, dich zu lieben. Das merkst du spätestens, wenn du einer von ihnen ein Geheimnis anvertraust und dieses Geheimnis am nächsten Tag der gesamten Schule bekannt ist. Selbst den Leuten, deren Namen du nicht mal weißt." Hinfällig, dass diese Geheimnisse meistens ebenfalls nur von Verliebtheiten handelten, was zählte, war der Vertrauensbruch durch gute Freundinnen. Khans Finger wandern über meine Hände, massieren sie. Ich schließe die Augen und lasse den Kopf nach hinten fallen, dankbar für die Dunkelheit, die ihm die Sicht auf meine geröteten Augen und meinen Gesichtsausdruck erschweren.

„Melania war schon immer hinterlistig. Sie, Ana und ich waren anfangs am besten befreundet, aber ich hatte oft das Gefühl, überflüssig zu sein. Als ob sie mich gar nicht in ihrer Runde haben wollten. Die Dinge, die Melania zu mir gesagt hat, schwirren mir jetzt noch manchmal im Kopf herum." Für einen Moment höre ich auf zu reden.

„Sie wirkt wie eine erfahrenere Version von Anne", murmelt Khan und ich nicke.

„Der Unterschied ist, dass ich Melania nie anders kannte. Anne... Ich glaube, Anne ist im Moment nicht sie selbst. Und ich war zu beschäftigt mit mir selbst, um sie danach zu fragen." Ich war eine schlechte Freundin. Das bin ich Mariah gegenüber vermutlich immer noch. Ich sollte mich ändern. Khan macht ein Geräusch, aber bevor er etwas erwidern kann, hebe ich die Hand.

„Egal. Das ist ein anderes Thema." Jetzt, wo ich bereit bin, die Karten offen auf den Tisch zu legen, will ich es so schnell wie nur möglich hinter mich bringen.

„Naja, noch dazu kommt, dass wir alle Cheerleader waren. Das Training war nicht leicht, obwohl es Spaß gemacht hat. Ich war nicht unbedingt die beste, auch nicht die schlechteste. Wie das so ist, wenn man in die Pubertät kommt, wurde ich immer..." In meinem Kopf gehe ich die Worte durch, die mir auf der Zunge liegen.

„Wuchtiger, schätze ich. Und das fing irgendwann an aufzufallen. Besonders Melania ließ keine Gelegenheit aus, mir ihre Meinung zu geigen. Naiv wie ich war, dachte ich natürlich, sie meinte es gut. Ich habe ihr geglaubt, als sie sagte, ich sei zu dick. Dabei... war ich das vermutlich nicht wirklich." Ich werfe einen Blick auf die Leinwand. Nein, auf diesen Bildern sehe ich sehr durchschnittlich aus. Vor allem auf den älteren.

„Als sie mir von ihren Methoden erzählte, war ich Feuer und Flamme." Tränen treten mir in die Augen.

„Ich hab dir schon mal gesagt, dass ich keine Bullimie habe. Ich hatte sie auch nie. Melania hat mir mehrmals gezeigt, wie man sich dazu zwingt zu kotzen. Es hat nie funktioniert." Mein Herz krampft sich zusammen.

„Ich konnte mir selbst das nicht antun." Im Endeffekt habe ich mir genauso viel Schmerz zugefügt, ohne mich zu übergeben. Ich habe es nur nie verstanden.

„Sie meinte, wenn es mit dem Übergeben nicht klappt, soll ich versuchen, weniger zu essen. Man kann bis zu so und so vielen Tagen ohne Essen überleben, wenn man genug Wasser trinkt. Bei meiner Familie erklärte ich mein neues Essverhalten mit einer Diät." Ein weiteres Bild von Melania und Ana erscheint. Ich blicke ihr direkt in die braunen Augen. Diese fast schon leeren braunen Augen. Ob sie selbst eine Essstörung hat? Was wohl in ihrem Kopf vorgeht... Ich habe nie versucht, Empathie für Melania zu empfinden, sie war ein Arschloch ersten Grades. Doch das ändert nichts daran, dass es mir unglaublich leid für sie tut, was sie alles tun muss, um mit sich selbst klarzukommen?

„Du kennst meine Eltern. Das war kurz nachdem Dads derzeitiger Roman von den Bestsellerlisten gerutscht ist, kurz nachdem Mum aufgehört hat zu arbeiten. Die beiden hatten wichtigeres zu tun, als sich Gedanken um ihre Teenagertochter zu machen, die meinte, sie müsste abnehmen. Mikael... er war der einzige, der mit mir darüber redete und versuchte mir zu verklickern, dass mit meinem Körper alles in Ordnung war. Ich war allerdings zu fixiert auf Melania, als dass ich ihm wirklich zuhörte." Die Tränen rinnen mir unkontrolliert über die Wangen.

„Stew", haucht Khan. Er lässt meine Hände los, berührt mich an der Wange. Ich schließe die Augen. Die Worte purzeln jetzt immer schneller aus meinem Mund, fast schon als würden sie vor mir wegrennen, vor mir, die versuchen würde, sie zu ersticken. Die Worte.

„Für ein Jahr hab ich... weniger gegessen. Ich wurde dünner, beliebter. Das fünfte Rad am Wagen war ich immer noch, aber irgendwie fand ich auch andere Leute, die mich tatsächlich mochten und plötzlich gefiel es mir... Es gefiel mir, was die Diät mit mir anstellte." Ich seufze, als seine Finger die Tränen wegwischen.

„Ich dachte... wenn ich noch weniger esse, würde es mir noch besser gehen. Vielleicht würde Anas und meine Freundschaft wieder fester werden. Vielleicht würde ich besser im Cheerleading werden. Vielleicht... keine Ahnung, was ich mir noch alles erträumte. Ich wollte sein wie Melania und womöglich hat sie recht damit, dass ich Aufmerksamkeit wollte. Aufmerksamkeit, die ich zuhause kaum noch bekommen habe. Nur von Mikael und der war bekanntlich zu besorgt." Das ist er immer noch.

„Bis dahin habe ich nie wirklich gehungert. Na klar, an manchen Tagen habe ich zu wenig gegessen und mein Magen grummelte, aber ich habe nie versucht, mehrere Tage komplett ohne Essen zu verbringen. Ich war zwölf, fast dreizehn, als wir auf Trainingslager fuhren – mein letztes Trainingslager. Es war das erste Mal, dass ich mich dazu entschied, gar nichts zu essen." Khan holt scharf Luft.

„Und wenn ich entscheiden meine, dann meine ich eigentlich das Gegenteil davon. Die Menschen denken immer, Essstörungen wären bewusste Entscheidungen. Als ob du dich irgendwann dafür entscheidest, dich runter zu hungern. Ist ja auch nicht so, dass du dich irgendwann dazu entscheidest Krebs zu haben." Bei diesen Worten zuckt er zusammen und ich entschuldige mich schnell.

„Drei Tage lang hab ich nichts gegessen. Irgendwann stand ich auf den Schultern dieses Jungen. Das Bild ist vorhin sogar aufgetaucht. Mir wurde schwarz vor Augen. Long story short: ich bin gefallen. Hätte er nicht schnell genug reagiert, ich hätte mir das Genick brechen können. Natürlich hat Mikael Wind davon bekommen, er hat von da an immer darauf geachtet, dass ich genug esse." Ich ziehe die Schultern hoch und meine Beine an.

„Was mich nicht daran hindern konnte, weiter zu machen. Auf gewisse Weise hat es sich gut angefühlt. Ich wusste, was passiert, wenn ich wenig esse und es hat mir gefallen. Gleichzeitig wurden meine Klamotten weiter, größer. Ich wurde dünner und irgendwann waren da diese Knochen, die viel zu deutlich hervorstachen und... es hat mir nicht gefallen. Ich befand mich in diesem Teufelskreis. Entweder ich machte weiter wie zuvor und es würde so weiter gehen oder ich hörte damit auf und... was dann? Mein Leben war langweilig, der einzige, dem ich wirklich wichtig war, war Mikael und der war mein Bruder. Armseliger ging es praktisch nicht – dachte ich. Ohne die Schmerzen, ohne das ständige Weinen, ohne all den Kram, den ich durchgemacht hatte, wäre mir wieder langweilig gewesen. Und eigentlich... eigentlich wollte so ein bestimmter Teil in meinem Kopf auch gar nicht, dass ich aufhörte." Ein Schluckauf bricht aus mir heraus und ich schüttle den Kopf.

„Ich glaube nicht, dass man das verstehen kann, wenn man es selbst nie erlebt hat." Wieder schweigen wir für eine Weile. Khans Hände wandern an meine Taille, die sofort wärmer wird – diese Geste hat nichts intimes an sich, sie ist erfüllt von Zuneigung und... Sorge. Ausnahmsweise lasse ich ihn fürsorglich sein. Er zieht mich auf seinen Schoß, aber da ich die Augen immer noch geschlossen habe, kann ich seinen Gesichtsausdruck nicht deuten. Ich möchte auch gar nicht wissen, was er denkt. Im Moment bin ich damit zufrieden, dass er mich hält. Ich lege mein Kinn auf seiner Schulter ab.

