Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Kapitel 23 - So Mancher Rätsel Lösungen


Dannielle erwachte, als es an ihre Tür klopfte. Ohne eine weitere Warnung traten, angeführt von Camille, ein paar Frauen in Dienstmädchenkleidung ein, die die Vorhänge zur Seite zogen, sodass Sonnenlicht in das Zimmer strömte. Camille goss frisches Wasser in die Waschschüssel und stellte Dannielle schließlich ein Tablett mit Frühstück ans Bett, bevor sie samt der anderen Mägde wieder verschwand.

Mehr oder weniger verschlafen, schlug Dannielle die mit Daunen gefüllte Bettdecke zurück und wollte aufstehen, als sie einen Umschlag entdeckte, der an der Teekanne lehnte. Sie öffnete ihn und entfaltete das Pergament. Die Buchstaben waren verschnörkelt und dennoch ordentlich, als wären sie von einer geübten Hand geschrieben worden.

Guten Morgen Mademoiselle,

Ich hoffe, Ihr hattet eine angenehme Nacht. Ich erwarte euch in zwei Stunden in der Bibliothek für einen Spaziergang im Park, es gibt einiges zu bereden.

Gerard de Sansciel

Dannielle zog die Augenbrauen hoch. Nervosität machte sich in ihr breit. Sie würde mit dem Duc verhandeln.

Sie versuchte tief durchzuatmen, um sich zu beruhigen und goss sich etwas Tee aus der Kanne ein. Er duftete verführerisch. Vorsichtig trank sie einen Schluck. Dann bestrich sie ein Brötchen mit Butter und wünschte sich jemanden an ihre Seite. Ihren Vater, ihren Bruder... Irgendjemandem, dem sie ihre Gedanken anvertrauen konnte, der ihr gute Ratschläge erteilen und vielleicht den Rücken stärken würde, während sie mit dem Duc sprach.

Vielleicht würde sie später noch Tenebros aufsuchen. Er kannte den Herzog offensichtlich gut.

Nun, was immer heute bei ihrem Gespräch herauskommen würde, es würde sie der Lösung des Rätsels etwas näher bringen. Mit einem mulmigen Gefühl aß sie ein wenig, dann stand sie auf und suchte nach ihren Kleidern. Wo hatte man sie hinbringen lassen?

Schließlich fand sie sie in einer Truhe liegend. Sie war froh endlich wieder ihr eigenes, dickes Wollkleid tragen zu können. Es war einfach, aber von guter Qualität. Dann machte sie ihre Haare zurecht und eilte in die Bibliothek, in der Gerard bereits wartete.

***

Es war Anfang März und es war kalt draußen. Zwar hatte sich der Schnee an Frankreichs Küste durch die warmen Ströme des Meeres weitestgehend verflüchtigt, doch diesen Morgen lag eine leichte Schicht Raureif auf Wiesen und Pflanzen, der in der Sonne glitzerte.

Der Hofgarten des Châteaus erstreckte sich weit in alle Richtungen und sein Ende wurde in weiter Ferne von einem dichten Wald begrenzt.

Dannielle und der Duc gingen schweigend Seite an Seite einen breiten Weg entlang, der sich umsäumt von einigen kahlen Bäumen in der Weite des Gartens verlor, bis er endlich das Wort ergriff.

„Habt Ihr gut geschlafen, Mademoiselle?"

„Sûrement", erwiderte Dannielle freundlich.

„Euer Französisch ist fabelhaft..."

Dannielle sah zum Duc auf.

„Merci beaucoup, Seigneur... Mein Vater lehrte es mich persönlich..."

Der Duc verzog keine Miene.

„Tatsächlich? Das ist interessant..." Seine Stimme war tief und ohne Emotionen. Er steckte seine Rechte in seine Tasche und holte ein zusammengefaltetes Stück Papier hervor.

„Ich denke, er lehrte es euch nicht ohne Grund..." Er gab es ihr in die Hand und Dannielle faltete es auseinander. Es war eine Art Zeichnung, sie musste genauer hinsehen, um zu erkennen, was es darstellen sollte.

Dann erkannte sie ein keltisches Muster darin, das gleiche keltische Muster, was auf ihrem Ring war – der Ring, den Jared hatte.

Was hatte das zu bedeuten? Sie durfte sich nicht anmerken lassen, dass sie das Muster kannte, soweit war sie sich sicher. Oder, dass der Ring womöglich unwiederbringlich verloren war.

„Verzeiht Monsieur, aber was wollt Ihr mir mitteilen? Das ist ein keltisches Muster, und? Solche gibt es zu Tausenden und sie sind überall zu finden" Sie warf Gerard einen fragenden Blick zu und hoffte, dass er keine Unsicherheit in ihren Augen lesen konnte.

