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Kundschaft

Ein unangenehmer Druck auf der Brust weckte Thrain am nächsten Morgen. Blinzelnd öffnete er die Augen. Zwei gelbe Augen mit schlitzförmigen Pupillen erwiderten seinen Blick. „Miau!"

„Runter da!", fuhr er hoch und verscheuchte die Katze von seiner Brust. „Was soll das?", rief er zornig aus.

Das vorwitzige Tier jedoch hockte sich vor seinem Bett auf den Boden, legte den Schwanz um sich und blickte abwartend zu ihm auf. Genervt schlug Thrain die Bettdecke zurück und warf einen Blick durch das Fenster nach draußen. Es dämmerte eben erst.

„Was fällt dir eigentlich ein, mich so dreist zu wecken!", schimpfte er und verscheuchte das Tier mit einer raschen Fußbewegung, sodass die Katze mit hoch gerecktem Schwanz aus der Wohnstube trabte.

Seufzend widmete Thrain sich seiner Morgenwäsche. Er musste dringend die Tür zu der Stube abends verkeilen, offenbar wusste das Biest, wie man Türen öffnete.

Er beugte sich über sein Gepäck, um die Reisevorräte heraus zu holen. Bald würde er seine Vorräte aufstocken müssen. Doch er hatte eben erst Brot, Käse und den letzten geräucherten Fisch hervor geholt, als eine Bewegung an der Tür seine Aufmerksamkeit erregte.

Das schwarz-weiße Biest steckte den Kopf zur Stube herein und schnupperte hoffnungsvoll. Es ließ ein trauriges Maunzen verlauten und kam langsam auf ihn zu. „Für dich habe ich nichts!", brummte Thrain und wandte sich ab, „Geh dir ne Maus jagen!"

Genüsslich biss er in das Brot und schob ein Stück Käse hinterher. Wie gut es doch tat, seinen Hunger zu stillen!

Etwas legte sich auf sein rechtes Knie. Verwirrt blickte er hinab. Die Katze hatte sich aufgerichtet, die Vorderpfoten auf sein Bein gestützt und blickte aus riesigen Augen zu ihm hoch. Ein leises Miauen, gepaart mit bittendem Blick. Hungrig sah sie aus.

Doch er wischte die Pfoten beiseite, vergewisserte sich, dass sein Essen gut verpackt war und machte sich an die Arbeit.

Nachdem er das Feuer in der Esse entzündet hatte, kniete er nieder und betete. Am Ende seiner Andacht öffnete er auf Fredes Rat hin die Schmiedetür. Mit flinken Schritten huschte die Katze nach draußen. Erleichtert lächelte der Zwerg, vielleicht ließ sie ihn ja nun in Ruhe.

Er ging in den Hof, wo er sich mit dem vorrätigen Eisen befasste. Dimrok hatte scheinbar in einer Lore das frische Eisenerz aus dem Berg gelagert, in der anderen das bereits verhüttete Eisen. Fürs Erste reichte ihm dieser Vorrat.

Der Ofen, den sein Vorgänger hier errichtet hatte, war kalt und schien bereits seit Wochen nicht mehr zu brennen. Thrain entschied, bei Gelegenheit zu schauen, wie weit das Eisen darin war.

Er war eben erst mit einem Korb voll Eisen in die Werkstatt zurück gekehrt und stellte ihn neben der Esse ab, als die Schritte eines Besuchers seine Aufmerksamkeit auf sich zogen.

Thrain hob den Kopf und sah einen glatzköpfigen Zwerg mit tätowiertem Gesicht und wildem, blondem Bart in der Tür stehen. „Tretet ein!", bat er den Fremden herein, „Mein Name ist Tarl, wie kann ich euch behilflich sein?"

Der Zwerg trat an die Theke heran und erwiderte Thrains Blick. Die auf seine linke Gesichtshälfte tätowierte Hacke ließ Thrain erahnen, dass er ebenfalls in der Kupfermine arbeitete. Über die andere Hälfte des Gesichtes zog sich der Name Mahals. Tief beeindruckt ließ Thrain seinen Blick über die Runen gleiten. Nur wenigen Zwergen wurde es gestattet, den Namen ihres Schöpfers auf ihrer Haut zu verewigen. Große Verehrung mussten sie für Mahal beweisen und sich als ehrenvoll ausgezeichnet haben.

