Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Musmasum

Das Kaminfeuer in dem Bauernhaus prasselte munter vor sich hin. An einem schweren Holztisch saßen vier Männer welche eben die letzten Reste eines Eintopfs aus Kohl und Schweinehack verspeisten.
Seufzend schob Thrain den leeren Teller von sich und streckte sich. Mit dem Bierkrug prostete er seinen Gastgebern zu. Nedric, Vigrot und Ottar hatten ihn beim letzten Markttag erneut in Nedrics Heim eingeladen und so war er nun dieser Aufforderung nachgekommen.
Während Ottar die leeren Teller stapelte und beiseite schob, stopfte Thrain sich seine Pfeife und nahm ein paar tiefe Züge. Eine Weile schmeckte er den Tabak im Mund, dann ließ er den Rauch in einigen großen Kringeln entweichen. Seine Gedanken eilten wie so oft zu Ira und ein leichtes Lächeln umspielte seine Mundwinkel, als er an den gemeinsamen Ausflug am Vortag dachte.
Sie wäre jedoch sicher nicht erfreut, wüsste sie, in welcher Gesellschaft er sich nun befand. Soweit er wusste, waren Nedric und seine Freunde nicht beliebt, was auf Gegenseitigkeit beruhte. Er jedoch fürchtete sich nicht vor diesen drei etwas düsteren Männern.
Als er eben seinen Tabakbeutel auf den Tisch legte, damit die drei sich an seinem Vorrat bedienen konnten, richtete Vigrot das Wort an ihn. „Stimmt es, dass du einen Auftrag für unseren Bürgermeister ausgeführt hast?" Seine Stimme war dunkel und ein beinahe lauernder Unterton lag in seinen Worten.
Nedric legte dem Mann mit dem langen Zopf die Hand auf den Unterarm. „Nun mal langsam Vigrot.", sagte er mahnend, „Tarl ist kaum in der Position einen derart lukrativen Auftrag abzulehnen."
Der Zwerg hob gleichgültig die Schultern. „Es gab gutes Geld für das Schmiedetor. Das stimmt.", erwiderte er.
„Ich dachte, du denkst wie wir!", fuhr Vigrot auf, „Tatsächlich scheinst du aber auch zu den Speichelleckern des Bürgermeisters zu gehören!"
Thrain zog die Augenbrauen in die Höhe. „An Arnohd kann ich nichts Verwerfliches finden. Er hält sich für sehr wichtig und schwingt gern lange Reden, ansonsten scheint er harmlos.", erwiderte er, „Sein Sohn dagegen..." Voller Unmut dachte er an den hochnäsigen Sohn des Bürgermeisters, der sich benahm, als wäre das ganze Dorf ihm hörig.
„Der Bürgermeister... harmlos.", echote Vigrot fassungslos und voller Zorn.
Diesmal war es der blonde und untersetzte Ottar, der seinem Gefährten einen warnenden Blick zuwarf und das Wort ergriff.
„Als Arnohds erste Frau starb,", erzählte er an Thrain gewandt, „begehrte er Vigrots Base zu seiner Gemahlin. Vigrot und Vigna lebten damals ohne Eltern am Rande des Dorfes in Armut. Trotz Vigrots heftigem Einspruch willigte Vigna in die Ehe ein. Sie war wohl geschmeichelt und sah so eine Möglichkeit, der Armut zu entgehen."
Thrain warf dem Mann, der eben noch so erbost gewesen war, einen Blick zu. Dessen Augen waren voller Schmerz und Wut. Seine Hände waren zu Fäusten geballt und Thrain ahnte, dass er ebenfalls in die Base, die wohl nun Arnfasts Mutter war, verliebt gewesen war.
„Was wurde aus ihr?", fragte er.
„Sie starb im Kindbett!", presste Vigrot voller Hass hervor, stand abrupt auf und verließ heftig atmend den Raum.
Laut krachend fiel die Tür hinter ihm ins Schloss. Nedric seufzte. „Keiner von uns mag den Bürgermeister. Aber Vigrot hat es am schwersten getroffen.", erklärte er. „Ottar hier verlor eine wichtige Feldpacht an einen Konkurrenten, weil er Schwierigkeiten mit der Ernte hatte. Und ich selbst werde mich nie einer Person beugen, die nur dank ihrer Geburt sich einbildet, über mit zu stehen."
Er nahm einen tiefen Schluck aus seinem Bierkrug. „Arnohd und sein aufgeblasener Sohn werden noch sehen, wohin sie das führt.", sagte er leise, den Blick auf die Tischdecke gerichtet.
Ein wenig verwundert ließ Thrain den Blick zwischen Nedric und Ottar hin und her wandern. Doch keiner der beiden machte Anstalten, näheres zu dieser Ankündigung zu sagen.
„Ihr bleibt unter euch.", sprach er schließlich, „Doch ist es nicht schwer für euch, so auf die Dorfgemeinschaft zu verzichten? In Siedlungen wie dieser ist es überlebenswichtig, dass die Bewohner sich gegenseitig unterstützen. Allein wie ihr..."
Ottar schüttelte den Kopf. „Wir sind nicht allein.", erwiderte er. „Wir haben Freunde. Doch sind sie nicht hier in diesem Dorf. Und auch sie leben nicht nach Arnohds Gesetzen."

Als Thrain etwas später durch die Dunkelheit der Nacht nach Hause stapfte, nieselte es leicht vor sich hin. In Gedanken versunken dachte er über die drei Männer nach. Er konnte ihre Abneigung gegenüber dem Bürgermeister gut nachvollziehen. Vor allem Vigrots Geschichte erfüllte ihn mit Mitleid.
Lautes, klägliches Miauen begrüßte ihn, kaum dass die Tür zu Schmiede sich öffnete. Im dunklen Zwielicht sah er Biest auf sich zu laufen. Thrain schloss die Tür hinter sich und bückte sich zu der Katze hinab.
„Hallo.", murmelte er leise und streichelte sie sanft. „Wie geht es dir?"
Kräftiges Mauntzen war die Antwort, die Katze strich aufgeregt um ihn herum. „Hast du noch Hunger?", fragte er und ging hinüber zu Biests Platz, um ihre Schüsseln zu füllen. Doch die Katze schnupperte nur kurz an der angebotenen Nahrung, dann begann sie wieder miauend um seine Beine herum zu laufen.
Seufzend bückte Thrain sich und hob das Tier hoch. Biest auf dem Arm haltend, entzündete er eine Kerze und ging mit ihr in seine Wohnstube, wo er sich auf das Bett setzte und die Katze neben sich ablegte.
Doch Biest hüpfte sofort wieder vom Bett. Laut und durchdringend war ihr Miauen, während sie hin und her lief. Mal verschwand sie unter dem Bett, dann sprang sie auf seinen Stuhl, im nächsten Moment ging sie hinüber in die Schmiede, wo sie um den Amboss herum strich.
Ratlos stand Thrain auf und folgte ihr in die Schmiede, wo er verwundert das auffällige Verhalten der Katze beobachtete. Mittlerweile deutlich besorgt ging er zu ihr hin und bückte sich hinab. Kläglich blickte Biest ihn aus ihren gelben Augen an.
„Was hast du denn?", fragte er, nicht zum ersten Mal wünschend, dass das Tier in der Lage wäre zu sprechen. Dann, als seine Hand über die Wölbung des Katzenbauches strich, kam ihm ein Gedanke. „Ist es etwa soweit?", fragte er die Katze, plötzlich nervös.
Vorsichtig hob er Biest an und trug sie zu ihrem Schlafplatz. Er zupfte die Stoffe ein wenig zurecht und entzündete das Feuer in der Esse, um für Licht und Wärme zu sorgen.
Dann setzte er sich vor dem Korb auf den Boden, wo Biest nun mit ihren Pfoten ihre Liegefläche zurecht drückte. Angespannt tätschelte er den Kopf der Katze. Draußen trommelte der erstarkende Regen gegen die Hauswände und das Dach. Nun konnte Thrain nichts weiter tun als abzuwarten und ein leises Gebet zu Mahal zu schicken.
Noch nie war er bei einer Geburt dabei gewesen. Ratlos sah er auf Biest hinab und fuhr sachte über ihr Fell. An die Geburt der Zwillinge konnte er sich nicht einmal erinnern und selbst bei Rhon zeigte seine Erinnerung ihm nur undeutliche Bilder und Gefühle. Langes Warten und das besorgt angespannte Gesicht seines Vaters, mehr wusste er von diesem Tag nicht mehr.
Eine kurze Verspannung in der Bauchdecke der Katze unter seinen Fingern ließ ihn zusammen fahren. Biest maunzte leise und drehte sich auf die andere Seite. Tiefes Schnurren ließ ihren Körper vibrieren. Versuchte sie sich selbst zu beruhigen? Einige Zeit später konnte Thrain eine weitere Anspannung der Muskulatur ertasten.
Um Biest nicht zu bedrängen, zog er sich ein wenig zurück und nahm auf einem Hocker an der Esse Platz. Lange lauschte er nur dem Regen und beobachtete angespannt die Katze, die ihm so sehr ans Herz gewachsen war, obwohl er sich heftig dagegen gesträubt hatte.
Die werdende Mutter wechselte in der nächsten Zeit immer wieder ihre Liegeposition und sah häufig zu ihm hinüber, wie um sich zu vergewissern, dass sie nicht allein war.
Stunden verstrichen. Besorgt bot Thrain der Katze etwas Futter und Wasser an. Doch sie nahm nur ein paar wenige Schluck Wasser und legte sich dann gleich wieder hin. Draußen nahm der Regen an Heftigkeit zu.
Die Nacht war schon deutlich voran geschritten, als Biest plötzlich wieder ein Maunzen von sich gab, diesmal sehr viel lauter und durchdringender. Sofort war Thrain auf den Beinen und ging zu ihr hinüber. Deutlich sichtbar diesmal zogen sich die Muskeln am Bauch der Katze zusammen. Wie eine Welle liefen sie den Körper entlang.
Fasziniert sank Thrain auf den Boden hinab und beobachtete, wie sich wieder und wieder der Bauch Biests zusammen zog. Scheu und mit zittrigen Fingern fuhr er über ihren Kopf. „Du machst das gut.", sagte er leise. Das Gefühl nichts tun zu können, machte ihm zu schaffen. Doch ihm blieb nur das Warten. Das laute, klagende Miauen Biests zerrte an seinen Nerven.
Und da war plötzlich ein kleines nasses Köpfchen zu sehen. Eine weitere zitternde Welle der Anspannung durchlief Biests Körper und ein kleines Katzenkind, noch in durchsichtiger Haut, glitt auf den Stoff.
Sofort wandte sich Biest ihrem Kind zu und begann, es trocken zu lecken. Erst jetzt merkte Thrain, dass ihm die Hände zitterten und er das Atmen für einen Moment eingestellt hatte. Langsam stieß er die Luft wieder aus und starrte voll Ehrfrucht auf das Schauspiel vor ihm hinab. „Bei Mahal...", flüsterte er. Kaum satt sehen konnte er sich an dem winzigen Lebewesen, dass dort nun lag. Jedes Meisterwerk, das Zwerge schaffen konnten, verblasste neben dem Wunder des Lebens, dessen Zeuge er hier eben gewesen war.
Ein erneutes durchdringendes Miauen Biests kündigte eine weitere Wehe an und sie ließ von dem Kätzchen ab. Darauf vertrauend, dass auch das nächste Kind ohne Probleme das Licht der Welt erblicken würde, ergriff Thrain vorsichtig das Neugeborene mit einem Stück Tuch und hob es in die Höhe.
Die Augen waren noch geschlossen, das dunkle Fell zerstrubbelt und die Pfötchen so winzig. Andächtig betrachtete er das Kleine, strich sachte mit dem Tuch über den Körper, um es zu wärmen. Es passte ohne Probleme in seine hohle Hand. So zerbrechlich und doch so viel perfektes Leben.
Hoch und scharf schrie Biest plötzlich auf. Alarmiert ließ Thrain das Kätzchen zurück in den Korb sinken und beugte sich über die Katze, die sich scheinbar unter Schmerzen hin und her wand. Etwas stimmte nicht. Biest stand auf, legte sich wieder hin. Erneut erhob sie sich, miaute voller Qual.
Von Panik ergriffen starrte Thrain auf sie hinab. Was passierte hier? Die Wehen, die durch Biests Körper liefen, schienen noch viel stärker als eben zu sein, zerrissen den Körper der Katze förmlich, die mittlerweile schlaf auf den Stoffen lag und nach Atem rang.
Hilflos war Thrain dazu verdammt zu warten. Doch diese Geburt zog sich in die Länge. Biest keuchte angestrengt, zitterte unter der Anstrengung. Ein Ruck fuhr in den Körper der Katze und ein weiteres Katzenkind erschien.
Diesmal blieb Biest liegen, die Augen halb geschlossen. Blut breitete sich unter ihr auf dem Stoff aus. Voller Sorge sah Thrain nach dem zweiten Kätzchen, das schlaff da lag und sich nicht rührte. Als er es vorsichtig hoch hob, sah er, dass die Nabelschnur mehrmals um das Tierchen gewickelt war.
Rasch versuchte er den Knoten zu lösen. Doch seine vor Aufregung zitternden Finger hatten ihre Mühe, die schmierige Nabelschnur recht zufassen. Es dauerte einen Moment, bis er das Kätzchen befreit hatte. Er sah auf das nasse Fellbündel hinab, ohne sich so recht zu helfen zu wissen. Einem plötzlichen Instinkt folgend, nahm er ein Stück Stoff zur Hand und fuhr über das Fell des Kätzchens, um es zu trocknen. Doch es rührte sich nicht, matt hingen die Pfötchen hinab, keine Atembewegung war zu spüren.
Thrains Verzweiflung wuchs. Hilflos sah er sich um. Wie sollte er dem Kätzchen helfen? Er befreite Mund und Näschen von jeglicher Flüssigkeit, rieb über den matten Körper, blies sogar auf das Mäulchen des Tieres. Die Minuten krochen träge vorbei. Doch nix half.
Trauer schnürte ihm den Hals zu. Sein trauriger Blick fiel auf Biest. Die Blutlache unter ihr war größer geworden. Helle Panik ergriff ihn. Die Augen der Katze waren geschlossen, das zuerst geborene Kätzchen beachtete sie kaum.
Das Kätzchen in seiner Hand beiseite legend, hob Thrain Biest in die Höhe und barg sie auf seinem Arm, das Blut ignorierend. „Biest?", flüsterte er leise mit brechender Stimme. Die Augenlider der Katze flatterten, als sie seine Stimme hörte. Schlaff lag ihr Körper da. Entsetzen packte Thrain. Er hatte davon gehört, dass Frauen Blut verloren bei der Geburt, zu viel Blut.
Hilflos streichelte er die Katze, bat ihr Wasser und Futter an, wickelte sie in seine Decke, damit sie es warm hatte, trug sie wie ein Zwergenkind im Arm hin und her. Doch sie war zu schwach. Voll Kummer sah er auf das einzige überlebende Kätzchen hinab, zog Biest dichter an sich heran. Kaum noch war der Herzschlag der Katze zu spüren.
„Biest, bleib da.", bat er das Tier flehend. Er fühlte den Körper erschlaffen, den Herzschlag und Atem versiegen. Eine einzelne Träne rann seine Wange hinab, während die Katze in seinem Arm starb.

Wie lange er da saß und den Körper Biests im Arm barg, wusste er nicht.
Tiefe Trauer hatte ihn ergriffen, schnürte seinen Hals zu und ließ ihn alles um sich herum vergessen. Es war ihm, als hätte er eine gute Freundin verloren. Eine Freundin, von der er bis eben nur erahnt hatte, wie wichtig sie ihm gewesen war. Nach seiner Ankunft hatte sie ihn freundlich und offen willkommen geheißen. Trotz aller Ablehnung war sie hartnäckig gewesen und hatte ihn schließlich für sich gewonnen. Egal wie schlecht gelaunt er gewesen war, wie anstrengend die Tage auch waren, Biest hatte bedingungslose Zuneigung geschenkt. Gefreut hatte er sich immer wieder, wenn ihn abends ihre Stimme willkommen geheißen hatte, sie Streicheleinheiten oder Leckerbissen gefordert hatte. Gern hatte er Biest beobachtet, wenn sie im Hof Mäuse gejagt und so seine Vorräte beschützt hatte. Unter ihrem wachsamen Blick hatte er voller Ruhe arbeiten können.
Die Schmiede würde nun so seltsam leer sein ohne Biest. Diese Erkenntnis schmerzte ihn mehr, als er je für möglich gehalten hatte. Liebevoll fuhr er ein letztes Mal über das schwarzweiße Fell, nahm Abschied von der Gefährtin, deren Nähe er nur viel zu kurz hatte genießen können.
Eine Bewegung am Rande seines Gesichtsfeldes erregte Thrains Aufmerksamkeit. Das überlebende Katzenkind wandte suchend das Köpfchen hin und her.
Vorsichtig bettete er Biest in der Decke auf den Boden und legte das verstorbene Kätzchen neben ihr ab.
Dann hob er das Waisenkind auf seine Hand und sah wehmütig auf das Kleine hinab. Mit noch geschlossenen Augen bewegte es den Kopf und strampelte mit den Pfötchen. Der Anblick des winzigen Wesens brach Thrain fast das Herz.
„Was wird nun aus dir, Kleines? So ganz ohne Mutter...", sprach er mit leiser Stimme.
Verhungern würde das Kätzchen ohne die lebenswichtige Muttermilch. Er hatte keinerlei Ahnung davon, ein Tierkind von Hand aufzuziehen. Im Berg wurden nur wenige Tiere gehalten. Und seine Familie hatte mit den Nutztieren der Zwerge auch nur wenig Kontakt. Zwar wusste Thrain, dass manche der Kriegsziegen per Hand aufgezogen werden mussten, wenn sie von den Muttertieren verstoßen wurden, aber seine Tante hätte einen Aufstand geprobt, wären ihre Neffen und Nichte im schmutzigen Ziegenstall umher gekrabbelt.
Wie sollte er für das Kleine sorgen? Vorsichtig schlug er es in eine der Filzdecken, auf denen Biest so oft geschlafen hatte. Der Geruch schien das Kätzchen ein wenig zu beruhigen. Mit dem kleinen Tier auf dem Arm saß Thrain da und dachte nach, während das Rauschen des Regens die Hütte erfüllte.
Mit einem Mal fuhr der Zwerg in die Höhe, als ihm ein Einfall kam.
Rasch verbarg er das Kätzchen in einer Falte seiner Weste, dann eilte er zur Tür und trat in den Regen hinaus. Im Laufschritt, um so schnell wie möglich wieder aus der Nässe zu kommen, eilte er los.
An Mhilrams Haus angekommen, hämmerte er kräftig gegen die Tür.
Drinnen flackerte ein Licht auf und wenig später öffnete eine verschlafene und reichlich erboste Mhilram die Tür. „Bei Mahals Esse, Tarl! Was soll das?", rief sie laut über das Prasseln des Regens. „Die Tatsache, dass du einer von Iras besten Kunden bist, gibt dir nicht das Recht, zu nachtschlafener Zeit meine Tür einzuhämmern! Ich will eine ordentliche Erklärung, junger Mann!"
Atemlos sah Tarl sie an. „Ich muss zu Ira, bitte...", flehte er, „Es ist ein Notfall."
„Tarl?", erklang eine verschlafene Stimme aus dem Inneren des Hauses. Ira erschien hinter Mhilrams breiter Gestalt. „Was ist denn los?", murmelte sie noch etwas verwaschen.
„Darf ich bitte rein kommen?", bat Tarl, besorgt eine Hand über die zitternde Beule in seiner Weste gelegt.
Mhilram blickte zwischen Tarl und Ira hin und her, warf dann sich geschlagen gebend die Hände in die Luft und machte den Durchgang frei. „Noch ein weiteres Mal lass ich dir das nicht durchgehen!", sagte sie mit erhobenem Finger zu Tarl.
Rasch folgte dieser Ira in ihr Zimmer. Die Zwergin drehte sich fragend zu ihm um. „Also, was ist passiert, dass du mich um diese Zeit aus dem Bett reißt?", verlangte sie zu wissen.
Statt zu antworten, schob Thrain die Hand in seine Weste und zog das klägliche Fellbündel hervor. Mit großen Augen starrte Ira auf das Kätzchen hinab. Zitternd streckte sie die Hand aus und nahm das kleine Tier entgegen. Mit sanften Fingern fuhr sie über das dunkle Fell, die Augen voller Zuneigung und Bewunderung.
„Ich verstehe nicht...", flüsterte sie, „Was ist mit Biest?"
Thrain sah zu Boden. „Sie hat die Geburt nicht überlebt.", berichtete er, „Ich weiß nicht, wie ich für das Kleine sorgen soll." Bittend sah er Ira an. Tränen schimmerten in ihren Augen und schützend schloss sie ihre Hände um das Neugeborene. Leise schniefend nickte sie.
Dann wandte sie sich um und begann, das Kleine vorsichtig mit einem feuchten Tuch zu putzen. „Es ist ein Weibchen.", sagte sie schließlich mit verdächtig bebender Stimme. Thrain trat hinter sie und legte der Zwergin sanft eine Hand auf die Schulter. Sie hatte Biest sehr gemocht, das wusste er.
„Hier, nimm sie.", murmelte sie, „Ich geh etwas Milch holen für die Kleine."
Mit raschelndem Rock verschwand sie, sich hektisch über die Augen fahrend. Still stand Thrain da, das Katzenkind in der Hand haltend und abwartend. Undeutlich konnte er Worte von unten hören. Dann jedoch hob sich Mhilrams Stimme deutlich ab. „Du wirst sie füttern und hinter ihr sauber machen! Dreck kann ich hier nicht gebrauchen!"
Ira erschien wieder in der Tür, eine kleine Schale mit Milch und ein weiches Flachstuch in der Hand. Sie nahm Thrain das Kätzchen ab, setzte sich auf ihr Bett, tauchte das Tuch in die Milch und hielt dem Tier einen Zipfel davon hin. Sofort begann die Kleine, gierig zu saugen.
Thrain kniete sich vor den beiden auf den Boden. Ein Stein fiel von seinem Herzen, als er Biests Tochter beobachtete, die hungrig von der Milch trank. Sein Blick fiel auf Ira und tiefe Zuneigung für die schöne Zwergin, die so liebevoll das Kätzchen umsorgte, flutete sein Herz.
„Sie braucht einen Namen.", sagte er sanft, die Augen nicht von Ira lösen könnend.
Die Zwergin überlegte kurz, mit funkelnden Augen sah sie Thrain an, dessen Herz sich anfühlte, als müsse es jeden Moment vor Liebe bersten.
„Musmasum*", verkündete Ira lächelnd.

*kleines Juwel

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro