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30. Sora Kamihoshi

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Als sie das nächste Mal erwachte, lagsie wieder in dem Bett das Kaname gehören musste. Dennoch fühltesie sich anders, als in der gestrigen Nacht. Während sie geschlafenhatte, schien sich nicht nur ihr Körper, sondern auch ihr Inneresausgeruht zu haben. Der Schock saß nicht mehr ganz so tief in ihrenKnochen und sie erinnerte sich genau an ihre Träume und hatteFragen, dessen Antworten sie kaum abwarten konnte.

Langsam setzte sie sich auf und mussteblinzeln. Das Zimmer wurde nur von wenigen Kerzen beleuchtet und dochkonnte sie den ganzen Raum sehr gut erkennen. Auch ihre anderen Sinnewaren geschärft. Sie war alleine, aber das hatte sie bereitsgewusst, als sie zu sich gekommen war. Wobei, vielmehr hatte sie esgespürt. Daran würde sie sich erst einmal gewöhnen müssen. Ebensoan die Länge ihrer Haare, bemerkte sie schmerzhaft, als sie sichversehentlich auf eine ihrer Strähnen setzte. Vorsichtig fuhr siemit den Fingern durch ihre Locken. Yori war vor dem Ball aufgefallen,wie sie sich von glatt zu wellig geändert hatten. Nun waren dieSpitzen nicht mehr nur wellig, sondern so lockig, als ob sie dieEnden mit einem Lockenstab bearbeitet hätte. Auch ihre Haut wardeutlich blasser und es würde sie nicht wundern, wenn sie sichspäter in einem Spiegel betrachten würde, nicht in ihr vertrautesSpiegelbild, sondern in ein fremdes Gesicht sehen würde.

Ihr fiel auf, dass sie, als sie Kanamedas erste Mal besucht hatte, sich in einem anderen Zimmer befundenhatten. Wahrscheinlich würde die Tür, welche neben einen der Regalewar, sie zu dem Raum mit dem dunkelroten Sofa bringen. Es war klargewesen, dass die Räumlichkeiten der Nightclass deutlich größerund komfortabler waren, als die der Dayclass.

Sie schlug die dünne Decke beiseiteund schob ihre Beine über die Bettkante. Der Drang sich umzuziehenkam in ihr auf, als sie ihren Schlafanzug sah. Den hatte siegetragen, als sie mit Schweiß und Fieber in ihrem Bett gelegenhatte. Ungern wollte sie so irgendjemanden vor die Augen treten. IhrBlick glitt zu einem der massiven Schränke. Kaname würdekeinesfalls Frauenkleidung dort drin verwahren, aber er würde es ihrbestimmt nicht übel nehmen, wenn sie sich etwas von ihmauslieh.
Durch ihre wiedergewonnen Erinnerungen hatte sie dasGefühl, dass sich die Beziehung zwischen ihnen beiden veränderthatte. Bereits ohne hatte sie sich ihm stets verbunden gefühlt,trotz dessen, dass sie sich selten gesehen hatten. In gewisser Weisehatte ihr Inneres nie vergessen, was sie miteinander verband. Schonals Kind waren sie und Yuki ihm stets hinterhergelaufen und hatten zuihm aufgesehen. Aber nun war es so, dass Sora ihn als eine derwichtigsten Personen in ihrem Leben wahrnahm. Wie einen großerBruder, den sie nie gehabt hatte.
Vorsichtig versuchte sieauszustehen und ließ sich kurz darauf wieder auf das Bett plumpsen.Die schwarzen Punkte schwammen vor ihren Augen und sie musste sie wegblinzeln. Ihr Kreislauf war am Ende und ihr Körper schien mit denganzen Veränderungen doch noch nicht ganz klargekommen zu sein. Alses ihr wieder einigermaßen gut ging, tastete sie nach demBettpfosten und zog sich daran hoch. Mit wackeligen Schritten gingsie zur Schranktür und öffnete sie. Haufenweise weiße und schwarzeHemden zeigten sich ihr und ein Seufzen entfuhr ihren Lippen. Hattesie wirklich erwartet etwas anderes, gar bequemeres, zu finden?