„Ich benötige eine neue Spitzhacke für die Arbeit in der Mine.", erwiderte er. Thrain nickte und begann, sich nach den genauen Wünschen seines Kunden zu erkundigen. Viele Worte machte dieser nicht. Doch bald hatte Thrain alle Informationen zusammen, die er für die Arbeit brauchte.

„Luk ist der Name.", fügte der Zwerg noch im Gehen an. Doch dies hörte Thrain kaum. Eine blonde Zwergin spazierte in eben diesem Moment hinter Luks Gestalt über die Straße. Der Magen des jungen Mannes schlingerte verräterisch, während seine Augen an Iras kurviger Gestalt haften blieben.

An diesem Morgen kam Thrain kaum ein einziges Mal dazu, den Hammer zu schwingen. Die Anwesenheit eines neuen Schmiedes musste sich wie ein Lauffeuer durch ganz Nebelgrund verbreitet haben. Und scheinbar hatte das Dorf unter dem Verlust Dimroks stark gelitten.

Arnald, ein Bauer von der Flussseite der Menschen, bescherte ihm gleich mehrere Aufträge, in Form einer neuen Sense, zwei kleiner Sicheln und der Ausbesserung seines Pfluges, der bei der letzten Ernte beschädigt wurde.

Die zwei Zwerge Dremlam und Droik schafften zwei Grubenhunte herbei, deren Achsen durchgebrochen waren und der Erneuerung bedurften. Oben drauf legten sie mehrere Sicherungsgeschirre, die mit neuen Haken und Karabinern ausgestattet werden sollten.

Mhilram selbst kam bei ihm vorbei, mit der Bitte einen Türklopfer für ihr Etablissement herzustellen.

Ein wenig verzweifelt stöberte Thrain durch die Schmiede um irgendetwas zu suchen, Pergament oder Papier, worauf er die ganzen Aufträge notieren konnte. Doch Dimrok schien derartige Gedächtnisstützen nicht nötig gehabt zu haben. Zunehmend ungeduldig suchte er alles in der Werkstatt ab, seine neue Kundin, die eben eingetreten war, gänzlich ignorierend.

„Bei Mahal, wie lange soll ich denn noch warten!", entrüstete sich die Zwergin schließlich. Entschuldigend drehte sich Thrain um und hob die Hände. „Verzeihung, meine Dame, ich habe mich hier noch nicht ganz eingefunden.", erklärte er ein wenig außer Atem und kam auf sie zu. „Wie kann ich euch dienen?"

Er stand einer resoluten Zwergin mit hellrotem Haar gegenüber, deren blaue Augen ihn streng musterten. „Mein Name ist Frida und mein Mann Frede schickt mich, nach unserem Neuankömmling zu sehen.", erklärte sie. „Außerdem bringe ich etwas mit." Sie knallte eine uralte Pfanne auf den Tisch. „Diese hier ist sehr Jahrhunderten in meiner Familie. Ein Ersatz wäre dringend notwendig."

Thrain nickte und besah sich das alte Stück. „Braucht ihr sonst etwas?", fragte die Zwergin und irritiert sah er zu ihr. Noch immer war der Tonfall harsch, aber konnte er einen Funken mütterlicher Umsorgung in ihren hellen Augen erkennen. „Verpflegung?", erkundigte sie sich.

„Tatsächlich, etwas zum Schreiben, das wäre hilfreich...", erwiderte er, „Meine Vorräte wollte ich im Wirtshaus aufstocken."

Die Zwergin nickte. „Ich schicke einen meiner Söhne zu euch.", damit rauschte sie schon nach draußen. Erheitert über diese Naturgewalt und ein wenig Mitgefühl für Frede verspürend, schüttelte Thrain den Kopf und legte die Pfanne zu den anderen Stücken, die ihm bereits gebracht worden waren.

Als er eben sich die Klage des Bäckers Jalrek anhörte, der schon seit langem ohne eine gescheite Kohlenzange am Ofen arbeitete, kam ein Zwergling in die Werkstatt gestürzt. Der rote Haarschopf zeichnete ihn ohne Zweifel als Sohn Fredes und Fridas aus.

„Meine Mutter schickt mich!", verkündete er außer Atem und wuchtete einen Korb, gefüllt mit Schinken, Würsten, Eiern, Brot und Käse auf den Tisch und drückte Thrain einen kleinen Stapel Pergament in die Hand.

Noch komplett überrumpelt von der Großzügigkeit von Frede und seiner Familie, brachte Thrain geradeso einen Dank hervor, als der Junge auch schon rief: „Meine Mutter wartet, ich muss zurück!" Und da eilte er auch schon wieder nach draußen.

Erst nach der Mittagszeit war es endlich soweit, dass Thrain für einige Zeit allein war und in Ruhe arbeiten konnte.

Nachdem er jeden Auftrag genauestens notiert hatte, beschloss er, Frida für ihre Unterstützung zu danken, indem er sich als Erstes der neuen Pfanne widmete. Draußen begann es in Strömen zu gießen und der Regen prasselte laut auf das Dach, während Thrain ein Stück Eisen in eine flache Form trieb und nach und nach in die richtige Gestalt brachte.

Lautes Maunzen unterbrach seine Konzentration für einen Moment. Die schwarz-weiße Katze kam durch die offene Tür herein, lauthals ihren Unmut über das Wetter verlauten lassend. Ihre hellen Augen fixierten Thrain fordernd. „Hast du dir eine Maus gefangen, du nerviges Biest?", fragte er und begegnete kühl ihrem Blick. Das Tier hüpfte auf die Theke und schüttelte sich. Dann setzte sie sich hin und begann, ihr durchnässtes Fell zu putzen. Der Anblick der durchweichten Kreatur ließ plötzliches Mitleid in Thrain aufkommen. Doch bevor er dem Impuls nachgeben konnte, zu der Katze zu gehen, wandte er sich wieder seiner Arbeit zu. Sollte das Biest sich doch eine andere Bleibe suchen!

Wenig später hatte die Katze es sich auf dem Kaminsims bequem gemacht und war eingeschlafen, trotz des Lärms, den Thrains Hammer verursachte.

Ein Klopfen an der Tür unterbrach ihn. Er hob den Kopf und sah drei Menschen die Schmiede betreten. „Ich grüße euch, meine Herren.", sagte er und legte die halbfertige Pfanne beiseite, „Wie kann ich dienen?"

Der Mittlere der drei Männer, ein dürrer, hochgewachsener Mensch mit kurz geschorenem dunkeln Haar und einem harten Zug um die Lippen, trat vor. „Mein Name ist Nedric. Dies sind Vigrot und Ottar." Er wies auf seine Begleitung.

„Wir sind Bauern und bedürfen eurer Dienste, Schmied. Neue Harken und Rechen benötigen wir, um unsere Felder zu bestellen."

Mit einem Nicken trat Thrain auf sie zu und zog seine Pergamente heran, um die mittlerweile beachtliche Liste an Aufträgen zu ergänzen.

„Habt ihr euch tatsächlich mit Arnfast angelegt?", fragte der Mann, der als Ottar vorgestellt worden war, ein recht kleiner und stämmiger Blondschopf.

Thrain nickte und spürte noch immer den Groll dieser Begegnung in sich. „Ja, das habe ich.", knurrte er.

Ottar lachte laut auf und Nedric beugte sich über die Theke, um Thrain auf die Schulter zu klopfen. „Wir dachten schon, es gäbe außer uns niemanden, der von diesem Widerling genug hat.", sagte er.

Fragend hob Thrain den Blick und sah die drei Männer an. Nedric grinste. „Arnfast, der Sohn des feinen Herrn Bürgermeisters, der denkt, ihm gehöre alles und die Welt!", spottete er.

Ein Grinsen huschte über Thrains Züge, als er die offene Verachtung in den Gesichtern der drei Männer sah. „Also seid ihr keine Freunde von ihm?", fragte er mit funkelnden Augen.

Vigrot, dessen schwarzes Haar zu einem langen Zopf geflochten war, erwiderte: „Wir bevorzugen es, unter uns zu bleiben. Und Arnfast und sein Vater, der Bürgermeister,", er spie das Wort beinahe aus, „sie sind sicher keine Freunde von uns." Die Verachtung und Wut in seinen Augen grenzte beinahe an Hass, sodass Thrain sich sofort fragte, was Arnfast und sein Vater diesem Mann wohl angetan hatten.

Nedric sah den Zwerg an. „Unsere Aufträge erledigt ihr?", fragte er. Thrain nickte. „Wenn ihr je genug von den Speichelleckern des Bürgermeisters habt, die hier dieses wunderbare Dorf bevölkern, mein Haus ist das letzte Haus des Dorfes, wenn ihr vom Gasthaus aus Nebelgrund verlasst, direkt am Fluss. Meine Freunde Vigrot und Ottar findet ihr dort ebenfalls.", fügte der Mann noch hinzu, klopfte zum Abschied auf die Theke und verließ mit den anderen die Werkstatt.

Sie waren noch nicht lang im Regen verschwunden und Thrain stand noch immer über die Liste an Aufträgen gebeugt, als eine ihm nur zu bekannte Stimme durch den Raum klang: „Was wollten denn diese drei bei dir?"

Sein Herz vergaß ein paar Pulsschläge, um dann mit doppelter Geschwindigkeit weiter zu schlagen. Mit plötzlichen zitternden Händen hob er den Blick und sah direkt in Iras Gesicht, die mit breitem Grinsen ihre Kapuze zurück schlug.

Die Zwergin lächelte. „Du bist also doch geblieben. Das freut mich.", sagte sie. Ihre wunderschönen Augen leuchteten ihn an. Das Blondhaar fiel heute als dicker geflochtener Zopf über ihre Schulter und bis zur Hüfte hinunter.

„Ich kann das Geld gut gebrauchen.", brachte er hervor, während Erinnerungen an ihre gemeinsame Nacht unpassender Weise durch seinen Kopf wirbelten. Er räusperte sich. „Womit kann ich dir helfen?", fragte er.

„Ach, ich bin nicht wegen etwas bestimmten hier.", erwiderte sie lächelnd und sah sich in der Schmiede um, „Aber als Mhilram mir erzählte, dass du dich hier niedergelassen hast, da wollte ich mich doch selbst davon überzeugen." Ihre Augen fielen auf Thrain zurück und fuhren über seinen nackten, von der Arbeit verschwitzten, Oberkörper. Er meinte, den Anflug eines anerkennenden Grinsen zu sehen.

„Glaubst du ihren Worten etwa nicht?", fragte er. Die Zwergin lachte auf. „Vielleicht wollte ich dich auch einfach wieder sehen.", sagte sie schäkernd. Für einen kurzen Moment entgleisten Thrain die Gesichtszüge, dann fing er sich wieder.

„Wie lange planst du zu bleiben?", erkundigte sich Ira.

„Das weiß ich noch nicht." Er wies auf die Auftragsliste. „Fürs Erste habe ich viel zu tun. Es scheint, dass meine Fertigkeiten als Schmied durchaus gebraucht werden."

„Nun,", Ira zwinkerte ihm zu, „dann halte ich dich mal nicht von deiner Arbeit ab." Sie wandte sich bereits zum Gehen.

Da fiel Thrain plötzlich etwas ein. „Was meintest du damit, als du gefragt hast, was Nedric und seine zwei Begleiter von mir wollten?", rief er ihr nach.

Ira drehte sich in der Tür um. Ihr Gesicht wirkte mit einem Mal ernst, sämtlicher schäkernder Übermut und Kokette war daraus verschwunden.

„Ich traue ihnen nicht.", sagte sie und sah ihm fest in die Augen. „Sie bedeuten Unheil. Den Bürgermeister respektieren sie nicht und bleiben für sich. Für die Belange des Dorfes interessieren sie sich nicht. Das sind gefährliche Männer."

„Mir schienen sie wie Männer, die es nicht einsehen, sich einem Mann wie Arnfast zu beugen, der mit seiner Stellung nicht verantwortungsbewusst umgeht. Etwas, was ich nur allzu gut verstehen kann.", hielt Thrain dagegen, „Gefährlich sind sie bestimmt nicht mehr als andere Bauern."

Ira schüttelte bestimmt den Kopf. „Arnfast ist sicher kein leichter oder umgänglicher Mensch. Aber ihn umgibt nicht die gleiche Verachtung, ja gar Gleichgültigkeit für andere wie ich es bei Nedric sehe."

Schweigend sahen sie sich an. Er verstand durchaus, dass sie ihn warnen wollte. Doch empfand er viel mehr Arnfast als gefährlich und unangenehm als Nedric und seine Begleitung. Im Gegenteil, ihre Weigerung, sich Arnfast und seinem Vater zu unterwerfen, ihre Rebellion gegen diese Autorität fand er angenehm erfrischend und bei dem, was er bisher von Arnfast kennen gelernt hatte, durchaus nachvollziehbar.

Ein plötzlicher Ruck an seinem Kopf ließ Thrain zusammen fahren. Abrupt wurden seine Gedanken unterbrochen. Etwas Schweres war auf seinem Kopf gelandet. Die Katze! Sich gegenüber konnte er sehen, wie Iras Augen vor Überraschung und Belustigung weit aufgerissen waren. Fasziniert blickte sie zu dem Tier, das auf seinem Kopf balancierte.

„Runter da, du Biest!", fuhr er die Katze an und schlug nach ihr. Diese spannte sich an. Ein scharfer Schmerz an seiner Haut, dann war das Gewicht schon wieder weg. Elegant landete die Katze auf der Theke. Iras helles Lachen hallte durch die Werkstatt.

„In Durins Namen!", polterte Thrain, „Wolltest du mich skalpieren?" Mit der Hand fuhr er sich über den Kopf. Ein Blutrinnsal haftete an seinen Fingern. Zwei Schritte und er war über dem Tier.

„Oh nein, Tarl!", rief Ira da aus und hatte bereits die Arme schützend um die Missetäterin gelegt. „Sie hat das doch nicht bestimmt absichtlich gemacht!", sagte sie. Hingebungsvoll lächelnd sah sie auf die Katze hinab und begann sogleich sie zu streicheln. Mit lautem Schnurren lehnte diese sich an sie. „Oh, sie ist einfach wundervoll!", schmachtete die Zwergin.

„Hmpf...!", machte Thrain abfällig, „Das Biest terrorisiert mich, seit ich hier bin. Wenn sie dir so sehr gefällt, nimm sie doch mit!"

Iras Augen funkelten amüsiert, als sie zu ihm aufsah. „Ich glaube, sie mag dich.", meinte sie, „Vermutlich würde es ihr das Herz brechen, würde ich sie mitnehmen."

Thrain sah auf das Tier hinab. Tatsächlich löste sich die Katze aus Iras Griff und ging auf ihn zu. Mit einem leisen Miauen setzte sie sich vor ihm hin und blickte zu ihm hoch. Langsam sah er wieder zu der Zwergin, die ihn angrinste. „Vielleicht solltet ihr beide dieses Kunststück noch ein wenig üben...", spöttelte sie und fuhr mit der Hand über die Flanke der Katze.

Er wollte bereits zu einer harschen Erwiderung ansetzen, als Ira plötzlich in ihrer Bewegung verharrte und die Stirn runzelte.

„Da ist etwas...", murmelte sie. Mit einem Mal packte sie Thrains Hand, dessen Herz wiedermal einen Schlag vergaß, und legte sie auf die Seite der Katze. „Spürst du das?", fragte Ira leise.

Von ihrer weichen und warmen Hand geführt, fuhr er über das Fell der Katze. Warm und weich war es. Eine plötzliche Bewegung ließ ihn zusammen zucken.

„Sie ist trächtig!", flüsterte die Zwergin andächtig.

Es war bereits lange dunkel, als Thrain endlich sich auf den Stuhl in seiner Stube fallen ließ. Mit laut knurrendem Magen wühlte er durch seine letzten Vorräte und zog das letzte Stück Brot Evolets hervor. Mit leisem Wehmut dachte er an die freundliche Familie, dann biss er hungrig ein Stück ab.

Aus dem Korb Fridas förderte er einen Schinken zutage, von dem er sich mit wohligem Seufzen eine Scheibe abschnitt. Mit einem Poltern fielen seine Stiefel zu Boden, als er sich ausstreckte und mit geschlossenen Augen sein Mahl und die Ruhe nach der Arbeit genoss.

Eine Berührung an seinem Knie ließ ihn die Augen aufschlagen. Die Katze rieb ihren Kopf an seinem Bein und schnurrte leise. Wie es seine Gewohnheit war, wollte er sie ärgerlich verscheuchen, doch etwas in ihrem Blick hielt ihn zurück.

Iras Lachen und ihr entzückter Blick, als sie die Katze im Arm gehalten hatte, kamen ihm wieder in den Sinn. „Sie ist trächtig.", hallten ihre Worte noch einmal nach.

Seufzend sah er auf die Katze hinab, spürte seinen Widerstand bröckeln. Ein wenig grob warf er ihr ein Schinkenstück hin.

„Hier, du Biest.",grummelte er. Doch seine Stimme hatte ein etwas an Schärfe verloren.

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