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Überraschung!

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18 Tage vor dem Geburtstag des Primus

          Ein Soldat war so freundlich, mir den Weg hinunter zu den Archiven zu beschreiben. Leider hatte ich ihm nicht gut genug zugehört. Die Treppen hinunter, ins Kellergewölbe und dann links? Rechts? Es fiel mir erst auf, als mich die Wachmänner immer kritischer beobachteten, je mehr ich von ihnen passierte.

Dem Gang merkte man nichts an. Er war schmucklos, regelmäßig von Kerzen beleuchtet, die zitternde Schatten auf die runden Wände warfen. Aber die Soldaten trugen eine andere Rüstung als ihre Kollegen oben im Haus. Hier unten wirkten ihre Harnische heller, silbriger. Ihre Helme schärfer geschnitten und statt den langen Pieken, führten sie Schwerter, die für mehr als nur Zierde gedacht waren.

Keiner stoppte mich oder zeigte irgendeine Form von Regung. Ich hätte sie für Zierrüstungen gehalten, aber ihre Augen folgten mir unter den Bögen des Kellers hindurch. Immer zu zweit standen sie nie außer Sichtweite des nächsten Paares. Zumindest, bis plötzlich gar keiner mehr von ihnen zu sehen war.

Ich hatte mich so darauf konzentriert keine Zweifel an meinem Weg zu zeigen, dass ich ihre Abwesenheit erst bemerkte, als das Kribbeln meinen Nacken verließ. Hinter mir lag eine Kurve des gleichbleibenden Ganges, aber vor mir erhellte diffuses Licht den Torbogen zu etwas, was sich kurz danach als mehrstöckiger Raum herausstellte.

Jetzt wusste ich, dass ich mich verlaufen hatte. Aber sofort umdrehen erschien mir zu verdächtig. Die Soldaten würden wissen, dass mich niemand hierhergeschickt hatte. Wo auch immer das war. Sie würden mich aufhalten und Fragen stellen. Meine Chance auf das Archiv wären dahin und ich konnte nicht noch mehr Zeit verlieren.
Aber das Gefühl von fallenden Inseln setzte sich in meinem Magen fest mit jedem Schritt, den ich auf den Raum zu tat. Mein erster Blick ging zur Decke. Wir befanden uns nicht mehr direkt unter dem Palast, denn eine riesige Glaskuppel zeigte mit den blauen Himmel über Imperia.

Ich befand mich auf der rechten Seite eines Atriums. Die Wände waren hier gerade und streckten sich über mehrere Stockwerke nach oben. Links von meinem schmalen Weg hinderte mich ein hölzernes Geländer am Sturz mindestens genauso weit in die Tiefe.

Erinnerungen an Constantins Platz auf dem Dach kehrten zu mir zurück. Ohne ihn wäre ich gestürzt, wie ein Kind in einen bodenlosen Brunnen. Aber jetzt war er nicht hier. Niemand war hier. Die beklemmende Stille erinnerte mich an verlassene Gotteshäuser. Meine zögerlichen Schritte hallten durch den Raum, lauter als mein Puls.

Ich sollte hier nicht sein. Ich brauchte noch nicht einmal Mrs. Anteaa, um das zu wissen. Aber was verbarg der Primus hinter dem Rücken von so vielen Soldaten? Caridads warnende Stimme war beinahe greifbar, aber meine Neugierde stärker.

Vorsichtig näherte ich mich dem Geländer und spähte hinunter. Erst erkannte ich nicht genau, was es war. Ein riesiger Gegenstand nahm das gesamte Zentrum des Atriums ein. Es war ein lose zusammengeworfenes Konstrukt aus Spiegeln, Glasscheiben, Zahnrädern und Seilen. Sie hingen zusammen, aber es war unmöglich, zu erkennen wo der Mechanismus begann und wo er endete.

