Kapitel 18 (@GimAgim)
Pov Jungkook
Nach einem langen Tag in der Werkstatt, wollte ich nun einfach nur noch nach Hause zu meinem Sohn und den Tag so ruhig es geht beenden.
Natürlich war mir bewusst, dass die Arbeit in einer Autowerkstatt nie eine leichte Sache war. Wenn wir keine Aufträge hatten, war es natürlich super ruhig hier, aber ansonsten war es immer ein anstrengender Job.
Doch trotzdem liebte ich ihn. Es war einfach meine Leidenschaft und genau deshalb war ich auch so stolz darauf, dass ich nun bereits seit ein paar Jahren meine eigene Werkstatt hatte.
Jimin und ich waren aus nicht so guten Verhältnissen gekommen. Besonders da seine Eomma, also meine Frau, leider aufgrund eines medizinischen Fehlers bereits bei seiner Geburt ums Leben kam.
Es war für eine Weile schwer für mich gewesen, mich wieder aufzubauen und gleichzeitig Jimin der Appa zu sein, den er verdiente, aber ich gab mein Bestes.
Diese tiefe Leere in einem, sein Studium und gleichzeitig ein Kind allein zu händeln, war keine leichte Sache. Ich war noch immer dankbar für die Hilfe meiner Eltern, die in dieser schweren Zeit für mich da waren und mir halfen, wo sie nur konnten.
Aber ich war auch stolz es trotzdem alles geschafft zu haben. Und nachdem ich dann irgendwann meinen Traum der Werkstatt verwirklichen konnte, schwor ich mir immer mit so viel Leidenschaft und Engagement zu arbeiten, wie es nur ging.
Nachdem ich all das durchgestanden hatte, war meine Arbeit ja quasi ein Geschenk - das behielt ich mir immer im Hinterkopf. Durch dieses Mindset ging es für mich auch zum Glück nun bergauf.
Und neben der Arbeit versuchte ich aber natürlich trotzdem mir so viel Zeit für meinen Sohn zu nehmen, wie es nur ging.
Heute war nur leider einer meiner langen Arbeitstage gewesen, da ein Kunde noch sehr kurzfristig vor Schluss gekommen war und die Reperatur seines Autos dringend gebraucht hatte.
Jetzt war es kurz vor 21 Uhr, als ich mich in meinem eigenen Auto auf den Weg nach Hause machte.
Jimin hatte mir vor einigen Stunden geschrieben, dass er noch etwas die Zeit mit Jin, seinem besten Freund, verbringen würde. Trotzdem ging ich davon aus, dass er nun Zuhause war.
Ich hatte ihm natürlich auch bescheid gesagt, dass es leider etwas später werden würde. Er war sehr verständnisvoll gewesen, etwas anderes hatte ich bei meinem Jiminie aber auch nicht erwartet.
Er wollte lediglich, dass ich sicher Zuhause ankomme. Mein Sohn war wirklich ein Engel.
Kurz nach neun kam ich dann aber also bei uns Zuhause an. Ich parkte in unserer Garage und ging dann direkt auf unsere Haustür zu.
Als ich aufschloss, kamen mir sogleich die Geräusche von mehreren Stimmen und Kichern entgegen.
Ich war etwas verwundert, dass Jimin wohl jemanden eingeladen hatte, aber musste auch leicht schmunzeln. Sein Kichern zu hören, freute mich einfach und irgendwie ließ es diesen langen und anstrengenden Tag schon wesentlich weniger ermüdend wirken.
Nachdem ich Jacke und Schuhe ausgezogen hatte, begab ich mich dann direkt zu dem Raum, aus dem die verschiedenen Stimmen kam. Dabei handelte es sich um die Küche.
Als ich in diese hinein schaute, sah ich Jimin direkt. Er stand neben dem Herd und konnte sich vor Lachen fast nicht mehr halten. Neben ihm, direkt vor dem Herd stand Seokjin und hinter diesem, leicht verlegen drein schauend, stand Taehyung, sein Appa.