„In Eurem Besitz muss sich ein Ring befinden... Ein Ring, der mit denselben Symbolen versehen ist. Vielleicht hat Euer Vater ihn euch gegeben, oder Euer Bruder?" Er sprach das Wort Vater auf irgendeine Weise seltsam aus, fand Dannielle.

„Ihr solltet ihn aufbewahrt, wenn nicht sogar getragen haben, da bin ich sicher."

Seine Augen, sein Blick durchbohrte Dannielle und es kam ihr vor, als hätte er sie festgenagelt, sie konnte den Blick nicht von ihm wenden. Vollkommen hilflos schaute sie in seine kalten Augen. Ihr lag die Wahrheit auf der Zunge, der Siegelring war ihr gestohlen worden und sie war nicht in der Lage gewesen darauf Acht zu geben.

Sie fühlte sich klein und hilflos, ja nahezu schuldig und gerade, als sie ihren Mund öffnen wollte, um ihren Fehler einzugestehen, wandte der Duc sich ab und schritt weiter den Weg entlang.

Dannielle verbarg ihre Hände in ihren Ärmeln und drehte den Ring von Jared immerzu herum, während sie sich ebenfalls wieder in Bewegung setzte.

„Natürlich habe ich das", gab sie mit gespielter Sicherheit zurück. „Aber weshalb erzählt Ihr mir das? Was habt Ihr damit zu tun?"

Der Duc blieb erneut stehen und wartete, bis Dannielle zu ihm aufgeschlossen hatte. Doch als er ihr antwortete, war sein Blick in weite Ferne gerichtet.

„Der Ring ist ein altes Erbstück, Dannielle. Ein Erbstück, das seit Generationen im Besitz meiner Familie ist. Zusammen mit einem Buch, dessen Einband mit einem silbernen Siegel verschlossen ist. Und das offensichtlich, wie ich erfuhr, mit Euch zusammen den Weg zu mir zurückgefunden hat." Er wandte seinen Blick ab und betrachtete Dannielle nun eingehend, doch in seinen Augen konnte sie nichts weiter erkennen, als höfliches Interesse.

„Ihr seht eurer Mutter sehr ähnlich. Wären nicht mittlerweile neunzehn Jahre vergangen, würde ich sagen, sie steht immer noch vor mir."

Dannielle blieb wie angewurzelt stehen. Ein Familienerbstück?

„Ihr... Ihr kanntet meine Mutter?", Tränen stiegen in ihre Augen, von denen sie nicht wusste, wie sie sie unterdrücken sollte. „Aber... ich..." Dannielle wagte es nicht mehr, dem Duc in die Augen zu blicken.

Gerard seinerseits lächelte und nahm Dannielles Gesicht in seine Hände.

„Oh ja, ich kannte sie. Ich kannte sie noch vor dem Menschen, den Ihr euren Vater nennt. Marguerite de Caramount, das war ihr Name, nicht wahr? Und auch Ihr tragt ihren Namen, den Namen einer verstorbenem Gräfin. Wäre es nicht rechtens, wenn Ihr nach all der Zeit der Entbehrung euren wahren Namen wieder annehmt? ... Dannielle de Sansciel?" Er hauchte ihren Namen mehr, als dass er ihn aussprach.

Seine Worte hallten in ihrem Kopf.

Sansciel?

Ihre Mutter war tot.

Ihr Vater war tot.

Der Mann, den sie ihr Leben lang als ihren Vater gekannt hatte, sollte ein Fremder sein?

Dannielle wagte nicht einen Gedanken zu Ende zu denken, es ging ihr so viel durch den Kopf. Sie merkte wie ihre Knie nachgaben. In ihrem Kopf drehte sich alles. Sie ließ sich vom Herzog zu einer steinernen Bank leiten, auf der sie kraftlos niedersank.

„Ihr seid... Ihr seid mein...?", sie konnte das Wort nicht aussprechen.

Der Duc nickte. „Jawohl, so ist es. Ihr seid meine Tochter."

Dannielle begann ein wenig zu verstehen. Und doch ergaben sich nur neue, weitere Fragen in ihrem Kopf.

Der Duc hatte Tenebros anscheinend beauftragt, sie zu finden. Aber wieso jetzt? Und wieso das ganze falsche Spiel? Nach so langer Zeit? Weshalb war ihre Mutter von Gerard fortgegangen? Und warum hatte ihr nie jemand von ihrer anderen Identität erzählt? Und was sollte ihr Buch damit zu tun haben? War das nur ein Vorwand gewesen, um sie hierher zu locken?

„Es muss hart sein für euch, das alles zu verkraften. Wenn Ihr es wünscht, gehen wir zurück und Ihr könnt euch bei einem Tee beruhigen." Eine Spur Langeweile schwang in seiner Stimme mit.

„Dann werde ich versuchen, euch alles einigermaßen geordnet zu erklären, wenn Ihr einwilligt fortan als eine Sansciel zu leben." Gerard sprach die Sätze, wie als wären sie eine Bedingung.

Dannielle stockte der Atem. Sie sollte was?

Sie sollte ein Leben als eine Sansciel führen?

Sie sollte hier bei einem Menschen leben, der sich vor einigen Momenten als ihr Vater vorgestellt hatte?

Und um das besser verkraften zu können sollte sie einen Tee trinken? Als ob das was helfen würde. Doch ehe sie sich versah, saß sie in einem gepolsterten Sessel, mit einer Tasse aus feinem Porzellan in der Hand, das Feuer im Kamin prasselte und ihr gegenüber saß der Duc. Die Überraschung und der Schock mussten sie so überwältigt haben, dass sie kaum etwas von dem Weg hinein ins Innere des Chateaus mitbekommen hatte.

„Nun also, lasst mich beginnen: Eure Mutter und ich lernten uns kennen, als sie noch sehr jung war. Wir hatten eine sehr enge, freundschaftliche... Beziehung, wir heirateten. Doch irgendwann schien ich ihr wohl nicht mehr zu genügen. Sie floh in einer Nacht, wie man mir später berichtete und ich fand heraus, dass sie ihr Glück im englischen Grenzland gefunden hatte." Er schloss die Augen, als ob er sich an etwas erinnerte.

„Ich erfuhr, dass sie erneut heiratete, obwohl das nicht rechtens gewesen wäre. Kurze Zeit später sandte man mir Nachricht von ihrem Tod. Und von deiner Geburt. Sie hat all das hier aufgegeben, hat ihren eigenen Titel als Herzogin aufgegeben, um mit dem Mann zu leben, den du als deinen Vater kennengelernt hast. Ich fand heraus, dass er ein angesehener Mann bei der Marine gewesen sein musste. Trotzdem habe ich ihre Entscheidung nie nachvollziehen können. Es mag Erpressung dahinter gestanden haben, denn welche ehrenwerte Frau verlässt guter Hoffnung ihren Gemahl..."

Dannielle verschluckte sich fast an ihrem Tee. Das war wohl die Kurzfassung für den klatschenden Adel gewesen.

„Nun wirst du dich fragen, warum ich gerade jetzt nach dir habe suchen lassen."

Dannielle umklammerte ihre Teetasse mit beiden Händen, um ihre zitternden Finger zu verbergen. Es war gruselig mit welcher Präzision der Duc ihre Gedanken erriet.

„Nun, nachdem ich eine angemessene Zeit in Trauer verbracht habe, habe ich selbst wieder geheiratet. Eine gewinnbringende Verbindung, die allerdings nicht lange hielt. Die Frau gebar mir einen Sohn, aber das Leben hat mir all meine Kinder und Nachkommen genommen. Außer dir, Dannielle. Ich bin alt und brauche einen Erben..." schloss er seufzend. Bitterkeit hatte sich in seine Stimme geschlichen, während er die letzten Sätze sprach.

"Ich kann von Glück sagen, dich nach so langer Zeit, sicher und wohlbehütet aufgewachsen, bei mir zu haben. Es wäre mir eine Ehre, wenn ich deine Einwilligung erhalte, von diesem Tage an als Teil meiner Familie zu leben."

Dannielle fühlte sich wie versteinert. Vorsichtig nickte sie. Sie würde wohl einige Zeit brauchen, um die gesamte Tragweite dieser neuen Wendung in ihrem Leben zu begreifen. Doch der Duc fuhr unbeirrt fort, ohne ihr die Gelegenheit zu geben, ihre Gedanken zu ordnen oder eine Frage zu stellen.

"Ich werde in einigen Wochen ein Frühjahresfest veranstalten. Am Tag der Wintersonnenwende. Ich will dir den Adel der Bretagne vorstellen. An diesem Tage will ich dich als heimgekehrte Tochter, als Erbin meines Titels bekannt geben." Er machte eine kleine Pause. Dannielle unterdrückte den Impuls, sich die Hand vor den Mund zu halten, um nicht laut aufzukeuchen. Es war dem Duc wirklich ernst. Sie sollte an jenem Tag rechtmäßige Erbin des Titels werden.

"Bis dahin erwarte ich, auch etwas von dir, meine Teure. Ich bin sicher, dass deine Erziehung makellos ist und man deiner Bildung nichts aussetzen kann. Dennoch ist Frankreich anders als England. Es gibt ein paar Sitten und Bräuche, Gepflogenheiten und derlei, von denen ich möchte, dass du sie beherrschst. Ich werde dir die besten Lehrer zur Verfügung stellen, die das Herzogtum zu bieten hat", beschloss er.

