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Geschichten am Kaminfeuer

Der Wind heulte um die Hütte des Bauern Gringorn und seiner Familie. Schnee wirbelte umher und drohte, das Haus gänzlich unter einer weißen Decke zu begraben. Die Sonne war bereits untergegangen und eine weitere klirrend kalte Winternacht war hereingebrochen. Mensch und Tier verzogen sich in ihre Häuser und Bauten, die Pflanzen schliefen gebeugt unter der weißen Last und träumten vom Frühling. Alles wartete. Doch es gab einen Hoffnungsschimmer... Die Sonnenwende lag einige Wochen zurück, die Tage würden nun länger werden, die Sonne an Kraft gewinnen. Nicht mehr lange und der Winter verlöre seinen Schrecken. Doch gerade heute Nacht schien der Frost ein letztes Mal sich mit voller Kraft aufzubäumen.

Die Bauersfamilie und der Zwerg saßen zusammen am Tisch vor dem Kaminfeuer, das die einzige Lichtquelle in der Hütte war. Der flackernde Schein warf tanzende Schatten an die Holzwände und die verrammelten Fensterläden. Nebenan hörte man die Ziegen leise blöken. Der Winter zerrte an den Nerven der Familie. Alle Reparaturen waren durchgeführt, Kleidung ausgebessert und neue Werkzeuge hergestellt. Nun blieb nichts übrig, als zu warten und zu hoffen, dass die Vorräte reichten. Das Essen wurde nun von Woche zu Woche karger. Auch heute hatte Evolet lediglich einen einfachen Eintopf mit Graupen gekocht. Dazu aßen sie die letzten Honigkuchen, die die Bäuerin in der letzten Woche aus dem restlichen Honig gebacken hatte.

Schweigend lauschten sie dem Wind. Die leeren Teller standen noch vor ihnen. Geron, erst vor kurzem vollständig genesen, hatte von seiner Mutter noch eine zusätzliche wärmende Decke um die Schultern gelegt bekommen. Sein Vater schnitzte gedankenverloren an einem Stück Holz herum. Die kleine Jolinda kuschelte sich an Thrain. Ihre Augen huschten sorgenvoll umher und sie lauschte auf jedes Geräusch von draußen. Der Winter schien alles dran zu setzen, in die warme Hütte einzubrechen.

Schließlich erhob sich Evolet, griff nach den Tellern und stieß ihren Mann an. „Erzähl eine Geschichte, Gringorn, los! Das lenkt die Kinder ab.", forderte sie ihn auf und ging in die kleine Küche, um die Teller abzuspülen. „Ähem...", machte Gringorn und wirkte ein wenig überrumpelt. Nachdenklich sah er sich um. „Was wollt ihr denn hören?", fragte er seine Kinder, als Evolet mit aufforderndem Blick und einer Kanne Tee zurückkam.

Doch Jolinda sah zu Thrain hoch. „Onkel Tarl soll etwas erzählen!", bat sie. Seit sie und Thrain von Orks überfallen worden waren, war das Band zwischen den beiden deutlich enger geworden. Thrain wusste, wie er der Kleinen die traumatische Erfahrung erleichtern konnte und sie wich ihm nicht mehr von der Seite. Auch Geron nickte. „Ja bitte! Erzähl uns eine Zwergengeschichte!", rief er aus. Auch Evolet, die sich wieder gesetzt hatte, und Gringorn sahen gebannt zu ihm.

Thrain nickte nachdenklich. Seine Gedanken wanderten umher, auf der Suche nach einer passenden Geschichte. Wie von selbst fanden seine Hände seine Pfeife und während er sie langsam stopfte und ansteckte, zog eine Erinnerung an seinem inneren Auge vorbei...

Die Zwillinge spielten auf dem dicken Teppich aus Bärenfell vor dem Kamin. Der König unter dem Berge, Pfeife rauchend, in seinem Lieblingssessel, seine Frau ihm zu Füßen sitzend, gegen seine Beine gelehnt. Der kleine Rhon schlief bereits in seiner Wiege. Und er, Thrain, ganz gebannt auf dem Schoß seiner Tante Dís sitzend, wartete, welche wunderbare Geschichte der Vater heute erzählen würde...

Ein kleiner Stich fuhr Thrain ins Herz. So viel hatte sich seitdem verändert... Wie sehr er sich nach dieser sorglosen Zeit zurück sehnte.

Er holte tief Luft, zog an der Pfeife, nahm dankend einen Becher Tee von Evolet entgegen und sagte: „Ich werde euch die Geschichte vom gerechten Schwert erzählen. Dies ist eine alte Legende meines Volkes, die mein Vater mir und meinen Geschwistern an Winterabenden ähnlich wie diesem zu erzählen pflegte."

Und so begann zu erzählen:

Unter den Schmieden der ersten Zwerge war Hanarr der Größte. Ihm zur Frau gegeben war Gna, die Reitende, der Sohn beider ward Faljr genannt.

Die Kunst dieses Schmiedes übertraf jene aller vor ihm und nach ihm lebenden Zwergenschmiede, ja so heißt es gar, dass Hannarrs Fertigkeit und Einfallsreichtum nur von Aule selbst übertroffen wurde. So ist ein weiterer seiner Namen, bei jenen, die sich seiner erinnern, "Aules Erbe". Werkzeuge und Waffen von Hand und Geist dieses Erben, waren denen der Noldor, des kunstfertigsten aller Elbenvölker, ebenbürtig, selbst von Essbesteck aus Hanarrs Feuern wird berichtet, dass sie jedes Gericht, und sei es noch so plump gekocht, in größten Genuss verwandeln konnten; der ranzigste Karpfen mit einem Messer des Größten der Schmiede filetiert, wurde wie feinster Lachs aus klarstem Flusse, eine Kartoffel mit einer seiner Gabeln gegessen, ward voll und lebendig und vielschichtig wie die Erde selbst, in der sie gewachsen.

Es würde bis zum Ende aller Zeit dauern alle Triumphe und Kostbarkeiten aufzuzählen, welche aus den Händen dieses einen Zwerges in die Welt kamen, so möchte ich in dieser Geschichte nur von einem besonderen Schwert berichten. Von dem Schwert Gna, das, wie der Name verrät, Hanarrs Frau gewidmet ist.

Um die Geschichte des Schwertes zu erzählen, muss man zunächst die Geschichte des Sohnes der Gna und des Hanarr umreißen.

Faljr zeigte schon als Säugling ein geradezu unaufhaltsames Naturell, noch bevor die Hebamme die Nabelschnur durchtrennte, schrie er aus vollster Kehle fordernd in die Welt und seine Augen blitzten forsch und wollend als warte alles um ihn herum nur darauf von ihn in Besitz genommen zu werden. Als heranwachsender Zwerg wurde er rasch zum Anführer der Zwerge seines Alters und zum Quälgeist jener, die etwas jünger oder auch älter waren als er und seine Freunde.

Es verwunderte später weder Gna noch Hanarr, dass ihr Sohn sich nicht für den Beruf des Vaters, sondern für den Weg als Zwergenkrieger entschied. Sein starker Wille und sein kaum zu bremsender Ehrgeiz ließen ihn die harte Ausbildung und ersten Schlachten durchlaufen, als wären es mäßig schwierige Hindernisläufe. Und bald war es soweit, dass Faljr zum höchsten aller Krieger seines Volkes ernannt wurde.

Anlässlich dieses großen Ereginisses schmiedete sein Vater eine legendäre Axt des Krieges, welche er seinen Sohn auf den Leib schmiedete. Der Meisterschmied gab der Waffe den Namen A'zagh- Krieger. Jeder Feind gegen den und jede Sache für welche Faljr A'zagh führte, starb beziehungsweise gelang und so wurde das Zwergenreich in welchem Hanarr, Gna und Faljr lebten, innerhalb weniger Jahrzehnte zum mächtigsten aller Reiche.

Die Macht des Sohnes des Meisterschmiedes überstieg bald die des eigentlichen Königs und Dunkelheit schlich sich mehr und mehr in die Seele des stets siegreichen und zunehmend erbarmungslosen Kriegers. Eltern und Sohn entfremdeten sich zunehmend und als Gna erkrankte und nach langer Krankheit starb, war alles was Faljr, seinem Vater zukommen ließ eine Nachricht von einer seiner Fronten, die schlicht lautete „Ich trauere.".

Der Tod seiner Frau traf den Schmied hart. Kaum noch griff er zum Hammer, und allzu oft sah man ihn weinend vor der Schmiede sitzen, wehmütig das Schwer betrachtend, das er sich einst schmiedete und dabei die Essenz seiner Frau- ihre Güte, ihre Anmut, ihr gerechtes Wesen- in ein Meisterschwert hinein schmiedete und das den Namen Gna, den seiner Frau, trug.

Die Jahre vergingen, doch Hanarrs Herz wurde nie wieder zu dem, was es war als seine Frau noch lebte. Und je mehr Nachrichten er über seinen Sohn hörte und je kürzer und knapper dessen Besuche wurden, desto mehr wuchs in seinem wunden Herz ein beklemmendes Gefühl.

Eines Tages kam eine Kiste bei ihm an, die ein Geschenk seines Sohnes bergen sollte. Als er sie öffnete, fanden sich darin gut 100 zerbrochene Elbenschwerter und die Notiz. „Alle an A'zagh zerbrochen. Für dich Vater." Der Schmied weinte ob des Anblicks. Nicht vor Rührung- vor Zorn, Schmerz und Scham. Was hatte er getan? Ein Werk seiner höchsten Schmiedekunst zerschlug wahllos die prachtvollen Schwerter seiner elbischen Brüder, die er sein ganzes Leben lang schon schätzte und bewunderte, von denen er so viel lernte und die auch von ihm, die ein oder andere Inspiration erhalten hatten.

Und nun? Die Kinder seines Handwerks und der Sohn seiner größten Liebe zerschlugen Werke und Kinder seiner Freunde. Er dachte, dass es nicht schlimmer werden konnte: Gna tot und das einzige gemeinsame Kind ein streitlustiger Tyrann.

Doch dann kam es zum „Großen Bruch". So sehr der König Faljrs Eroberungswut und Erfolge lange Jahre genoss und als die eigenen Errungenschaften empfand, musste er sich doch eingestehen, dass er längst die Kontrolle über den höchsten Krieger verloren hatte.

Und nachdem Faljr sich weigerte auf den eindeutigen Befehl des Königs zurückzukehren, wurde ersterer verstoßen. Doch wurde Faljr nicht heimatlos, stattdessen gründete er kurzum ein eigenes Reich, auf einer großen Insel die er jüngst erobert hatte. Ob es aus Respekt oder Häme war, kann heute keiner mehr sagen, jedenfalls verschonte der ehemals höchste Krieger seine alte Heimat, während alle anderen angrenzenden Reiche, gleich ob Zwerge, Menschen, Elben oder auch Orkkolonien, über Jahre keinen Frieden mehr erleben würden. Keine einzelne Armee, auch kein Bündnis aus vielen waren dem nunmehr endlosen Hunger nach mehr Macht des Sohnes Haffnarrs gewachsen.

So erreichten den Schmied wieder und wieder Berichte von den neuerlichen Gräueltaten des Zwerges, den man nun mit dem Titel „Saurons Erbe" bedacht hatte. Faljr selbst lachte über diesen Titel, in seiner Vorstellung stand er über Sauron und nicht in seiner Linie.

Als die Grausamkeit seines einst so unschuldigen Kindes eine neue Höhe erreichte, fasste Hafnarr einen Entschluss. Es war am Abend des Tages, als der alte Meisterschmied von jenem Massaker hörte, welches sein Sohn selbst in Selbstherrlichkeit als „Massaker an den Unwürdigen Mittelerdes"bezeichnete: Faljr hatte von seinen Soldaten Männer und Frauen und Kinder einer jeden Art (außer natürlich Zwerge) auf den Festplatz seines Palastes inmitten seiner Hauptstadt bringen lassen. Menschen, Elben, Orks, Hobbits...fast alles, was zwei Beine hatte, reden, denken und fühlen konnte. Und nach einer lebensverachtenden Rede hatte er selbst alle über fünfhundert unbewaffnete Seelen eigenhändig mit A'zagh ermordet.

Haffnar hatte keine Tränen mehr, als er von dieser Tat hörte. Er saß stumm und nachdenklich vor seinem Karmin- mit seinem Schwert Gna auf dem Schoß. Das Feuer spiegelte sich in dessen Schneide und es war, als ob es reden würde. Nach Stunden sagte der Schmied leise, aber mit fester Stimme „Ja, Liebste... wir und- ich... haben das in diese Welt gebracht. Wir müssen es beenden."

So brach Hafnarr auf in das Reich und zu dem Palast seines Sohnes.

„Vater? Du hier? Was möchtest du? Darf ich auf deine Dienste hoffen?"

Aules Erbe schwieg, betrachtete stumm die Kreatur, die einst sein Sohn war.

„Nein." er zog Gna. „Wir beenden es."

Faljr lachte schallend und zog A'zagh „Ach Vater. Keine Klinge hält meiner Axt stand. Du solltest es wissen, du hast es selbst geschmiedet."

„Dieses Schwert, wird dich richten. Es ist gerecht."

Beide holten aus und schlugen zu. A'zagh zersplitterte und noch ehe Faljr verstehen konnte, was geschah, rammte sein Vater Gna in sein Herz.

Hafnarr umarmte den Leichnam seines Sohnes, ging in die Mitte des Festplatzes, auf welchem so viele Schuldlose Opfer eines Wahns wurden, und rammte das Schwert Gna in den Boden. Risse breiteten sich in jede Richtung aus und die Insel und das Herz Faljrs Reiches versanken.

Die Brutalität der Stärke und des Dranges, waren durch Gerechtigkeit gerichtet. Hafnarr versank gemeinsam mit Gna und freute sich auf das Wiedersehen mit seiner Frau. Das Schwert Gna war nie wieder gefunden.

Stille erfüllte die kleine Hütte der Bauersfamilie und jedem standen die Bilder vom Meisterschmied und seinem tyrannischen Sohn lebhaft vor Augen.

„Wie schlimm das für Hafnarr gewesen sein muss.", flüsterte Geron ergriffen und starrte Thrain an.

Dieser nickte langsam, den Arm um Jolinda gelegt, die tatsächlich eingeschlafen war.

„Doch er tat das Richtige.", erwiderte er, „Nur er konnte seinen Sohn besiegen. Die Güte und Liebe seiner Frau, eingeschmiedet in das Schwert, waren stärker als jede andere Waffe Mittelerdes, selbst stärker als die Axt seines Sohnes. Hafnarr stand vor der Entscheidung den leichten oder den richtigen Weg zu nehmen. Man kann nur hoffen, dass wir, sollten wir auch eines Tages vor schweren Entscheidungen stehen, die gleiche Kraft wie er beweisen."

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