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Unerwartete Hilfe...

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8 Tage vor dem Geburtstag des Primus

          Caridad lag auf seine Pritsche, ein Bein herunterhängend und starrte an das Bett über ihn. Seine blonden Haare fielen um sein Gesicht und selbst die vielen Narben konnten ihm seine innewohnende Schönheit einfach nicht absprechen. Jemand hätte ihn so malen sollen. Aber nicht ich. Zum einen, weil ich nicht Malen konnte und zum anderen, weil ich ihm im Moment lieber die Leinwand über den Kopf gezogen hätte.

„Sie ist hier, Dade! Ich hab sie gesehen. Und sie kennt meinen Namen." Trotz Verkleidung. Was so viel beunruhigender war.

„Wir wussten das doch bereits. Jetzt hast du den Beweis", murmelte er verträumt, „Du hast eine böse Doppelgängerin. Wann willst du Tan vor ihr warnen?"

Was Constantin anging, hatte ich auch noch eine Meinung.
Die Hände in die Hüfte gestemmt, starrte ich auf ihn nieder, nicht ungleich meiner damaligen Schulleiterin, wenn wir verschlafen hatten.
„Du wusstest, dass ich das nicht will und trotzdem habt ihr dieses Treffen arrangiert", warf ich ihm vor, „Und ich war gezwungen in eurem Spiel mitzumachen."

„Beruhige dich. Kinir hat einen Plan."

Der Umstand, das jedes meiner Worte von ihm abperlte, kostete mich alle Beherrschung, um ihn nicht zu schütteln.
„Ihr könnt nicht einfach meine Entscheidung ignorieren, als hätte ich nichts zu dem Thema gesagt."
Wir hatten zu wenig Zeit, um den Fall zu lösen und Clevem und den Inspektor zu retten. Es musste unsere Priorität-...

„Glaubst du, sie liebt mich noch?", drang Caridads nachdenkliche Stimme an mein Ohr und der Soldat im Bett über ihm seufzte.

Wa...was? Wann hatten wir das Thema gewechselt?

„Nicht schon wieder, Mann", der Soldat lehnte sich über den Rand seines Bettes und stellte Blickkontakt zu mir her, „Die ganze letzte Nacht hat er diesen Monolog gehalten. Bitte sag ihm, er soll sich eine andere suchen. Ich brauche Schlaf!"

„Ich will keine andere", Caridad richtete sich ebenfalls auf, „Oder einen anderen. Sie ist perfekt." Ein Glanz wanderte über seine Augen, als hätte er Fieber oder zu viel getrunken. Und da er mit mir redete, war Letzteres gar nicht so unwahrscheinlich.

Aber genau wie ich hatte Caridad nur noch Tage... ich wusste nicht, was ich ihm antworten sollte.

Der Soldat im Bett über ihm schon.
„Wenn ihr Ehemann von dir erfährt, wird Covius dich fortjagen lassen. Keine verheiratete Frau ist so viel Ärger wert."

Caridad schnaubte.
„Tan wüsste, was zu tun ist. Aber mit dem darf ich ja nicht reden, weil jemand Angst hat, was er dann als Nächstes tut." Sein grollender Blick traf meinen und verletzte mich mehr, als ich zugeben wollte.

„Das weiß ich auch so nicht", gab ich ruhig zurück, ohne meine Betroffenheit zu zeigen, „Ich will ihn nur nicht in die Situation bringen, dass er sich zwischen mir und seinem Volk entscheiden muss."

„Weil du Angst hast, dass er dich nicht will?", mischte sich der Soldat plötzlich interessiert ein. Er hatte die Ellenbogen aufgestützt und sah von mir zu Caridad und wieder zurück. Das morgendliche Unterhaltungsprogramm hatte begonnen.

Caridad rollte dramatisch mit den Augen, fischte unter seiner Matratze einen Flachmann hervor und nahm einen tiefen Schluck.
„Tan würde eher jede Insel aus dem Himmel fallen lassen, als sich gegen sie zu entscheiden."

Die Worte wärmten mein Gesicht und ich sah schnell woanders hin. Doch Caridad fuhr bereits fort.
„Aber weil das nicht die Entscheidung ist, die sie treffen würde, lässt sie ihm gar nicht erst eine."

Mein Kopf schnappte zu ihm zurück, als hätte er mich geohrfeigt.
„Weil seine Entscheidung egoistisch wäre. Und ich weder mit ihm noch mit mir leben könnte, wenn er unsere Insel in den Untergang stürzt."

Der Soldat im oberen Bett runzelte die Stirn.
„Kannst du ihn nicht einfach davon überzeugen, das Richtige zu tun?"

Caridad lachte noch vor mir, trocken und zornig. Niemand überzeugte Constantin davon, dass er mit seiner Meinung auf einer fallenden Insel war. Eher würde der Primus zu den Ke-enen übergehen.

Caridads eisblaue Augen funkelten mich im Halbdunkel der Baracke an. Die Fensterläden waren geschlossen worden, um das Morgenlicht draußen zu halten, für die Soldaten, die letzte Nacht Wache geschoben hatten. Aber den Gesichtsausdruck meines Freundes sah ich trotzdem klar.
„Andere würden Welten bewegen, um so eine Liebe zu erleben, wenn auch nur für ein paar Tage. Aber du willst nicht einmal das Risiko eingehen, dass vielleicht alles ein glückliches Ende nimmt."

Unbewusst wich ich vor ihm zurück. Keine Frage, dass er an Kinir dachte. Aber das machte seine Anschuldigung nicht wahr.
„Ich will nur nicht mein Glück mit dem Leben anderer bezahlen." Und daran würde ich festhalten. Wir hatten nur noch ein paar Tage, danach würde ich wo anders auf ihn warten.

➴♚➶

Im Gegensatz zu Caridad besuchte ich die Feyentag-Messe an diesem Morgen. Teilweise, weil es von einer Ley-el erwartet wurde, aber auch, weil ich hoffte, Jochanan Kenji zu Gesicht zu bekommen. Der Sohn des Mannes, der leider die Chroniken der Vannas verlassen hatte.

Doch ich wurde enttäuscht. Ich erkannte viele Könige und Königinnen, die über die vergangenen Tage ebenfalls im Palast des Primus angekommen waren. Auch Lady Elira und König Phito aus Sezanien ein kleines Mädchen zwischen sich sitzend. Sie sah jetzt schon aus wie damals ihr Bruder. Und ich schwor mir feierlich, niemals in ihre Nähe zu kommen.

Die Stille während der Messe gab mir Zeit über meinen Streit mit Caridad nachzudenken. Er hatte in wenigen Punkten sogar recht gehabt. Der Ablauf unserer Zeit machte ihm mehr zu schaffen, als ich erwartet hätte. Kinirs Anwesenheit musste das Gefühl noch verstärken.

Er hatte mir nicht einmal zugehört, als ich ihm von meiner Doppelgängerin erzählt hatte. Warum hatte sie mich angesprochen? Wenn es eine Drohung hatte werden sollen, war ich Hedox vielleicht dankbar. Aber wenn nicht...

Die Palastkapelle war ein größeres Gotteshaus, als ich es jemals betreten hatte. Nicht so luftig und frei, wie unseres auf Clevem. Und nicht so geduckt und gedrängt wie die in Piliee, deren Stein von rinnendem Regenwasser geformt war. Es war ein hoch aufstrebendes Gebäude mit mehreren Reihen Säulen im Inneren und vor dem Eingang. Und es passten deutlich mehr Leute hinein, als ich erwartet hatte, denn am Ende der Zeremonie dauerte es eine halbe Ewigkeit, bis alle das Haus verlassen hatten.

Ich blieb zurück, nur für einen kurzen Augenblick und betrachtete wie das Licht eines der großen Fenster über das Bild Des hinüber malte. Jeder seiner Köpfe blickte in eine andere Richtung, doch ich wurde das Gefühl nicht los, dass er alles sah. Ganz besonders die Ungläubige in seinem Heim.

Die Ke-enen hatten keine Gotteshäuser. Dara Sarei hatte mir erklärt, dass es wichtiger wäre seinen Glauben zu leben, als an einem bestimmten Tag der Woche Anhängerschaft zu beteuern. Und obwohl ich nicht sonderlich tief darin verwickelt war, hatte es Sinn für mich gemacht.

Aber hier und jetzt, fühlte ich mich in dieser hohen Halle weitaus geborgener als jemals zuvor.
Das tat ich zumindest, bis flüchtige Schritte meinen kleinen Hafen der Einsamkeit störten.
Zuerst sah ich das aufwendige, rote Gewand, das wie ein Sommerfeuer hinter ihr her flatterte. Es hob sich im starken Kontrast zu ihren seidigen schwarzen Haaren ab, die sie, anders als bei unserem letzten Treffen, im Nacken zusammengesteckt hatte.

Akemira Vanna hatte nichts an ihrer Eleganz und Würde verloren, wie sie nach vorne zu dem Altar eilte und einen Strauß Blumen darauf ablegte. Einer der zurückgebliebenen Diener sprach ihr einen leise gemurmelten Segen aus und sie zog sich sofort wieder zurück. Dabei fiel ihr Blick auf mich und wie ich sie ungläubig anstarrte. Sie lächelte kurz und schüchtern- ein eindeutiges Zeichen, dass sie mich nicht erkannt hatte- und setzte ihren Weg nach draußen fort, wo zweifelsohne ihr Ehemann auf sie wartet.

Ich biss in die Bank vor mich. (Nur kurz, ich hatte mich sofort wieder im Griff. Zumindest äußerlich)
Aber das durfte nicht wahr sein. Er hatte mich ernsthaft angelogen?
Der letzte zurückgebliebene Funken Ärger von meinem Gespräch mit Caridad kehrte in mich zurück und die Fingernägel gruben sich in meine Handballen.

Er hatte sie mit hierhergebracht. Nicht nur, dass er unser Königreich, mein Königreich, dem Senat überlassen hatte. Nein, er hatte sie mit hierhergebracht.
Ich wusste nicht, was ich denken sollte. Dass ich gehofft hatte, er wäre wegen mir im Palast des Primus? Dass er mich nie auf eine andere Insel genommen hatte? Dass ich ein Idiot war, wenn ich ihm hinterher sah?

Ein Messdiener warf mir einen langen, mitleidigen Blick zu und ein weiteres Mal dankte ich De dafür, dass er seinen Dienerinnen Schleier ermöglichte, die die Welt aus ihren Gefühlen heraushielten.
Ich hatte gehofft, dass Constantin hierhergekommen war, weil er mich suchte. So widersprüchlich das meinen eigenen Wünschen gegenüber war. So kontraproduktiv und sinnlos, weil es einfach nicht passieren würde. Ich hatte es doch gehofft. Dass er mich genauso wenig vergessen konnte, wie ich ihn. Der Gedanke sandte die ersten beschämten Tränen über meine Wangen, während ich die Stirn dem Gemälde Des entgegen hob.

Der Schleier zeigte sich wirkungslos. Ein anderer Messdiener kam mit großen entschlossenen Schritten auf mich zu und rutschte neben mir auf die Bank. Ich hatte bereits die Hände für eine Erklärung gehoben, als er seine eigene Kopfbedeckung abnahm und mich mein eigenes Gesicht ansah.

Sie war jung und gleichzeitig nicht mehr. Eher wie eine schlechte Nachahmung meiner selbst. Aber ihre Augen waren lebendig. Eindringlich packte sich mich an den Schultern und drehte mich zu ihr.
„Dinah, du musst zu deinem Zimmer zurückkehren. Jetzt."

Ein Schauder breitete sich von den Stellen aus, wo sie mich festhielt. Starke Hände. Kämpferhände.
Ich öffnete den Mund, doch sie schob mich von sich. Zum Ausgang der Bank hin.
„Beeil dich." Ihre geflüsterten Worte beschleunigten meinen Puls.

Eine Warnung. Sie hatte mich gestern warnen wollen.

Sie schob mich weiter.

Hätte ich sie noch länger fasziniert angestarrt, wäre ich wohl mit dem Hintern auf den Boden gefallen, als plötzlich die Bank endete. Mit den Armen fuchtelnd, suchte ich nach meinem Gleichgewicht und einem würdevollen Weg, hochzukommen. Als ich endlich all meine Körperteile an ihre vorbestimmte Stelle gebracht hatte, drehte ich mich wieder zu ihr um.

Sie musste mir dringend beibringen, wie man so einen Abgang machte. Die Bank neben mir war leer.
Zwei Messdiener standen vorne am Altar, aber keiner von beiden sah aus, als wisse er, dass ich da war.

Beeil dich. Die Worte huschten um meinen Kopf und ich setzte mich in Bewegung. Erst zögerlich, dann immer schneller.

Warum hatte sie mich gewarnt? Und wie erkannte sie mich trotz Verkleidung? Eine böse Ahnung setzte sich irgendwo zwischen meinen Schultern fest. Sie war nicht... nein, das war unmöglich. Eher hatte jemand absichtlich eine Doppelgängerin für mich gezüchtet. 

Aber sie war in Piliees Archiv eingebrochen. Und sie hatte womöglich einen alten Mann ermordet. Also wenn sie sagte, beeil dich...

Ich rannte los. 

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"Sie liebt mich. Sie liebt mich-..." "NICHT!"- genervter Soldat im Hochbett über Caridad. 

Wie hat Constantin noch so schön gesagt? Intelligenzvermindernde Wirkung. Das ist die Liebe. 

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