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20. Oktober 2022 Eisblumen im Mondlicht

Nass und zitternd standen wir dicht beisammen gedrängt im Schiffsgang. Vor uns die imposante Tür zur Kapitänsmesse. Die vergoldete Klinke strahlte uns entgegen, doch keiner von uns griff nach ihr. Um uns her bildeten sich bereits Pfützen von dem Wasser, das noch immer von unserer Kleidung tropfte und aus unseren Schuhen lief.

Ich sah in die von Erschöpfung gezeichneten Gesichter meiner Freunde. Hannah war blass und ihre sonst so heiteren Sommersprossen erinnerten an Masern oder andere ansteckende Krankheiten. Lisa's Zopf hatte sich vollends aufgelöst und sie hatte sich die Mühe gespart, ihn neu zu richten. Stattdessen hatte sie ihr Haar zu einem schlichten Pferdeschwanz zusammengerafft .

Bea klapperte mit den Zähnen und zupfte an ihrem zu knappen T-Shirt, in dem hilflosen Versuch, es in den Bund ihrer Jeans zu stecken. Ihre äußeren Reize waren ihr im Moment zweitrangig.

Christian hatte seine Kapuze, in die er sich gern zurückzog, längst abgelegt. Seine Locken sprangen in alle Richtungen, ohne, dass es ihn zu stören schien. Eric und Noah, die sonst in allem so selbstsicher wirkten, zogen eine Miene, als hätten sie mit ihrem Fußballverein, dem PSV Röbel, die gesamte letzte Saison nur verloren. Sie waren nur noch Schatten ihrer selbst.

Und ich?

Ich warf einen vorsichtigen Blick in den goldgefassten, außergewöhnlich reich verzierten Spiegel, der gegenüber der imposanten Tür angebracht war. Oben mittig thronte eine große goldene Muschel. Sie sah wunderschön aus, doch dieser übertriebene Pomp an allen Ecken und Kanten schüchterte mich ein.

Ich sah im Spiegel ein blasses Mädchen, dessen widerspenstige Haare vom Salzwasser total verstrubbelt waren. Meine Wangen, auf denen sonst ein rosiger Hauch lag, wirkten eingefallen und grau und unter meinen Augen lagen dunkle Schatten, die nicht von verschmiertem Eyeliner oder Mascara kamen, sondern vom Schrecken des zuvor Erlebten zeugten.

Meine Klamotten klebten nass an mir und meine zierliche Gestalt wirkte regelrecht klapprig. Es hatte den Anschein, als könnten meine Beine jeden Moment unter mir zusammen brechen. Schnell wandte ich den Blick ab.

Ich war körperlich erschöpft. Keine Frage. Dazu brauchte ich keinen Spiegel, um das zu bemerken. Aber geistig, nervlich kribbelte es in mir vor Spannung. Es war ein Kribbeln, das aus meinem Bauch kam, meine Nervenbahnen entlanglief und mich innerlich unter Spannung setzte.

Es kribbelte an den Fußsohlen und auf der Kopfhaut, es kribbelte im Hals und in den Ohren. Es kribbelte vor Spannung und vor Abenteuerlust.

Mein Hirn verstand nichts, mein Bauch schien wesentlich schlauer zu sein. Er brauchte keine logischen Erklärungen. Er merkte, dass hier definitiv etwas nicht mit rechten Dingen zuging. Und er kümmerte sich wenig darum, dass die Legende des verfluchten Piratenkönigs eine Geschichte war.

Es war die Lieblingsgeschichte meines Opas. Traurigkeit und Heimweh erfassten mich, als ich jetzt an ihn dachte. Mein Opa erzählte seine Geschichten immer lebhaft. Seine Stimme begleitete jede Wendung in einer angemessenen, von ihm eigens für das Geschichtenerzählen vorbehaltenen Tonlage. Er setzte kleine punktierte Pausen an genau den richtigen Stellen, um die Spannung zu steigern und seine blauen Augen funkelten dazu munter. Ich liebte es, wenn er so gewandt und lebhaft erzählte.

Aber das hier war mir zu lebhaft.

Ein Piratenkapitän, der wie aus dem Nichts aufgetaucht war und uns, aus welchen Gründen auch immer, auf sein Schiff entführt hatte und dort festhielt.

