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Besuch alter Freunde

„Wieviel Zeit haben wir noch?", fragte Lyrann mit deutlicher Anspannung in ihrer Stimme und warf einen Blick zum Stundenglas auf der Kommode.

„Die Delegation der Feuerbärte und Breitstämme wird in einer knappen Stunde hier sein.", erwiderte Dís mit ruhiger Stimme. „Sie müssten in eben diesem Moment Thal erreicht haben." Das Baby in ihren Armen begann mit durchdringender Stimme zu weinen. Sacht wog Dís ihren Neffen hin und her und summte leise.

Der Prinz unter dem Berge war erst einige Monate alt und bereits ein lebendiges, kräftiges Kind mit rabenschwarzem, dichtem Haar und den eisblauen Augen seines Vaters Thorin. Lyrann sah voller Liebe zu ihrem Sohn und spürte, wie ihr Herz anschwoll vor Glück und Stolz. Noch vor einem Jahr hätte sie nicht gedacht, dass derartige Gefühle möglich gewesen wären. Thrain jedoch war ihr größter Schatz, ihr ganzer Stolz. Stundenlang konnte sie ihn beobachten und wurde dem niemals müde. Auch seine Tante und beiden Vetter liebten den Kleinen abgöttisch.

Zu gern hätte sie selbst den weinenden Jungen getröstet. Doch saß sie auf dem Frisierstuhl in ihrem Ankleidezimmer und sah in den Silber gefassten Spiegel vor ihr. Hinter ihr stand Minna und frisierte ihr Haar, um die Königin auf den bevor stehenden Staatsbesuch vorzubereiten.

Thorins Herrschaft über den Erebor währte nun bereits anderthalb Jahre. Die ersten Aufräumarbeiten waren abgeschlossen und man hatte nach der Geburt Thrains Raben an die anderen Zwergenvölker Mittelerdes geschickt und zum Erebor geladen. Die beiden Könige, deren Ankunft nun angekündigt worden war, waren beide Freunde ihres Mannes aus der Zeit, in denen das Volk des Erebor in den Ered Luin gewohnt hatte.

Als Herrscher des einsamen Berges und dem Besitzer des Arkensteins war Thorin der Lehnsherr aller anderen Zwergenkönige. Sie kamen, um ihm, und damit auch ihr, Lyrann, den Treueeid zu schwören.

Der jungen Königin zitterten die Hände. Aufregend war das letzte Jahr gewesen. Viele Zwerge waren ihr mit Misstrauen begegnet. Dies hatte sie nur mühevoll abbauen können. Mit ihrer Krönung war einiges davon geschwunden. Sie erschauerte bei der Erinnerung des Arkensteins, der in ihrer Hand kraftvoll aufgeleuchtet hatte. Dieser Anblick hatte viele Zwerge auf ihre Seite gebracht. Mithrandir stand ihr noch deutlich vor Augen, der ihr von seiner Vermutung erzählt hatte, dass dieser Stein der letzte der verlorenen Silmarill war.

Doch auch nach ihrer Krönung hatte sich ihr Leben nicht beruhigt. Die neuen Aufgaben einer Königin und die Erfahrung der Schwangerschaft hatten ihr kaum Ruhe gelassen.

Und nun, nun reisten fremde Könige der Zwerge an, um vor Thorin die Knie zu beugen und die halbelbische Frau an seiner Seite zu sehen.

Sie ahnte, dass es zu Streitigkeiten oder zumindest Anfeindungen kommen würde.

Ihre Hände fuhren über den weißen Stoff ihres Unterkleides, während Minna die letzten Flechten vollendete. Zwei Flechtzöpfe folgten Lyranns Schläfen und hingen hinter ihren Ohren auf die Schultern hinab. Diese wurden nun mit Schmuckschließen verschlossen. Eine dieser Schließen trug das königliche Wappen des Erebor, die andere war nur mit der Rune T verziert, welche ihr Bündnis mit Thorin symbolisierte.

Die restlichen Flechten wurden zu einer kunstvollen Frisur an ihrem Hinterkopf verschlungen und mit brilliantverzierten Nadeln fixiert.

Als die Frisur fertig war, erhob Lyrann sich, damit Minna ihr in das Kleid helfen konnte. Ein silbrig-weißes Kleid verziert mit prachtvoller Spitze und Silberfäden hatte sie für diesen Anlass ausgesucht. Die weiten Trompetenärmel waren ein Zugeständnis an die elbischen Kleider, die sie gerne trug. Der vielschichte und weite Rock war dagegen unverkennbar zwergischer Machart. Und wie alle Kleider, die sie bei offiziellen Anlässen trug, hatte auch dieses ein enormes Gewicht.