Auch wenn ich nicht wusste, was genau passiert war, ergab sich mir hier schon ein lustiges Bild.
Kurz schaute ich mir das Ganze noch belustigt an, dann räusperte ich mich und sagte:,,Guten Abend. Was gibt es denn feines zu Essen?"
Keine zehn Sekunden nachdem Jimin realisiert hatte, dass ich nun endlich Zuhause war, kam er mit einem "Appa!" auf mich zugerannt und fiel mir in die Arme.
Auch wenn er bereits 18 war, umarmten wir uns noch viel und kuschelten auch manchmal. Das war einfach etwas schönes und auch dazu da, um dem jeweils anderen zu zeigen, dass wir uns lieb haben und immer füreinander da sein würden.
Ich war so froh so einen tollen, verständnisvollen, unterstützenden, klugen, hilfsbereiten, lustigen, süßen und herzensguten Sohn zu haben. Er war wirklich das wichtigste in meinem Leben und der Hauptgrund, weshalb ich so lange kämpfen würde, bis es nicht mehr geht. Für ihn würde ich alles tun, auch durchs Feuer laufen und dann wieder zurück zu ihm.
All diese Gedanken ließen mich schon etwas emotional werden, jedoch versuchte ich wieder ins hier und jetzt zu kommen und wuschelte meinem Sohn durch die Haare.
Nach unserer kurzen Umarmung richtete er sich wieder auf und teilte dann mit:,,Taehyung war dabei Abendbrot zu machen, es ist nur etwas schief gelaufen. Deswegen hat Jin das Ganze jetzt übernommen." Kurz nachdem er das gesagt hatte, musste er erneut lachen.
Ich lachte belustigt mit. Die guten Kochkünste waren also eher bei Seokjin hängen geblieben, als bei seinem Appa. Schon ein amüsanter Gedanke.
Taehyung schaute nun auch verlegen grinsend zu mir und sein Sohn ließ sich von dem Ganzen nicht weiter beirren. Sehr bewundernswert, musste ich sagen.
Nun begab ich mich aber etwas weiter in den Raum hinein und schaute etwas über Seokjin's Schulter, um zu erspähen, was dieser kochte.
Es war eine Reispfanne mit Gemüse und Hähnchen, die wirklich nicht schlecht aussah.
,,Na das sieht doch gut aus.", kam es dann von mir, was Jin doch kurz auf schauen ließ.
Er bedankte sich und legte dann seinen Blick wieder auf die Pfanne vor sich. Erneut fokussiert merkte er dann an:,,Das Essen ist gleich fertig. Ihr könnt ja schon mal Teller, Besteck und Tassen raus tun."
Wenn er in seinem Element, dem Kochen war, war er echt nochmal etwas anders - eine Feststellung, die ich gerade gemacht hatte. Aber eigentlich war dies wirklich interessant.
Wir deckten dann wirklich gemeinsam den Tisch und dann bekam auch jeder sein Abendbrot, welches übrigens wirklich fantastisch schmeckte.
Es fühlte sich aber irgendwie auch echt schön an, zu viert an einem Tisch zu sitzen und gemeinsam ein leckeres Abendbrot zu genießen, während wir über alles mögliche redeten.
Ich erzählte etwas von meinem Tag, Taehyung von seinem und einem neuen Auftrag und unsere Jungs erzählten von ihrem einmonatigen Praktikum, weshalb sie bereits zu Tae in die Firma gegangen waren, um das zu klären.
Nachdem wir aufgegessen und noch etwas mehr geredet hatten, beschlossen Jimin und Jin noch etwas zu zocken. Ich bat sie nur nicht allzu lang zu machen, da sie am nächsten Tag trotzdem wegen der Schule früh raus mussten.
Taehyung und ich entschieden uns letztendlich dann dafür, im Wohnzimmer einen Film zu schauen.
