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22. Der Winterball Teil 1


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Die Aufregung kribbelte in ihr und ließ das Herz in ihrer Brust unregelmäßig schlagen. Nervös biss sie sich auf die Lippe und schalt sich im nächsten Moment selbst. Um der Gewohnheit zu entgehen ließ sie ihre Zunge über die Zähne fahren, während sich ihre Finger am Waschbecken festkrallten. Sie wagte einen Blick in den Spiegel. Die, dank Wimperntusche, verlängerten und dichten Wimpern umrahmten ihre Augen, in denen ihr ein tiefes Blau und kräftiges Rot entgegen blickten. Verstärkt wurde die Farbe durch den blauen Lidschatten. Ihre Augenbrauen waren unsicher zusammengezogen, während ihre Wangen durch das Rouge noch einmal röter als normalerweise waren. Trotz, dass sie sich bereits angefangen hatte die Lippe zu zerkauen, glänzten diese in einem zarten Rosaton.
Zweifel kamen in ihr hoch. Kam es ihr nur so vor oder sah sie unnatürlich aus? Wie eine Puppe? Würden die anderen ihr seltsame Blicke schenken? Würde er sie als unnatürlich erachten? Würde er sie ablehnen? Ihre Hand schwebte in Richtung des Waschlappens, um die Veränderung rückgängig zu machen, als die Tür zum Waschraum unerwartet geöffnet wurde. Überrascht blickte sie in Richtung Tür und sah in Kiryus violette Augen, bevor ihr Blick weiter glitt. Er stand still im Türrahmen und hielt mit einer Hand noch den Türgriff fest, während er über dem anderem Arm ein Handtuch und seine Schuluniform gelegt hatte. Soras Wangen wurden warm, als sein Anblick bei ihrem Verstand ankam. Zero Kiryu stand nur mit einer Hose bekleidet vor ihr, während sie ihn nur wortlos anstarrte.
„Was machst du hier?", brach Kiryu das Schweigen und ließ seinen Blick über sie schweifen. Sora wollte antworten und fing an sich vor Scham zu verhaspeln. Sie hatte vergessen die Tür abzuschließen!
„Yuki-chan – also sie und wir, Yori-chan und ich, wir ziehen und hier an – weil – also, im Mädchenwohnheim ist es so voll und – ja. Aber ich bin fertig! Genau." Sora schnappte sich ihre vorherige Kleidung und Handtücher, sowie ihren Kulturbeutel, bevor sie fast fluchtartig an Kiryu vorbeihuschte. Im Flur lehnte sie sich an eine der Wände. Ihr war schwindelig geworden. Sie konnte von Glück sprechen, dass er nicht schon einige Momente früher in den Waschraum kam, sonst hätte er sie in Unterwäsche gesehen. Bei der Vorstellung wurde ihr noch unbehaglicher zumute. Zusätzlich verschwamm ihr die Sicht und es dauerte etwas bis sie weiter ging. Hoffentlich würde sie auf dem Ball keinen Schwächeanfall haben.Mit einem roten Gesicht betrat sie schließlich das Wohnzimmer des Direktors, in dem sich Yuki und Yori aufhalten müssten. Die drei hatten sich mit dem Bad abgewechselt und Sora war die letzte der dreien gewesen. Es war Sayori, die Sora als erstes erblickte. Yuki war nicht da.