Minna legte ihr noch eine schlichte Kette mit einem funkelnden Diamanten um. Dann holte sie aus einer Schatulle die Krone der Königin unter dem Berge hervor und setzte sie ihrer Herrin aufs Haupt. Kurz hob Lyrann die Hand und fuhr über das noch ungewohnte Herrschaftszeichen. Dabei warf sie einem Blick in den Spiegel.

Noch immer erkannte sie sich unter all der Pracht der Königin unter dem Berge kaum wieder. Ihr gewelltes, dunkles Haar, sonst bis zu ihrer Hüfte hängend, war nun zu einer Steckfrisur an ihrem Kopf aufgetürmt. Sie trug dieses prunkvolle Kleid und Schmuck, den sie nun in großer Menge besaß und bei dem erwartet wurde, dass sie mit diesem den Wohlstand ihrer Heimat zur Schau stellte. Und auf ihrem Kopf die Krone, das weibliche Gegenstück zu Thorins Rabenkrone. Sacht fuhr sie mit den Fingern die silbernen Rabenflügel Ornamente nach.

Doch es gab Dinge, die sich nicht verändert hatten. Ihre Ohren, deutliches Zeichen ihres elbischen Blutes, verbarg sie nicht unter Haaren und Krone. Stolz zeigte sie jedem, welche Abstammung sie hatte. Schon allein das Fehlen des typischen Zwerginnenbartes deutete darauf hin, ebenso wie ihre Größe. Für eine Zwergin war sie hoch gewachsen und schlank im Vergleich. Überragte sie doch ihre Schwägerin mühelos und war gleichauf mit ihrem Ehemann.

Lyranns braune Augen in ihrem runden Gesicht blitzten voller Tatendrang auf, die Nervosität bis auf eine kleine Spur daraus verbannt. Minna legte ihr einen dunkelblauen Mantel um die Schultern, dessen Saum und Kragen mit schwarzen Rabenfedern verziert war.

„Gehen wir!", sagte Lyrann und wandte sie dem Ausgang des königlichen Appartements zu.

Thorin erwartete sie in der Galerie der Könige, wo sie den Besuch empfangen würden. Im großen Thronsaal würde der Treueeid geleistet werden, sobald alle Gäste eingetroffen waren.

Vor der Tür zur Galerie wandte Lyrann sich zu Minna und Dís, die ihr folgten, um. „Gib mir Thrain!", sagte sie zu Minna, die den Jungen auf dem Arm hatte.

Ihre Schwägerin legte ihr den Arm auf die Schultern. „Du kannst als Königin den Jungen bei der Amme lassen, wenn offizieller Besuch ansteht.", murmelte sie leise.

Doch Lyrann schüttelte den Kopf. „Er ist mein Sohn und der zukünftige König unter dem Berge! Ich nehme ihn zu mir.", sagte sie bestimmt, nahm von Minna ihren Sohn entgegen und trat hinaus in den Saal.

Wenig später standen sie, ihr Mann, Dís mit ihren beiden Söhnen, sowie Balin und Dwalin in der Galerie der Könige, als durch das vordere Portal, von der großen Vorhalle kommend, der hohe Besuch herein geführt wurde.

Die Wachen vom Tor geleiteten sieben Zwerge herein. Zwei der Besucher waren in das prachtvolle Ornat eines Anführers gekleidet, die anderen schwer bewaffnete Leibgarde. Sie trugen die Fahnen ihrer Herren bei sich.

Auf schwarzem Grund leuchtete das feurige Rad der Feuerbärte ihnen entgegen. Das Wappen der Breitstämme zeigte gekreuzten Hammer und Axt auf hellem Tuch.

„Thorin!" Ein rothaariger Zwerg löste sich aus der Gruppe. Mit weit ausgebreiteten Armen ging er auf den König unter dem Berge zu. Ein goldener Stirnreif um seinen Kopf zeichnete ihn als König der Feuerbärte aus. Seine Rüstung war mit aufwendigen Einlegearbeiten aus Kupfer und Rubinen verziert. Ein schwarzer Mantel mit roten Flammengarben wehte hinter ihm her, als er sich Thorin näherte.

