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Kapitel 20 - So gut wie verheiratet

TW: Alkoholmissbrauch

Die gesamte Mannschaft war bereits schlafen gegangen, doch Jared und Daemon hatten nicht das Bedürfnis gehegt, sich zwischen schnarchenden und stinkenden Seemännern auszubreiten. Mond und Sterne warfen einen silbrigen Schein auf die rauen Planken des Decks und das Licht einer Laterne spendete ihnen genügend Helligkeit, um ein paar Runden Karten zu spielen. Sie hatten das Alkoholversteck der Piraten heimlich geplündert und schnell waren sie zu betrunken gewesen, um etwas anderes zu tun, als sich gegenseitig zu beschuldigen die Regeln zu brechen. Daemon hatte Jared soeben an den Kragen gehen wollen, um ihn eines Besseren zu belehren, als er die Flasche umstieß und sich der Schnaps über das Deck ergoss. Jared war bereitwillig aufgesprungen, um neue Getränke zu besorgen und damit Daemons Angriff zu entgehen.

"Also, wo waren wir stehen geblieben?", begann Daemon, als Jared zurückkehrte und ihm ein weiteres Getränk in die Hand drücken wollte. "Ah, ich wollte dir soeben die Fresse polieren, weil du offensichtlich gemogelt hast", erinnerte er sich demonstrativ und wollte schon ausholen, doch Jared duckte sich weg.

Daemon kannte den Ausdruck, der in Jareds Blick lag. Häufig verhieß er nichts Gutes.

"Nein, lass mich", begann dieser heiter. "Wie wäre es, wenn wir um die Ehre spielen wie Männer?"

Daemon hielt irritiert inne.

"Genau das haben wir versucht, du Vollidiot und du hast nichts Besseres zu tun, als mich nach Strich und Faden zu verarschen. Es tut mir ja wirklich leid, dass deine Linke offenbar noch keine Karten überzeugend verschwinden lassen kann, aber wenn du dein halbes Blatt über das Deck feuerst, ist das einfach auffällig, mein Bester."

Jared schnalzte missbilligend mit der Zunge.

"Erstens ist es hier einfach zu windig", rechtfertigte er sich. "Und zweitens: Vergiss dieses lahme Kartenspiel, lass uns was anderes versuchen. Eine Wette: Ich wette, du würdest es nicht mal... bis ganz nach oben ins Krähennest schaffen, ohne runter zufallen." Er wandte sich zu Daemon um und bewarf ihn mit dem Korken, der seine Flasche verschlossen hatte. Er traf ihn beinahe. "Oder bist du etwa zu betrunken?"

„Ich und schon zu voll? Nie im Leben, ich werd's dir zeigen... Ich war schon länger betrunken als du..." Auch er öffnete seine Flasche, mit dem Mund allerdings, und spukte den Korken Jared entgegen, sodass der ihn am Kopf traf. Daemon musste schmunzeln. Dann reckte er sein Getränk den Wanten entgegen, die die Verbindung vom Deck zum Krähennest darstellten. Natürlich würde er das schneller schaffen als Jared. In seiner Jugend war er Hunderte von Malen in den Tauen und Seilen eines Schiffes herumgeklettert.

Jared lächelte sein finsteres Lächeln. Dann, wie als würde ihm plötzlich die Tragweite seiner Idee bewusst, blickte er zum Mast hinauf.

„Daemon, du bist betrunken, bist du sicher... Ich glaube nicht, dass das eine gute Idee ist", murmelte er in einem seltenen Augenblick geistiger Klarheit und vergaß dabei komplett, dass es seine eigene Idee gewesen war.

Daemon schüttelte zuversichtlich den Kopf.

„Nein, ich muss den Alkohol verteidigen. Wir haben schon ziemlich dumme Dinge getan, als wir komplett nüchtern waren."

Jared zuckte zustimmend mit den Schultern.

"Um was wollen wir wetten?", fragte er.

Daemon feixte siegessicher.

"Das wertvollste Metall, das ein jeder von uns am Körper trägt."

Mit diesen Worten schwang er sich, ohne weiter darüber nachzudenken in die Wanten und kletterte. Er würde gewinnen. Sein Freund war durch seine Verletzung an der Schulter noch immer eingeschränkt. Er konnte gar nicht schneller sein als er. In Gedanken freute er sich bereits auf das Gesicht seines Freundes, wenn er auch noch dessen letztes wertvolles Stück in den Händen hielt. Daemon war der wertvolle Ring, den Jared seit kurzem am Finger trug, bereits aufgefallen, als er ihn während ihres Streits schmerzhaft mit der Faust im Gesicht getroffen hatte. Wo auch immer er ihn herhatte. Aber bald würd er ihm gehören und Jared bekam einen wohlverdienten Dämpfer in seiner Arroganz.

Als er jedoch einen Blick nach unten warf, stellte er fest, dass Jared, nicht so wie er dachte, weit hinter ihm war, sondern mit ihm gleich auf an der Steuerbord Seite des Schiffes mit dem Aufstieg begonnen hatte.

Nur war das nicht das Schlimmste.

Daemon fiel auf, wie hoch er bereits geklettert war. Seine Knie wurden weich. Die Seile, auf denen er seine Füße platzierte, schienen immer wieder nachzugeben. Die Planken unter ihm rückten in weite Ferne und begannen sich zu drehen, als eine Welle den Bug traf.

Daemon entfuhr ein unflätiger Fluch. Dann biss er die Zähne zusammen.

Er hatte sein Ziel bereits vor Augen, nicht mehr weit von ihm entfernt. Er hatte es fast geschafft. Mit zitternden Fingern zog er sich den letzten Rest über den Rand des Krähennests.

Endlich... erschöpft sank er in den Korb, doch sein Kopf prallte an etwas ab.

Schmerzhaft ließ er sich fallen und als er die Augen öffnete, sah er Jared neben sich sitzen.

„Jetzt sag nicht..." Daemon seufzte. War er tatsächlich dieses Wagnis eingegangen, um schließlich doch mit Jared gleich auf zu sein? Unentschieden?

„Verdammt..." Daemon suchte nach der Flasche, die er in seine Jackentasche gesteckt hatte und realisierte, dass sie ihm beim Klettern aus dieser herausgefallen sein musste. "Verdammt, verdammt, verdammt!", jammerte er. "Ich hätte so gerne den Ring an deinem Finger gehabt."

Als von seinem Freund keine Reaktion kam, wandte er sich um. Jareds Atem ging schwer, sein Gesicht war schmerzverzerrt und seine rechte Hand hielt sich die verletzte Schulter. Zumindest erhielt Daemon diese Genugtuung, dass seinem Freund der Aufstieg auch nicht allzu leicht gefallen sein konnte. Jared betrachtete seine Hand, wie als würde er zum ersten Mal richtig wahrnehmen, dass ein verdammt teuer aussehender Ring seinen Finger schmückte.

"Und ich hätte so gerne den Inhalt deines Lederbeutels besessen", antwortete er gedankenverloren, als er bemerkte, dass Daemon ihn beobachtete. "Einigen wir uns auf unentschieden?"

"Wir einigen uns", gab Daemon zu. "Woher hast du den Ring?", fragte er weiter.

Jared seufzte.

"Aus irgendeinem Grund, den ich nicht verstehe, hat die Lady mir meinen Ring abgenommen. Du erinnerst dich an dieses billige Bronzeteil? Ich hatte erst gedacht, dass du dir das auch noch unter den Nagel gerissen hast, aber offenbar hatte ich mich geirrt. Als sie es nicht zugeben wollte, habe ich ihr zum Austausch den Ihren abgenommen. Es ist anscheinend irgendein wichtiges Siegelding. Ich hab ihr klargemacht, dass sie ihren Ring erst wiederbekommt, wenn meiner wieder aufgetaucht ist", erklärte er.

Daemon musste prusten.

"Jared weißt du, was das bedeutet?" Sein Freund schüttelte verständnislos den Kopf. "Du hast mit der Frau die Ringe getauscht. Ihr seid so gut wie verheiratet." Daemon konnte sich kaum halten vor Lachen. Erst als sein Gefühlsausbruch abebbte, bemerkte er, dass Jared seine Erheiterung offenbar nicht teilte.

"Sehr witzig", kommentierte er zerknirscht.

"Aber mal im Ernst, ist dir bewusst, was wir damit alles anstellen können?"

Jared schüttelte erst den Kopf, dann nickte er. "Wir könnten Briefe und Urkunden fälschen, uns auf Anweisung der Gräfin ein bisschen Geld auszahlen lassen, das Ding einschmelzen, verkaufen und uns über alle Berge davon machen", schlug er vor.

Daemon nickte und rieb sich die Hände.

Doch sein Freund schüttelte nur den Kopf.

"Nein, das werden wir nicht. Noch nicht zumindest."

Daemon warf erbost die Hände in die Luft.

"Das ist doch irre. Du bist irre. Jetzt sitzen wir hier oben in schwindelerregenden Höhen, über uns die Sterne. Es könnte fast romantisch sein, wir haben keinen einzigen Schluck zu trinken, sind pleite auf einem stinkenden Piratenschiff und du erzählst mir, dass du eine Gelegenheit, die sich bietet, nicht beim Schopfe packen willst."

Jared klopfte ihm aufmunternd auf die Schultern.

"Du hast es erfasst. Ich will den Ring nur als Druckmittel behalten, falls sich etwas ergibt", verteidigte er sich. "Also was meinst du: Eine Revanche auf dem Weg runter?"

"Oh, fick dich und alle deine Nachkommen!"

Jared stand die Schadenfreude ins Gesicht geschrieben. Daemon versuchte immerzu und zu jeder Gelegenheit seine größte Schwäche, seine Höhenangst, zu verbergen, aber Jared hatte ihn unvorbereitet getroffen und hier hoch gelockt.

"Also ich gehe. Immerhin..." Mit diesen Worten erhob er sich, leicht schwankend. "...gibt es unten noch was zu Trinken."

Daemon sah seinem Freund perplex zu, wie dieser sich ohne mit der Wimper zu zucken über den Rand des Krähennests schwang und behände die Wanten hinunterkletterte. Fluchend erhob auch Daemon sich. Er neidete Jared beizeiten seine furchtlose und grenzenlose Anpassungsfähigkeit bis aufs Mark. Er legte seine zitternden Finger auf das rohe Holz des Ausgucks, doch seine weichen Knie verweigerten jeglichen Dienst, als er sich selbst dazu zwingen wollte wieder hinunterzusteigen. Ihm wurde kurz schlecht, als er die Planken so weit entfernt unter sich schwanken sah und sein Freund, der soeben seinen Fuß auf das sichere Deck stellte.

Schwer atmend legte er den Kopf in den Nacken und fixierte den Horizont. Das Licht des beinahe vollen Mondes spiegelte sich auf der bewegten Oberfläche des Ozeans und ließ die schwarzen Wellen aussehen wie ein mit funkelnden Edelsteinen dekorierter Teppich.

Er musste es nach unten schaffen. Dann würde der Alltag wieder einkehren und er konnte Jared davon abhalten, böse Dinge zu tun wie ihn in schwindelerregende Höhen zu locken.

Erst, als von unten das Geräusch einer sich öffnenden Flasche, gefolgt von einem herzhaften Rülpser, durch den Wind zu ihm hoch drang, kniff Daemon die Augen zusammen und gab sich einen Ruck. Schritt für Schritt tasteten sich seine Füße vor und bahnten sich den Weg die schlingernden Taue hinab.

"Oh Gott, oh Herr im Himmel...", entfuhr es ihm ehrfürchtig, als sein Fuß schließlich das Holz des Decks berührte und er schwer atmend und schweißgebadet darauf zum Liegen kam. Er widerstand der Versuchung, den Boden erleichtert zu küssen nur knapp. Diese Blöße wollte er sich nicht geben. Das Lachen, das an sein Ohr drang, machte ihn ziemlich wütend und sicher, dass Jared ihn auslachte, bis er eine Flasche Schnaps neben sein Gesicht stellte.

"Komm schon", meinte sein Freund. "Lass mir ein bisschen Freude in meinem Leben."

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