„Sora-chan, du siehst wunderschön aus. Passend zu einem Winterball." Das unerwartete Kompliment ließ Sora innehalten und würden ihre Wangen nicht noch glühen, würden sie spätestens jetzt wieder damit anfangen. Sie nuschelte ein verlegendes Dankeschön und zupfte an ihrem Kleid. Die Schneiderin war wohl wirklich eine Meisterin in ihrem Handwerk. In nur wenigen Tagen waren alle drei Kleider so weit fertig gewesen, dass sie diese anprobierten und noch einmal verbessern konnten. Schon an dem Tag waren die Mädchen aus dem Staunen kaum herausgekommen. Gestern Abend waren sie das letzte Mal bei der Schneiderin gewesen und hatten ihre Kleider erhalten. Jedes der Kleider völlig anders aus und passte vom Stil her perfekt zu seinem Träger. Yukis Kleid war in einem reinem weiß gehalten und zeigte Yukis verspielte Ader durch eine große Schleife am Rücken. Abgerundet wurde es durch eine Art weißen Schal um ihren Hals mit einer roten Rose. Sayoris Kleid dagegen passte zu ihrer zarten und femininem Gestalt. Es war in dunklen Tönen gehalten und fiel ihr bis zu den Knien. Soras Kleid dagegen schien dem Anlass nachempfunden zu sein. Während das Unterkleid in einem schlichtem dunklerem Blau gehalten war, war auf dem drüber liegendem durchsichtigen hellblauen Stoff klitzekleine Schneeflocken eingenäht. Wenn sie sich bewegte schien es fast, als würden eben diese Schneeflocken tanzen. Das Kleid erinnerte sie an Hanabusa. Es war das gleiche Blau, dass sie in seinen Augen wiederfand und sie war gespannt, wie es neben ihm wirken würde.Wenig später, nachdem Yuki wieder im Wohnzimmer war, saßen die drei auf dem Sofa, während Yori Sora eine Hochsteckfriseur machte. Die drei nutzen die Zeit um über den kommenden Abend zu plaudern.
„Die Locken stehen dir gut, Sora-chan.", sagte Yuki auf einmal.
„Danke, dabei habe ich nichts anders gemacht als sonst."
„Sie sind schon seit längerer Zeit gelockter als früher.", bemerkte Yori und steckte eine Nadel in die Haare von Sora.Ihre Beobachtung stimmte. Auch Sora war dies aufgefallen, aber sie hatte dem nicht weiter Aufmerksamkeit geschenkt. Sie zuckte mit den Schultern und ließ das Thema fallen.
„Ich bin so nervös.", gestand Sora kurze Zeit darauf, nachdem Yori mit ihren Haaren fertig war.„Nicht nur du.", murmelte Yori und wurde so gleich von zwei Augenpaaren überrascht angesehen „Was ist denn?"
„Na, du strahlst die Ruhe selbst aus. Man merkt gar nicht, dass du nervös bist."
Sayori kicherte. „Doch, ich bin nervös."


Währenddessen, nicht weit entfernt, versammelten sich im Hause Mond die Vampire in der Lobby. „Lasst uns diesen Abend hinter uns bringen." Ruka seufzte und blickte wartend auf die Treppe.
„Dieser Abend ist für die Freundschaft zwischen Vampiren und Menschen wichtig. Sie zeigt, dass wir nicht nur miteinander leben, sondern auch feiern können. Also, zeig doch bitte etwas mehr Motivation, Ruka.", sagte Takuma mit einem Lächeln in der Stimme.
Ruka schnaubte. „Das weiß ich selbst. Alles was wir hier machen dient Kaname-samas Anliegen die Beziehung zwischen Vampir und Mensch zu stärken. Doch dieser Abend wird nicht viel ändern."
„Jedes Ereignis, das zwischen den beiden Rassen friedvoll vonstatten geht, ist von Bedeutung."
„Aber es wird doch nur wieder so sein, dass die menschlichen Schüler uns nur dümmlich anstarren werden.", prophezeite Rima und biss von einem Pocky Stäbchen ab, während Shiki still neben ihr saß und selbst auf einem Stäbchen herumkaute.„Nachdem sie hoffentlich aufgehört haben uns anzuschreien.", sagte Akatsuki, der neben Ruka auf dem Sofa lümmelte
„Ob irgendeiner von uns tatsächlich einen der Dayclass als Date auserwählt hat? Was ist mit dir, Takuma?" Ruka ließ ihren Blick über die Nightclass schweifen. Aktatsuki der neben ihr auf dem Sofa mehr lag, als dass er saß. Hanabusa, der an einer Wand lehnte und etwas Kleines in seinen Händen schweigend betrachtete. Rima und Shiki die sich, auf dem Sofa ihr gegenüber, ihre tägliche Portion an Pocky Stäben zu sich nahmen. Und Takuma der hinter den beiden stand. Sie selbst saß den restlichen Vampiren des Hause Monds mit dem Rücken zugewandt und konnte so nur den Kopf leicht dorthin neigen. Auch Seirens Anwesenheit spürte sie.