In diesem Moment klopfte es an der Tür und Tenebros trat herein.

„Ihr habt nach mir gerufen, Seigneur le Duc?" Tenebros Eintreten hatte Dannielle davon abgehalten, aufzuspringen und ihrem vermeintlichen Vater unschickliche Dinge an den Kopf zu werfen, die sich ihren Weg an die Oberfläche hatten bahnen wollen. Aber nun blieb sie stumm sitzen, wo sie war.

Der Duc warf Tenebros einen wütenden Blick zu: „Herr Gott! Aber doch nicht jetzt, wenn es dir gerade passt. Kannst du dir vorstellen, dass ich auch noch mehr zu tun habe?"

Dannielle fühlte wie Tenebros Blick sie streifte. Für einen kurzen Moment stieg Wut in ihr auf. Tenebros musste all dies gewusst haben und hatte ihr nicht mit einem Wort etwas verraten.

„Verzeihung..."

Sie beobachtete wie der Duc sich erhob, an die Seite des Iren trat und ihm etwas zuflüsterte ehe er ihn wieder wegschickte. Dann wandte er sich erneut an sie.

„Wo waren wir stehen geblieben?", fragte er.

***

Am nächsten Morgen begann ihr Unterricht. Dannielle blieb keinerlei Zeit, sich über diese schicksalhafte Wendung in ihrem Leben klar zu werden, oder durchzuatmen, sondern es wurde sofort vollster Einsatz von ihr verlangt. Sie begannen mit einigen Lektionen in Hoftauglichem Französisch, die sie mit Bravour meisterte. Während des Mittagessens leistete ihr eine strenge Baronesse Gesellschaft, die sich als Madeleine Duebraque vorstellte und Dannielle beim kleinsten Fehltritt in ihrer Haltung oder ihren Tischmanieren kritisierte. Am Nachmittag erschien ein hochnäsiger älterer Herr, der ihr Gesten und Floskeln für feine gesellschaftliche Anlässe näher brachte.

Ehe sie sich versah, bat sie eine unsichtbare Menge an Menschen durch eine einzige anmutige Geste zu Tisch und neigte den Kopf so würdevoll und grazil, wie als würde sie mit Königen und Königinnen verkehren und lernte die Namen der wichtigsten Aristokraten und deren gesamte Erbfolge der letzten Jahrzehnte auswendig. Ihre Tage füllten sich zusehends mit denselben Inhalten. Ihre Fähigkeiten in den höfischen Tänzen zu perfektionieren war das einzige, was ihr ein klein wenig Freude bereitete und Abwechslung in die ansonsten tristen höfischen Etikette brachte.

Als sie eines Abends beim le Díner das Wort an die Baronesse richtete, um zu erfahren, wann sie Lektionen zur Verwaltung des Herzogtums, Pächtern, Steuern und städtischem Recht erhalten würde, winkte die etwas ältere Dame irritiert ab.

"Oh, ich wüsste nicht, dass so etwas in eurem Lehrplan vorgesehen sein sollte, ma chére?", säuselte die Baronesse desinteressiert. "Außerdem handelt es sich wohl eher um Bagatellen, mit denen sich die Männer lieber beschäftigen, ouí?" Mit einer wegwerfenden Handbewegung wischte sie das Thema vom Tisch.

Dannielle räusperte sich verhalten.

"Aber wenn ich eines Tages Herzogin werde, sollte ich doch über all diese Dinge Bescheid wissen, oder etwa nicht? Wie handhabt Ihr die Verwaltung eurer Ländereien?", wagte sie zu widersprechen.

Die Baronesse spitze die Lippen. Ein untrügliches Zeichen, dass ihr etwas missfiel, wusste Dannielle.

"Oh, ma chére...", ihr Ton war offenkundig mitleidig. "Ich habe natürlich jemanden, der sich in meinem Namen darum kümmert. All die langweiligen Lappalien handhabt er, bei größeren Fragen holt er meine Einwilligungen ein. Für all diese Bagatellen einfacher Leute ist meine Zeit viel zu kostbar. Mein Hauptinteresse liegt... An anderer Stelle", sie lächelte kokett und klimperte elegant mit den Wimpern. "Wie auch immer... Wie wäre es, wenn Ihr den ehrenwerten Seigneur Duc danach fragt, hm?"

Dannielle ließ die Schultern hängen. Sie bezweifelte, dass sie den Mut dazu aufbringen würde. Unter dem harten, kalten Blick des Herzogs brach jeder in seinem Willen zusammen. Es bedurfte nicht einmal vieler Worte.

"Haltung, meine Liebe...", die tadelnden Worte der Baronesse rissen sie aus ihren Gedanken.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro