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Dreiunddreißig

Es kommt mir vor wie eine Ewigkeit, seit ich nicht mehr auf dem Spielfeld gewesen bin. Heute sitze ich allerdings nicht mit Mariah auf der Tribüne, nein, an meinem Arm geklammert hockt da Aiden und sieht mit staunenden Augen zu seinem Bruder, der auf dem Grün steht und seinem Vater horcht. Ja, sein Vater ist tatsächlich auch sein Trainer. Als sie hierhergezogen sind, muss Paul ebenfalls sofort als Coach unserer Footballmannschaft engagiert worden sein. Unsere Schule ist nicht wirklich bekannt für ihre Football-Coaches. Die wechseln so oft wie normale Menschen ihre Unterhosen.

Außer Aiden und mir sitzen hier nur zwei weitere Mädchen, vermutlich Groupies und ansonsten niemand. Hinter uns kann man die Cheerleader hören, die ebenfalls trainieren, also herum turnen und ihre Sprüche aufsagen. Ich empfinde ihnen gegenüber rein gar nichts. Nicht mal Neid. Keine zehn Pferde würden mich zurück in diese Uniform treiben.

Sobald Paul Jungs Anweisungen gegeben hat, die wir hier drüben nicht hören konnten(geschweige denn verstehen würden), löst sich die Mannschaft auf und verteilt sich. Khan winkt uns zu und zwinkert. Ich sehe auch Darren, der mit Noah im Schlepptau auf der anderen Seite steht und mürrisch dreinblickt. Schon komisch. Noch vor wenigen Wochen habe ich hier gesessen, um ihn anzufeuern, Darren.

Und jetzt sitze ich hier wegen Khan, beziehungsweise wegen seinem kleinen Bruder. Apropos.

„Das ist der Wahnsinn!", sagt Aiden in diesem Moment, während die Footballspieler unter uns anfangen einige Runden um das Spielfeld zu drehen, seine dunkelblauen Augen, die denen seines Bruders unglaublich ähnlich sind, scheinbar riesig. Dabei haben sie noch gar nicht angefangen zu spielen. Mich stimmt seine kindliche Begeisterung für alles ebenfalls fröhlich.

„Frag doch deinen Dad, ob du am Wochenende mal mit ihm spielen kannst", schlage ich vor. Heißt es nicht, man soll Sportler von klein auf begeistern? Wenn Aiden mit neun mit dem Spielen anfängt, würde er bestimmt ziemlich gut werden.

„Vielleicht", nuschelt der nur und beobachtet Khan, der in diesem Augenblick nah bei uns vorbei läuft. Die Uniform, die er trägt, bietet genug Ausblick auf seine Muskeln und die leicht gebräunte Haut glänzt schon ein wenig vor Schweiß. Er läuft weit vorne, hinter ihm sind erst mal nur wenige seiner Kameraden.

Ich runzle die Stirn. Natürlich weiß ich, dass Khan von sich aus eher dazu tendiert, ein Einzelgänger zu sein. Aber dass er auch beim Sport in sich gekehrt ist, das verblüfft mich dann doch. Immerhin betreibt er Team-Sport. Ich erkenne Noah und einen Jungen aus der Drama-AG, der für die Rolle des Elfs vorgesprochen hat. Sie unterhalten sich leise, ziehen das Tempo allerdings an, als Paul ihnen etwas eher genervt klingendes zuruft.

„Dein Dad hat die Jungs ganz schön unter seiner Fuchtel", raune ich Aiden zu und grinse ihn an. Er reagiert nicht richtig, viel zu vertieft in die Kommandos seines Vaters. Achselzuckend wende ich mich den restlichen Spielern zu. Als Kapitän verströmt Darren selbstverständlich diese Ausstrahlung, die die meisten anderen Spieler dazu bringt, sich in seiner Nähe aufzuhalten. Manche mögen auf seine Postion neidisch sein, oder es ist ihnen egal, sowie Khan, andere sind eingeschüchtert und möchten sich unbedingt gut mit ihm stellen.

So läuft das immer. Darren wird von den Leuten vergöttert. Nennt es Klischee oder Vorurteil, es ist einfach so. Als wir zusammen kamen, habe ich für kurze Zeit sogar erwogen, erneut Cheerleaderin zu werden, diesen Gedanken aber fix wieder abgeworfen.

Auch Darrens Uniform bringt die ausgeprägten, allerdings eher hageren Muskeln seines Körpers gut zur Darstellung. Er sieht gut aus. Das wissen hier vermutlich alle. Ich beiße mir auf die Lippe und erstarre, als er sich mir zuwendet.

Unsere Blicke treffen sich und etwas selbstgefälliges liegt in seinen Augen. Er hat mich beim Starren erwischt. Ich atme tief durch und schenke meine Aufmerksamkeit einigen Cheerleadern, die eine seltsame Stellung üben.

„Wer ist das?", will Aiden wissen. Erst weiß ich nicht, wen er meint, dann fällt mir sein Finger auf, der auf Darren zeigt. Seufzend lehne ich mich zurück und schüttle den Kopf.

„Das ist Darren", antworte ich ehrlich. Vielleicht hat sich Aiden den Namen meines Ex-Freundes ja gar nicht gemerkt. Hoffentlich.

„Der, den du mal heiraten wirst?" Meine Augen werden jetzt mindestens so groß wie seine vorhin.

„Ich dachte, wir heiraten in zehn Jahren", versuche ich mich mit einem Scherz aus der Situation zu winden.

„Meine Augen haben ein neues Ziel der Begierde gefunden", sagt Aiden und reckt das Kinn in die Höhe. Ich pruste drauf los.

„Hast du den Spruch auch von deinem Bruder?" Erleichtert darüber, dass ich ihm nicht auf die Frage mit dem Heiraten antworten muss, sehe ich wieder zum Footballteam hinüber. Sie beginnen jetzt mit den Dingen, mit denen ich mich auch nach drei Jahren in Darrens Nähe noch nicht auskenne. Ich habe sie schon mehr als drei Dutzend mal dabei beobachtet und dennoch verstehe ich sie nicht.

„Nö", meint Aiden in diesem Moment.

„Aus einem von Mums Büchern." Stirnrunzelnd drehe ich mich zu dem kleinen Mann um.

„Du liest die Bücher deiner Mum?" Das ist tatsächlich interessanter als einem Haufen Kerle dabei zuzusehen, wie sie ihre Muskeln benutzen und schwitzen. Kaum zu glauben, aber wahr.

„Nolan und mir war langweilig. Also haben wir ein kleines Abenteuer unternommen." Nolan ist Aidens bester Freund, zehn Jahre alt und laut Aiden ein echter Weiberheld. Ich schüttle wieder den Kopf. Aiden ist seinem Alter eindeutig einiges voraus. Oder zumindest wäre er das gerne.

„Deinen Nolan würde ich ja schon ganz gerne mal kennenlernen", scherze ich. Und dann würde ich ihnen beiden aus dem Kopf schlagen, was Khan oder irgendein anderer Idiot ihnen ins Hirn gepflanzt hat.

„Er kann bestimmt mal am Samstag vorbei schauen", entgegnet Aiden, der meine Worte ernst nimmt. Ohne darauf einzugehen, beschließe ich, ihn ein bisschen auszuquetschen.

„Wer ist denn das Ziel deiner Begierde?" Es kostet mich starke Bemühungen nicht auf der Stelle drauf loszulachen. Sollte ich Kerstin Bescheid geben, dass ihr Sohn sich ihrer Lektüre bedient?

„Das erzähl ich dir doch nicht!", sagt Aiden und sieht mich wieder mit aufgerissenen Augen an, seine Aufmerksamkeit für einen winzigen Augenblick auf mir und nicht auf dem Spielfeld. Ich hebe die Hände in Abwehrstellung.

„Ruhig, kleiner Mann. Warum nicht?" Wehmütig erinnere ich mich daran, wie ich als Neunjährige in diesen Jungen aus der vierten Klasse verknallt war, der mich keines Blickes würdigte. Ich musste die Verknalltheit auch unbedingt geheim halten.

„Weil..." Schweigen. Jup, liegt wohl in der Familie.

„Aber Stew, du hast noch nicht gesagt, ob das jetzt der Typ ist, den du mal heiraten wirst?" Wieder zeigt er mit dem Finger auf Darren, der natürlich ausgerechnet in dieser Sekunde zu uns rüber schauen muss. Gehobene Augenbrauen sind seine Reaktion. Ich verdrehe die Augen und gebe Aiden einen leichten Klaps auf die Schulter.

„Man zeigt nicht mit nackten Fingern auf angezogene Leute, Aiden."

„So viel hat er ja gar nicht an", erwidert der, nimmt aber zu meiner Erleichterung den Finger runter.

„Also?" Für einen kleinen Jungen kann er ganz schön beharrlich sein. Ich kratze mich am Kopf.

„Nein." Mein Blick wandert zu Khan, der die Situation ebenfalls mitbekommen hat. Sein Blick wandert zwischen Aiden und mir und Darren hin und her, offenbar etwas beunruhigt. Ich schüttle unmerklich den Kopf, bin mir aber sicher, dass er seinen Bruder später nochmal darauf ansprechen wird.

„Ihr werdet nicht heiraten?"

„Warum bist du eigentlich so versessen aufs Heiraten?", frage ich, um eine freundliche Stimme bemüht. Am liebsten hätte ich ihn angeschrien. Aber Aiden kann nichts dafür, dass mein Liebesleben so ein Chaos ist. Dafür kann lediglich der bescheuerte Kapitän dort unten etwas.

„Mum und Dad reden oft von ihrer Hochzeit." Aiden lässt die Beine baumeln und wiegt sich hin und her. Müde?

„Mum sagt, es wäre der schönste Tag in ihrem Leben gewesen. Ich will das auch." Eine einfache Erklärung für etwas sehr komplexes. Er will den schönsten Tag seines Lebens erleben? Deswegen möchte er unbedingt heiraten?

„Weißt du, du kannst auch jeden anderen Tag, an dem du nicht heiratest, zu einem der schönsten Tage deines Lebens machen." Ich überrasche mich selbst, weil meine Worte so weise klingen.

„Das verstehe ich nicht", gibt Aiden kleinlaut zu. Ich auch nicht, möchte ich sagen, beiße mir auf die Lippe. Vielleicht bin ich eine Heuchlerin, weil ich Aiden einen Ratschlag gebe, den ich mir selbst auf die Stirn tätowieren sollte.

„Auch heute kann der schönste Tag in deinem Leben sein", sage ich, konzentriere mich auf Khan, der in diesem Moment in Aktion tritt. Meine Augen verfolgen jede seiner Bewegungen, während ich weiter rede.

„Du musst ihn nur dazu machen."

-

„Willst du dann heute heiraten?" Es sind Aidens Worte, die mich aus einer Art Trance holen. Natürlich fällt es ihm schwer zu begreifen, was ich ihm sagen will. Noch schwerer fällt es allerdings mir zu begreifen, was ich mir selbst damit sagen will. Oder zu begreifen, wie ich meine Worte in die Tat umsetze.

Heuchlerin.

Dennoch lache ich.

„Was ist so lustig?" Es ist Khans Stimme, die mich inne halten lässt. Er steht einige Reihen unter uns, eine volle Trinkflasche in der Hand. Schweiß tropft ihm vom Kinn. Sein Kopf ist leicht rot, aber es lässt ihn nur umso härter wirken. Als könnte ihn nichts und niemand aufhalten.

Die Art und Weise wie er die Trinkflasche an seinen Mund führt, scheint in Zeitlupe zu vergehen. Ich schlucke und bin froh, dass Aiden das mit dem Antworten übernimmt. Ein Grinsen huscht über Khans Lippen. Ahnt er, warum ich schweige?

„Stew will heute heiraten."

Gebannt wie ich bin, realisiere ich erst etwas später, was Aiden gesagt hat. Khans Grinsen verwandelt sich in riesiges Lächeln und er bricht in Gelächter aus.

„He, kleiner Mann!" Ich bemühe mich um ein gespielt beleidigtes Gesicht, kann dann aber doch nicht anders und lache mit Khan mit.

„Dein Bruder verdreht ganz gerne Gespräche."

„Hätte ich nie gedacht." Wir grinsen uns an. Dann:

„Khan! Es geht weiter!" Paul. Mit einem Zwinkern verabschiedet sich Khan von uns und trabt zurück zu seinem Vater, Schrägstrich Trainer. Gewöhnungsbedürftig. Zurück bleibe ich mit Aiden, der nicht weiter auf das Thema Heiraten zu sprechen kommt. Dabei kann ich mir denken, dass es für ihn noch nicht vorbei ist.

Gegen Ende des Trainings gesellt sich Paul zu uns, behält seine Spieler allerdings weiterhin im Auge. Wir unterhalten uns eine Weile über dies und das – auch wenn ich es seltsam finde mich mit dem Mann zu unterhalten, um den ich mir ein ganzes Jahr lang Sorgen gemacht habe, nur um festzustellen, dass es ihm gut geht – dass es ihm scheinbar nie schlecht ging.

♧♧♧

das nächste Kapitelteilchen steht sozusagen up for grabs, ich bin mir noch nicht sicher, ob ich es nicht am ende komplett lösche, aber weil ich es irgendwie cool finde, dachte ich, ich behalte es für wattpad mal - einfach weil das ja alles mein erster/zweiter Entwurf ist, die Rohfassung, also könnt ihr auch das selsamste Kapitel lesen lol xd

Nachtrag: und weil man auf watty bekanntlich auf sowas steht

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