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Kapitel 25 - Château le Duc Teil I

Die Poseidons Revenge war am Vormittag in den Hafen von Brest eingelaufen. Die Piraten hatten Tage lang gebraucht, um die richtige Stelle der Küste zu finden. Was wohl auch damit zusammenhing, dass der Wind ungünstig gestanden hatte, ehe Daemon und Jared nicht das ganze Deck geschrubbt, die Segel geflickt, Lecks mit Teer ausgebessert und andere sinnlose, kraftraubende Piratendinge getan hatten.

Mit Schmerzen in Armen und Rücken vom Deck schrubben hatten sich die beiden vom Schiff gequält und sich im nächsten Badehaus niedergelassen. Die Wärme des Wassers taute ihre müden Körper langsam auf und bald sah Daemon Jareds Blick finsterer und finsterer werden. Ein unbeteiligter Ausdruck legte sich auf seine Züge und seine Kiefermuskulatur zuckte ungeduldig. Daemon kannte diesen Blick. Und er mochte ihn nicht.

„Oh Mann....", versuchte er es dennoch. "Es gibt doch fast nichts Herrlicheres, als sich so zu entspannen...", Daemon warf einen Blick auf die Magd, die herumging und den Gästen Wein einschenkte. „Jared, entspann dich doch bitte, nur für eine kurze halbe Stunde. Deine kleine Prinzessin wird sich schon nicht in Luft auflösen..."

"Zur Hölle mit dir, Daemon!", fuhr sein Freund ihn an. "Wir haben deinetwegen fast drei ganze Wochen auf See verplempert für eine Reise, die sonst nur wenige Tage dauert."

"Darf ich dich daran erinnern, dass du daran genau so die Schuld trägst?"

"Ist doch jetzt egal!", unterbrach Jared ihn ungehalten. "Aber wenn sich rausstellt, dass ihre Spur längst kalt ist, haben wir all das umsonst..." Er brach mitten im Satz ab.

Daemon wusste, was er meinte. Dann hatten sie Altivo für nichts und wieder nichts aufgegeben, Jared hatte sich umsonst eine Kugel eingefangen und es gab keine Chance mehr, sich an dem Schatz oder sonst einer Information zu bereichern, sowie auch Jareds unausgesprochene Hoffnung, Danielle wiederzusehen unwiederbringlich dahin war.

„Also gut! Lass uns gehen, das wird doch sonst eh nichts..." Daemon erhob sich aus dem Wasser und ließ sich von der Magd in ein Leinentuch wickeln. Währenddessen grinste er Jared fröhlich zu.

Dieser sprang regelrecht aus dem Wasser und schüttelte seinen Kopf, um seine Haare zu trocknen.

„Willst du deine Haare etwa so lassen?", fragte Daemon und deutete auf Jareds wirre Locken, die in alle Richtungen abstanden, während er in seine Hose schlüpfte.

„Was soll ich daran ändern?", entgegnete Jared.

Daemon schüttelte den Kopf.

„Ein hoffnungsloser Fall..." Daemon zog sein Hemd über, drückte der Magd eine Münze in die Hand und gab ihr noch einen Klaps auf den Hintern, was sie vergnügt kichern ließ. Er liebte die französischen Frauen. Sie waren bei weitem nicht so verklemmt und immer für einen Scherz zu haben.

Dann streifte er seine Tunika und Wollumhang über und machte sich mit Jared auf den Weg. Daemon rechnete fest damit, dass sie ein paar Stunden in Brest hin und her irren würden, ehe sein Freund sich dazu überreden lassen würde, in dem Gasthaus einzukehren, in dem sie ein Zimmer gemietet hatten.

Doch kurz nachdem sie das Badehaus verlassen hatten und in eine Gasse einbogen, die auf die Hauptstraße führte, hielt Daemon Jared zurück.

„Sieh mal, Tenebros..."

Der Ire schlenderte genau auf sie zu, es war ein Wunder, dass er sie noch nicht bemerkt hatte.

Jared blieb vor lauter Überraschung mitten auf der Straße stehen, bis Daemon ihn in einen Hauseingang zog.

„Lass mich", zischte er, als Daemon ihn am Kragen zurückhielt und versuchte ihn beiseite zu schubsen. Jared stand die pure Mordlust ins Gesicht geschrieben. Daemon konnte es ihm nicht verdenken und so zog er ihn mehr oder weniger freiwillig in eine schmale Gasse zwischen zwei Häuser. Er hatte alle Mühe Jared festzuhalten.

Als Tenebros an den beiden vorbeigegangen war, ließ er ihn los.

„Verdammt, damit erreichst du gar nichts, wenn du ihn jetzt meuchelst... Denk doch mal nach." Daemon schlug ihm leicht auf den Hinterkopf, sodass Jared sich die zerzausten Haare ordnen musste.

„Du könntest herausfinden, wo Dannielle ist, wenn wir ihn verfolgen. Aber das geht nur, wenn du ihn am Leben lässt!"

"Ich könnte ihm diese Information aber auch entlocken, indem ich ihm mein Schwert in seine Schulter bohre, bis er langsam verblutet", brachte sein Freund durch vor Wut zusammengebissene Zähne hervor.

Daemon nickte.

"Folter, Raub und Totschlag sind auch in Frankreich verboten, Jared. Ich weiß, das passt dir gerade nicht, aber es wäre mal eine nette Abwechslung, wenn verstümmelte Leichen einmal nicht unseren Weg zieren würden. Und außerdem wäre es weit weniger auffällig", zischte er.

Ein finsterer Blick und ein bösartiges Knurren waren die Antwort, aber es sah dennoch so aus, als würde Jared es einsehen. Zerknirscht kratzte er sich an der Schulter.

„In Ordnung, verdammt", würgte er schließlich hervor und die beiden machten sich auf ihr Opfer zu verfolgen.

Auch wenn es in einer belebten Stadt wie Brest wohl einfach erschien, jemandem unbemerkt zu folgen, so wählte Tenebros doch die am meisten verwinkelten und menschenleeren Gassen, bis er schließlich vor einer roten Tür neben einer Brücke Halt machte. Nachdem er eingetreten war, positionierten sie sich zu beiden Seiten des Einganges und versuchten jegliche Gesprächsfetzen aufzugreifen, doch alles was sie zu hören bekamen, waren umgängliche Floskeln, die auf nichts und niemanden hindeuten konnten. Darauf folgten einige Minuten der absoluten Stille, in denen ihnen der zugige Wind der Atlantikküste um die Ohren pfiff.

Dann näherten sich Schritte der Tür. Jared und Daemon konnten sich gerade eben noch hinter einer Häuserecke verbergen, als Tenebros mit einem Kuvert und einem kleinen schwarzen Paket wieder aus dem windschiefen Haus heraustrat und in die entgegengesetzte Richtung davon ging.

„Was zur Hölle hat er da?", murmelte Jared, als sie versuchten, mehr oder weniger unauffällig nebeneinander die Hauptstraße entlangzugehen.

Daemon zuckte bloß mit den Schultern. Es war schwierig Tenebros zwischen den vielen Menschen nicht aus den Augen zu verlieren.

Sie irrten einige Zeit durch Brest, bis sie Tenebros schließlich dabei beobachteten, wie er sich auf sein Pferd schwang, um in vollem Galopp davonzureiten.

Daemon wollte schon aufgeben, doch Jared zog ihn unbeirrt am Ärmel weiter mit sich die Straße entlang. Der Weg führte aus der Stadt hinaus auf eine kleine Anhöhe, auf der ein mächtiges Chateau mit den Mauern einer Festung und dem verschwenderischem Prunk der Adeligkeit von blauem Blut zeugte.

"Voilà, Chateau le Duc!", entfuhr es Jared. Daemon sah ihn verwirrt an. Er wusste, dass Jared Französisch ganz passabel beherrschte, für ihn selbst war es jedoch das reinste Kauderwelsch.

"Was meinst du?", fragte er.

"Ich sagte: Siehe da, das Schloss des Herzogs. Oder so ähnlich."

Sie verbargen sich hinter ein paar Hecken und beobachteten, wie vier Bedienstete durch einen Seiteneingang im Anwesen verschwanden. Jared wollte ihnen nachlaufen, doch Daemon hielt ihn zurück.

„Was hast du vor, Jared? Du brauchst einen Plan, ehe du da hineingehst. Wir sollten das Anwesen ein paar Tage beobachten und nicht einfach drauflos stürmen."

„Verdammt, ich werde schon niemanden umbringen", entgegnete Jared.

„Kannst du das versprechen, Jared?", fragte Daemon ruhig. Ein gequälter Blick war die Antwort. Sein Freund schwieg. "Und wenn dich jemand entdeckt? Wenn Tenebros dich erkennt?", fragte Daemon weiter und umfasste den Arm seines Freundes fester, um ihn an Ort und Stelle zu halten.

