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Kapitel 41 - Ein brester Adelsmann

In dem Refektorium des Klosters war es kalt und trotz der Anwesenheit vieler Menschen überaus ruhig. Die Decke des niedrigen Raumes wurde von einigen dicken Steinsäulen getragen und nur durch ein paar Kerzen erhellt. Es hatten sich viele Mönche versammelt und Patre Bernard, der die drei Reisenden bereits am Tor empfangen hatte, führte sie zu ihren Plätzen am Ende einer der langen Tafel. Er selbst setzte sich an einen Tisch an der anderen Seite des Raumes.

Dannielle ließ sich neben einem dicken, recht jung wirkenden Mönch nieder. Ihre Diener nahmen auf ein gönnerhaftes Nicken ihrerseits am gleichen Tisch Platz.

Sie beugte sich ein wenig zu den beiden herüber und flüsterte, sodass sie kein anderer verstehen konnte:

„Ich sage Euch, benehmt Euch! Ich möchte nicht den Ruf einer schlechten Herrin innehaben!" Sie setzte sich wieder gerade hin und faltete ihre Hände zum Gebet, denn ein Mönch hatte eine kleine Steinkanzel betreten. Sie fühlte das dunkle Holz glatt und abgenutzt von Jahren des Gebrauchs unter ihren gefalteten Händen, als die monotone Stimme des Mönch erklang.

„Pater noster qui est in caelis sagnificetur nomen tuum. Adveniat.."

Als Dannielle zu Jared aufsah, bemerkte sie, dass etwas ganz und gar nicht stimmte. Sein Blick war so herausfordernd und voll kühler Zurückweisung, dass sie sich an den Abend im Norden Englands erinnert fühlte, als Tenebros ihn als wahren Dieb ihres Buches enttarnt hatte.

Arrogant. Hasserfüllt. Einschüchternd.

Aber nicht nur ihr begegnete er mit so viel vernichtender Ablehnung, sondern ebenso viel Verachtung brachte er Daemon entgegen, der sich für Dannielles Geschmack etwas zu viel Mühe gab, seine braune Tunika bis zum Kinn hochzuziehen, während er seinen Kopf auf seine Fingerknöchel abstützte.

Dannielle runzelte die Stirn, doch ehe sie überlegen konnte, was zwischen den beiden vorgefallen sein mochte, erhob ihr Dieb die Stimme.

„Das hätte ich mir nie träumen lassen, einmal mit der Lady am selben Tisch sitzen zu dürfen", sagte er leise an Daemon gewandt, jedoch immer noch so laut, dass die Mönche neben ihnen es bemerken mussten.

Daemons Antwort bestand lediglich aus einem wortkargen Nicken. Es kam ihr beinahe so vor, als würde er sich unwohl unter den Blicken ihres Diebes fühlen. Doch im nächsten Augenblick war sie sich sicher, dass es andersherum sein musste. Es war Jared, dem all das hier eine Gänsehaut bereitete. Und er versuchte es zu überspielen.

Sie konnte den Finger nicht darauf legen, aber etwas in den Bewegungen und in der Stimme ihres Diebes jagte ihr kalte Schauer über den Rücken.

„Daemon, was denkst du, wie viel Zeit verbringt so ein Mönch am Tag mit Beten?", unterbrach Jared ihren Gedankengang.

Dannielle versuchte ihre Unterhaltung durch eine Geste zu unterbinden, doch die beiden Diebe schienen sie zu ignorieren.

„Sag du es mir", seufzte Daemon leise, „Das müsstest du doch selbst am besten wissen."

Dannielle schnappte diesen Kommentar mit Verwunderung auf und schwor sich, sie würde Jared nachher fragen, weshalb Daemon so etwas von sich gab.

Oder später. Viel später, wenn sie endlich nicht mehr wütend auf ihn war.

Vielleicht nie.

Dannielle wich den Blicken der Mönche aus. Wieso, ja wieso konnten sie sich nicht einmal zusammenreißen? Wenn irgendeiner der Mönche bemerkt hatte, dass Jared sich so respektlos verhielt, würden sie tatsächlich an ihrer Autorität zweifeln und womöglich herausfinden, dass sie belogen wurden und dann... Sie wollte gar nicht zu Ende denken. Sie mussten sich schon über die Dreistigkeit und Respektlosigkeit eines Leibeigenen gegenüber seiner Herrin wundern. Jared schien nicht zu wissen, dass Mönche ihre Mahlzeiten schweigend einnahmen, doch sie hoffte, dass sein Gemurmel schlichtweg im Klang der Bibellesung unterging und nicht allzu viele der Mönche es hörten.

Endlich griffen die Mönche zu den Töpfen. Dannielle sah missmutig auf den formlosen, nicht identifizierbaren und dickflüssigen Inhalt ihres Tellers. Sie konnte nur erahnen, dass es Hafergrütze darstellen sollte. Gerade wollte Daemon ihren Teller nehmen, um ihr etwas aufzufüllen, doch sie winkte ihm ab und nahm sich lieber ein Stück des harten Graubrotes.

Mit einem Becher Ziegenmilch konnte sie die staubtrockenen Krümel sogar hinunter spülen.