Ich fühlte mich verloren und ich bekam den Eindruck, dass wir hier nur verlieren konnten.

Verloren. Das passte.

Wir standen alle hier auf diesem mysteriösem Schiff, in diesem einsamen Gang, vor dieser imposanten Tür und waren vorallem dies: verloren.

„Wollt ihr hier Wurzeln schlagen?" Der Degentyp zog eine seiner dichten, akkuraten Augenbrauen nach oben und taxierte uns.
Offensichtlich hatte ihn unser erneutes Zögern verärgert. Der Blick, den er uns unter seinen dunklen Wimpern zuwarf, schüchterte mich mehr ein, als die Aktion mit dem Degen vorhin.

Sein attraktives Gesicht glich einer starren Maske, die Zeichen des Zorns, die sich darin abzeichneten, waren nicht zu übersehen.

Schnell trat ich nach vorn und drückte entschlossen die Klinke. Ich hatte zu viele Fragen im Kopf und hoffte, von diesem Kapitän ein paar Antworten zu bekommen. Außerdem hatte ich keine Lust auf eine weitere Konfrontation mit diesem unheimlichen Typ oder seinem Degen.

Als wir den Raum betraten, wusste ich nicht so recht, ob ich mich gruseln oder die wohltuende Wärme, die uns anheimelnd in Empfang nahm, genießen sollte.

Der Raum war riesig und erstreckte sich über das gesamte Heck des Schiffes. Durch insgesamt zehn große goldgerahmte Fenster flutete silbernes Mondlicht und erzeugte, trotz der angenehmen Wärme, die von einem offenen Kamin im vorderen Teil des Raumes kam, eine schauerliche Atmosphäre.

Vier großflächige Fenster erstreckten sich über die Rückseite des Schiffes, rechts und links davon reihten sich an den seitlichen Wänden des Hecks nochmal jeweils drei große Fenster aneinander. Der Blick auf das nachtschwarze Meer mit den sich silbern kräuselnden Wellen war atemberaubend.

Der Kapitän saß auf einem reich verzierten Stuhl, der mehr einem Thron als einem gewöhnlichen Holzstuhl glich, an einem mit aufwendigen Intarsien feingliedrig ausgestalteten Edelholztisch.

Das Mondlicht glitzerte in seinen nun weiß schimmernden Haaren und man könnte meinen, er hätte sie mit eben diesem Mondlicht gefärbt.

Wie brachte er es überhaupt zu Wege, so schnell seine Haarfarben zu ändern?

Doch auch wenn es mich interessierte, schien mir diese Frage zu unwichtig, um jetzt darüber nachzudenken.

Das Mondlicht, das durch die vielen Fenster in den Raum flutete, um den Kapitän herum tanzte und seine Haare, wie eine unverschämt teure Kostbarkeit glitzern ließ, verlieh Allem und besonders ihm eine geisterhafte Wirkung.

Wenn nicht die Holzverkleidung des Raumes und das antiquare Mobiliar aus glatten, warmen Holztönen konträr dazu eine anheimelnde Gemütlichkeit erzeugt hätte, wäre ich wahrscheinlich sofort schreiend davon gerannt. Doch das knisternde Kaminfeuer zu meiner Rechten hielt mich zurück. Ich trat einen Schritt näher an den Kamin. Und genoss, wie die Hitze in meinen Körper strömte und meine kaltgefrorenen Knochen und Muskeln erwärmte.

Auf einem dunklen Holzschränkchen neben dem Kamin stand ein hölzerner Kasten, der mich an einen Schallplattenspieler erinnerte. Mein Opa besaß einen. Ich trat einen Schritt näher heran und reckte mich etwas, um einen besseren Blick darauf zu erhaschen. Es war kein alter Plattenspieler, es war ein Kompass. Das wie Gold glänzende Messinggehäuse des großen Kompasses, war in dem hölzernen Kasten untergebracht. Er sah unheimlich alt und kostbar aus.

Direkt darüber hing eine Landkarte. Oder nein, wenn man sie genau betrachtete, sah man, dass es eine Seekarte war. Die Länder und Kontinente lagen ganz am Rand der Karte, die dominierende Fläche wurde vom Meer eingenommen. Sie zeigte das japanische und das chinesische Meer und es waren eine Menge Details darauf eingezeichnet. Waren das alles Inseln? Ich wäre gern näher ran getreten, um die Karte genauer zu betrachten, wollte die Wärme des Kamins aber nicht verlassen.