„Ist doch egal! Ich lass' mir schon was einfallen, ich bin kein kleines Kind, zum Teufel noch mal, Daemon. Hör auf, so ein feiger Idiot zu sein, und mir immer nur im Weg zu stehen."

Jared entriss ihm seinen Arm und schubste ihn von sich weg. Daemon ließ ihn gewähren. Kopfschüttelnd wandte er sich ab.

***

Während er wartete, dass ihm geöffnet wurde, beobachtete er Daemons Silhouette, die er nur noch als schwarzen Schatten hinter einer Hecke ausmachen konnte. Jared wusste, dass Daemon mit sich selbst rang. Dann, als wäre er soeben zu einer Entscheidung gekommen, drehte sich sein Freund um und verschwand in der Dunkelheit.

Jared biss die Zähne zusammen. Das war nicht gut. Daemon würde ihm eine gehörige Standpauke halten, wenn sie sich wieder trafen. Manchmal tat es ihm leid, dass er es seinem Freund nicht einfach machte.

Noch während Jared auf die Stelle starrte, wo Daemon verschwunden war, öffnete sich die Tür hinter ihm und eine freundliche Stimme erklang.

„Kann ich etwas für euch tun, Monsieur?", fragte sie ihn auf französisch.

Jared schreckte auf und sah in das Gesicht einer neugierig lächelnden Magd.

„Oh ja," antwortete er, nachdem er sich wieder unter Kontrolle hatte. „Ich würde gerne den Herrn dieses Hauses sprechen. Ich habe eine wichtige Nachricht aus England für ihn. Es geht um ein Buch." 

Die Magd verengte die Augen für den Bruchteil einer Sekunde zu Schlitzen, als müsste sie überlegen, doch dann hellte sich ihre Miene schlagartig auf.

"Oui oui, Monsieur!"

In einer schon fast übergriffigen Geste zog sie ihm am Ärmel in das Innere des Gebäudes. Er wurde durch lange Flure und große Zimmer geführt und vor eine Tür gestellt, wo er um Geduld gebeten wurde.

Er konnte sein Glück kaum fassen, das ging viel zu einfach. Er hatte einfach nur das Zauberwort Buch sagen müssen und schon wurden ihm Tür und Tor geöffnet. Misstrauisch sah er sich um und rieb sich an der Schulter. Es gab keine Wachen oder Diener, was seltsam war. Nur Leere und vor allem Stille. Gelangweilt kratzte er etwas von der goldenen Verzierung der schweren Eichentür ab und verrieb die Krümel zwischen seinen Fingern.

Jared konnte sich kaum vorstellen Dannielle hier in diesem riesigen Haus zu finden, doch er musste sich eingestehen, dass ihr bezauberndes Wesen durchaus zu einem edlen Kleid passte. Während er wartete, drangen Stimmen an sein Ohr und er bemerkte, dass die Tür einen Spalt breit offen war. Vorsichtig spähte er hindurch.

In dem Raum befanden sich Tenebros und ein anderer Mann. Jared schätzte ihn auf etwa vierzig Jahre, er erkannte schwarzes Haar und ein markantes Gesicht.

Er hörte sie über das Buch reden, ein Geheimnis, den Siegelring und über Dannielle. Mit einem unguten Gefühl betrachtete er den Ring an seinem Finger, den er Dannielle abgenommen hatte und hörte gleichzeitig die Worte:

"Wo ist er? Wie konnte er verloren gehen?", die Stimme des älteren Herrn klang ungehalten, ja beinahe aufgebracht.

"Wir können das Buch nicht ohne den Ring öffnen! Monsieur Poirot hat sein Bestes gegeben, aber aus dem Negativ des Buches lässt sich kein Schlüsselpositiv erstellen!" Das war Tenebros Stimme, die er erkannte. Er hörte einige weitere Vermutungen und Spekulationen und schließlich das Klirren von einem Glas, das in Scherben auf dem Boden zerschellte.

"Wir müssen das Buch öffnen, Tenebros, ohne dass der Mechanismus die Informationen im Innern beschädigt und der Schatz auf immer verloren ist."

Jareds Augen weiteten sich kurz.

Ein Schatz!

Es gab tatsächlich einen Schatz. Das Buch beinhaltete die Information, um an den Schatz zu gelangen. Und er hielt den Schlüssel dazu in seinen Händen.

Nervös drehte er den Ring so, dass seine Oberfläche in seiner Handfläche verborgen lag und man von außen nur einen Reif erkennen konnte. All das brachte ihn auf eine Idee. Er nahm eine Kerze aus einem Halter und ließ ein paar Tropfen des Wachses auf einen kleinen Tisch tropfen. Dann drücke er den Siegelring hinein. 

Der Ring an seinem Finger fühlte sich kalt und schwer an und irgendwie falsch. Er hatte das spontane Bedürfnis ihn loszuwerden und beschloss, dass es zu riskant war den Ring noch länger an der Hand zu tragen und zog ihn von seinen Finger, um ihn in einer seiner versteckten Taschen verschwinden zu lassen.

„Dein Auftrag ist erledigt, Tenebros...", hörte er den Herrn des Hauses schließlich sagen. Das warme Klirren von Geldstücken erklang und Schritte näherten sich der Tür. In aller Eile löste er das erhärtete Wachs vom Holz des Tisches. Es blieb ein bleicher, hässlicher Abdruck zurück. Rasch schob er den Kerzenständer darüber und verschwand in eine dunkle Nische. Erleichtert beobachtete er, wie Tenebros den Gang entlang schlenderte und ein Säckchen immer wieder in die Luft warf.

***

Tenebros fühlte sich aus irgendeinem unerklärlichen Grund beobachtet, doch er machte sich nicht viel daraus und schlug den Weg zu Dannielles Zimmer ein.

Als er vor der Tür stand, zögerte er einen Moment. Sollte er tatsächlich hineingehen oder sollte er jetzt verschwinden? Er würde Dannielle womöglich ohnehin nie wieder sehen und er wusste auch nicht genau, was der Herzog ihr bereits erzählt hatte. Sein Auftrag war abgeschlossen, wenn auch nicht zur vollsten Zufriedenheit seines Herrn. Doch er brachte es nicht übers Herz sie einfach so zu verlassen. Er musste sie erst noch einmal sehen.

Mit schnell schlagendem Herzen klopfte er an die Tür und trat auf ein freundliches Herein in das helle Zimmer ein.

Dannielle saß am Fenster und blätterte in einem Buch. Sie trug noch immer das Kleid, das sie auf der Reise aus England hierher getragen hatte. Tenebros schüttelte missbilligend den Kopf.

„Mademoiselle, ihr solltet wahrhaftig nicht mehr in solchen alten Fetzen herumlaufen. Immerhin...", er nahm ihr das Buch aus der Hand und legte es auf die breite Fensterbank. „Seid ihr die Tochter eines Herzogs und es geziemt sich wirklich nicht!"

Mit langsamen Bewegungen erhob sie sich und blickte ihm tief in die Augen. Er konnte nicht wirklich Freude in ihrem Blick lesen.

„Mylord, ich bin immer noch ich selbst. Und selbst wenn ich den Titel des Ducs annehmen würde, wäre ich in meinem Innern noch immer der gleiche Mensch wie bisher. Daran kann weder Reichtum oder sonst etwas in dieser Welt ändern..."

Sie blickte zu Boden. Tenebros ahnte, dass sie ihre Gefühle vor ihm zu verbergen versuchte.

„Oh nein!" Geduldig hob er ihr Kinn mit seinem Zeigefinger an. „Aber wer würde so eine Gelegenheit ausschlagen. Einer der Reichen zu werden. Keine Sorgen mehr um Hunger, Kälte oder die Zukunft!"

Tenebros wollte sich abwenden, doch ihre roten Lippen riefen nach ihm. Ihre grünen Augen hielten ihn an Ort und Stelle. Ihre Lippen öffneten sich sanft, wie um sich mit den seinen in einem Kuss zu vereinen.

Blinzelnd trat er einen Schritt zurück. Als wäre er soeben einer großen Gefahr entronnen, bemerkte er, wie seine Hände zitterten. Es durfte nicht sein. Sie war von adeligem Blut und er nur ein einfacher Söldner. Er durfte ihre Hilflosigkeit nicht ausnutzen.

„Euer Vater liebt euch", sagte er sanft. Auch wenn dies nicht der Wahrheit entsprach, sollte sie doch wenigstens die Möglichkeit haben, daran zu glauben. Er bezweifelte, dass der Herzog zu irgendeiner tieferen Gefühlsregung fähig war.

„Er weiß nur nicht... er bereut es, euch so lange allein gelassen zu haben. Glaubt mir, ihr werdet es hier gut haben."

***

Dieses Kapitel wurde aufgrund der Länge in zweit Teile aufgeteilt

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