Manche Scheiben waren übereinander angeordnet, unterschiedlich dick wie Lupen. Die Spiegel dagegen standen einander gegenüber. Mal in Winkeln, mal verdreht. Aber sie waren an Hebeln befestigt, die mich vermuten ließen, dass man sie bewegen konnte.

Meine Augen folgten den Seilen, versuchten, mit wachsender Kälte zu entziffern, was sie bewegten. Dara Sarei war im Unrecht gewesen. Es gab sie doch. Abgestaubt und einsatzbereit.

Ich musste ihre direkte Funktionsweise nicht begreifen, um zu wissen, was sie war: Die Spiegelmaschine, die jede Insel fürchtete. Wie auf ein Kommando warf eine von ihnen ihren Schatten über die Glaskuppel. Unwissend ihre Kreise ziehend.

Der Primus hatte sie wirklich gebaut. Ein kleiner Teil meines Herzens hatte immer gehofft, dass sie lediglich ein Ammenmärchen wäre, um die Könige und Bewohner des Himmels in Schach zu halten. Die Vorstellung wie ganze Inseln auseinanderbrachen, der Boden von unten ausgetrocknet... das Bild allein ließ mich die Augen schließen.

Clevem. Das würde Clevem sein, wenn ich mich nicht stellte.

Mir war gleichzeitig heiß und kalt. So viele unschuldige Menschen in Gefahr. Wie es sich anfühlen musste- der Moment, wenn einem bewusst wurde, dass die Insel fiel. Dass es nichts in dieser Welt gab, um den Sturz aufzuhalten. Das jeder in deiner Familie, jeder Nachbar, jeder Bekannte dasselbe Ende finden würde.

Ich bemerkte erst, dass ich rückwärtsgegangen war, als ich mit den Rücken gegen die kühle Wand hinter mir stieß. Widerwillig hob ich die Lider. Sie sah beinahe schön aus, wie sie das Licht im Atrium reflektierte. Jemand musste sie regelmäßig neu ausrichten, denn obwohl keine Linse vor die Spiegel geschoben worden war, hatten sie dunkle Löcher in die Wand gebrannt. Sie waren überall, wie anklagende Zeugen.

Meine Kehle wurde eng und ich zog mich rückwärts aus dem Atrium zurück. Wenn sie abgestaubt war, rechnete man damit, dass sie bald im Einsatz sein würde. Am liebsten wäre ich gerannt. Ich musste sie warnen: Dara Sarei, Constantin und alle, die mit der Macht des Primus spielten. Selbst ein König konnte Clevem nicht am Schweben halten, wenn der Primus es nicht wollte. Und vielleicht musste er noch nicht einmal einen Fehler machen, um eine Kostprobe dieses Grauens zu bekommen.

Meine Hände zitterten so stark, dass ich sie ineinander verschränken musste, als ich den Rückzug zwischen den Soldaten hindurch antrat. Ihre Blicke prallten an meiner Mauer aus Sorge und Furcht ab. Furcht um meine Insel. Furcht um Constantin, der Opfer von etwas werden würde, das ich selbst noch nicht verstand.

Ich musste sie einfach aufhalten, bevor die Falle des Primus zuschnappte.

Und genau in diesem Zustand stolperte ich auf den richtigen Weg. Rechtsherum, statt links. Das Archiv lag unten bei den Kellergewölben, am Ende eines gewundenen Ganges. Vor der letzten Biegung lag eine Ausbuchtung, die durch Säulenbögen abgetrennt war und in der sich ein Tisch und mehrere Bänke für die wachhabenden Soldaten befanden. Sie trugen wieder ihre normale Rüstung und spielten Karten, als ich an ihnen vorbei huschte. Keiner von ihnen hob den Kopf oder fragte mich nach meinen Absichten. Ich hätte ihnen auch keine Antwort geben können.

Danach war es trotzdem ein erstaunlich langes Stück, bis ich das Ende des Ganges erreichte. Meine Gedanken kreisten und machten mich blind. Ich bemerkte die vollkommen in Holz eingekleideten Wand erst, als ich fast dagegen prallte. Sie war verziert mit mehreren Fabelwesen, historischen Bildnissen und natürlichen religiösen Symbolen. Die Tür darin war aus demselben dunklen Holz und deutlich kleiner, als ich sie erwartet hätte.

