28. „Holt sie."
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Das Herz pochte Yuki laut und stark in den Ohren, als sie in die Augen des Vampirs über ihr blickte. War doch klar gewesen, dass sie sich dieses Mal nicht unbemerkt in das Wohnheim schleichen konnte. Beim letzten Mal musste ihr ganzes Glück drauf gegangen sein. Mit einem müden Blick wurde sie von ihm angeschaut und sein orangefarbenes Haar stand in allen Himmelsrichtungen ab. Sein Spitzname passte perfekt zu seinem Äußeren, wie Yuki abermals bemerkte. Nur eben nicht zu seinem Charakter. Er war einer der ruhigsten aus der Nightclass, aber deswegen nicht weniger gefährlich. Wild-senpai. Sie war sich sicher gewesen, dass er geschlafen hatte, als sie das Zimmer betreten hatte. Aber bei Vampiren wusste man nie.
Selbstbewusst stand Yuki auf und reckte das Kinn hervor, ignorierte dass er Oberkörperfrei da stand. „Ich muss mit Aido Hanabusa sprechen." Wenn sie so tat, als sei das Recht auf ihrer Seite, würde er keine Fragen stellen und hoffentlich auch nicht Kaname rufen. Ihm wollte sie keinesfalls begegnen. Nicht nur, weil sie sich hier unangemeldet aufhielt, sondern auch wegen ihrer Beziehung zu ihm. Jetzt wo sie offiziell mit Zero zusammen war, kam es ihr irgendwie seltsam vor in der Nähe von Kaname zu sein.
Kain seufzte und fuhr sich mit der Hand durch sein wildes Haar. „Du solltest wirklich nicht hier sein."
„Was ich hier soll geht dich nichts an."
„Du bist in meinem Zimmer."
„Wie ich schon sagte; ich bin hier, weil ich mit Aido-senpai sprechen muss."
„Wie ich schon sagte;", wiederholte Kain Yuki, „den kriegst du nicht wach. Also kannst du gehen."
Sie holte tief Luft. „Ich gehe nicht, ehe ich Antworten bekommen habe."
Wieder seufzte Kain auf und seine Augen richteten sich auf den schlafenden Vampir hinter Yuki. Sie fragte sich immer noch, wie er schlafen konnte, während sie und sein Cousin direkt neben ihm diskutierten.
„Er hat sie angelogen.", sagte er.
„Wie bitte?", fragte sie überrumpelt, denn mit solch einer plötzlichen Antwort hatte sie nicht gerechnet.
„Das Menschenmädchen. Sie war gestern hier gewesen. Hanabusa hat sie belogen."
„Was?" Yuki schüttelte den Kopf. „Das kann nicht sein. Ich hab doch gesehen-!" Sie verstand nicht und runzelte die Stirn. Meinte er etwa das Aido Sora angelogen hatte? In welchen Bezug? Ein schrecklicher Verdacht stieg in ihr auf. Verwirrt drehte sie den Kopf zu dem schlafenden Vampir. Es konnte unmöglich wahr sein. Aido konnte Sora nicht angelogen haben. Vor wenigen Stunden war sich Yuki noch absolut sicher gewesen, dass Aido ihre Freundin liebte. Und dies war ihr noch immer gewiss. Sie hatte sich nicht geirrt. Aido liebte Sora. Was wurde hier nur gespielt? „Inwieweit gelogen?", hackte sie nach und sah Kain mit festen Blick entgegen. Sie erkannte Überraschung in seinem Blick. Er hatte wohl damit gerechnet, dass sie aufgab. „Sora-chan leidet. Ihr geht es sehr schlecht. Sie schläft kaum, zuckt bei allem zusammen und ist nur am weinen. Ich will wissen warum. Was hat Aido-senpai ihr gegenüber behauptet und weshalb?"
Doch er schwieg.
„Bitte.", flehte Yuki, aber er redete nicht weiter. Stattdessen blickte er zur Tür. Ihre Schultern sackten zusammen, als sie verstand, dass sie nicht mehr aus ihm herausbekommen würde. Kain hatte bereits mehr gesagt, als er wollte und würde kein Wort mehr darüber verlieren. Wenigstens hatte sie etwas herausgefunden. Aido hatte Sora angelogen und das nicht im Bezug zu seinen Gefühlen ihr gegenüber.