Ihr Körper gewöhnte sich schnell anden neuen Zustand und ehe sie sich versah, stand sie auf sicherenBeinen mit einem weißen Hemd gekleidet, das ihr fast bis zu denKnien reichte, vor einem Ganzkörperspiegel. Wie sie bereits selbstbemerkt hatte, hatte sie sich äußerlich verändert. Aufgrund ihrerKrankheitswoche hatte sie abgenommen und sie hoffte das schnellwieder rückgängig machen zu können, denn sie fühlte sich dürr.Und bei dem abgemagerten Gesicht und der weißen Haut fielen ihreriesigen Augen nur noch mehr, als sowieso schon, auf. Besondersjetzt, wo ihr eines Auge nicht mehr nur rot schimmerte, sondernvollends rot war. Die Blässe ihrer Haut tat ihr übriges dazu.Leider würde sie daran nicht mehr viel ändern können. Der roteSchimmer war vorüber.

Sie wandte sich ab und ging hinüber indas andere Zimmer. Wie erwartet stand Mitten im Raum das dunkelroteSofa. Einige Meter entfernt blieb sie stehen und blickte auf diePerson, die sich in dem Moment aufrichte. Sora hatte gewusst, dass erhier war und doch war sie nicht darauf gefasst gewesen. Tränensammelten sich in ihren Augen und sie ging einen unsicheren Schrittauf ihn zu, ehe sie wieder stoppte. Mehrmals blinzelte sie. Siewollte ihn sehen und das ohne verschwommener Sicht. Sein Äußeres insich auf nehmen, um ihn nie wieder vergessen zu müssen. Seinschwarzes Haar, dass im Licht bläulich schimmerte. Seine dunkleHaut, die sich über seine definierten Muskeln zog. Eine dunkelblaueTätowierung zierte seine nackte Brust. „Ich hatte gedacht, duhättest mich verlassen.", flüsterte sie.
Schweigsam stand erauf und nickte, ehe er sein Gesicht zum Boden wandte.
Zögerndging sie auf ihn zu.
„Verzeiht, Sora-sama." Seine tiefe Stimmezitterte, als er anfing zu sprechen. Weiterhin mied er ihren Blick.„Ich konnte Eure verehrte Mutter nicht beschützen und habe auchEuch im Stich gelassen."
„Das stimmt doch gar nicht." Sielegte ihre Hand an sein Gesicht und hob es an. Suchte seinen Blick.„Du warst die ganze Zeit über bei mir. Es tut mir Leid, dass ichdich nicht erkannt habe." Vom dem Moment an, in dem sie die Türdes Taxis geöffnet und ihre Füße den Boden berührt hatten, war erimmer da gewesen. Er hatte sie begleitet und ihr geholfen. Eine Tränelief ihr über die Wange. Sie hatte nicht gewusst, dass er es war.Hatte sich nicht an ihn erinnern können.

„Bitte weint nicht." Er wischteihre Träne weg und erwiderte nun endlich ihren Blick. „Ihr seidgenauso gütig, wie Eure Mutter es gewesen war."
Ein traurigesLächeln bildete sich auf ihren Lippen. „Erkläre mir bitte wasdamals geschehen ist."
Gemeinsam setzten sie sich auf das Sofa.

„Kaname-san wird es Euch besserschildern können, als ich es fähig bin. Bitte stellt ihm EureFragen, die Euch quälen müssen. Doch soviel: es war nie meineAbsicht Euch alleine bei der Familie Kuran zu lassen, die damaligenUmstände zwangen mich dazu. Ich hatte nie vor so langefortzubleiben. Als es mir wieder möglich war zu Euch zu kommen, wartIhr bereits bei den Suzukis untergekommen und ich konnte Euch nurnoch vom Weitem beschützen. In der Welt der Menschen wäre ich denAußenstehenden zu schnell aufgefallen und der Schutz, den dieMenschen Euch boten, wäre umsonst gewesen."
Schutz... war esder Schutz gewesen, der ihr Leben bisher bestimmt hatte? War der Mannvon damals immer noch hinter ihr her?! Sie nagte an ihrer Lippe undmerkte sich ihre Fragen für Kaname. „Wieso fühlst du dich mir soverpflichtet? Ich war in Sicherheit, du hättest dein eigenes Lebenhaben können." Es schmerzte sie ihn so zu sehen. In seiner anderenForm hatte sie den Schmerz nicht wahrgenommen, aber jetzt schlugenseine Schuldgefühle ihr eine Faust in den Magen.