Jared hielt noch immer nicht seinen Mund geschlossen, immer öfter flogen ihm böse Blicke der Mönche zu. Unauffällig trat Dannielle Daemon unter dem Tisch gegen sein Bein, um ihn dazu zu bewegen Jared zum Schweigen zu bringen, doch der warf ihr nur einen verständnislosen Blick zu und lachte dreckig und mit vollem Mund über Jareds Geschichten.

Dannielle platzte beinahe der Kragen. Wut kochte in ihr hoch. Am liebsten hätte sie ihnen beiden erneut das Essen gegen den Kopf geworfen, in der Hoffnung es würde ihnen die Sprache verschlagen. Der Kirche hatte man einfach Respekt zu zollen.

Mit schuldbewusster Miene wandte sie sich an den Mönch neben ihr.

„Verzeiht bitte diesen Ungehorsam. Er wird seine Strafe erhalten, wenn nicht von mir, dann gewiss von Gott."

Dann bekreuzigte sie sich noch einmal, erhob sich voller Würde und ging hinaus.

Als sie das Refektorium verlassen hatte, konnte sie endlich tief durchatmen. Die dunklen, leeren Gänge des Klosters schienen einsam und doch erfüllten sie sie mit einem vagen Gefühl von Geborgenheit.

Wie hatte sie glauben können, dass ein elender Dieb, der irgendwo am Rande des Gesetzes lebte, genügend Anstand, Verstand und Erziehung besaß, um...

Dannielle schüttelte den Kopf. Sie wollte die Worte nicht einmal denken, die sich durch ihren Kopf schoben. Den Wunsch nach Nähe und Zuneigung zu ihm nur in Erwägung zu ziehen, war falsch. Und sich so etwas wie Liebe auch nur auszumalen...

***

Der Duc de Sansciel hatte einen alten Vertrauten empfangen. Die beiden Männer saßen in einem Empfangszimmer des Châteaus vor dem Kamin bei einer Partie Backgammon und einem Glas Wein.

James van Holt, ein brester Adelsmann, Marquis der Bretagne. Sein Bart war gepflegt, sein braunes, gewelltes Haar zu einem ordentlichen Zopf gebunden. Seine Erscheinung stand im Gegensatz zu der des Herzogs. Der Herzog vermochte seine Macht und seine Stellung allein durch sein Auftreten klarzustellen, sein Gast jedoch trug seinen Reichtum zur Schau. An seinen Fingern prangten wertvollste Ringe und seine Gewänder waren aus edelstem, mit Goldfäden durchwirkten Tuch.

„Mein Bester, ich vermisse jemanden in Euren Gemäuern..."

Zuerst schien der Duc nicht zu verstehen.

"Eine Bettgespielin? Du weißt, ich halte es nicht allzulange mit ein und demselben Frauenzimmer aus. Sie werden anhänglich und bilden sich zu viel auf ihre Aufgabe ein. Ihre Gesellschaft langweilt mich zusehends." Es schien, als wollte der Herzog ein Gähnen vermeiden.

„Nein, nein, mein Freund. Das meine ich nicht. Doch vor kurzem stellt Ihr uns noch Eure Tochter vor und nun ist sie schon wieder fort? Ich dachte, sie lebt hier, habt Ihr sie so schnell unter die Haube gebracht?"

Der Duc seufzte.

„Nein, nein. Sie ist..." Er dachte nach. Mit einem abfälligen Ton, der so viel Unverständnis wie Langeweile ausdrückte, sprach er weiter. „Sie ist in der Kirche."

„In der Kirche?" James konnte ein hoffnungsvolles Aufhorchen nicht unterdrücken. „In der Kirche? Heute?" Auf ein Nicken des Ducs fuhr er fort. „Dann werde ich sie ja wohl doch noch zu Gesicht bekommen können" Ein unangebrachtes Lächeln machte sich auf seinen Lippen breit.

„Ich denke nicht!", erwiderte der Herzog. „Die Lady ersucht den Beistand des Pfaffen, um sich ihrer Gefühle Herr zu werden. Die ganze Sache schien wohl doch ein wenig... überwältigend für sie gewesen zu sein."

James van Holt runzelte die Stirn.

„Ja für so ein zartes Gemüt ist so eine Bürde eine wahre Last. Doch mit der Zeit wird sie sich gewiss damit abfinden und ihren Gefallen daran finden. Welches Frauenzimmer würde sich nicht wünschen die Tochter eines talentreichen Herzogs zu sein?" Er zog die rechte Augenbraue hoch, leerte seinen Becher und schenkte dem Duc einen durchdringenden Blick, der ihn missbilligend erwiderte.

„Oh ja... Dessen bin ich mir gewiss." Gerard machte einen Zug, der ihn einige Punkte kostete. Ein ungeduldiger Ausdruck legte sich um seine Mundwinkel. Als wäre seine Anwesenheit  plötzlich mit der einer unerwünschten Fliege gleichzusetzen. „Ich denke nicht, dass sie dann noch dazu in der Lage ist, Euch zu empfangen. Es ist bereits spät", sprach er mit einem Blick aus dem Fenster, wo sich die Dunkelheit der Nacht herabsenkte.

„Es dürfte doch nicht mehr allzu lange dauern..." James war am Zug. Er würfelte. Dann grinste er. Nun lag er in Führung. Die Miene des Herzogs verhärtete sich. Genüsslich lehnte er sich zurück und stützte seinen Kopf auf seine Fingerknöchel auf. Gerard fixierte ihn tadelnd. 

„Soviel kann ein Geschöpf von Reinheit nicht zu beichten haben..." Er hielt kurz inne, um die Aussage wirken zu lassen. „Oder verblendet ihr Heiligenschein bloß ihre schwarze Seele?" Ein selbstgefälliges Lächeln ergriff Besitz von seiner Miene. Als Gerard jedoch nichts erwiderte, stand er schließlich auf und hob beschwichtigend die Hände. „Ich merke schon, meine Anwesenheit ist unerwünscht!"

„Bedenke deine Worte gut, mein Freund." Der Mund des Herzogs verzog sich zu einem schmalen Strich. Er erhob sich, als wollte er seinen Gast zur Tür geleiten. „Ich denke, dass sie dich nicht empfangen wollen wird. Und erst recht nicht mehr heute Abend."

James fuhr sich mit einer nachdenklichen Geste über sein Kinn. In der Tür drehte er sich noch einmal um und stützte sich mit dem Ellenbogen gegen den Rahmen.

„Mein Bester, mir deucht, Eure Habsucht glänzt durch. Noch nie habt Ihr gern geteilt, aber gut, man kann es euch nicht vergönnen!" Ein weiteres selbstgefälliges Lächeln huschte über seine Lippen, dann verließ er den Raum.

Auf dem Flur kam ihm ein dreckig und abgerissen aussehender Bote mit einem großen Paket unter dem Arm entgegen, schob sich an ihm vorbei und betrat ohne anzuklopfen das Zimmer, in dem er soeben noch mit dem Duc gesessen hatte. Unentschlossen blieb er stehen. Es war gewiss nichts Schlimmes daran, wenn er durch Zufall ein wenig lauschte. Vielleicht würde sich das, was er jetzt hörte, irgendwann noch einmal als nützlich erweisen.

Gerard de Sansciel starrte ins Feuer, als der Bote eintrat. Jener sah aus, als hätte er einen langen, anstrengenden Ritt hinter sich gehabt. Der überaus menschliche Gestank einer langen beschwerlichen Reise bestätigte den Verdacht. Er legte ein großes Paket auf den Tisch, neben die unbeendete Partie Backgammon, und überließ das Öffnen dem Herzog.

„Wir konnten sie einholen, aber sie sind uns in Concarneau entkommen, mon Seigneur. Das hier haben sie zurück gelassen. Wir sind ihnen dicht auf der Fährte. Monsieur Moreau sandte mich bereits vor, um Euch Buch und Ring zu überreichen."

Der Herzog schürzte die Lippen, sodass seine ohnehin schmalen Lippen zu einem blutleeren Strich wurden. Er kniff die Augen zusammen und eine Falte zwischen seinen Augenbrauen erschien. James konnte sich lebhaft vorstellen, wie der Söldner unangenehm schluckte. Für einige Momente blieb es still. 

„Entkommen, sagst Du?", wiederholte der Duc leise. „Entkommen? Hatte ich nicht ausdrücklich gesagt, dass ich ein Entkommen nicht dulde?"

James sah, wie sich der Bote wegduckte und nervös den zerknitterten Stoff seines Hemdes umklammerte.

„Ich missbillige derart vermeidbare... Fehler!", fuhr sein Herr ungeahnt ruhig fort. James ahnte, dass die vermeintliche Beherrschung nur aufgesetzt war. „Ich will, dass ihr sie findet und hierher zurückbringt! Hast du mich verstanden?", zischte er leise und schwenkte dann zu einem schnellen eindringlichen Ton um. „Ich möchte, dass sie so schnell wie möglich wieder in diesen Mauern ist, samt ihrer Gefährten. Und jetzt verschwindet, bevor ich bei Euch damit anfange, und teste, wie ich sie möglichst viel Schmerz erleiden lasse", fauchte er.

Der Bote war erbleicht und verbeugte sich zitternd, bevor er den Raum wieder verließ.

James hatte sich in eine dunkle Nische zurückgezogen, sodass der Bote ihn nicht hatte sehen können, als er eiligst den Flur entlang gehuscht war.

Sie war weg? Der Duc konnte damit doch nicht ernsthaft seine Tochter meinen. Deshalb hatte er auf seine Frage nach ihr so seltsam reagiert. Aber wie hatte das passieren können? Und was meinte Gerard mit ihren Gefährten? War sie entführt worden?

Neugierig lugte James durch den kleinen Spalt der Tür, den der Bote gelassen hatte und sah den Duc in einem Buch blättern. Das also war in dem Paket gewesen.

James hörte den Duc seltsame Worte murmeln. Sie schienen sich zu reimen, ergaben für ihn aber keinen Sinn. Es schien ein Rätsel zu sein. Offenbar ging es um einen Schatz.

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