„Ach, weißt du Ruka. Ich hebe mich heute Nacht nicht nur einer Dame auf. Heute möchte ich so vielen wie möglich die Freude eines Tanzes mit mir schenken.", antwortete ihr Takuma und seufzte schwer auf.
Ruka hob eine Braue. „Mit völlig Fremden tanzen und dann auch noch mit Menschen. Was für eine Freude." Sie verbarg den Sarkasmus in ihrer Stimme nicht. „Du hörst dich schon an wie Hanabusa." Ihr Blick schweifte zurück zu dem Vampir an der Wand. Dieser war bei der Erwähnung seines Namens zusammengezuckt und blickte verwirrt zu ihr.
„Was ist mit mir?"Sie öffnete bereits den Mund, um eine spitze Bemerkung über sein merkwürdiges in sich gekehrtes Verhalten zu sagen, als Takuma ihr zuvor kam.
„Wir sprachen gerade darüber, wer von uns mit einer Schülerin aus dem Hause Sonne ein Date hat." Ruka bildete sich ein einen merkwürdigen Unterton in Takumas Stimme gehört zu haben und blickte ihn misstrauisch an. Ihr Blick schwang aber sofort wieder zurück zu dem Vampir mit den eisblauen Augen, während sie sein Stammeln hörte. Selbst Shiki sah ihn nun an, wie sie aus dem Augenwinkel erkannte. Das Tuscheln der anderen Vampire hinter ihr war verstummt. „Nein", hauchte Ruka überrascht, als sie in das Gestammel etwas hineininterpretierte. Sofort schloss Hanabusa den Mund und schwieg.
„Wie unerwartet.", bemerkte Rima und nahm sich sogleich das nächste Stäbchen.
„Na so was. Du gehst also mit einem Menschen zu dem Ball? Das wird den Herrn Direktor freuen zu hören.", sprach Takuma fröhlich und Ruka war sich nun ziemlich sicher, dass dort ein bestimmter Tonfall mitschwang. Er hatte davon schon gewusst. Woher auch immer. Von Hanabusa bestimmt nicht. Dafür sah dieser viel zu überrumpelt aus. Sie blickte auffordernd zu Akatsuki. Dieser seufzte schwer und fuhr sich durch die Haare. Das war ihr Antwort genug. Auch er hatte davon gewusst. Beleidigt schnaubte sie auf. Gut, dann wussten halt Akatsuki und Takuma bereits davon. So etwas musste sie ja auch nicht unbedingt wissen. Sie hatte ihre eigenen Probleme, als dass sie sich um so etwas Gedanken machen sollte. Dennoch schlichen sich ungefragt einige Dinge in ihren Kopf. Was mochte ausgerechnet Hanabusa dazu veranlasst haben exklusiv mit einem Menschenmädchen ein Date zu haben? Da waren Mord und Totschlag doch schon vorprogrammiert. War es das was er damit provozieren wollte? Oder wollte er Kaname beeindrucken, dass er sich in Anwesenheit der Menschenmädchen zusammenreißen konnte? Würde er tatsächlich so etwas tun? Ihr wurde übel bei dem Gedanken mit einem fremden Menschen eine Tanzverabredung zu haben. Nein, für sie gab es andere Wege Kaname ihre Treue und Loyalität zu beweisen. Nun, der Abend würde so jeden Falls nicht all zu langweilig werden. Aber ob sie diesem Schauspiel tatsächlich etwas abgewinnen konnte, würde sich wohl zeigen. Ihre Aufmerksamkeit wurde auf die Treppe gelenkt. Ein angenehmer Schauer lief ihr über den Rücken, als sie Kanames Anwesenheit spürte und ihn kurz darauf erblickte. Mit fließenden Bewegungen, wie es nur Reinblüter vermochten, ging er die Stufen hinunter. Unten angekommen ließ er seinen Blick einmal über die Runde schweifen. Ruka bemerkte, wie er bei Hanabusa kurzweilig länger verblieb, bevor er das Wort erhob. Mit Sicherheit wusste er von Hanabusas menschlicher Verabredung.