Er nahm ihre Hand und drückte siesanft. Jetzt war er es der ihren Blick suchte. „Meine Familieschwor der Familie Eurer Mutter ewige Treue." Er deutete auf dasTattoo, welches einen umrahmten Stern zeigte. „Die Kamihoshi habensie sich vor vielen Jahrhunderten verdient und sie gilt bis heute.Den Namen hat Eure Mutter abgelegt um Euch zu schützen, doch dasBlut fließt weiter in Euch." Er stockte kurz, ehe er weitersprach. „Ich konnte Eure Mutter nicht beschützen. Das werde ichmir nie verzeihen."
„Es war nicht deine Schuld." Schuld warnur dieser grausame Mann gewesen. Auch wenn sie immer noch nichtverstand, weshalb er das getan hatte.

„Ich danke Euch für EureGutherzigkeit."

Und doch schaffte sie es nicht ihn vonseinem Schmerz zu befreien. Das würde sie wohl auch nie schaffen,deswegen versuchte sie das Gespräch in eine andere Richtung zulenken. „Wie soll ich dich denn nun nennen? Mamoru oder Kuro?"



Wenig später war er wieder inseiner anderen Gestalt und lag neben ihr auf dem Sofa. Schon damalshatte er die Gestalt als Kater seiner anderen Formen vorgezogen. Wienicht anders zu erwarten, hatte er ihr die Wahl gelassen, wie sie ihnnennen sollte. Mamoru war er schon seit vielen Jahren nicht mehrgenannt wurden und an den Namen Kuro hatte er sich in den letztenMonaten gewöhnt. Nach reifer Überlegung entschied sie ihn in seinerKatzengestalt weiterhin Kuro und ihn in seiner anderen Mamoru zunennen. Hoffentlich würde sie sich damit nicht selbst verwirren...denn verwirrt war sie bereits genug. Während sie schweigend dasaßen, sammelten sich Fragen über Fragen in ihren Kopf und siekonnte es kaum noch aushalten ohne Antworten da zu sitzen.
Ihrwahrer Name lautete Sora Furuki und entstammte der Familie Kamihoshi,die eine enge Verbindung zu Gestaltenwandlern hielten. Aufirgendeiner Weise war sie mit Kaname verwandt, wusste aber nicht obmütterlicher oder väterlicherseits. Und sie war bis gestern nochein Mensch gewesen. Eines Nachts war ein Mann in ihr Hauseingebrochen, hatte ihre Eltern getötet und wollte sie mitnehmen.Nur aus welchem Grund? Was war an ihr, einem kleinem, verängstigtemKind so interessant gewesen, dass er sie nicht getötet hatte? Undwarum sollte sein Interesse immer noch, so viele Jahre später,weiter bestehen, dass man sie beschützen musste. Bei der nächstenFrage, fuhren ihr kalte Schauer über den Rücken. Warum hatte er diegleichen Augen wie sie?

Unruhe machte sich immer weiter in ihrbreit und als sie es nicht mehr aushielt stand sie auf. Kuro blicktezu ihr auf, als sie mit fester Stimme sagte: „Ich sucheKaname."
Mit festen Schritt ging sie zur Tür und hörte dieleisen Schritte die ihr folgten. Nebenbei fiel ihr auf, dass sie nochimmer nur das weiße Hemd von Kaname trug, aber das war ihr in demMoment egal. Sie wollte nicht länger warten. Sie brauchte Antwortenund wenn Kaname nicht zu ihr kam, würde sie eben zu ihm kommen!Verschiedene Auren waren im Hause Mond zu spüren und sie wusste,dass es die von den Vampiren waren. Leider konnte sie Kanamesdarunter nicht spüren, aber das sollte nichts heißen. Auren konnteman mit Sicherheit unterdrücken, auch wenn sie selbst noch nicht inder Lage dazu war. Jedenfalls war das in den Anime und Manga so. Dakonnte sie, so seltsam sich das anhörte, auch erwarten, dass es inWirklichkeit funktionierte. Schließlich gab es Vampire undGestaltenwandler!