Auf der anderen Seite des Raumes standen Bücherregale mit in edlen Stoffen gebundenen, dicken Wälzern. Hier und da ragten mit seidenen Bändern zusammengebundene Schriftrollen zwischen den Buchrücken hervor.

Also wenn sich hier jemand einen Scherz mit uns erlauben wollte, dann hatte er sich aber verdammt viel Mühe gemacht. Schon alleine diese Kulisse, das konnte doch nicht wirklich alles echt sein. Ich verspürte den Drang, die Dinge um mich herum anzufassen, mit meinen Fingerspitzen über das glatte, kühle Holz der Möbel zu streichen und die in stoffgebunden Buchrücken mit den goldenen Aufschriften zu berühren.

Ich rührte mich aber nicht vom Fleck. Das Astrolabium unter meinem Pulli pulsierte wieder. Es würde perfekt in diesen Raum passen. Der Gedanke kam mir so plötzlich, dass ich selbst darüber erschrak. Es passte zu mir. Es hat mich schon immer fasziniert und seit mein Großvater es mir geschenkt hatte, legte ich es nur zum duschen und schlafen ab.

Ich sah auf, als ich einen stechenden Blick auf mir spürte.

"Da seid ihr ja endlich."

Der Kapitän hatte sich auf seinem Thron zurückgelehnt und die Beine übereinander geschlagen. Er trug einen langen, eisblauen Brokatmantel mit Stehkragen, der über und über mit silbernen floralen Elementen verziert war, die aussahen, wie im Mondlicht glitzernde Eisblumen.

Er trug dieses beeindruckende Meisterstück der Webkunst offen und darunter ein weißes Hemd, ebenfalls mit hohem Kragen, das sich in Stufen wasserfallartig über seinen Oberkörper ergoss.

Auf seiner Brust thronte ein großes mit Diamanten besetztes silbernes Kreuz, das er an einer Kette um seinen Hals trug.

Mir blieb die Luft weg.

Das Kreuz aus der Legende.

Das Kreuz, dass er zu seinem Tod getragen haben soll.

Diesmal präsentierte er sich uns nicht als Piratenkapitän, sondern als König. Er war als Piratenkönig Kim Hongjoong vor uns getreten.

Mein Bauch hatte es längst verstanden und so langsam konnte auch mein Hirn es nicht mehr abstreiten, ihm fehlten einfach die logischen Argumente.

Eric hatte es nicht begriffen, denn er schrie ihn ungehalten an: „Du wolltest uns umbringen!"

Das Verstörende war, dass der Angesprochene sich nicht einmal die Mühe machte, es abzustreiten.

„Nun, ihr seid ja rechtzeitig rausgekommen, wie ich sehe", antwortete er leichthin, fast heiter.

"Aber wird jetzt nicht das ganze Schiff untergehen?" Lisa knibbelte an ihren Fingernägeln herum und wagte es kaum den Fremden anzusehen - aber sie hatte Recht, immerhin stand der Laderaum zu einem guten Teil unter Wasser und wer konnte schon wissen, wie lange unsere Kaugummi-Muschel-Lippenstift -Konstruktion hielt, bevor sie dem Druck der Wassermassen nachgab?

Ihre Sorge erheiterte den Kapitän noch mehr. Er lachte und wandte sich ihr zu: "Junge Lady, du kannst ganz unbesorgt sein - solange ich es nicht will, wird dieses Schiff nicht sinken." Diese Versicherung von Seiten eines Kapitäns wäre unter normalen Bedingungen sicherlich dazu geeignet gewesen, mich zu beruhigen. Aus seinem Mund machte sie mir Angst.

Sein Lächeln konnte den teuflischen Zug, der sich dahinter versteckte, nicht verbergen.

Und als er sich nun Lisa zugewandt hatte, fiel mein Blick auf zwei Ledergurte, die hinter ihm an seinem Thron hingen.
Aus dem einem ragte ein gebogenes, silbernes Entermesser und ein reich verzierter Griff, vermutlich von einem Dolch oder einem Messer. Aus dem anderen ragten die Griffe zweier Pistolen heraus.
Ich fürchtete, ohnmächtig zu werden und meine Beine fühlten sich plötzlich genauso klapprig an, wie sie mir vorhin im Spiegel erschienen waren. Dennoch trat ich schnell vor und hielt Eric am Arm fest, bevor dieser sich weiter in Schwierigkeiten bringen konnte. Aus dem Augenwinkel hatte ich wahrgenommen, wie er einen Schritt auf den Kapitän zu machte und ich kannte sein hitziges Gemüt nur zu gut.  „Nicht!", wisperte ich und zog ihn zurück.

Der Piratenkönig musste es gehört haben, denn er schenkte mir ein wissendes Lächeln, aber seine Augen blickten ernst, als er fortfuhr:

„Wusstet ihr, dass die Idee des Meeres in einem einzigen Wassertropfen vereint ist?"

Er legte den Kopf leicht schräg und sah uns aufmerksam an.

Was? Ich war irritiert und konnte ihm nicht folgen. Der Klang seiner Stimme verzauberte mich, der Inhalt seiner Worte aber blieb seltsam wage.

„Nein?" Er schaute belustigt. „Nun, ich hatte gehofft, dass die kleine Abkühlung durch die paar Wassertropfen in meinem Laderaum euch Landratten guttun und euren Gedanken etwas auf die Sprünge helfen würden. Aber da habe ich mich wohl geirrt." Er genoss es sichtlich, sich über uns lustig zu machen.

„Ein paar Wassertropfen? Willst du uns verarschen?" Die grollende Wut in Noahs Stimme war nicht zu überhören, den Kapitän beeindruckte sie indes nicht, denn er fuhr ungerührt fort, wie als hätte Noah nichts gesagt:
„Das Meer birgt viele Geheimnisse und hat eine gewaltige Kraft. Ihr scheint vieles nicht zu wissen." Er schüttelte verstimmt seinen Kopf.

„Weshalb sind wir hier?" Christian hielt Noah am Arm und versuchte es in einer deutlich sachlicheren Tonlage und Wortwahl.

„Das ist auch so ein Geheimnis, nicht wahr?" Der Kapitän sah uns an und diesmal lächelten seine Augen, aber sein Mund blieb ernst. „Die Frage ist: Könnt ihr es lösen?" Der Piratenkönig zog die Augenbrauen nach oben. „Rechtzeitig?" Oh er trieb mich in den Wahnsinn.

Denn da war es wieder: bei dem Wort rechtzeitig lag für den Bruchteil einer Sekunde wieder dieses furchteinflößende Lächeln um seine Mundwinkel. "Und da ihr Landratten euch bei dem Laderaumrätsel so gut geschlagen habt, gebe ich euch noch eines. Wenn ihr es löst, erhaltet ihr einen Tip, um was es geht." Beim Anblick seines selbgefälligen Grinsens mit dem er fortfuhr, verspürte ich den Drang, auf die Dielen zu spucken:

"Sie spinnt Geschichten, Geheimnisse, Lügen,
ist deine Begleitung; doch wird dich betrügen;
am Ende geht sie allein,
schreitet ohne dich fort,
dann ist sie hier
und du bist dort,
ob Himmel oder Hölle,
das ist einerlei;
bist du getrennt von ihr,
ist alles vorbei."

Er strahlte uns an, als hätte er uns soeben ein Geschenk gemacht. Doch mich schlotterte es am ganzen Körper und ich rückte näher zum Kamin, um die Kälte auszuhalten, die mich in Wellen überfiel. Im Laderaum hätten wir sterben können, auf was wird dieses Rätsel hinauslaufen?

Noah hatte kein Bock zu rätseln;  ihm platzte die Hutschnur. Er stürmte nach vorn, rammte beide Hände auf die Tischplatte und lehnte sich gefährlich nah zu dem Kapitän hin.

„Jetzt sag uns endlich, weshalb wir hier sind verdammt! Und lass das dumme Gequatsche!" Seine Wut strömte aus jeder Zelle seines Körpers.

Der Piratenkönig blieb unbeeindruckt. Er lachte sein helles Lachen und sah an Noah vorbei zu mir, bevor er erklärte: „Auf wichtige Ereignisse, muss man warten können." Seine Stimme strahlte eine Ruhe aus, wie das tiefschwarze Meer in einer windstillen Nacht und raubte mir jenes letzte Stückchen mühsam aufrecht erhaltene Fassung, das noch in mir vorhanden war.

 Er fixierte Noah mit einem Blick, der nichts Gutes verhieß. "Haben dir deine Eltern das nicht beigebracht?" Mit einem lauten Knall schlug er die Hand auf den Tisch. Ich wich hastig zurück, doch Noah blieb an seinem Platz, trotz der Gefahr, die sich direkt vor seiner Nase zusammenbraute.

Die Augen der beiden waren zu Schlitzen verengt, als sie sich so nah kamen, dass zwischen ihren Köpfen Funken stoben.  Würde Hongjoong Noah gleich die Kehle aufschlitzen? Die Panik, die ich fühlte, war überwältigend. Obwohl noch nichts passiert war, raste mein Herz.  Und bevor ich einen klaren Gedanken fassen konnte, geschah etwas vollkommen Unerwartetes.

Der Piratenkönig lehnte sich zurück und klatschte zweimal in die Hände.

Ich zuckte bei dem überraschend lauten Geräusch zusammen. Und merkte erleichtert, wie ich dank der Ablenkung innerlich ruhiger wurde.

Und ich zuckte gleich nochmal, als sich unmittelbar darauf hinter uns die riesige Barocktür öffnete und zwei Männer hereinkamen. Der eine war der Degentyp mit den silbergrauen Haaren, der andere war ebenfalls Asiate, hatte aber ein breiteres Gesicht und korallenrote Haare, die ihm bis in die Augen fielen. Er wirkte noch verwegener als der Degentyp und war defintiv jemand, mit dem sich niemand freiwillig anlegen würde.

Sie bahnten sich schnellen Schrittes einen Weg durch den Raum, was nicht schwer war, da wir eilig zur Seite traten und packten Noah rechts und links unter den Armen.

"Hey, was...!" Noah versuchte, ihnen seine Arme zu entreißen, wirkte dabei aber so verloren wie ein Kind, das im Kaufhaus einen Kaugummi geklaut hatte und vom Wachschutz nach draußen delegiert wurde. Er hatte keine Chance.

„Wo bringt ihr ihn hin?" Von Angst getrieben, jagte mein Blick zwischen Noah und dem Piratenkönig hin und her.

Dieser zuckte mit den Schultern. „Er kommt draußen an den Mast." Durch seine gesenkten Lider hindurch sah er mich an. „Du brauchst dich nicht zu sorgen – wir binden ihn so fest, dass er nicht wegkommen kann." Er grinste über seinen eigenen Scherz bevor er fortfuhr: „Und er wird genügend Zeit haben, sein überhitztes Gemüt etwas abzukühlen."

Dann zog er ein Spitzentaschentuch aus seinem Mantel und fuhr damit so gründlich über die Tischplatte, wie als wolle er nicht nur die Abdrücke von Noahs Handflächen, sondern jegliche Spur von ihm für immer beseitigen.

An den Mast? Blankes Entsetzen flutete durch meine Adern, denn ich hatte noch genau im Kopf, was der Piratenkönig und seine Crew mit Gefangenen angestellt hatten, die sie an den Mast gebunden hatten. Sie hatten ihnen die Nasen, Ohren oder Zungen abgeschnitten oder sie als lebende Zielscheiben benutzt und dann gab es noch schlimmere Abscheulichkeiten, an die ich gar nicht denken wollte. Mir wurde schlecht.

Er grinste mich an. „Hoffentlich benimmt er sich dort angemessen. Meine Männer könnten sonst auf dumme Gedanken kommen. Zumal sie sich entsetzlich lange gelangweilt haben." Er wirkte erheitert bei dem Gedanken und steckte das Taschentuch wieder ein, doch mir war speiübel, als die beiden Piraten Noah, der sich noch immer erfolglos zu wehren versuchte, mit sich schleiften.




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Hey Leute,

ich bekomme es einfach nicht hin bei dieser Geschichte auf eine einheitliche Kapitellänge zu kommen.^^°

Ich hoffe, dass stört euch nicht allzu sehr beim Lesen.


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