Das Schulgebäude war in der dunklen Nacht hell erleuchtet und man konnte es bereits vom Wohnhaus ausmachen. Der Weg war von Laternen beleuchtet und allerlei Mädchen in wunderschönen Kleidern und Jungen in ihren dunklen Uniformen gingen auf dem Kies entlang. Bisher konnte Sora nur Schüler von Hause Sonne erkennen, die das Schulgebäude betraten. Sie und ihre beiden Freundinnen standen davor und warteten. Yuki hatte ihr gesagt, das die Nightclass wahrscheinlich zusammen erscheinen würde. Etwas flatterte in Soras Bauch, als ihr seine Augen in den Sinn kamen. Endlich würde sie ihn wieder sehen.
„Da ist er...", murmelte Yori und Sora blickte aufgeregt auf den Weg. Doch abgesehen von einem Pärchen, zwei Mädchen aus ihrem Jahrgang und einem jungen Mann sah sie keinen Nightclassschüller. Irritiert sah sie sich um. Wo sah Yori ihn denn?
„Das ist er?", fragte Yuki und blickte auf die Stelle, auf die Sora nur wenige Sekunden vorher geguckt hatte.
„Ja."
„Woher- also du meintest doch, du wüsstest nicht, wie er ausschaut?"
Jetzt war Sora vollkommen verwirrt. Yori wusste nicht, wie Hanabusa aussah? Yori war zwar selten bei den Wechseln, aber sie musste ihn doch schon mal gesehen haben.
„Ich weiß nicht genau, aber ich bin mir sicher, dass er es ist."
Sora kniff die Augen zusammen und blickte wieder auf die Stelle, zu der die beiden Mädchen starrten. Mittlerweile stand dort nur noch der junge Mann.„Vielleicht weibliche Intuition?"Trotz des spärlichen Lichts sah Sora erstaunlich gut sein braunes, zurückgekämmtes Haar, die grünen Augen und den schwarzen Anzug mit einer Krawatte, dessen Auswahl wohl wegen der ähnlichen Farbe zu seinen Augen war. Er kam ihr nicht bekannt vor und was sie zusätzlich irritierte war, dass er keine Schuluniform trug. Für einen Lehrer war er zu jung. Da fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. Yuki und Yori hatten gar nicht von Hanabusa gesprochen! Der junge Mann der dort stand war Yoris Verlobter.

Yuki und Sora waren aus allen Wolken gefallen, als ihre Freundin das erste Mal von ihrem Verlobten sprach. Wie sich herausstellte, kannte Yori ihn gar nicht. Die einzigen Informationen die sie über ihn besaß waren, dass er der Sohn von einem Geschäftskollegen ihres Vaters war. Und eben jene Väter hatten die beiden vor mehreren Jahren einander versprochen. Yoris zukünftiger Schwiegervater arbeitete häufig im Ausland und somit lebte auch der Sohn außerhalb Japans, weswegen sie ihn nie kennen gelernt hatte. In all den Jahren verdrängte sie den Gedanken an ihren Verlobten, weswegen sie weder Yuki, noch Sora je davon erzählt hatte. Doch nun wollte er seine letzten Schuljahre in Japan verbringen und nahm dies gleichzeitig als Grund um Yori kennen zu lernen.

Sora wurde aus ihren Erinnerungen gerissen, als ihre Freundin neben ihr zittrig ausatmete. Überrascht weiteten sich Soras Augen. Die ganze Zeit über hatte ihre Freundin so einen ruhigen und ausgeglichenen Eindruck gemacht, dass ihr nie in den Sinn gekommen wäre, dass Yori doch nervöser als vermutet war. Um ihr Kraft zu schenken, nahm Sora eine Hand ihrer Freundin und drückte bestärkend zu. „Du schaffst das."
Zweifel hatten sich auf Yoris Gesicht gelegt. Unsicher wurde Sora von ihr angelächelt. „Ich weiß nicht."
„Ich habe gleich vor der ganzen Dayclass ein Date mit einem Nightclassschüler. Wenn du es schaffst zu ihm gehen, werde ich es auch schaffen."
„Und wir sind die ganze Zeit in deiner Nähe. Du kannst immer zu uns, Yori-chan. Nun geh." Auch Yuki nahm eine von Yoris Hand und lächelte ihr zu.

Abwechselnd sah Sayori in die Gesichter ihrer beiden Freundinnen, die sich in diesem Moment so unglaublich ähnlich sahen. „Danke.", hauchte sie berührt.
„Und auch ihr zwei schafft es." Sie blickten sich einander ein letztes Mal an, bevor sie in Richtung des jungen Mannes ging, der ihr bereits erwartungsvoll entgegen zu schauen schien. Hinter ihr spürte sie die Kraft ihrer Freunde und ging bestärkten Mutes los.

Die beiden Mädchen blickten ihrer Freundin nach, wie sie ihren unbekannten Verlobten begrüßte. Von ihrer Aufregung sah man schon wieder nichts mehr, stattdessen strahlte sie wieder ihre eigene Ruhe aus.
„Sayori-chan ist so stark.", murmelte Sora bewundert und wurde von Yuki lächelnd angesehen.„Das sind wir beide auch. Denn egal was kommt, wir stehen hintereinander."
„Ja, du hast recht." Beide gingen weiter auf das Schulgebäude zu. Zwei Schülerinnen aus dem Haus Sonne zogen an ihnen vorbei und tuschelten miteinander.
„Hast du gesehen, die Nightclass kommt." Sora versteifte sich vor Aufregung. „Oh, ich bin ja so aufgeregt. Vielleicht wird Ichijo-senpai mit mir tanzen. Oh nein! Meinst du einer von ihnen hat eine Dayclassschülerin als Date?"
„Bestimmt nicht. Das wäre allen anderen gegenüber unfair. Die Nightclass ist für uns alle da."
Sora schauerte es bei den Worten.
„Komm, lass uns drinnen auf sie warten." Die beiden Mädchen verschwanden im Inneren des Gebäudes, doch das nahm Sora kaum war. Sie war viel zu sehr in ihren Gedanken gefangen, um das noch zu bemerken. Ihr war klar gewesen, dass es nicht einfach sein würde vor versammelter Schülerschaft ein Date mit einem aus der Nightclass zu haben. Sie wusste um den Status den diese bei ihren Mitschülern hatten. Doch es jetzt, kurz vorher, von Fremden zu hören war hart. Man würde sie mit Blicken erdolchen. Alle Aufmerksamkeit würde auf ihr liegen. Vielleicht war sie tatsächlich die Einzige, die die Verabredung eines Nightclassschülers war! Schwarze Flecken tanzten vor ihrem Sichtfeld herum und sie hielt sich an Yuki fest.
„Sie werden alle über mich reden." Sie spürte die Hand ihrer Freundin an ihrer Schule, aber bekam nur am Rande mit, wie diese aufmunternde Worte sagte. Viel zu sehr war sie in ihren Selbstzweifeln gefangen. Sora würde Hanabusa auf die Füße treten. Alle würden lachen. Ihr würde das Make-Up verschmieren. Er würde sie als abstoßend empfinden. Sie würde das Getränk verschütten. Sich lächerlich machen. Sie würde – und dann war es vorbei. Die Vorstellungen verstimmten. Vergessen waren die tuschelnden Mädchen. Die Angst und die Zweifel waren weg.Seine eisblauen Augen leuchteten ihr in der Dunkelheit entgegen. Sanft wurde sie von ihm angelächelt und augenblicklich hoben sich ihre eigenen Mundwinkel an. Der Druck von Yukis Hand verschwand und sie ging einige Schritte auf ihn zu. Er trug seine weiße Schuluniform und ihr wurde heiß bei dem Anblick. Selten hatte sie ihn damit gesehen. Meist hatte er bei ihren Treffen seine Freizeitkleidung getragen. Zudem zierte seine Brusttasche eine Rose, die der Farbe seiner Augen glich.
„Guten Abend, Kaname-senpai.", grüßte Yuki und brachte Sora damit in die Wirklichkeit zurück. Erst jetzt bemerkte sie, dass Hanabusa nicht alleine gekommen war. Um ihn herum standen weitere Nightclasschüler. Einige von ihnen standen etwas weiter Abseits, während die Gruppe um Hanabusa vor ihnen zum Stehen kam.
„Guten Abend, Yuki. Guten Abend, Sora-chan. Ihr seht bezaubernd aus."
Höflich verbeugte sich Sora vor ihrem Kindheitsfreund, nachdem sie schweren Herzens den Blick von Hanabusa nahm. „Vielen Dank. Es ist lange her, Kaname-kun. Wir sehen uns so selten." Seit ihrem ersten Schultag war sie ihm nicht mehr begegnet. Das war schade, da sie doch nach so vielen Jahren wieder nah beieinander lebten. Aber als Dayclasschüler bestand eben kaum die Möglichkeit einen vom Hause Mond zu treffen.
Kaname lächelte sie wissend an. „Das wird sich bald ändern."
Verwirrt legte Sora ihren Kopf schräg, aber ehe sie dazu kaum nachzufragen, wie er darauf käme sprach er weiter. „Ich wünsche dir einen angenehmen Abend. Es würde mich freuen, wenn du einen Tanz mit mir reservieren würdest, Sora-chan."
„Selbstverständlich, Kaname-kun, Ich wünsche dir auch einen schönen Abend." Insbesondere wünschte sie ihm, dass er von keinem der Mädchen belagert werden würde. Wenigstens heute sollte er einen ruhigen Abend haben.
„Hanabusa.", sprach er plötzlich und wandte seinen Kopf zu seinem Mitschüler. Sora konnte sein Gesicht nicht erkennen. Wusste er, dass sie beide die Verabredung des jeweils anderen waren? Jetzt, als sie darüber nachdachte, wusste sie gar nicht, was für eine Beziehung ihre beiden Freunde zueinander hatten. Die ersten Male, als das Thema auf Kaname fiel, hatte Hanabusa eine schwärmende Haltung eingenommen. Er war wohl etwas wie sein Vorbild. Die letzten Male hingegen hatte er nicht mehr ganz so euphorisch gewirkt. Er wurde eher nachdenklicher und stiller, als ob ihm etwas beschäftigen würde.Jetzt stand er mit geradem Rücken da und wirkte auf sie angespannt.
„Ja, Kaname-sama?"
Neugierig sah nicht nur Sora, sondern auch die anderen Anwesenden zu den beiden hinüber und warteten auf Kanames Belangen, Es dauerte bis sich einer von ihnen regte und seltsamerweise war es Hanabusa, der Kaname zu nickte. Danach schien alles besprochen zu sein, denn der Braunhaarige wandte sich wieder den beiden Mädchen zu. Er nickte Sora zu, als ob Hanabusa nun die Erlaubnis erteilt bekommen hätte, zu ihr zu gehen und er ihr damit Bescheid gab, ehe er sich an Yuki wandte.
„Yuki-chan, lass mich dich hinein begleiten."
„Aber-", setzte ihre Freundin unsicher an, doch wurde sie von ihm unterbrochen
.„Nur hinein." Er reichte ihr seine Hand und Sekunden des Zögerndst dauerte es, bevor Yuki sie annahm und sie gemeinsam in Richtung des Eingangs gingen.
Die restliche Nightclass folgte ihnen mit gewissen Abstand und Sora wurde von ihnen eingehend betrachtet. Interessiert blickte auch Sora sie an. Sie hatte die Schüler vom Hause Mond schon einmal gesehen, damals an ihrem ersten Schultag, doch konnte sie sich nicht mehr an die Gesichter erinnern. Das war viel zu lange her. Ihr war in Erinnerung geblieben, dass sie all wunderschön ausgesehen hatten und obwohl sie das noch wusste, fand sie es erstaunlich, wie sie alle aussahen. Keiner schien einen ersichtlichen Makel an sich zu haben und jeder wirkte geradezu perfekt. Einzig eine Sache störte sie. Die Gesichtsausdrücke zeigten Arroganz und Misstrauen. Nur ein blonder Junge mit grünen Augen grüßte sie mit einem Lächeln, welches sie unsicher erwiderte. Es verging ihr, als sie das Pärchen hinter ihm sah. Ein elegantes Mädchen mit hochnäsigen Blick und ein Junge mit wilder Friseur ließen ihren Blick abschätzend über sie gleiten. Ein weiteres Pärchen zog Soras Aufmerksamkeit auf sich. Da war ein Mädchen mit orangenen Haaren und sie trug ein Kleid, welches vermutlich aus der Gothik-Szene stammte. Damit fiel sie aus dem ganzen eleganten Kleidern raus. Doch sie war nicht der Grund, warum Sora den Blick nicht abwenden konnte. Der rothaarige Junge neben ihr war es. Ihr Atem stockte, als sie in seine Augen sah. Sie konnte es sich nicht erklären, aber er kam ihr vertraut vor. Sie war sich sicher ihm noch nie zuvor begegnet zu sein. Und dennoch war da dieses seltsame Gefühl in ihr. Etwas lag in seinen Augen und es zog sie geradezu zu ihm hin. Es fiel ihr schwer dagegen anzukämpfen. Wer war er? Ihre Beine schienen sich von selbst bewegen zu wollen. Am Rande ihres Sichtfeldes wurde es dunkler.
„Sora-chan?" Erschrocken blickte sie Hanabusa an. Ihr Herz klopfte laut und stark in ihrer Brust. Sie nahm einen kräftigen Atemzug und ihre Sicht normalisierte sich. Eisblaue Augen sahen sie besorgt an. „Alles in Ordnung?" Kräftige Hände umfassten die ihre und sie nahm seine vertraute Kälte willkommen heißend an.
„J-Ja.", stotterte Sora und beruhigte sich langsam. Der Körperkontakt und die vertrauten blauen Augen beruhigten sie.
„Kennst du Shiki?"
„Wer?"
Seine Braue wanderte hoch. „Der Junge von gerade eben. Ihr habt euch wie vom Donner gerührt angeschaut."
Nun wagte es Sora wieder ihren Blick von Hanabusa zu lösen und schaute sich um. Sie sah wie sich die Eingangstür schloss. Sie waren alleine. „Ich weiß nicht. Nein, also, ich glaube nicht, dass ich ihn kenne. Oder vielleicht... Nein."
„Hör auf.", murmelte Hanabusa und sie blickte ihn verwirrt an.
„Womit?"
Er hob seine Hand an und legte sie an ihr Gesicht. Sein Daumen streichelte über ihre Unterlippe. „Damit." Sie hatte nicht bemerkt, wie sie wieder einmal an ihrer Lippe gekaut hatte. Schon wieder. Dabei wollte sie doch damit aufhören. Jetzt hatte sie wieder damit angefangen und dass nur, weil ihr dieser Junge so seltsam vorkam.„Sora-chan?"
„Ja?" Sie blickte zu Hanabusa. Sie sollte diesen Shiki vergessen. Es gab jemanden viel wichtigeren. Das Blut schoss ihr unerwartet ins Gesicht. Er war ihr so nah, dass sie seinen Atem auf ihren Wangen spüren konnte. Noch immer hielt er mit der einen Hand, die ihre, während die andere mittlerweile an ihrem Gesicht lag. Nur wenige Zentimeter trennte sie voneinander und sie glaubte, dass auch Hanabusas Wangen ein zartes Rosa zierte. Es erinnerte sie an das Ende ihrer ersten Verabredung. Stumm starrte sie ihn an.

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