Sie war es auch nicht, die sofort mein Auge auf sich zog. Zur Linken der Wand befand sich noch einmal eine solche Einbuchtung, die allerdings von Papierrollen, Büchern, losen Zetteln, umgestoßenen Tintenfässern, winzigen Sandsäcken und leeren Teetassen überquoll. Sie musste das Quartier des Archivars sein, der in seinem Blut etwas seitlich neben der Tür lag.

Meine eben noch durch den Flur hallenden Schritte liefen aus, bis ich mit ein bisschen Abstand stehen blieb. Ich starrte seinen alten, ausgestreckten Körper verständnislos an, bis mein Blick auf das Briefmesser neben ihn fiel. Der metallische Geruch seines Blutes kämpfte mit dem verstaubten Dunst des verteilten Papiers.

Meine Bekanntschaft mit der Spiegelmaschine wurde in den Hintergrund gedrängt. Die Erkenntnis legte mir ihre kalte Hand auf den Rücken und ich zog mich den ersten Schritt zurück. Er war tot.

Irgendwie hatte ich Probleme, mir einen Zufall vorzustellen. Sie war bereits hier gewesen. Keine Zweifel.

Noch ein Schritt zurück. Das Blut spiegelte die dunkle Wand des Archivs und schimmerte schwarz im matten Licht des Flurs. Aber es war noch nicht trocken.

Die nächsten Schritte gingen schon schneller. Das Blut war nicht trocken. Sein ehemalig weißes Gewand war so voll davon, dass ich auf den Abstand nicht einmal sah, wo er die Wunde erlitten hatte. Leer starrten seine Augen an die kuppelförmige Decke über ihm.

Das Ganze wurde mir zu viel und ich machte kehrt. Spiegelmaschinen und Leichen. Ich hatte versagt.

Meine rennenden Schritte mussten die Wachen bei ihrem Spiel gestört haben, denn als ich um die Kurve zu ihrem Wachtraum schlitterte, stand einer bereits auf dem Flur. Drei Mal musste ich wiederholen, was meine bebenden Finger ihnen zu sagen versuchten. Aber als die Nachricht endlich angekommen war, brach Hektik aus.

Zwei von ihnen eilten sofort zu dem Tatort, ihre Lanzen gezückt. Ein anderer, jüngerer, spurtete in die entgegengesetzte Richtung, um Alarm zu schlagen. Der letzte zurückgebliebene setzte mich auf einen ihrer Stühle und bot mir wiederholt Wein an, den ich wiederholt ablehnte.

Ich brauchte einen klaren Kopf. Jemand hatte den Archivar umgebracht. Der Zusammenhang war offensichtlich, aber mir blieben zu viele Fragen. Warum? Er arbeitete für den Primus, oder? Würde er seinen eigenen Mann ermorden lassen?

Und wie konnten die Soldaten das nicht gehört haben? Selbst jetzt hallten die Schritte der näherkommenden Truppen beinahe ohrenbetäubend durch das Gewölbe. Stimmen echoten durcheinander und jemand bellte mehrere Kommandos. Mein Stuhl bebte, als sie in einem schier unendlichen Strom an mir vorbeiliefen.

Wenn die zwei gekämpft hätten, hätten sie es hören müssen. War meine Doppelgängerin entkommen? Es konnte nur sie gewesen sein. Zwei Angriffe auf zwei Archive von zwei verschiedenen Personen? Also bitte.

Fragen über Fragen folgten und ich überlegte, ob ich mich ungesehen zu dem Tatort zurück stehlen konnte. Ich musste vorne anfangen: Wieso einen alten Mann umbringen? Um ins Archiv zu kommen? Oder hatte er sie überrascht?

