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Das Urteil

Vollkommen schockiert von dem, was Thorin ihr eben gesagt hatte, stand Lyrann alleine auf der Mauerkrone.
Ein kalter Luftzug kam auf und sie fröstelte. Doch war ihr wirklich wegen des Windes kalt? Ihr Verstand mochte kaum begreifen, was in ihrer Abwesenheit passiert war. Thorin hatte ihr nicht erzählt, was genau vorgefallen war, aber wollte sie das denn wirklich wissen?
Vor ihrem inneren Auge entstanden lebhafte und quälend detaillierte Bilder von Thorin und Zahina. Mit einem Stöhnen fuhr sie sich über den Kopf und bemühte sich, ihre Fantasie ein wenig zu zügeln.
Eigentlich überraschte es sie nicht, dass Zahina sich in ihrer Abwesenheit Thorin weiter genähert hatte. Von Anfang an hatte sie die Zwergin in Verdacht gehabt, verdeckte Ambitionen auf den Thron zu haben. Jegliche Gefühle oder Sympathien für Thorin selbst waren längst von ihrer Gier nach der Krone überdeckt worden.
Doch, dass Thorin für ihre Annäherung empfänglich gewesen war...
Zornig ballte sie die Fäuste. Er war ihr Mann! Ihr hatte er einen Eid geschworen am Tag ihrer Hochzeit, so oft hatte er seine Liebe zu ihr beteuert! Wie schnell all diese Worte mit einem Mal nichts mehr zählten!
Eine gute alte Freundin, die die Erinnerung an glückliche Tage weckte, ein paar schöne Augen, eine kurvige Gestalt und all das war vergessen!
Wie hatte Thorin es nur wagen können! Für den Moment war ihr der Gedanke seiner Nähe vollkommen unerträglich! Wie sollte sie ihn nur wieder küssen, ihn umarmen, wo Zahina nun doch die Grenze der Ehe so schamlos überschritten hatte!
Was ein furchtbares Weib! Lyrann kamen einige sehr unflätige Ausdrücke in den Sinn. Schon allein bei dem Gedanken an Zahina begann ihr Atem sich vor Zorn zu beschleunigen. Es rauschte ihr in den Ohren. Zahina hatte keinen Anstand, keine Ehre! Das hatte sie in mehrfacher Weise bewiesen. Nicht nur achtete sie ihre Königin nicht im geringsten, sie wagte es auch noch, den König zum Ehebruch zu verführen, plante die Übernahme der Krone des Erebor und, das Schlimmste aller Vergehen, verriet ihr eigenes Volk an den Schergen Mordors!
Und dabei war sie nicht allein gewesen. Mim hatte sie unterstützt und das vermutlich von Anfang an. Ein leises Knurren entwich Lyrann, als sie an ihren alten Widersacher im Rat dachte. Seit ihrer ersten Begegnung hatte Mim jede ihrer Entscheidungen in Frage gestellt, doch nie hatte er es gewagt, offen etwas gegen sie zu unternehmen. Dafür war der Rückhalt, den Lyrann im Berg genoss, zu groß. Doch mit Zahina war er wohl der Meinung gewesen, eine gute Partnerin für seine Pläne gefunden zu haben.
Das Einzige, was Lyrann in diesem Moment ruhig stimmte, war das Wissen, das Zahina gemeinsam mit Mim tief unter ihr im Kerker schmachtete und den Prozess erwartete. Verbannung war hierbei das Gnädigste, worauf beide hoffen konnten.
„Verbannung ist viel zu gut für beide...", murmelte Lyrann leise zu sich selbst, „Mögen sie langsam und qualvoll verrecken!"
Sie atmete tief durch, um sich wieder zu beruhigen. Doch sofort schob sich wieder Thorins Gesicht in ihre Gedanken und erneut erfüllte sie Zorn auf ihren Ehemann.
Doch, bevor sie sich weiter den Kopf über Thorin zerbrechen konnte, knickten plötzlich ihre Beine ein.
„Meine Königin!", rief ein Soldat und sofort eilten mehrere Wachen auf sie zu, griffen sie unterstützend an den Armen und hielten die zitternde Lyrann aufrecht. Suchende Blicke schossen umher, versuchten Thorin zu erspähen, bis einer der Soldaten auf die Idee kam, die Mauer entlang zu laufen und Dís zu holen.
Dankbar für die Hilfe ließ Lyrann sich zu einer der Säulen geleiten und lehnte sich dagegen, plötzlich von Schwäche und Erschöpfung übermannt. Noch immer litt ihr Körper deutlich unter den Folgen der Gefangenschaft. Auch wenn das Fieber lange zurück gegangen war und ihre Wunden fast alle geheilt waren, so war sie nach wie vor schwach und konnte sich nur wenig Anstrengung erlauben. Entsetzte und sorgenvolle Blicke lagen auf ihr, während sie, umringt von Wachen, so da stand und zitternd nach Luft rang.
Lange musste sie nicht warten, da kam Dís eilig herbei geeilt. „Lyrann!", rief sie und betrachtete ihre Schwägerin. „Was ist los? Komm, wir bringen dich wieder ins Bett." Die blonde Zwergin trat an Lyranns Seite und legte einen Arm um sie. Mit äußerst weichen Knien und schwer auf Dís gelehnt machte Lyrann ein paar erste Schritte die Mauer entlang. „Wo ist Thorin?", fragte Dís verwirrt und sah sich suchend nach ihrem Bruder um.
„Bleib mir weg mit dem!", fauchte Lyrann leise aber nachdrücklich.
Verwirrt wandte sich Dís zu der anderen Frau um. Zweifellos überlegte sie, was zwischen dem Paar vorgefallen war, dass Lyrann mit einem Mal so heftig reagierte. Doch sie bedrängte die geschwächte Königin nicht und begleitete Lyrann langsam zu ihrem Gemach zurück, wo diese dankbar auf dem Bett zusammen sackte.
Kurz nahm sie noch Dís' Hilfe beim Entkleiden in Anspruch, dann sank sie in tiefen Schlummer.

Thorin schien von schlechtem Gewissen ganz zerfressen, denn er ließ sich in den nächsten Tagen kaum in Lyranns Nähe blicken.
Zwar kam er einmal täglich kurz in das gemeinsame Gemach, um sich zu überzeugen, dass sie sich nach wie vor erholte, doch ansonsten ging er seinen Regierungsgeschäften nach und so weit Lyrann es mitbekommen hatte, schlief er nun in Thrains altem Gemach.
Sie war dankbar über den Abstand, gab es ihr doch Gelegenheit, in Ruhe nachzudenken und Thorins Geständnis zu verarbeiten.
Noch immer brodelte sie vor Zorn bei dem bloßen Gedanken an die Vorfälle. Sie hatte Thorin gewarnt, hatte ihm immer und immer wieder zu verstehen gegeben, dass sie Zahina nicht traute, dass die Zwergin unlautere Beweggründe hatte, dass sie versuchte, Thorins Freundschaft auszunutzen. Hatte er auf sie gehört?
Nein... In seiner ihm eigenen Sturheit, die selbst für einen Zwerg und Durin ungewöhnlich groß war, hatte er sämtliche Vorwürfe beiseite gewischt. Vermutlich hatte er es lediglich für das Gezänk eines eifersüchtigen Weibes gehalten, hatte gedacht, Zahina besser einschätzen zu können, da er sie so lange kannte. Hatte er vielleicht sogar ihre Aufmerksamkeit und das Turteln mit der Zwergin genossen? Womöglich hatte er recht schnell begriffen, was Zahina da versuchte, aber ihre Annäherung hatte ihm gefallen? Hatte er sich gar in Zahina verliebt?
Früher oder später musste sie ihm gefallen haben, sonst hätte er sie nicht geküsst! Lyrann wurde übel bei dem Gedanken daran, welch einen Triumph Zahina verspürt haben musste, als diese endlich den König unter dem Berge in die Knie gezwungen hatte.
Diese widerliche Frau hatte versucht, sich zu nehmen, was Lyrann zustand! Und dafür würde sie teuer bezahlen!
Doch was war mit Thorin? Liebte er Zahina noch immer? War der Kuss ein Versehen gewesen, wohl kaum... Vielleicht das Ergebnis einer wilden Schwärmerei? Oder waren Thorins Gefühle zu ihr wirklich erloschen und sein Herz gehörte nun der Verräterin?
Die Vorstellung war so unglaublich schmerzhaft und quälend, dass ihr Herz sich jedes Mal dabei zu verkrampfen schien.
Thorin hatte ihr so oft seine Liebe beteuert, als er sie gepflegt hatte. Sie hatte ihren Mann nie als Lügner erlebt. Doch konnte sie sich dessen wirklich sicher sein, dachte sie nun immer wieder voll Wut und Enttäuschung.

Ständig kreisten Lyranns Gedanken um Thorin und Zahina. In einem Versuch, sich abzulenken und dem Zorn und den Grüblereien zu entkommen, stieg sie, sobald sie etwas kräftiger geworden war, in Begleitung einer Eskorte zu der Südflanke des Berges empor.
Dort waren vor Jahrzehnten die Feldterrassen angelegt worden, auf denen die Zwerge Feldfrüchte aller Art anbauten. Nie wieder sollte ein Hungerwinter wie nach der Schlacht der fünf Heere über den Erebor kommen. Dafür wurde hier gesorgt.
Die fünf Soldaten, die Lyrann umringten, waren weniger zum Schutz ihrer Königin mitgekommen, sondern, um ihr im Falle eines Schwächeanfalls zur Seite zu eilen.
Wohl wissend, dass die Öffnung der Bergwand hinaus auf die Felder einen Schwachpunkt darstellen würde, hatte man auf derartige Portale verzichtet. Jeder Feldarbeiter musste das Haupttor passieren und einer langen gepflasterten Straße folgen, die sich in ewigen Kurven um den Berg herum wand, bis sie endlich die Felder erreichte.
Und so erklomm auch Lyrann an einem Herbstmorgen den steilen Weg zu den Äckern, bei jeder Biegung der Straße keuchend nach Luft schnappend und die besorgten Blicke ihrer Begleitung ignorierend. Es tat gut, sich hier hoch zu kämpfen, auch wenn die kühle Luft ihr in der Lunge brannte und ihre Beine sich jetzt schon weich anfühlten. Endlich konnten ihre Gedanken sich von dem Zorn auf Zahina und Thorin lösen.
Früher als gedacht erschien vor ihr die Anlage der Feldterrassen, die sich an der südlichen Flanke des Berges ausbreitete. Zwei Ausläufer des Erebor bildeten hier eine windgeschützte, breite Senke, deren Vulkanerde gute Bedingungen für die Aufzucht von Feldfrüchten bot.
Mit dem unübertroffenen Geschick, das nur Zwergen zu eigen war, hatte man aus dem Stein des Berges Mauern geformt, die die einzelnen Felder terrassengleich in stufenförmiger Anordung voneinander abgrenzten. Gepflasterte Wege führten zwischen den einzelnen Ebenen entlang und akribisch angeordnete Bewässerungskanäle versorgten jedes einzelne der Felder, einem Netzwerk an Blutgefäßen gleich, mit dem notwendigen Nass. Riesige Pumpen beförderten dies aus Zisternen hinauf, welche unter den Feldern das Regenwasser auffingen.
Reges Treiben herrschte auf den Feldern, als die Königin dort eintraf. Es war Herbst und die Ernte war in vollem Gange. Doch als man Lyrann erblickte, hallten aufgeregte Rufe über die Senke und alles hielt in der Arbeit inne. Hunderte Köpfe drehten sich um, blickten zu der Straße, wo sie sich eben den ersten Feldern näherte.
Einer der Vorarbeiter eilte hektisch auf Lyrann zu, die Kleidung verdreckt von Schweiß und Erde, das Gesicht von der kühlen Luft und der harten Arbeit gerötet.
„Seid gegrüßt, meine Königin!", verneigte er sich nervös. Regelmäßig kam Lyrann hier hoch und dennoch war es für die Zwerge oft eine Aufregung, ihre Herrscherin bei sich zu wissen. „Womit kann ich euch dienen?", fragte der Zwerg, dem Lyrann nun ein beruhigendes Lächeln schenkte. „Ich möchte lediglich mich über den Fortschritt der Erntearbeiten informieren.", erwiderte sie.
Wenig später folgte sie dem Zwerg zwischen den Feldern entlang, wo nun wieder alles, mehr oder weniger konzentriert, der Arbeit nachging. Verschiedenstes Gemüse und Obst wurde hier geerntet. Emsig gruben die Zwerge nach Kartoffeln, zogen Karotten, Pastinaken und Rüben aus dem Boden. Dutzende Kohlköpfe wurden in Tragekörben gestapelt, direkt neben den aufgehäuften Kürbissen. Eine Gruppe Lastenponys wurde an ihnen vorbei den Berg hinab getrieben, bepackt mit Rettich und Schwarzwurzel. Und am windgeschütztesten Eck der Senke wurden Äpfel und Quitten von den liebevoll gepflegten Obstbäumen gepflückt.
Zufrieden begutachtete Lyrann die Arbeiten. Der Sommer war mild gewesen und hatte gute Ernte erlaubt. Bald war es wieder Zeit für das Fest zu Ehren Yavannas und Mahals, um für die Feldfrüchte zu danken und einen gnädigen Winter zu erbitten.
Doch die Zeit hier auf den Feldern forderte mittlerweile ihren Tribut und nach einem kurzen Dank an den Zwerg, der sie so bereitwillig umher geführt hatte, wandte Lyrann sich wieder dem Heimweg zu.
Als sie endlich das große Portal vor sich sah, beschleunigte sie dankbar ihre Schritte. Müde war sie nach dem Gang auf die Felder.
Jedoch, kaum hatten sich die Türen ihres Gemaches hinter ihrer Eskorte geschlossen und war sie erschöpft auf das Bett gesunken, schienen die Wände des Zimmers mit einem Mal so unglaublich eng. Einem eingesperrten Tier ähnlich nahmen ihre Gedanken den Faden wieder auf, wo sie erst vor wenigen Stunden unterbrochen worden waren.
Unwohlsein fraß sich in ihren Magen, als erneut Bilder von Thorin und Zahina vor ihrem inneren Auge erschienen. Dicht aneinander geschmiegt lagen sie einander in den Armen, sich leidenschaftlich küssend...
Zorn entflammte bei der Vorstellung in Lyrann, mit einem Aufschrei packte sie den Kelch auf ihrem Nachttisch und warf ihn durch den Raum. Klirrend prallte er gegen die Wand. Schwer atmend erhob sie sich vom Bett. Was gäbe sie dafür, kräftig genug dafür zu sein, in einem Trainingskampf all diese Wut aus sich heraus prügeln zu können!
Sie trat vor einen der Spiegel. Zornblitzend sah ihr Spiegelbild ihr entgegen, die Lippen fest aufeinander gepresst, um den erneuten Wutschrei zu unterdrücken. Lyranns Blick fiel auf die verheilenden Wunden in ihrem Gesicht, Zeugnis der Gefangenschaft, die sie hatte erdulden müssen, während Zahina hier Königin gespielt hatte.
Am ganzen Körper bebte sie vor Wut. Mit einem donnernden Schlag knallte ihre Faust gegen die Steinwand und ein heiserer Schrei entrang sich ihrer Kehle. Der Spiegel erbebte unter dem Aufschlag, löste sich von der Mauer und fiel zu Boden, wo er dutzende Spliter zerbrach.
Ein furchtbar brennender Schmerz schoß durch Lyranns Hand und ihren Arm empor und ließ Tränen in ihre Augen treten. Langsam beruhigte sich ihr Atem, während sie die schmerzende Hand massierte.
Doch ein Entschluss nahm in ihrem Kopf Gestalt an. Nicht länger würde sie sich vor der Verräterin verstecken!

Seit Minnas Tod hatte Lyrann nicht mehr die Hilfe einer Zofe in Anspruch genommen, aber am nächsten Morgen ließ sie dennoch eine junge Zwergin herbei kommen. Zum einen war sie noch immer geschwächt und außerdem war das Kleid, das sie für ihren Plan ausgesucht hatte, bei weitem zu kompliziert, um es alleine anzulegen.
Über einen weit ausladenden Unterrock und ein eng geschnürtes Korsett kam ein Unterkleid vom hellen Weiß reinsten Bergkristalles. Die langen Ärmel des Kleides öffneten sich zu weiten Schleppen, die bis zum Boden herab fielen und freien Blick auf die verheilenden Wunden ihrer Unterarme gewährten. Das Überkleid war von enzianblauer Farbe und mit goldenen Fäden durchwirkt. Der dicke Samtstoff legte sich schwer auf Lyranns Schultern. Nur bis zu den Ellenbogen reichten die Ärmel des Kleides, der Ausschnitt hoch geschlossen, am Rock jedoch fiel der samtige Stoff auseinander, sodass das weiße Kleid leuchtend zur Geltung trat. Ein breiter Gürtel mit prachtvoller goldener Schliesse, wand sich um Lyranns Taille. Das Haar ließ sie sich zu einer komplizierten Frisur flechten und legte Schmuck und Krone an.
Kurz betrachtete Lyrann sich im Spiegel, aus dem ihr die Königin unter dem Berge entgegen sah. Zufrieden nickte sie, dann verließ sie ihr Gemach.
Mit einer kurzen Geste der Hand befahl sie zwei Wachen, die bei den königlichen Gemächern patroullierten, ihr zu folgen. Festen Schrittes verließ sie den Bereich des Berges, in dem ihre Familie lebte, strebte an Vorhalle, Thronsaal und den Markthallen vorbei den Treppen entgegen, die tief hinab in den Berg führten. Mit jedem Stück, das sie zurück legte, schien die Schwäche der Gefangenschaft weiter von ihr zu weichen.
Schwer glitt der Rock ihres Kleides hinter ihr die Stufen hinab, als sie den Abstieg in die tief gelegenen Grotten des Erebor begann. Die Wachen hinter ihr mochten wohl einen kurzen, verwunderten Blick austauschen, folgten ihrer Königin aber ohne Zögern.
Immer stiller wurde es, je tiefer sie kamen. Bald wurden die hellen Quarzlampen, die sonst den Berg erhellten, durch einige wenige Fackeln ersetzt, deren flackerndes Licht schmale Korridore, niedrige Stollengänge und steile Treppen beleuchtete. Schwer war die Luft hier unten, so weit weg vom Licht der Sonne.
Lyrann erreichte einen schmalen Gang, der zu einer eisenverstärkten Holztür führte. Ohne zu zögern schritt sie darauf zu. Kurz bevor sie die Tür erreichte, vertrat ein Zwergenkrieger ihr den Weg, der hier unten zusammen mit wenigen anderen Wachen seinen einsamen Dienst tat. Aus einer kleinen Unterkunft neben diesem Korridor war er gekommen. Seine Augen weiteten sich, als er seine Königin vor sich sah, die den Abstieg hier hinunter auf sich genommen hatte.
„Ich wünsche, die Gefangene zu sehen!", befahl Lyrann mit heller Stimme. Kurz sah der Wächter sie an, erwiderte aber nichts. Es war klar, wen sie meinte. Dann nickte er, holte einen Schlüsselbund hervor und öffnete die schwere Tür, hinter der sich ein weiterer Gang verbarg.
Lyrann folgte dem Zwerg den Korridor entlang, von dem schwere Türen abzweigten. Schließlich blieb der Soldat vor einer stehen und sah nun doch fragend zu ihr. „Ihr solltet nicht allein hineingehen.", meinte er vorsichtig. Doch Lyrann hob den Kopf und erwiderte ruhig: „Mir wird nichts passieren."
Quietschend öffnete sich die Tür und gab den Blick auf einen engen, kleinen Raum frei, der von einer einzigen Kerze erleuchtet wurde.
Lyrann trat über die Schwelle und mit einem dumpfen Aufschlag schloss sich die Tür wieder hinter ihr.
Die Gestalt einer Zwergin erhob sich von der Pritsche, die neben einem Eimer und einem Hocker auf dem die Kerze stand, der einzige Einrichtungsgegenstand des Kerkers war.
„Meine Königin...", die Stimme Zahinas war rau geworden, doch etwas von dem alten Stolz lag immer noch darin. „Was eine Ehre! Was sucht ihr hier unten bei den armen Gefangenen?" Doch der versuchte Spott prallte ohne weiteres an Lyrann ab.
Sie trat auf Zahina zu und blickte verächtlich auf die Verräterin hinab. Ihr feines Kleid war verschmutzt, die prachtvolle Frisur war längst zerstört und selbst der Schmuck, den man ihr gelassen hatte, schien matt geworden zu sein, hier im Kerker.
„Du hast versagt, Zahina.", sagte sie mit kalter Stimme und fixierte die Zwergin, deren dunkle Augen Lyrann voll Hass ansahen. „Ich habe überlebt und wurde befreit, der Arkenstein ist sicher an seinem Platz und der Erebor wird nicht vor Khamul kapitulieren.", genüsslich betonte sie jedes Wort, „Du regierst nicht über den Erebor, Thorin ist dir nicht erlegen. Ich bin Königin unter dem Berge."
Ein Zittern lief über das Gesicht der stolzen Zwergin und Lyrann ahnte, dass ihre Worte Zahina mehr getroffen hatten, als sie zeigte. Die Königin selbst vor sich stehen zu haben, verdeutlichte ihrer Widersacherin mehr als alles andere, dass ihre Pläne alle gescheitert waren.
Voll dunkler Genugtuung wollte Lyrann sich bereits abwenden, als Zahina zischte: „Thorin hat jeden Moment mit mir genossen! Kein Glück werdet ihr mehr miteinander haben, denn dein Eigentum gehört nun mir!"
Schnell wie der Blitz wirbelte Lyrann herum. Jegliche königliche Zurückhaltung war von ihr abgefallen. Zielsicher packte sie Zahinas Haaransatz und riss ihren Kopf nach hinten, sodass der Zwergin ein Schmerzensschrei entfuhr. Mühelos zwang Lyrann die Verräterin nach unten, sodass diese auf die Knie gehen musste. Tränen sammelten sich in Zahinas Augen, als sie zu Lyrann empor sah, die sich voller Wut über sie beugte.
„Thorin stieß dich von sich, weil er die falsche Schlange in dir erkannte!", fauchte Lyrann, die Worte scharf wie Peitschenhiebe, „Keine Dauer hatte dein Triumph! Nichts hast du erreicht, nichts! Unsere Verbindung wird stärker sein als jemals zuvor!"
Langsam legten sich ihre Finger um Zahinas Kehle, der pure Angst mit einem Mal ins Gesicht geschrieben stand.
„Keine Chance hast du gegen mich, Königin und Kriegerin bin ich und ohne weiteres könnte ich dich auslöschen. Und wären unsere Plätze vertauscht, du würdest sicher nicht zögern."
Einen Moment schwieg Lyrann, spürte tatsächlich in sich den Impuls, zuzudrücken und das Leben der Verräterin hier und jetzt zu beenden. Doch nie würde sie dem nachgeben.
„In einem Gefecht würde ich dir keine Gnade schenken.", sagte sie kalt und stieß Zahina von sich. Schwer fiel die Zwergin zu Boden, sah angstvoll zu Lyrann hoch.
„Dein Name wird ausgelöscht werden und du wirst zu den Vergessenen unseres Volkes gehören, zu den Geächteten, denen ein Platz in den Erinnerungen der Zwerge versagt wird.", sprach Lyrann ein letztes Mal, wandte sich um und verließ den Kerker, ohne einen weiteren Blick auf die am Boden kauernde Zahina zu werfen.

Mit raschem Schritt verließ Lyrann das Gefängnis und machte sich wieder an den Aufstieg, die vielen Treppen empor zu den Wohnbereichen der Zwerge. Es blieb tatsächlich nur noch eines zu tun, um Zahinas Niederlage vollständig zu machen. Doch dies war noch nicht einmal der Hauptgrund, aus dem sie mit ihm sprechen wollte. Nein, sie sehnte sich nach ihm. Mehrere Tage hatten sie einander gemieden, das sollte nun ein Ende haben.
Bei den Gemächern der Königsfamilie angekommen, schickte sie die beiden Soldaten fort. Sie stand in dem breiten Gang, der die Räumlichkeiten der einzelnen Familienmitglieder miteinander verband. Nur noch selten standen Wachen hier, seit der Krieg immer mehr Soldaten einforderte. Das Licht unzähliger Quarzlampen erhellten den Korridor mit einem warmen Leuchten. Prachtvolle Reliefs zierten die Steinwände und erzählten die Geschichte des Hauses Durin, dessen Wappen fortlaufend auf Decke und Boden als Mosaik in den Fels gelegt worden war.
Lyranns Schritt führte sie zu Thrains Gemach, wo sie kurz vor der Tür stehen blieb. Ein altbekannter Schmerz, mittlerweile ein ganzes Jahr alt, zuckte durch ihr Herz, als sie an ihren ältesten Sohn dachte. Sorge, Angst und unglaubliche Sehnsucht erfüllte sie. Wo war Thrain? Ging es ihm gut? Lebte er überhaupt noch oder war er irgendwo in der einsamen Wildnis zu Tode gekommen?
Voll Bitterkeit presste sie die Lippen aufeinander. Es war schwer, seit Monaten diese ständige Unwissenheit auszuhalten. Mühsam schüttelte sie die Gedanken ab und öffnete die Tür.
Ihre Vermutung hatte sie richtig geführt. Der flackernde Schein eines Kaminfeuers aus einem der Zimmer kündete davon, dass das Gemach nicht verlassen war. Leise ging sie den Flur entlang und spähte ins Arbeitszimmer ihres Sohnes.
Thorin saß dort, über den Schreibtisch gebeugt, und arbeitete sich wie so oft in den letzten Monaten durch Berichte von der Front. Voll Sorge registrierte Lyrann, wie bleich ihr Mann war, das Gesicht wirkte regelrecht eingefallen. Und ein ständig müder Schimmer lag in seinen Augen, die nun Zeile für Zeile über das Pergament in seiner Hand fuhren. Die letzten Wochen hatten Thorin viel abverlangt. Wie sie so da stand und ihn betrachtete, merkte sie, wie sich in all die Wut und Enttäuschung doch unauslöschbar noch ihre Liebe zu dem Zwerg mischte.
Sachte trat sie auf Thorin zu, der nicht bemerkte, dass sie sich näherte. Mit konzentriert gefurchter Stirn las er weiter.
„Thorin.", machte sie sich leise bemerkbar und erschrocken fuhr ihr Mann in die Höhe. Einige Blätter segelten bei der plötzlichen Bewegung zu Boden. Nach Atem ringend starrte Thorin zu ihr empor. „Lyrann!", rief er aus, „Bei Mahal, schleich dich doch bitte nicht so an!"
Kurz sahen sie einander an, beide waren sich der letzten schweigsamen Tage deutlich bewusst. Eine Ausdruck von Kälte und Schmerz legte sich über Thorins Gesicht und er wollte sich schon wieder von seiner Frau abwenden, als Lyrann leise sagte: „Ich war eben bei Zahina."
„Aah...", machte Thorin langsam und ließ seine Berichte, die er immer noch umklammert hielt, sinken.
Lyrann schlang die Arme um ihre Brust, als sie spürte, wie erneut Zorn in ihr aufstieg. Doch diesmal war er gemischt mit all der Liebe und Sehnsucht, die sie für ihren Mann empfand. Sie war so enttäuscht von ihm! Wie sollte sie ihm je wieder vertrauen? All diese Gefühle vermischten sich zu einer wahren Sturmflut in ihrem Inneren. Um ihre Aufgewühltheit zu verbergen, wandte sie sich von Thorin ab und ging ein paar Schritte von dem Tisch weg.
„Warum Thorin?", fragte sie schließlich in die Stille hinein.
Ein Stuhl wurde zurück geschoben, als Thorin aufstand. „Ich verlor die Kontrolle, Geliebte...", flüsterte er, so unglaublich viel Trauer und Schuld lag in seiner Stimme, „Es tut mir so schrecklich leid. Ich habe einen furchtbaren Fehler gemacht."
Langsam wandte Lyrann sich wieder zu ihm um. „Wie soll ich dir je wieder vertrauen?", fragte sie ihn. „Wir haben einander einen Eid geschworen, Thorin!", rief sie und mit jedem Wort wurde ihre Stimme lauter, als all die Enttäuschung sich einem heftigen Gewitter gleich entlud. Thorin zuckte unter jedem ihrer Sätze zusammen, als hätte sie ihn ins Gesicht geschlagen. „Du hast dein Wort gebrochen! Du hast mich betrogen! Ich muss mich auf blind auf dich verlassen können! Mein Leben hätte ich dir anvertraut! Doch jetzt... Wie kann ich nicht ständig fürchten, dass mein Ehemann mich hintergeht?"
Schwer atmend verstummte sie und sah Thorin an, dessen Gesicht vor Scham glühte. Doch dann erwiderte er und seine Stimme war unerwartet ruhig: „Lass nicht zu, dass ein Moment der Schwäche so zwischen uns steht, Lyrann. Du konntest mir immer dein Leben anvertrauen. An meiner Loyalität zu dir änderte sich nie etwas und sie wird sich auch nie ändern. Ich schwor dir einen Eid und diesen gedenke ich zu halten."
Seine Augen blitzten voll Entschlossenheit. „Wenn du denkst, dass ich dich völlig verraten habe,", fuhr er fort, „indem ich einmal Zahina in einem Moment der Umnachtung nachgab, dann tust du mir Unrecht."
Er überbrückte die Distanz zwischen ihnen beiden und nahm vorsichtig Lyranns Hände in die seinen.
„Ich liebe dich, meine Frau. Nichts hat mich mehr gequält, als zu sehen, wie du noch vor wenigen Wochen mit dem Tod gerungen hast. Ich habe einen Fehler begangen, als ich die Augen vor Zahinas Absichten verschlossen habe und mich zu einem Moment der Schwäche hinreißen ließ. Du aber Lyrann, du bist die Frau, die ich geheiratet habe, die ich liebe und für die ich mich entschieden habe, vor sechzig Jahren und auch heute erneut."
Einen Moment sah Lyrann ihm in die Augen und wie sie so schweigend voreinander standen, spürte sie, wie endlich der Zorn verrauchte und sie beide in der Lage waren, das Vergangene hinter sich zu lassen.
Sie legte eine Hand in Thorins Nacken und zog ihn an sich. Sanft trafen ihre Lippen in einem Kuss aufeinander.

Es war so still im Thronsaal, als die Gefangenen herein geführt wurden, man hätte eine Feder zu Boden fallen hören können. Zwerge aus allen Bevölkerungsschichten des Erebor drängten sich auf den Rängen und Emporen, selbst auf den Gängen, die zu der riesigen Grotte führten. Alle wollten sehen, wie der König die beiden Hochverräter verurteilte.
Angespannt saß Lyrann auf ihrem Thron, auch heute wieder in das prachtvolle Ornat der Königin gekleidet. Das gewohnte Gewicht der Krone drückte auf ihren Schläfen, der steife Rock ihres purpurroten Kleides raschelte bei jeder Bewegung. So holte tief Luft, so gut das in dem engen Korsett möglich war, und warf einen kurzen Blick auf Thorin, der genauso angespannt wirkte wie sie. Es war das erste Mal in ihrer beider Herrschaft, dass sie einen derartigen Prozess zu führen hatten.
Lyranns Blick richtete sich wieder nach vorne, wo die zwei Gefangenen von ihren Wachen nun vor die Throne geführt wurden.
Zahina, so bemerkte Lyrann widerwillig anerkennend, hielt sich so stolz wie eh und je. Ihr wertvolles Kleid hatte deutlich unter der Gefangenschaft gelitten und dennoch trug sie es mit solcher Würde als sei es noch immer von unschätzbarem Wert. Ihre Augen flackerten kurz, als sie Lyranns Blick erwiderte. Zweifellos erinnerte sie sich der Begegnung im Kerker, doch sie fing sich rasch wieder.
Mim dagegen, wirkte so, als hätte ihn die Zeit im Kerker gebrochen. Schon vor seiner Gefangennahme war er ein alter Mann gewesen, eigentlich bald im Alter, sich zur Ruhe zu setzen, doch noch immer hatte er Tatendrang und eine Aura von Macht ausgestrahlt. Nun stand er gebückt und ergraut vor seinen Herrschern, das Feuer in seinen Augen gänzlich verloschen.
„Zahina! Mim!", Thorins Stimme hallte machtvoll durch den Saal, im Gegensatz zu der Totenstille, die eben noch geherrscht hatte, noch beeindruckender als sonst.
„Ihr seid angeklagt, einen Versuch unternommen zu haben, den Arkenstein zu stehlen und mit dem Nazgul Khamul einen Pakt eingegangen zu sein. Ihr seid mit verantwortlich für die Gefangennahme der Königin und dass der Arkenstein in die Hände des Feindes fiel. Ihr plantet den Tod der Königin und die Auslieferung des Erebor an den Nazgul und damit an Mordor!"
Leises Raunen kam von den Zuschauern. Kurz sah Lyrann zu ihrem Mann. Sie waren übereingekommen, Zahinas Versuche, Thorin zu verführen, hier nicht zu erwähnen. Sollte dies öffentlich werden, könnte es ihre sowieso durch Thrains Weggang angeschlagene Position weiter schwächen.
„Die Königin selbst sah Zahina während ihrer Gefangenschaft auf Dol Guldur!", fuhr Thorin fort und wie es abgesprochen war, erhob sich Lyrann und berichtete mit klarer Stimme von dem Tag, an dem sie Zahina auf der Festung des Nazgul gesehen hatte. So gut sie sich erinnern konnte, gab sie deren Unterhaltung wider. Wie Zahina plante, den Erebor zu beherrschen und dafür vor Sauron das Knie zu beugen.
Immer wieder zerrissen laute, entsetzte Rufe voller Hass die Luft, während sie berichtete. Nachdem sie geendet hatte, wurde Dwalin herbei gerufen. Er erzählte von einer heimlichen Unterredung zwischen Mim und Zahina, die er belauscht hatte. Und zum Schluss sprach Thorin davon, wie er beide gemeinsam ertappt hatte, wie sie ihr Vorgehen planten.
„Verräter!", brüllte es von den Rängen herab. Dem Volk war bis zum jetztigen Zeitpunkt der genaue Umfang von Mims und Zahinas Verrat nicht bewusst gewesen. Doch nun endlich sich eine unheimliche Wut. Laute Rufe verlangten nach den Köpfen der beiden Zwerge, nach ihrer Verbannung und Ächtung. Vor Sauron hatte der Erebor das Knie beugen sollen! Sie, die Kinder Durins hatten in Knechtschaft leben sollen, um den Machtwünschen zweier Zwerge zu genügen! Unvorstellbar und entsetzlich war es, dass derartiger Verrat möglich war.
„Ruhe!", donnerte Thorin und erhob sich von seinem Platz. Augenblicklich kehrte wieder Stille ein, doch eine hasserfüllte Anspannung lag nun in der Luft. Jedes einzelne Augenpaar war nun auf die Zahina und Mim gerichtet.
„Was habt ihr zu sagen?", richtete Thorin nun das Wort an die beiden.
Zahina sah ihn lange an, verschränkte dann die Arme vor der Brust und schwieg beharrlich. Sie reckte stolz das Kinn in die Höhe, ergab sich in das Unvermeidliche.
Mim jedoch sank auf die Knie hinab. „Herr, bitte! Habt Erbarmen mit einem alten Mann! Nie war es mein Plan, die Königin in Gefangenschaft geraten zu lassen! Niemals wollte ich den Erebor unter Mordors Herrschaft stellen!", rief er und reckte verzweifelt seinem König und seiner Königin die knochigen Hände entgegen.
„Pah!", rief Zahina da, sie Stimme hell und voll Verachtung, „Feigling! Versuche dich nur heraus zu reden, bringen wird es dir nichts. Du hast genauso wie ich den Verrat geplant!"
Sie sah zu Thorin hinauf. „Sprich dein Urteil, Thorin, alter Freund!", rief sie laut, „Doch denke daran: Der Thron hätte mir gehören sollen!"
Das Echo ihrer Worte hallte noch in der Halle nach, während Lyrann und Thorin einander ansahen. Es gab nur ein mögliches Urteil. Mit einem kurzen Nicken erhoben sie sich beide.
„Mim und Zahina, ihr seid des Hochverrates angeklagt und wurdet von euren Herrschern für schuldig befunden! Auf dieses Verbrechen gibt es nur ein Urteil: Noch heute sollt ihr hingerichtet werden!", sprach Thorin mit fester Stimme.
Zahina zuckte nicht einmal mit der Wimper, gelassen nahm sie das Urteil hin. Mim jedoch sank weinend auf die Knie, als die Wachen sie beide packten und nach vorne schleiften.
Stumm beobachtete Lyrann, wie ihr Mann auf Mim und Zahina zuging, die vor ihm auf die Knie gedrückt wurden. Ein Soldat brachte Thorin eine alte Axt, die seit Generationen für Hinrichtungen genutzt wurde. Sie konnte sehen, wie ihrem Mann schauderte, als er nach der Waffe griff. Nie hatte er diese Axt in Händen halten müssen.
Breitbeinig stellte er sich vor Zahina und Mim und richtete mit lauter Stimme ein Gebet an Mahal, sich der beiden Zwerge anzunehmen. Mitleid erfüllte Lyrann mit einem Mal, als sie auf ihre Rivalin hinab sah. Zahina war in dem Wissen aufgewachsen, die nächste Königin zu sein. Hatte sie nicht eigentlich nur versucht, sich das zu nehmen, was ihr ihrer Meinung nach zu stand?
Nur Mims trockenes Schluchzen zerriss die Stille im Thronsaal, als Thorin die Axt in die Höhe hob.

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