„Utarth!", rief Thorin erfreut aus und ging dem Mann entgegen. Als sie voreinander stehen blieben, hielt Utarth kurz inne, dann sank er vor Thorin auf ein Knie hinab. Dieser jedoch ließ ihn nur kurz so verweilen, packte ihn an den Schultern und zog ihn hoch. Mit einem Lachen umarmten die beiden sich.

Während Utarth Dís und die anderen überschwänglich begrüßte, wandte Thorin sich dem anderen Zwergenkönig zu, einem glatzköpfigen Mann mit breitem Kreuz und langem blonden Bart. Seine Rüstung war aus schlichtem Metall und ohne jeglichen Schmuck. „Kurrol.", grüßte Thorin ihn, weniger überschwänglich, aber nicht minder freundlich. Der Angesprochene verbeugte sich knapp, lächelte aber.

„War eure Reise von den Ered Luin ohne Vorfälle?", fragte Thorin. „Es gab wenig Vorkommnisse.", antwortete Kurrol und blickte zu Lyrann.

Thorin folgte seinem Blick und trat an ihre Seite.

„Dies sind meine Frau Lyrann, Tochter Fenirs aus Imladris und Tirls vom Erebor, Königin unter Berge und unser erstgeborener Sohn Thrain, Thronerbe des Erebor.", stellte Thorin sie den beiden Besuchern vor.

Angespannt erwiderte Lyrann den Blick der beiden Zwergenherrscher. Wie würden sie wohl auf sie, den Bastard, der nun in der Hierarchie über ihnen stand, reagieren?

Utarth jedoch lächelte freundlich, seine dunklen Augen blitzten und er neigte den Kopf vor ihr. Die Freundschaft, die ihn mit Thorin verband, schien er ohne weitere Umstände auf dessen Frau auszuweiten.

Kurrol jedoch wirkte skeptischer. „So... Dies ist die Halbelbin.", brummte er und maß Lyrann von oben bis unten. „Ich muss sagen, es wunderte mich Thorin, dass du eine Frau von elbischem Blut wähltest.", sagte er. Sein Ton war misstrauisch, jedoch nicht feindselig.

Thorin wollte bereits etwas erwidern, doch Lyrann kam ihm zuvor. „Ich verstehe euer Misstrauen, Kurrol, Karols Sohn.", sprach sie den Zwerg an. „Lange währte und währt immer noch der Argwohn zwischen Zwergen und Elben. Doch dem war nicht immer so. Viele Zwergenleben ist es her, da fochten unsere Völker Seite an Seite, da erschufen sie gemeinsam große Kunstwerke. Denkt doch nur an die großen Hallen von Nargothrond, die eure Vorfahren für den Elben Finrod Felagund errichteten."

Sie hielt kurz inne. Das Herz klopfte ihr bis zum Hals. Kurrol sah sie aufmerksam an, ihren Worten lauschend.

„Es stimmt, Elben zogen mich auf.", fuhr sie fort, „Doch hier, unter Zwergen, im Erebor, habe ich meine Heimat und meine Bestimmung gefunden. Dem Volk der Zwerge will ich dienen als seine Königin. Und vielleicht kann ich alte Bündnisse wieder erwecken, zum Wohle beider Völker."

Schweigen legte sich über die Gruppe. Noch immer fixierte Kurrol die junge Königin, die seinen Blick möglichst ruhig erwiderte. Thorin sah verwundert und stolz zugleich auf seine Frau.

Schließlich nickte Kurrol ganz langsam. „Kluge Worte, Zabduna*.", sagte er dann anerkennend.

„Das hast du gut gemacht.", sagte Thorin, als sie viele Stunden später Arm in Arm zurück zu ihrem Gemach gingen.

„Was meinst du?", fragte Lyrann.

„Kurrols Bedenken zu zerstreuen. Er ist ein guter Mann, aber auch er misstraut Elben. Du hast zurecht auf die gemeinsame Vergangenheit beider Völker hingewiesen und wie sehr wir davon profitieren können, dies wieder aufleben zu lassen.", erwiderte er mit stolz funkelnden Augen, zog sie kurzerhand noch näher an sich und küsste sie stürmischer als es sonst seine Art war, wenn sie nicht in ihren privaten Räumen waren.

Leise lachend löste er sich von ihr. „Dabei hatte ich mir schon eine Antwort zurecht gelegt. Aber meine Frau braucht offenbar keinerlei Unterstützung in Belangen der Diplomatie.", sagte er.

Nach der Begrüßung ihrer Gäste hatte es ein langes Essen gegeben. Irgendwann hatte Minna den müden und reichlich quengeligen Thrain ins Bett gebracht. Auch Kurrol hatte sich früh entschuldigt. Utarth jedoch hatte es sich nicht nehmen lassen, mit seinen beiden alten Freunden Thorin und Dwalin einen Krug Bier nach dem anderen zu leeren und auf alte sowie neue Zeiten anzustoßen, auf gemeinsame Abenteuer, auf den Thronfolger und vieles mehr.

Irgendwann war Dwalin auf dem Tisch eingepennt, wo man ihn kurzerhand hatte liegen lassen. Und schließlich hatte Dís dem Gelage von Thorin und Utarth ein abruptes Ende gesetzt. „Du bist doch kein Halbstarker mehr, der sich in Trinkgelagen mit anderen misst. Was soll deine Frau von dir denken!", hatte sie geschimpft und alle, die noch wach waren damit unmissverständlich zu Bett geschickt.

Thorin schwankte ganz leicht, als Lyrann ihn kurz los ließ, um die Tür zu ihren Gemächern zu öffnen. Minna kam ihnen entgegen. Im Schein ihrer Kerze funkelte das sie umgebende Silber, mit denen die Zimmer des Königspaares verziert waren.

„Der kleine Prinz schläft tief und fest.", flüsterte sie den beiden zu. Lyrann lächelte dankbar. „Danke sehr Minna.", antwortete sie und verabschiedete sich von der Zwergin, die leise das Gemach verließ.

„Komm her, meine schöne Frau!", sagte Thorin grinsend und zog sie an sich.

Lyrann jedoch entwand sich seinen Armen und stieß ihn vor die Brust. Tatsächlich musste ihr Mann mit einem Schritt nach hinten den Stoß ausgleichen. Sie lachte leise. „Du bist betrunken, Thorin Eichenschild!", sagte sie.

„Ach was...", brummte der Zwerg und gab ihr einen Schmatzer auf die Wange.

„Und... Du könntest unseren Sohn wecken.", setzte sie hinzu.

Auf Zehenspitzen schlich sie in ihr gemeinsames Schlafzimmer und beugte sich über die Wiege, in der Thrain schlief. Liebevoll betrachtete sie das Zwergenkind mit seinen schwarzen Wuschelhaaren, die kleinen Fäuste um einen kleinen Drachen aus Stoff geklammert, den Dís ihm unter den ungläubigen Blicken ihres Bruders genäht hatte.

Dann ging sie ans Bett und ließ ohne große Umstände zu machen, Mantel und Kleid zu Boden fallen. Genüsslich streckte sie sich, endlich von der schweren Last befreit. Dann ruckte sie an dem Korsett, welches nach kurzer Mühe ebenfalls herab fiel, genau wie ihr Unterkleid.

Sie teilte die Vorhänge ihres Ehebettes und schlüpfte rasch zwischen die weichen Felle und gewebten Decken ihres gemeinsamen Bettes. Von dort aus beobachtete sie mit einem Lächeln, wie Thorin sich, ein bisschen langsamer und umsichtiger als gewöhnlich, ebenfalls entkleidete.

Versonnen betrachtete sie die muskulösen Oberarme, das lange schwarze Haar, das über die starken Schultern fiel. Deutlich zeichneten sich die Muskelstränge auf seinem breiten Kreuz und der Brust ab. Ihre Augen folgten fasziniert dem Spiel seiner Muskeln bei jeder Bewegung, fuhren die Hügel und Täler seines Körpers entlang. Welches Glück sie hatte, an der Seite dieses Mannes leben zu dürfen. Thorins durchtrainierter Körper strahlte die Eleganz und Kraft eines Raubtieres aus.

Sein Blick begegnete dem ihren und er lächelte. Vorsichtig stieg er zu ihr ins Bett und zog sie an sich. Mit sachten Fingern fuhr Lyrann über seinen Rücken, verfolgte vorsichtig den Lauf so mancher Narben, die sich über den Muskeln wölbten, bis hinab zu der vernarbten Wunde an seiner Hüfte, die er von der Schlacht der fünf Heere behalten hatte.

„Schlaf gut, mein Juwel.", flüsterte Thorin leise und küsste sie zärtlich auf die Stirn. Aneinander gekuschelt schliefen sie ein.

*Königin (wortwörtlich: hohe Dame)

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