Gemeinsam wuschen wir alle zusammen noch das benutzte Geschirr auf und dann begaben sich Seokjin und Jimin in Jimin's Zimmer. Jin und sein Appa würden heute auch hier übernachten, wir hatten dafür ja eh extra ein Gästezimmer.
Zusammen mit Taehyung im Schlepptau begab ich mich nun ins Wohnzimmer. Zuerst nahm ich mir die Fernbedienung, dann setzte ich mich hin und schaltete den Fernseher an.
Natürlich fragte ich den Gast, welchen Film er schauen wollen würde. Tae's Wunsch war der Thriller "Die Taschendiebin". Ich hatte den auch noch nicht geschaut, weshalb ich zustimmte.
Da der Film zweieinhalb Stunden dauern würde, machte ich es mir schon mal mit einer Decke und ein paar Kissen auf dem Sofa bequem - ich war schon gespannt, denn der Trailer war vielversprechend.
Meinem besten und engsten Freund gab ich natürlich auch eine Decke und ein paar Kissen, damit er es auch schön bequem haben würde. Als wir es beide schön gemütlich hatten, starteten wir den Film.
Er war wirklich fesselnd und interessant, aber auch etwas verwirrend und düster an manchen Stellen. Außerdem gab es ein paar explizite Szenen, die mich neben dem etwas älteren Mann erröten ließen.
Neben seinem quasi Crush so etwas zu sehen, konnte einen schon mal verlegen machen. Natürlich musste er das auch noch sehen. Seine Reaktion auf meine leicht roten Wangen war jedoch lediglich ein Schmunzeln, was mich leicht verrückt machte, da es so heiß aussah.
Irgendwann, mitten im Film, bei einer Szene, die etwas ruhiger war, sagte Taehyung dann aber plötzlich etwas. Ich hatte gar nicht damit gerechnet, weshalb ich kurz überrascht war.
,,Jimin hat mich heute übrigens Appa genannt.", während er das sagte, lag sein Blick weiterhin auf dem Bildschirm. Sein Ton war eine Mischung aus neutral und erfreut, mit einem klitzekleinen Unterton von Unsicherheit.
Wahrscheinlich war er unsicher, da er nicht wusste, wie ich darauf reagieren würde und da ich ein paar Sekunden brauchte, um sein Gesagtes zu verarbeiten.
Es war ein interessanter Gedanke, dass der eigene Sohn einen anderen Mann, mit dem man eng befreundet war, auch als seinen Appa bezeichnete. Irgendwo war es jedoch auch logisch.
Selbst wenn ich nicht auf Taehyung stehen würde, waren wir ja trotzdem mittlerweile irgendwie wie eine kleine Familie. Unsere Schicksale und gemeinsamen Erlebnisse hatten uns über die Zeit immer enger zusammengeschweißt.
Dementsprechend war meine Meinung zu dem eben Gesagten:,,Das ist süß. Du bist ja auch quasi wie ein zweiter Appa für ihn. Deine Fürsorge liegt ja nicht nur bei Jin, sondern auch bei Jiminie. Ich bin dir auch echt dankbar, dass du ihn wie deinen eigenen Sohn behandelst und dich um ihn kümmerst, auf ihn aufpasst und ihm hilfst, wenn ich mal nicht kann."
Wir lächelten uns an, wobei mir auffiel, dass Tae's Lächeln sehr sanft war.
Innerlich ließ mich das Ganze schmelzen, äußerlich versuchte ich mir aber nichts weiter anmerken zu lassen.
Mehr sagten wir dann auch nicht und schauten in Ruhe den Film zu Ende. Kurz vor null Uhr war es dann, als ich den Fernseher aus machte und wir uns nacheinander im Bad noch bettfertig machten.
Anschließend sagten wir uns gegenseitig und unseren Söhnen noch gute Nacht, bevor wir den heutigen Tag dann auch beendeten.
Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen und einem Gedanken an den schönen, ruhigen Abschluss meines zuvor relativ anstrengenden Tages im Hinterkopf schlief ich dann auch nach einigen Minuten ein.
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