Erst nachdem sie hörten, wie die Haustür des Wohnheimes ins Schloss fiel, sprach Akatsuki. „Bist du jetzt zufrieden?" Er sah zu seinem Cousin, dessen blauen Augen sich nun öffneten. Sie waren beide wach geworden, als das Mädchen den Gang entlang geschlichen war. Ebenso war ihnen sofort klar gewesen, was sie hier zu suchen hatte. Nach der gestrigen Aktion von Hanabusa war es nur eine Frage der Zeit gewesen bis die Vertrauensschülerin hier war und Antworten verlangen würde. Abermals seufzte Akatsuki und setzte sich auf sein Bett. Hanabusa hatte sich natürlich für das richtige Menschenmädchen entschieden. Sie war die beste Freundin der Vertrauensschülerin und unterhielt mit Kaname eine Art von Beziehung, die er nicht begreifen konnte. Und das war nur einer der vielen Punkte, die er nicht verstehen konnte. „Kaname-sama hat dir doch seine Zustimmung gegeben." An dem Abend, als der Ball statt gefunden hatte, sind sie geschlossen als Nightclass zu dem Schulgebäude gegangen und waren dort auf die zwei Menschen getroffen. Im Nachhinein war Akatsuki klar, dass dies die Absicht des Reinblüters gewesen war. Sein Gespräch mit dem einem Mädchen, Suzuki Sora, war eine Warnung gewesen. Eine, die an jeden anwesenden Vampir gerichtet war. Jeder von ihnen, auch welche die Abseits gestanden hatten, hatte es verstanden. Sie stand unter Kanames Schutz. Und dennoch hatte er Hanabusa die Erlaubnis gegeben mit seiner Schutzbefohlenen eine innige Beziehung einzugehen.
Als ob das genug gewesen wäre, war sie an dem Abend von dem Vampirjäger Yagari Toga verletzt wurden. Die Vampire im Saal waren unruhig geworden, als Kaname den Saal mit großen Schritten verlassen hatte. Doch Takuma, die rechte Hand des Reinblüters, hatte sie, unbemerkt der Menschen, beruhigen können. Erst als der Abend vorüber war, erfuhren sie nach und nach was geschehen war. Akatsuki erinnerte sich noch an das bleiche Gesicht Hanabusas, wie dieser in ihrem Bad gestanden und mit rotglühenden Augen seine Hände vom Blut des Mädchens reingewaschen hatte. Im ersten Moment hatte er gedacht, dass sein Cousin sich nicht hatte beherrschen können. Doch hatte Hanabusa ihn stammelnd darüber aufgeklärt was in Wirklichkeit passiert war. Das Gesicht des Blonden würde er nie vergessen. Er hatte vollkommen mitgenommen ausgesehen und tiefe Augenringe hatten sich auf seinem Gesicht gebildet. Auch jetzt zeichneten sie sich auf seinem Gesicht ab. Er war sich gar nicht sicher, ob Hanabusa überhaupt eingeschlafen war. Nachdem Suzuki aus dem Haus Mond weggelaufen war, hatte Takuma versucht auf den blonden Vampir einzureden, doch hatte sich dieser abgewandt und war auf seinem Zimmer verschwunden. Die anderen waren verwirrt zurückgeblieben. Hätte Ruka nicht darauf bestanden, dass er seinem Cousin hinterhergehen sollte, wäre er sitzen geblieben. Er hatte gewusst, dass Hanabusa nicht darüber sprechen würde. So aber war auch Akatsuki in ihr gemeinsames Zimmer gegangen, um sich dort in einer vereisten Umgebung wiederzufinden, die vorher noch nicht da gewesen war. Er hatte versucht den Vampir mit der Eis-Kraft zum Reden zu bringen. Wirklich, und das obwohl er nicht damit gerechnet hatte Antworten zu bekommen. Funktioniert hatte es nur leider nicht.
Und auch jetzt lag sein Zimmergenosse schweigend auf seinem Bett und starrte Löcher in die Luft.
Ja, sein Cousin hatte gelogen, jedoch nicht in dem Zusammenhang, wie Suzuki dachte. Zum Glück war die Tochter des Direktors nicht dumm und hatte seine Andeutungen verstanden. Gelogen hatte er nur gestern, als er behauptet hatte, dass sie ein Spielzeug für ihn sei. Doch verstand Akatsuki nicht, weshalb er das getan hatte. Er vermutete nur, dass Hanabusa sich Vorwürfe zu machen schien und deswegen zu dieser Konsequenz hatte greifen müssen. „Du hättest nichts für sie tun können, Hanabusa. Sie war von der Toilette gekommen und hatte vorher mit Kaname-sama getanzt.", versuchte er abermals auf ihn einzureden.
Schweigend vergingen die Minuten, in denen er immer weniger eine Antwort erwartete. Erst als er wieder im Bett lag und die Augen schloss, hörte er wie Hanabusa murmelte: „Du hast keine Ahnung, Akatsuki."
Als Yuki in ihr Zimmer zurückkehrte, saß Zero neben dem Bett von Sora und betrachtete sie kritisch. Ihre Freundin war wieder wach und Tränen rannen ihr über die Wangen. „Ach, Sora-chan." Sie wusste nicht, was sie tun sollte. Aido hatte die Suzuki angelogen, aber sie war sich nicht sicher wobei. Falsche Hoffnungen wollte sie nicht wecken. Die Information, die sie heute erfahren hatte, würde sie erst einmal für sich behalten. Jetzt war es wohl erst einmal Zeit für ihre Freundin da zu sein. Sie bemerkte den misstrauischen Blick von Zero. Ihm musste mittlerweile klar sein, dass Sora nicht krank im gesundheitlichen Sinne war. Zudem war Yuki mit leeren Armen wieder gekommen, obwohl sie behauptet hatte, etwas besorgen zu müssen. Sie seufzte, das würde nicht einfach werden.
Ihr Herz schmerzte noch immer. Abermals kribbelte es in ihrem Gesicht und Tränen lösten sich von ihr. Sie spürte Kuros Körperwärme an ihrer Seite, aber diese schaffte es nicht, sie zu trösten. In ihrem Inneren war es eisig kalt und sie zitterte. Wenn das Liebeskummer war, wollte sie sich nie wieder verlieben. Sie wusste, dass sie sich das alles nur einbilden musste. Sowohl die Kälte, als auch die Halluzinationen von Blut. Überall wo sie hin sah war Blut, aber weder Yuki, noch Zero hatten darauf reagiert. Sie saßen bei ihr am Bett und sprachen. Ob sie mit Sora redeten oder nur miteinander, wusste sie nicht. Sie hörte nur die vertrauten Stimmen, aber der Sinn wollte sich ihr nicht erklären. Es war alles nur in ihrem Kopf. Und in ihrem Herzen.
Bedrückt wechselte Yuki den, mittlerweile trockenen, Lappen auf Soras Stirn aus. Das war zu einer täglichen Routine geworden. Als sie Sora vor einer Woche in ihrem Bett gefunden hatte, hätte sie nie mit dieser Situation gerechnet. Der Liebeskummer, der Sora geplagt hatte, war schon schrecklich gewesen, war aber mit der Zeit etwas abgeschwächt. Zu Weihnachten war es ihr etwas besser ergangen. Sie hatte den Abend mit Yuki, Zero und dem Direktor verbracht. Sora war ruhiger als sonst gewesen, aber sie hatten gemeinsam die traditionelle Erdbeertorte gegessen. Yuki war positiver Dinge gewesen und hatte es als Fortschritt angesehen.
Der Fall am nächsten Morgen war tief gewesen. Sora war erkrankt und Yuki war sich mittlerweile sicher, dass es schlimmer war, als bei ihrer letzten Erkältung. Zudem war Dr. Araide im Urlaub, deswegen war die Krankenstation nicht besetzt und ihre Freundin wurde in ihrem Zimmer von Yuki und Zero gepflegt.
Sanft streichelte Yuki durch das Fell von Kuro, der bisher nicht von Soras Seite gewichen war. Sogar an Heiligabend hatte er sie in die privaten Räume des Rektors begleitet. Seltsamerweise waren die Eltern von Sora nicht zu erreichen, wie Kaien ihr jeden Tag sagte. Yuki fand das unverantwortlich, aber ihr waren die Hände gebunden. In zwei Tagen würde das neue Jahr anfangen, als Elternteil sollte man sich da bei seiner Tochter doch vorher noch erkunden, wie es einem ging?
Yuki blickte aus dem Fenster. Dicke, dunkle Wolken bedeckten den Himmel und die kahlen Bäume wehten im Wind wild umher. Der Schnee war dabei aufzutauen und nach heute Nacht würde nicht viel mehr als Matsch übrig bleiben.
Schon den ganzen Tag über hatte sich das Gewitter angekündigt. Die Sonne war von dunklen Wolken bedeckt gewesen und die Bäume hatten keine ruhige Minute gehabt, so stark war der Wind gewesen. Und doch blickte er überrascht zum Fenster, als der Regen plötzlich anfing auf die Erde zu prasseln und die ersten Blitze den Himmel erhellten. Mit ihrem vampirischen Gehör waren die Donner ihnen allen wohl noch unangenehmer, als es den Menschen waren. Aber er kannte einen ganz bestimmten Menschen, dem das Ganze am unangenehmsten war. Er konnte sich gut vorstellen, dass sie jetzt zusammengekauert in ihrem Zimmer saß und bei jedem Einschlag zusammenzuckte. Hoffentlich war sie jetzt nicht allein. Eigentlich sollte er jetzt bei ihr sein und ihr bei ihrer Angst beistehen, aber er konnte es nicht. Das war zu gefährlich. Er konnte nur hoffen, dass ihre Freundin ihr in dieser Zeit beiseite stand.
Die Tropfen des Regens prallen gegen das Fenster und der Wind wehte so stark als versuchte er ins Haus zu kommen. Die Scheiben zitterten in ihrer Verankerung und das Heulen verebbte nur kurz, um dann lautstark weiter zu tönen.
Er schwenkte das Glas in seiner Hand und die rote Flüssigkeit schwang im Rhythmus mit. Schon immer gehörte er der Personengruppe zu, die dazu neigte schweigsamer als die anderen zu sein, doch war in den letzten Tagen kaum ein Wort über seine Lippen gekommen. Die Zeit drängte und wenn er könnte, würde er all das Kommende viel weiter wegschieben. Doch auch er, der mächtigste Reinblüter, war nicht allmächtig. Er konnte Menschen, Vampire und Tiere manipulieren, doch die Zeit war etwas, das sich nicht austricksten ließ. Er hatte nur Vorbereitungen treffen können, die, jetzt betrachtet, wohl nicht genügen würden. Besonders eines war nicht so gelaufen, wie er es geplant hatte. Verliebte Vampire waren unberechenbar und das hatte dieser Adelsvampir unbedingt unter Beweis stellen müssen. Und eben dies war der Grund, warum es sich nicht weiter aufschieben ließ. Ihre Gefühlswelt war außer Kontrolle und hatte den Zeitpunkt beschleunigt. Es würde schmerzhaft werden. Das hatte er ihr nicht gewünscht.
„Takuma.", sprach er in die Dunkelheit hinein, mit der Gewissheit, dass seine rechte Hand ihn hörte. „Holt sie."
Schmerzen. Überall an ihren Körper schmerzte es. Von den Fingerspitzen an über ihren Bauch bis hin zu den Füßen. Ihre Haut kribbelte, es zog an ihren Sehnen. Sie hörte das Herz in ihren Ohren klopfen und das Blut rauschen. Sie meinte, dass es an ihren Haaren zog. Es fuhren Stiche durch ihre Stirn, bis auf die Seite ihres Hinterkopfes. Ihre Kehle war ausgedörrt. So trocken wie der Sand in der Wüste. Jeder Atemzug fühlte sich an wie Schmirgelpapier, dass in ihr auf und ab gerieben wurde.
Schwere Last drückte sie weiter ins Bett hinein und verhinderte, dass sie sich bewegen, gar richtig denken konnte. Alles um sie herum dröhnte und war verschwommen.
Ein Donnern ließ sie zusammenzucken. Blitze erhellten die Dunkelheit und Angstschweiß rann über ihren zitternden Körper. Hastig sammelte sie die Luft in ihren Lungen. Sie hörte ihren Atem durch ihren Mund rasseln und ihr Herz fing an im Marathon zu klopfen. Da waren sie wieder. Diese Augen. Blau und rot, die sie mit einer Gier ansahen, dass sie davon laufen und sich verstecken wollte. Gestalten, die mehr Schatten als Licht waren, umgaben sie. Berührten sie sie? Sprachen sie mit ihr? Warum taten sie das? Die Gedanken flogen umher und sie war kaum in der Lage einen zu fassen. Hitze kroch in ihre Haut, sickerte immer tiefer in ihr hinein und verankerte sich. Dann war die Kälte da, die wie Schauer durch ihren Körper fuhr. Kälte, die sie an etwas erinnerte. An etwas, dass ihr Tränen in die Augen trieb und die Stiche in der Stirn immer wieder hervorbrachten. Sie war in der Hölle. Sie sah Augen und wusste nicht wem sie gehörten. Hörte Stimmen, die sie nicht kannte. Fühlte ihren Körper, der nicht ihr gehörte.
Weitere Donner ertönten und sie sah die Blitze vor ihren geschlossenen Augen erscheinen. Sie wurde in eine weit entfernte Erinnerung gezogen. Neben ihr stand einem Bett, das einem Kind gehören musste. Umgeben von Dunkelheit, die nur durch Blitze durchbrochen wurde. Regale und Schränke standen an den Wänden, aber es war so schnell wieder dunkel, dass sie nicht erkennen konnte, was sich dort befand. Ihr Herzschlag war erhöht, als hätte sie Angst. Hatte sie einen Albtraum gehabt? Sie ging zur Tür und ihre winzige Hand zitterte, als sie den Türknauf umdrehte. Ein weiter, langer Flur erstreckte sich vor ihr und ihre nackten Füße versanken in einem roten Samt-Teppich. Zielstrebig ging sie weiter, hörte und sah das Gewitter in den riesigen Fenstern, bis sie an einer schweren Holztür stehen blieb. Nein, wollte sie schreien. Die Tür durfte sie nicht öffnen! Eine Furcht, die tief in ihr verankert war, befahl ihr aufzuhören und umzukehren, aber der kleine Körper hörte nicht auf sie. Diese winzige Hand, die einem Kind gehören musste, legte sich auf die Klinke und drückte sie hinunter.
Finger griffen nach ihr und sie wurde hochgehoben. Sie roch etwas, jemanden, den sie nicht kannte. Fühlte etwas hartes unter sich. Ihre Augenlider waren zu schwer um sich zu öffnen. Stoff raschelte, schwere Schritte erklangen. Ihr Körper wurde auf und ab gerüttelt. Da waren Stimmen. Das war Yuki und sie rief nach ihr. Sie wollte antworten, doch war ihr Körper wie gelähmt. Es ging nicht. Regen prasselte auf ihre Haut und es waren Schritte im Matsch zu hören. Sie rutschte ab, wurde noch rechtzeitig festgehalten und wieder zurecht gerückt. Ein Schmerzenslaut entfuhr ihr. Eine männliche Stimme sprach mit ihr und sie versuchte sich auf diese zu konzentrieren. Ihren Sinn zu verstehen.
„Wir sind gleich da. Halt noch ein bisschen durch."
Wo waren sie? Wo brachte man sie nur hin? Eine Wand voller Wärme erreichte sie und der Regen hörte mit einem Schlag auf. Ihr Körper wurde bewegt, eine Treppe, dann wurde sie weiter gereicht an eine andere Person. Den Geruch kannte sie. Es war Kaname. Sie wollte fragen, warum sie bei ihm war. Was das alles sollte, doch war ihr Körper wieder mit all möglichen Schmerzen erfüllt, dass es um sie herum schwarz wurde.
Sie wusste nicht wie viel später es war, als sie die Umgebung wieder wahrnahm, aber es fühlte sich an, als würde Kaname sie loslassen wollen. „Nein.", krächzte sie und versuchte sich an ihm festzuhalten. Er durfte sie jetzt bloß nicht allein lassen.
„Psch." Sie fühlte seine Hand, die ihr über das Haar strich. „Ich bin da."
„Bleib."
„Immer."
Finger waren auf ihrer Kopfhaut, strichen ihr Haar beiseite. Atem streichelte ihren Hals, Zähne rieben an der Haut und ein Keuchen tönte aus ihrer Kehle, als sie sich hineinbohrten. Warme Flüssigkeit rann an ihr hinunter. Die Welle an Schmerzen war kaum zu beschreiben. Einerseits verbrannte alles von der Stelle an ihrem Hals und verbreitete sich auf ihren restlichen Körper aus. Anderseits wurde der zuvor verspürte Schmerz davon gespült.
Sie bemerkte nicht, wie er von ihr abließ und sie auf einen Schoß setzte. Ebenso nicht, wie er sich selbst die Ader an seinem eigenem Hals aufschnitt und ihr Gesicht dorthin lenkte. Es war ein Instinkt, tief in ihr, der Begriff von ihrem Körper genommen hatte. Ein Instinkt, der ihr schon bei der Geburt in die Wiege gelegen wurde.
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