Sie bog um die Ecke und folgte demGang, bis sie bei der Treppe im Foyer ankam. Von unten hörte sieleise Stimmen, aber viel wichtiger waren die zwei Personen, die indiesem Moment die Stufen nach oben erklommen. Direkt in ihreRichtung. Ihr Herz geriet bei dem Anblick von Hanabusa kurz aus demTakt. Er hatte sie verletzt und sein Anblick stach nur noch tiefer inihre Wunde. Leider konnte sie ihre Gefühle ihm gegenüber nichteinfach abstellen. Sie überlegte noch, ob sie kehrt machen sollte,doch da hatte Takuma Ichijo sie schon entdeckt.
„Sora-sama!",rief er und ging die letzten Stufen nach oben. Sie fokussierte ihnmit ihren Augen, um keinesfalls in das Gesicht von Hanabusa blickenzu müssen, der auf der Treppe stehen geblieben war. Sie spürteseinen Blick auf sich ruhen. Ihre Haut prickelte. „Was macht dudenn hier, Sora-sama? Du solltest dich noch etwas ausruhen."

Trotzig hob sie ihr Kinn und ignoriertedie Tatsache, dass sie nur mit einem übergroßem Hemd bekleidet war.Was für einen lächerlichen Anblick musste sie ihnen bieten. „Ichhabe mich genug ausgeruht. Ich suche Kaname."

„Er wird später zu dir kommen."
„Ichwill ihn aber jetzt sehen." Sie stand kurz davor wie ein Kleinkindmit dem Fuß aufzustampfen. Ihr war bewusst, wie kindisch sie sichbenahm, aber ihre Gefühlswelt stand auf dem Kopf und Kaname war derEinzige, der ihr irgendwie weiterhelfen konnte. Die AnwesenheitHanabusas – nein, korrigierte sie sich selbst – die von Aido tatihr übriges. Hanabusa war Geschichte. Für sie würde er nur nochAido heißen. Sie schluckte schwer. Am liebsten würde sie sichwieder in das Bett verkriechen. All das war zu viel gewesen. Was wardas nur für eine dämliche Idee gewesen im Haus der Nightclass umherzu spazieren. Warum hatte Kuro sie nicht davon abgehalten?!

„Sobald er wieder hier ist, werde ichihn zu dir schicken.", sprach Takuma. „Jetzt begleite ich dichwieder auf das Zimmer, Sora-sama." Er zeigte dabei eineEngelsgeduld für die sie ihn im Moment beneidete.

„Sora-chan.", hörte sie ausRichtung der Treppe, aber sie hielt ihren Blick stur auf Takumagerichtet und nickte ihm zu. Schwungvoll machte sie kehrt, doch dawagte es Aido tatsächlich noch einmal mit ihr zu sprechen.„Sora-chan, ich muss mit dir reden."
Mit zusammengekniffenenAugen wandte sie ihr Gesicht ihm zu. „Ich aber nicht mit dir.",spie sie in dem giftigsten Ton den sie ihrer Stimme verleihen konnte,ehe sie weiter ging. Es schien genutzt zu haben, denn sie hörtenichts mehr von ihm.

An der Tür zu Kanames Zimmer,versprach ihr Takuma ein weiteres Mal, dass er Kaname zu ihr schickenwürde. „Bis später."

„Bis später.", murmelte sie miteinem schlechten Gewissen. Sie hätte ihn vorhin nicht so ankeifensollen. Er konnte schließlich am wenigsten etwas für dievergangenen Geschehnisse. „Takuma-senpai!", rief sie ihm zu, alser schon einige Schritte weit gegangen war.
Fragend drehte er sichzu ihr um.
„Tut mir Leid wegen gerade eben... und danke."
Seinbekanntes Lächeln bildete sich wieder auf sein Gesicht. „Es istalles in Ordnung, Sora-sama. Bis später."
Sie erwiderte seinenGruß. Da fiel ihr mit einem Mal auf, dass er sie die ganze Zeit übermit -sama angesprochen hatte. Das war seltsam. Was hatte sichgeändert, dass er die Anrede wechselte? Vorher hatte er sie, ebensowie Hana- Aido, mit einem -chan angesprochen. Sie seufzte. Noch einRätsel, das Kaname ihr wohl lösen musste.



Einige Zeit später saß sie nebenKaname auf dem rotem Sofa und sagte ihm, was sie bisher über sichselbst in Erfahrung gebracht hatte. Nebenbei streichelte sie das Fellvon Kuro, der es sich auf ihrem Schoss gemütlich gemacht hat. „Ichverstehe aber nicht, inwieweit wir beide miteinander verwandt sindund auch nicht, warum dieser Mann damals bei uns war."
Bedächtignickte er, ehe er zu einer Antwort ansetzte. „Es gibt einigeGepflogenheiten, die dir in der Gesellschaft der Vampire seltsam,wenn nicht sogar skurril erscheinen werden. Mit der Zeit wirst du esbesser verstehen können, aber vorerst bitte ich dich Anmerkungen fürdich zu behalten."
„Ist gut."

