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9 | Exercitatio artem parat

„Das war Folter." Tina warf ihre Sporttasche in die Ecke und schmiss sich auf Bett. „Der kann mich mal mit seinen Ermutigungen, nicht die ganze Zeit herumzustehen. Ich habe da meine Gründe für."

„Ich fand es eigentlich ganz gut so", hielt ich dagegen.

„Du bist ja auch freiwillig wie sonst was über dieses Feld gerannt. Kann nicht jeder so eine Ausdauer haben."

„Und das ist der Grund, weshalb wir immer freitags in der ersten Stunde laufen gehen werden."

Tina stöhnte auf. „Erinnere mich bloß nicht daran. Wer hat sich das überhaupt ausgedacht, freitags erste Stunde Sport? Oder besser gesagt, gleich dreimal in der Woche diese Hölle?"

„Das dritte Mal hast du dir selbst ausgesucht." Ich suchte ein paar frische Klamotten heraus und legte sie im Badezimmer ab.

„Ja, und zwar, weil ich meine Figur sonst vergessen kann. Ich brauche ja nur einmal Schokolade anzuschauen und schon nehme ich ein Kilo zu. Das ist so ungerecht."

Da war ich doch ganz froh darüber, dieses Problem nicht zu haben. Dafür hatte ich aber ganz andere am Hals. Und leider gingen die über ein, zwei Kilo mehr hinaus.

„Ich gehe mal duschen", informierte ich sie.

„Mach ruhig." Sie seufzte resigniert. „Aber beeil dich, ich muss gleich auch noch ins Bad."

Ich konnte mir nur knapp verkneifen, anzumerken, dass ich normalerweise nicht diejenige war, die Ewigkeiten brauchte. Das übernahmen Tina und Thea. Trotzdem legte ich sofort meine silberne Kette ans Waschbecken und ging in die Dusche.

Es tat gut, das warme Wasser auf meinen Kopf prasseln zu lassen. Der Tag war anstrengend gewesen. Nicht nur wegen Sport und den Strapazen aus praktischer Elementarmagie, sondern auch nervlich. Es gab zu viele neue Lehrer, neue Mitschüler, und dann auch noch neue Fächer.

So gesehen war ich ganz froh über Sport in der letzten Stunde gewesen. Es war zwar anstrengend gewesen, aber ich wusste genau, wie man Badminton spielte. Ein netter Kontrast zu dem Sandtransportieren drei Stunden zuvor. Und der Sportlehrer war auch lange nicht so schlimm gewesen, wie Tina ihn darstellte. Er hatte uns immerhin auch zehn Minuten früher rausgelassen.

Als ich aus dem Badezimmer kam, waren gerade mal fünfzehn Minuten vergangen. Ich räumte meine Sachen weg und warf dann einen Blick in Tinas Richtung. Sie lag immer noch gemütlich auf ihrem Bett und tippte etwas auf ihrem Handy.

„Bin fertig", sagte ich.

Sie sah kaum auf, während sie antwortete: „Super, danke."

Meinte sie nicht eben noch, ich sollte mich beeilen? Doch ich verkniff mir einen Kommentar und setzte mich auf mein eigenes Bett. Thea saß mittlerweile an ihrem Schreibtisch, ihr Unterricht hatte also auch geendet.

Ich öffnete die Kalendernotiz auf meinem Handy und überflog sie einmal. Die einzigen Hausaufgaben waren in Französisch, dank Frau Collets äußerst missgelaunter Stimmung. Und wir sollten für Elementarmagie üben, falls es mit den Sandhaufen nicht so gut geklappt hatte. Was in meinem Fall wohl zutraf. Frau Schwab hatte sogar angekündigt, dass es von halb fünf bis sieben eine Aufsicht an der Wiese gebe, damit wir die Schulordnung auch ja nicht verletzten. Französisch musste also warten.

„Wo ist eigentlich Leonie?", fragte ich in die Runde.

Während Thea mir nur einen flüchtigen Blick zuwarf und sich dann wieder ihrem Projekt widmete, sagte Tina: „Was weiß ich, wo die wieder ist. Vielleicht in der Bibliothek."

„Oh." Das war zwar nicht so optimal, aber es würde auch ohne sie funktionieren. „Hat wer zufällig Lust, für Elementarmagie üben zu gehen?"

„Lust schon, aber ich wollte mich noch mit Emilie und ein paar anderen treffen", kam es von Tina. „Tut mir leid."

Ich wollte gerade sagen, dass ich dann halt alleine ging, als sie hinterherschob: „Wie steht es bei dir, Thea?"

Letztere schaute auf. „Ich hätte Zeit."

„Super! Das nächste Mal komme ich dann auch mit. Sagt mir einfach demnächst ein bisschen früher Bescheid, dann sollte das passen."

Jetzt kam ich aus der Nummer leider nicht mehr raus. Hätte Tina nicht einfach ihre Freundinnen mit auf die Wiese bringen können? Obwohl das vermutlich keine Option war, wenn besagte Emilie dieselbe wie aus Magie war. Die hatte nämlich als eine der wenigen aus unserem Kurs ihren Sandhaufen restlos auf die andere Seite der Platte transportiert bekommen.

„Kommst du dann?", fragte ich Thea ungeduldig.

Sie räumte in aller Seelenruhe ihre Sachen wieder weg und stand dann auf. Keine von uns sagte ein Wort, während wir das Schloss und den Garten durchquerten. Wir waren nicht die einzigen, die nicht nur auf ihren Zimmern hocken wollten. Wir trafen sowohl auf bekannte als auch unbekannte Gesichter. Einmal kam uns sogar Lukas entgegen, doch er war in sein Notizbuch vertieft und schien mich nicht zu bemerken. Irgendwann musste ich mich noch erkundigen, was aus unserem Experiment geworden war.

Die Wiese mit den kleinen Mäuerchen sah anders aus als in Magie. An einer der Mauern waren diverse Utensilien gestapelt: Steinplatten, Sandsäcke, Schalen, Holz. Diese sah man auch vereinzelt vor Schülern liegen. Dieses Mal befanden sich nicht nur Feuer- und Erdbändiger auf der Wiese, sondern auch Luft- und Wasserbändiger. Zwischendrin lief ein unbekannter kleiner Lehrer umher.

Thea und ich holten uns unsere Materialien und suchten uns ein freies Plätzchen. Dann nahm ich mir erstmal Zeit, die anderen zu beobachten.

Alle aus meinem Kurs waren dabei, ihre Sandhäufchen zu transportieren, die aus dem Feuer-Kurs probierten immer noch an ihren Lagerfeuern herum. Die Wasserbändiger mussten anscheinend Wasser aus einer Schale anheben, während die Luftbändiger nur herumstanden. Was ihre Aufgabe war, wurde mir auch nach längerem Zuschauen nicht klar.

Schließlich widmete ich mich meiner eigenen Steinplatte. Ich konzentrierte mich auf ein paar Sandkörner und rief mir ins Gedächtnis, wo sie hinsollten. Dann ließ ich meine Magie fließen. Sterbenslangsam setzten sie sich in Bewegung. So würde ich morgen nicht fertig werden. Irgendeinen Trick musste es doch geben.

In den nächsten Minuten versuchte ich, die Menge zu steigern. Was jedoch kläglich scheiterte. Ich kam kaum über fünfzehn Körner drüber, und da ging mir jede Runde mindestens eines flöten.

„Ihr müsst Sand bewegen?", fragte Thea auf einmal interessiert von der Seite.

Genervt sah ich auf. Kommentare zu meinem nicht existenten Können hatten mir gerade noch gefehlt. „Ja. Ich weiß, sieht nicht besonders schwer aus. Ist es aber."

„Kann ich mir vorstellen. Ich bekomme das hier auch nicht besonders gut hin."

Ich betrachtete ihre Schale. Während meinen Beobachtungen und später den Versuchen mit dem Sand hatte ich ihr kaum Aufmerksamkeit geschenkt. Täuschte ich mich also nur, oder war tatsächlich weniger Wasser als zuvor vorhanden?

Thea hob die Hände und das Wasser begann, aus der Schale in die Luft zu steigen. Es waren nicht nur ein paar Tropfen wie bei den anderen Wasserbändigern, sondern direkt der ganze Inhalt. Beeindruckt starrte ich auf die wabernde Menge. Wie bekam sie das hin?

Mit der Zeit lösten sich einige Tröpfchen von dem Wasser ab und fielen aufs Gras oder zurück in die Schale. Alles in einem hielt sie es jedoch erstaunlich lang in der Luft. Dann fiel es mit einem Platschen zurück in die Schale.

„Siehst du? Schon wieder nicht geklappt", beklagte sie sich, den Blick missmutig auf die Schale gerichtet.

„Die paar Tropfen sind doch nicht der Rede wert", entgegnete ich ungläubig. Entweder war sie extrem perfektionistisch, oder ich hatte die Katastrophe nicht mitbekommen.

„Die Tropfen?" Kurz sah sie mich verwirrt an. „Oh, die. Die stören mich auch wenig. Dummerweise war die Aufgabe, mit dem Wasser eine Kugel zu formen."

Das war tatsächlich nicht optimal. „Trotzdem, wie bekommst du das hin?"

„Das ist wirklich nicht so schwer." Leichte Röte breitete sich auf ihren Wangen aus. „Ich sehe es einfach als eine einzige Masse, die man nicht trennen kann. Das funktioniert immer relativ zuverlässig."

„Also soll ich die Sandkörner nicht als einzelne Körner, sondern als einen Haufen Sand sehen?"

„So in etwa."

Ich zweigte mir aus dem großen Haufen einen kleineren ab und konzentrierte mich auf diesen. Nach und nach ließ ich die Grenzen zwischen den Körnern in Gedanken verschwinden und verschob den Haufen auf die andere Seite. Direkt nach einem Bruchteil einer Sekunde merkte ich, dass ich zu wenig Energie aufwandte. Mehr konnte ich leider kaum aufbringen.

Ich biss die Zähne zusammen und versuchte, das Kribbeln noch weiter zu verstärken. Quälend langsam weitete sich der Magiefluss. Ich schloss die Augen und blendete die Hintergrundgeräusche vollständig aus. Beweg dich, schrie ich dem Haufen stumm zu, während ich immer mehr aus meinen Magiereserven herauskratzte.

Dann endlich überwandte ich den Widerstand. Die angestaute Energie brach aus mir heraus und entlud sich in dem Sand. Endlich spürte ich nicht mehr die einzelnen Körner, sondern nur eine Masse an undefinierbarer Substanz, die sich meinem Willen beugte. Doch so schnell sich die Energie entladen hatte, so schnell war sie wieder erschöpft. Ich konnte nur noch winzige Fitzelchen auftreiben, bis nichts mehr da war.

„Du hast es geschafft!", kam es von außen.

Ich schlug die Augen auf. Meine Lippen verzogen sich zu einem euphorischen Grinsen, als ich den Sandhaufen auf der anderen Seite der Platte sah. Es hatte geklappt, gleich beim ersten Versuch. Ich fühlte mich zwar total ausgelaugt, doch immerhin hatte ich ein Ergebnis, das sich sehen lassen konnte. Und wie bei Theas Wasser waren die paar Sandkörner, die daneben gelandet waren, wohl vernachlässigbar.

„Danke", sagte ich.

Sie lächelte nur und setzte sich wieder an ihre Wasserschale. Ich blickte zurück auf meine Steinplatte. Allerdings fühlte ich mich noch nicht bereit, es erneut zu versuchen.

Nachdenklich kehrte ich die einzelnen verstreuten Sandkörner zusammen und schob sie zurück auf den ursprünglichen Haufen. Musste sich Magie nachfüllen? Wenn ja, wie lange dauerte das? Thea schien immerhin schon längst wieder in der Lage zu sein, ihre einzusetzen. Vielleicht sollte ich mich auch wieder an meine Sandkörner setzen. Ein zweiter Versuch konnte schließlich nicht schaden.

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