„Kurz vor Ende des letzten Schuljahres, das ich hier verbracht habe, hatte ich dann den tiefsten Durchhänger. Melania und ich stritten. Heftig. Sie sagte Dinge, die ich lieber nicht wiederhole. Und ich bin durchgedreht. Mikael hat nicht mitbekommen, dass ich mein Essen, wenn er nicht hinsah, an unseren damaligen Hund verfütterte, dass ich mein Frühstück jeden Morgen an den Obdachlosen, der an der Bushaltestelle vor unserer Schule nächtigte, weitergab. Bis ich praktisch kollabiert bin. Oder einen Herzinfarkt hatte. Irgendwas in die Richtung. Mein Körper hat seine Reserven aufgebraucht und ich bin umgefallen. Und für eine Weile nicht mehr aufgewacht. Ich hätte sterben können." Ich spüre, wie Khans Herz heftiger schlägt. Mein eigenes auch. Er zieht mich enger an sich und ich bin wirklich froh, dass ich seinen Gesichtsausdruck nicht sehen kann. Wenn ich es mir recht überlege, dann könnte ich mit der Sorge in seinem Blick vermutlich doch nicht umgehen. Ich hasse es, schwach zu sein.

„Das war der Moment, in dem Mikael meinen Eltern davon erzählte. Ich wurde künstlich versorgt, während ich bewusstlos war und auch als ich längst wieder wach war, steckte da dieser Schlauch in meinem Körper. Sobald es mir körperlich besser ging, ließen sie mich einweisen." Ich öffne die Augen und hebe den Kopf von seiner Schulter, um ihn endlich anzusehen. Trotz der Dunkelheit leuchten Khans Augen. Ich sehe kein Urteil in seinem Blick und stoße automatisch einen erleichterten Schwall Luft aus.

„Deshalb war ich nicht mehr hier, seit ich dreizehn war. Und deshalb habe ich gelogen. Freshman Year habe ich im Therapiezentrum verbracht. Im Therapiezentrum von Miss Nadine, denn Miss Nadine ist nicht nur die Therapeutin meiner Mutter, sondern auch meine. Donnerstags habe ich keine Arzttermine, ich gehe zur Therapie." Einen Augenblick halte ich die Luft wieder an. Wir sehen einander in die Augen. Er mustert mich. Und irgendwann bricht der Damm. So richtig. Ich fange an heftig zu schluchzen und Khan bleibt nichts anderes übrig als mich zu halten und mir mit der Hand über den Rücken zu streicheln. Noch nie in meinem Leben, nicht einmal in diesen tiefsten Augenblicken, von denen ich ihm soeben erzählt habe, habe ich mich so verletzlich gefühlt wie jetzt gerade.

// storytime(von vor ca zwei Wochen und weil es hierher passt, wollte ich es erzählen), wir hatten in englisch so präsentationen und eine gruppe hat eben über electronic media geredet und wie instagram eben selfesteem und so was zerstört und dann meinte ein mädchen, mit dem ich relativ gut befreundet bin in so einem kreativen text "it's clearly not good for my health(or smt) to look at these tall, rich, photoshopped, overly arrogant, anorexic girls" oder so in der Art. 

auf jeden Fall war ich für nen moment taken aback, weil... sind wir jetzt echt schon so weit, psychische krankheiten als beleidigung zu benutzen? jemand kann nicht magersüchtig aussehen, du siehst das nicht - es gibt dicke, dünne, mittlere Menschen mit Magersucht. das ist wie wenn du jemanden depressiv oder bipolar oder whatever nennst(was es ja heute auch schon gibt), man sieht einem menschen nicht an, ob/dass er eine psychische krankheit hat und ihm dieses wort an den kopf zu schmeißen... like what the f...

schlimm genug, dass behindert das neue arschloch ist, da muss man nicht jeden begriff benutzen und menschen judgen, nur weil sie dünn/nicht gut drauf/ab und an aggressiv/unsicher whatever sind. aber ja, rant stop. vielleicht bin ich einfach zu sensibel oder sentimental oder selbst ab und zu ein bisschen empfindlich, aber ich finde das nicht gut oder okay oder irgendwas in der Art. genau deshalb entstehen ja Essstörungen und der ganze beschissene kram.

falls ihr bis hierhin gelesen habt, happy thursday, its almost vacation time for me yay xxx

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro