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Kapitel 11 - Vertrauen

Dannielle erwachte, weil ihr kalt war. Sie zog die grobe Wolldecke bis zu ihrem Kinn hoch und versuchte erneut, die Augen zu schließen. Es gelang ihr nicht. Das Stück Stoff war zu kurz, um ihren ganzen Körper zu bedecken, sodass nun ihre Füße am unteren Ende der Decke herausschauten. Außerdem pikste sie ein Strohhalm in den Unterschenkel. Das Zimmer verfügte über keinen eigenen Kamin und die Läden des winzigen Fensters ließen zwar keine frische Luft, aber dennoch genug winterliche Kälte von draußen hinein.

Gähnend rieb sie sich mit kalten Fingern über die leicht geschwollenen Augen. Ihr Kopf schmerzte und erinnerte sie an den letzten Abend. Nach zwei weiteren Bechern des Weines hatte sie tatsächlich nur noch schlafen wollen und es hatte keine Minute gedauert, bis sie in einen dunklen, inhaltslosen Traum hineingeglitten war, sobald ihr Haupt das Kissen berührt hatte. Nun, da sie wach war, wünschte sie sich, noch immer zu schlafen. Die Realität hieb mit solcher Wucht auf sie ein, dass sie sich am liebsten die Decke über den Kopf gezogen und all ihre Probleme ignoriert hätte. Doch das war nicht möglich.

Jetzt, nach dem Tod ihres Vaters und ihres Bruders, war sie Gräfin und trug auch die entsprechende Verantwortung. Im Augenblick hauptsächlich sich selbst gegenüber nicht zu erfrieren. Sie wickelte sich in die Decke und wollte sich aufsetzen, als ihr Blick auf etwas am Boden des kleinen Zimmers fiel.

Jared saß, die Beine lang ausgestreckt, in seinen Mantel gewickelt, mit dem Rücken an der Wand vor der Tür. Sein Kopf lehnte an den rauen Brettern und seine Augen waren geschlossen. Es sah aus, als würde er schlafen.

Dannielle versuchte, sich zu erinnern.

Er hatte sie wohl auf ihr Zimmer geleitet, ihr die Decke angereicht, doch ihr Gedächtnis versagte bei der Tatsache, dass er ihr Zimmer nicht wieder verlassen hatte, wovon sie stark ausgegangen war. Wer wollte schon auf dem Boden oder im Sitzen an eine Wand gelehnt schlafen? Eher hatte sie geglaubt, dass er sich lieber das Bett mit einer anderen Frau teilen wollte.

Sie betrachtete ihn einen Moment lang. Er wirkte weniger einschüchternd und gefährlich als gestern, doch ein kleiner Teil der Bedrohlichkeit ging selbst in diesem harmlosen Zustand noch von ihm aus.

Dannielle wunderte sich nicht. Sie selbst hatte am Morgen vor nur zwei Tagen beinahe sein Messer an der Kehle gehabt.

Trotzdem musste sie feststellen, dass ihr Vertrauen in den Fremden nach nur zwei Nächten um ein Vielfaches gewachsen war. Er hätte die Gelegenheit gehabt, ihr alles anzutun, was einem Menschen nur anzutun war. Und doch schlief er vor der Tür, die Hand auf dem Griff seines Schwertes ruhend. Wer immer zu ihr hätte durchdringen wollen, hätte erst an ihm vorbeigemusst.

Leise, um ihn nicht zu wecken, schwang sie ihre Beine über die Bettkante und schlüpfte in ihr warmes blaues Wollkleid, ehe sie sich die Stiefel anzog und einen Becher mit Wasser aus einem Tonkrug füllte, den sie gierig leerte.

Mit dem Rest wusch sie sich das Gesicht und die Finger. Unter ihren Nägeln war noch immer eingetrocknetes Blut. Sie schrubbte es sich von den Händen, bis ihre Haut vom kalten Wasser gerötet war. Schließlich schnallte sie sich ihren Gürtel um. Der verschlungene Bronzering befand sich noch immer in der versteckten Innentasche ihres Lederbeutels. Zufrieden beließ sie es dabei. Sobald das Buch gefunden war, würde sie das Missverständnis aufklären. Aber bis dahin war noch Zeit. Zeit, in der sie sich überlegen konnte, was sie sagen würde.

Schließlich kniete sie sich vorsichtig zu Jared und räusperte sich leise. Das musste reichen. Sie würde aus ihren Fehlern lernen.

Ihr Begleiter öffnete seine Augen und noch ehe er begriff, wo genau er sich befand oder was die Umstände waren, hatte er sein Schwert zu einem Drittel aus der Scheide gezogen. Als er Dannielle erkannte, die unversehrt vor ihm saß, atmete er erleichtert aus und ließ sich zurücksinken.

„Wie immer ihr mich weckt, ihr jagt mir immerzu einen riesigen Schreck ein, Mylady", beschwerte er sich, während er seine Klinge zurück in die Scheide schob und sich den verspannten Nacken rieb.

Dannielle entfuhr ein kleines Kichern.

„Nun, Mylord, wie wollt ihr geweckt werden, damit ihr euch nicht erschreckt?", fragte sie dennoch wohlwollend.

Ihr Begleiter sah hundemüde aus. Dunkle Ringe lagen unter seinen Augen. Er konnte nicht allzu viel geschlafen haben.

Freundlich bot sie ihm ihre Hand, um ihn mit auf die Füße zu ziehen.

„Ich weiß nicht", entgegnete er irritiert, während er ihre Hand ergriff. „Lasst mich einfach schlafen, dann braucht ihr mich überhaupt nicht zu wecken." 

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