„Es ist nicht unüblich, dassReinblüter für sich bleiben. Insbesondere, wenn es sich um dasErhalten ihres Blutes handelt." Im ersten Moment musste siestutzen, als er ihr sagte, dass seine Eltern Geschwister waren, ehesie an die königlichen Familien Europas dachte. Auch bei denMenschen war es früher üblich gewesen, Verwandte zu ehelichen.Gebannt hörte sie ihm zu, als er von seinem Onkel zu erzählenbegann, der sich zu Yuri, Kanames Mutter, hingezogen fühlte. „Erist ein starker und unberechenbarer Vampir. Trotz dass er Yuriliebte, pflegte er Beziehungen zu mehreren Vampirfrauen. Eine vonihnen war Sakura Kamihoshi."
„Meine Mutter.", hauchte Soraund ein ungutes Gefühl beschlich sie.

Kaname nickte, ehe er weiter sprach.„Sakura war eine der angesehensten Frauen, die aus einerReinblutfamilie stammte. Die Beziehung der beiden hielt nicht langean, denn sie konnte recht schnell bemerken, dass Rido gefährlicheZüge an sich hatte. Es gab nur zwei Probleme, die das Beendenerschwerte. Zum einem ist Rido rachsüchtig. Er würde es nieakzeptieren, dass ihn jemand abservieren würde."
„Und dasandere Problem?" Soras Hände verharrten bewegungslos auf KurosKörper.
„Sakura war schwanger."

Angespannt stieß sie die Luft raus.Sie hatte es gewusst, bevor Kaname es ausgesprochen hatte. Doch es zuhören, war anders, als er nur zu denken. Rido Kuran, ein grausamerund böser Mann war ihr Vater. Ihr wurde übel. „Wie ist meineMutter ihm entkommen?" Bis er sie in jener Nacht wiederfand.
„Sieversteckte sich in der Welt der Menschen. Rido hält nicht dieMenschen nicht viel mehr als Ameisen, die auf der gleichen Erdewandeln, wie er. Deswegen konnte sie sich so zumindest etwas Zeitverschaffen. Kurz bevor du geboren wurdest, lernte sie einenMenschenmann kennen und lieben."
„Furuki Riku."
„Sienahm seinen Namen an und wir dachten alle, dass Rido sie vergessenhatte. Meinen Eltern gegenüber hatte er sie nie wieder erwähnt under hatte noch weitere Liebschaften. Aber dann fand ereuch."
Verzweifelt sah sie ihn an. „Er war es in jener Nacht.Er tötete meine Eltern und wollte mich mitnehmen." In ihr flossdas Blut eines Mörders. „Wieso hat er mich nicht auchgetötet?"
Sanft blickte Kaname sie an. „Es ist unübersehbar,dass du seine Tochter bist. Ihr habt die gleichen Augen."
„Naund?! Du sagtest, er hätte mehrere Frauen gehabt, da war meineMutter doch mit Sicherheit nicht die Einzige!", rief sie und Tränensammelten sich in ihren Augen.

„Es stimmt. Sein Sohn besuchtebenfalls die Nightclass."
„W-Was?", hauchte sie. Sie hattetatsächlich einen Bruder? Rasch ging sie die ihr bekannten Gesichterdurch, als sie bei einem mit rotem Haar stockte. „Der Junge, denich angestarrt hatte.", sie überlegte, ob ihr der Name wiedereinfiel, „...Shiki... Er hieß Shiki..."
Kaname nicktebestätigend. „Richtig, aber in dir fließt das Blut zweiermächtiger Reinblutfamilien. Shikis Mutter ist kein Reinblut. Ichkann mir vorstellen, dass er Potential in dir gesehen hat."
Sieblinzelte. „Potential wofür?"
„Einen starken, loyalenVampir an seiner Seite zu haben, kann in manchen Situationen sehrwertvoll sein."

„Du meinst, wenn Mamoru mich damalsnicht gerettet hätte, wäre ich...", sie schluckte bei derVorstellung. Sie wäre eine ganz andere Person geworden. Wenn erwirklich so brutal war, wäre sie dann auch so geworden? Das warnicht unwahrscheinlich, schließlich floss dieses böse Blut durchihre Venen.
Kuro maunzte auf und sah sie mit traurigen Augen an.Auch ihm war es bewusst gewesen und jetzt verstand sie seineSchuldgefühle nur noch mehr. Eine Träne löste sich von ihr undlandete in seinem Fell. „Aber du hast mich gerettet.", flüstertesie.
Ein weiteres Mal miaute Kuro, ehe Sora tief Luft holte undKaname ansah. „Wieso war ich ein Mensch? Und Yuki, sie ist aucheiner.", fragte sie und verdrängte den Gedanken an ihren Vater.

„Zu eurer beiden Schutz. DeineGroßmutter opferte sich, damit du für Rido unsichtbar bleibst,sollte er euch finden. Leider hatte es nicht viel gebracht." Erbrauchte es nicht auszusprechen. Ihre Großmutter hatte sich umsonstgeopfert, weil die Verwandtschaft zwischen ihr und Rido unübersehbarwar. „Wenige Zeit später griff Rido auch meine Familie an. Yuriund Haruka starben, doch vorher konnte unsere Mutter YukisVampirnatur versiegeln und ihr Gedächtnis löschen. Danach wuchsYuki bei Kaien Kurosu auf."

„Habt ihr das auch mit mir gemacht?Mein Gedächtnis gelöscht?"
Kaname schüttelte den Kopf. „Nein,wir hatten uns dagegen entschieden, damit du, trotz dass deinevampirische Seite unterdrückt ist, weiterhin Acht gibst. Du warst esselbst, die die Zeit vor den Suzukis vergaß. Vielleicht lag es amTrauma. Aber vielleicht ist deine Kraft damals schon so starkgewesen, dass du trotz der Unterdrückung in der Lage warst, sieeinzusetzen."
Ihr Kopf dröhnte von den ganzen Informationen,dennoch wollte sie nicht aufhören Antworten auf ihre Fragen zuerhalten. „Und wieso hast du es wieder rückgängig gemacht? Wiesohast du mich gewandelt?"

„Deine wahre Natur ist zu stark, alsdass sie noch länger unterdrückt bleiben konnte. Das war mir schonvor langer Zeit klar geworden, deswegen war ich es der dich an dieAcademy brachte. Sie war bereits dabei Überhand zu nehmen. Du hastes mir sogar selbst gesagt."
Sie wollte widersprechen, als esihr einfiel. Ihre Schwindelanfälle, ihre blutigen Träume... all dassollten Anzeichen gewesen sein sollen? Weitere Momente fielen ihrein. Ihr war bei den Minusgraden, die draußen herrschten, kaum kaltgewesen und die Struktur ihrer Haare hatte sich verändert.„Stimmt.", murmelte sie. „Was wäre passiert, wenn du nichtdagewesen wärst?"
Er suchte ihren Blick. „Du wärst gestorbenund das ist auch trotz meiner Hilfe beinahe passiert."
„Was?"Mit vor Schreck geweiteten Augen saß sie da und blickte ihnfassungslos an. Trotz dass sie jetzt ein Vampir war, fühlte sie sichquicklebendig.

„Das Erwachen der Vampirkräfte istnie angenehm. Doch habe ich zu lange gezögert, bis ich dich zu mirnahm. Ich wusste um deine Gefühle für Hanabusa und was er dirangetan hatte." Sie zuckte bei der Erwähnung seines Namenszusammen und meinte, Mitgefühl in Kanames Augen zu sehen. „Duhättest Zeit gebraucht um darüber hinwegzukommen, die ich dir gernegegeben hätte. Aber du standest schon an der Kippe, deswegen konnteich nicht mehr warten. Ich habe dir bessere Umständegewünscht."
„I-ist schon okay... Du kannst ja nichts dafür,was geschehen ist." Nur zwei Personen konnten etwas dafür. Sie,weil sie so blind gewesen war und er, weil er sie belogen hatte. Sieatmete tief durch und verdrängte auch diesen Gedanken. „Was wirdjetzt geschehen? Ich werde wohl nicht mehr in die Dayclasszurückgehen können."



Wie sie es sich gedacht hatte, war sietatsächlich kein Teil mehr der Dayclass. Ab sofort war sie eineNightclassschülerin. Als sie Kaname zuvor gesucht hatte und dabeiTakuma und Aido über den Weg gelaufen war, war dieser bei demDirektor gewesen, um weiteres mit ihm abzuklären. Währenddessenhatte einer ihrer vampirischen Mitschüler ihre Sachen aus dem Zimmergeholt. Sora fragte sich, wie Yuki und Zero wohl darauf reagierthatten. Bisher hatte sie nichts von ihnen gehört und sie machte sichSorgen, ob ihr neuer Zustand sich auf ihre Freundschaft auswirkenwürde. Yuki war in Wahrheit zwar auch ein Vampir, aber sie wusstenichts davon. Und Zero hasste Vampire. Und er würde auch Sorahassen. Ihre Nase kribbelte und Tränen schossen ihr in die Augen.Sie wollte ihre Freunde nicht verlieren. Bereits an ihrem ersten Taghatte sie sich bei Yuki und Yori so wohlgefühlt wie noch nie.Bessere Zimmerkameraden würde sie nie wieder bekommen.
Ihr warein Einzelzimmer zugewiesen wurden und sie wusste nicht, ob siedarüber glücklich sein sollte. Es war schön gewesen mit zweiFreunden das Zimmer zu teilen. Man konnte quatschen, man konnteschweigen und man war nie allein. Jetzt aber war sie es. Auch im Gangwar es still. Keiner ihrer Mitschüler eilte den Flur entlang oderunterhielt sich lautstark. Es war ungewohnt ruhig.

Kuro schnurrte und sie versuchte sichim Lächeln. Egal was kommen würde, er wäre bei ihr. Sie seufzteund blickte sich in dem Zimmer um.
Es war hauptsächlich in weißgehalten. Ihre zwei Koffer standen in einer Ecke und waren mit Kurodie einzigen Farbtupfer im Zimmer. Sie hatte die Schränke bereitsmit ihrer Kleidung befüllt. Das Hemd von Kaname hatte sie immer nochan, da sie keinen Grund darin sah, sich fürs Bett etwas anderesanzuziehen.

Ein Blick auf die Uhr verriet ihr, dasses fast früher Morgen war. Es war seltsam, dass sie zu der Zeit, zuder sie normalerweise aufgestanden war, nun schlafen gehen würde.Die Nacht würde für sie von nun an zum Tag. Und die heutige Nachtwar mehr als genug gewesen. Ihr Kopf dröhnte und Nervosität saßihr im Nacken. Kaname hatte ihre Fragen zu Ende beantwortet und wardann auf ihre Zukunft gekommen. Sie war ein Reinblut und musstedeshalb in der Gesellschaft einen wichtigen Platz einnehmen. Ersthatte sie die Hoffnung gehabt, dass man ihren Status verheimlichenkönnte und hatte ihren Cousin danach gefragt.

Doch Kaname hatte den Kopf geschüttelt.„Jeder aus der Nightclass spürt deine Anwesenheit und deine Kraftals Reinblut. Es wäre möglich gewesen es zu verheimlichen, wenn ichdich an einem einsamen Ort gewandelt hätte und du dort gebliebenwärst, bis du in der Lage wärst deine Aura zu unterdrücken. Aberdafür ist es zu spät."
„Aber ich weiß doch gar nichts übereure Gesellschaft. Ich werde dir doch nur Unannehmlichkeitenbereiten.", hatte sie ihm ihre Sorge gebeichtet. Aber Kaname hattesich natürlich schon Gedanken darüber gemacht und hatte eine Lösungin petto. Eine Lösung gegen die sie sich sträubte!

„Auf keinen Fall!", hatte sieaufgebracht gerufen und wäre aufgesprungen, wenn Kuro nicht aufihrem Schoß gesessen hätte. „Ich will nichts mit ihm zu tunhaben! Nur über meine Leiche verbringe ich mehr Zeit als nötig mitihm. Du musst jemand anderen dafür nehmen!"
„Er ist der bestefür diese Aufgabe. Zudem ist Hanabusa einer meiner loyalsten -"

„Ist mir egal, wie loyal er dirgegenüber sein mag. Mir gegenüber ist er es nicht! Er hat michangelogen und sich über mich lustig gemacht. Auch wenn du ihmvertraust, früher oder später wird er dich verraten!"
DochKaname hatte sie lediglich mitfühlend angelächelt und damit war dasThema für ihn beendet gewesen.
Für sie dagegen war es allesandere als beendet. Sie hatte vorgehabt Aido so gut es eben ging ausdem Weg zu gehen. Aber dann kam Kaname auf diese grausame Idee, dassausgerechnet Aido ihr Unterricht in Sachen Normen und Werte derVampirgesellschaft geben sollte. Kaname hatte doch mitbekommen,was der Blondschopf ihr angetan hatte. Zudem war ihr nicht klar, wiedieser Unterricht überhaupt ablaufen sollte. Würde der blondeVampir, wie ein Lehrer an einer Tafel stehen und sie sollte ihm bravzuhören? Eher würde die Höhle zufrieren, als dass sie ihm wie einDummerchen begegnete, dem man noch alles beibringen musste.

Es klopfte an ihrer Tür und der Zornin ihr wuchs weiter, als sie die Aura erkannte. Wenn man vom Teufelsprach. Mit energischen Schritten ging sie die wenigen Meter zur Türund öffnete diese mit Schwung. Mit zusammengekniffenen Augen sah sieihn an und keifte: „Was?!"

„Ähm, auch hallo, Sora-chan."Seine blauen Augen glitten über ihren Körper und sie meinte eineleichte Röte in seinen Wangen erkennen zu können. Verwundert folgtesie seinem Blick. Das Blut schoss ihr nun ebenfalls ins Gesicht. Sietrug immer noch das Hemd von Kaname! Wie hätte sie auch ahnenkönnen, dass ihr jetzt noch jemand unter die Augen treten würde.Hätte sie sich lieber doch noch umgezogen, andererseits hatte Aidosie schon vor einigen Stunden in diesem Aufzug gesehen. Vor Schamstand sie kurz davor die Zimmertür wieder zuzuknallen, jedoch rafftesie ihren noch wenig vorhandenen Stolz zusammen und verschränkte dieArme.
„Meine Augen sind hier oben!"
Sofort blickte er ihrins Gesicht. „Verzeih mir bitte. Das war unangemessen.", murmelteer.
„Was willst du?", fragte sie ungeduldig und verteufeltesich, dass sie es genoss seine wortgewandte Stimme zu hören.

Aido räusperte sich, bevor er sprachund dabei scheinbar krampfhaft seinen Blick auf ihrem Gesichtgerichtet ließ. „Kaname möchte, dass ich dich in die Regelnunserer Gesellschaft einweise, aber eigentlich wollte ich wissen-"

„Ich habe ihm gesagt, dass ich nichtsmit dir zu tun haben will.", unterbrach sie ihn.

Er seufzte und fuhr sich mit einer Handdurchs Haar. „Lass es mich dir erklären, Sora-chan."
„Nennmich nicht so!", rief sie ihn energisch zu. Sie musste ihm soschnell es ging die Grenzen aufzeigen, bevor sie noch nachgab.
„Wiebitte?" Er blinzelte und schien nicht zu wissen, was siemeinte.
„Die Zeit, in der du mich so ansprechen konntest, istvorbei, Aido-senpai.", betonte sie absichtlich seine Anrede.

„Bitte, sag das nicht..."
„Dubist selbst Schuld dran!"

„Jetzt lass es mich erklären. Dashier", er deutete mit den Händen auf sie und sie trat unbehaglichvon einem Fuß auf den anderen, „ändert alles."
Es ändertealles? Sie blinzelte und Wut breitete sich in ihr aus. Ihre Fingerkrallten sich an die Tür. „Was soll das denn heißen?! War ich alsMensch so viel weniger wert, aber jetzt bin ich aufgestiegen? Nurweil ich plötzlich ein Vampir bin? Für was hältst du micheigentlich, Hanabusa-kun?!", schrie Sora und bemerkte in ihrer Ragenicht, wie sie in die alte Anrede verfiel. „Für ein Spielzeug mitdem du umgehen kannst, wie du willst?! Für einen Hund, der springt,wenn du rufst?! Es reicht mir! Verschwinde und lass mich in Ruh! Sichdir ein anderes Haustier!" Sie hörte noch, wie jemand seineZimmertür öffnete, ehe sie ihre mit einem Schlag schloss.

Heftig nach Atem ringend stand sie daund starrte das weiße Holz an. Im Flur war zu hören, wie jemand mitAido sprach, aber sie war viel zu sehr in ihren eigenen Gefühlengefangen, als dass sie einen Sinn daraus verstand. Tränen sammeltensich in ihren Augen und sie schaffte es gerade noch so in ihr Bett zufallen, ehe der Damm in sich zusammenfiel.


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