Der Soldat trank den Wein inzwischen selbst, das Kartenspiel vergessen. Einer seiner Kumpanen kehrte zurück und flüsterte ihm etwas zu. Hatten die Soldaten doch jemanden vor mir gesehen? Hatten sie sie erkannt? Ich konnte sie nicht geradeheraus befragen.

Mehr Zeit verstrich und nach einigen unsicheren Blicken in meine Richtung, ließen sie mich alleine, um sich gemeinsam den Tatort anzusehen. Ich wollte mit ihnen mitkommen, doch das Gewusel da draußen war bereits zu groß.

Von meinem Sitzplatz aus beobachtete ich einen stetigen Strom an Männern, einige in Rüstung, andere in einer Art Uniform, die ich in Piliee gesehen hatte. Sie kamen und gingen, die Köpfe zusammengesteckt, die Stimmen leise.

Ich rutschte auf meinem Stuhl herum. Und dann war da natürlich die Schlimmste aller Überlegungen: Was war, wenn der Mord sie aufgehalten hatte und sie noch hier war? Egal ob der Primus involviert war oder nicht, ich musste sie zuerst erwischen.

„Mehrere Messerstiche. Von dem Winkel der Wunde her, kann der Angreifer nicht sonderlich groß gewesen sein", diktierte eine verborgene Gestalt nicht unweit von mir auf dem Gang. Er wurde von dem Soldaten verdeckt, der neben ihm her ging.

Ich hob den Kopf, die Stirn gerunzelt.

„Wer würde Abart ermorden? Er ist mit dem Primus befreundet. Niemand könnte davon ausgehen, dass dieses Verbrechen unaufgelöst bleibt", fragte der Soldat, mitgenommener von der Situation, als ich mich fühlte. Es war einer der Männer, der zuerst zu dem Tatort gerannt war. Zweifelsohne hatte er das Opfer gekannt.

Aber etwas in der Stimme seines Gesprächspartners richtete mich auf dem Stuhl auf. Und als er an dem Soldaten vorbei in mein Sichtfeld trat, erkannte ich den Inspektor. Braune, kurzgeschorene Haare, blaue Uniform.

„Wir gehen jedem Verbrechen auf den Grund", versicherte er auf seine ruhige, höfliche Art dem älteren Mann, die Arme hinter seinem Rücken.

Oh nein. Ich konnte das Seufzen nicht von meinen Lippen halten. Deshalb hatte ich die Uniformen erkannt. Aber was tat der denn hier?

Wie auch bei unserem letzten Treffen hatte er die Brauen zu einem durchgehenden Stirnrunzeln zusammen gestoben. Seine Uniform war tadellos und definitiv maßgeschneidert, was ihm eine wichtige, kompetente Aura schenkte. Kissenigel. Ich wusste es besser. Mal sehen, wie er diesen Fall kaputtmachen würde.

„Wer hat die Leiche gefunden?", erkundigte er sich bei dem Soldaten.

Ich gab dem Mann keine Gelegenheit auf mich zu zeigen und mich mit dem Inspektor in der Nebennische festzusetzen. Stattdessen erhob ich mich von meinem Stuhl, nahm den Schleier ab und kam mit entschlossenen Schritten um die Ecke des Eingangs. Er würde mich früher oder später erkennen und ich wollte sein Gesicht sehen, wenn er zusammensetzte, dass ich es ihm von Anfang an gesagt hatte.

Er hob den Kopf und für eine kleine Unendlichkeit gefroren seine Züge in absolutem Unglauben. Die Falte zwischen den Brauen vertiefte sich und die Lippen öffneten sich. Ich sah hinter seinen grünen Augen, wie sein Verstand das Wort ‚unmöglich' ausbuchstabierte. „Bei De-...", brachte er schließlich heraus, ehe ihn die volle Bedeutung meiner Anwesenheit traf, „Du?" 

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"Ich weiß nicht, ob dieses Wiedersehen unter einem guten *hust* Stern *husthust* steht." 
- Der Inspektor. 

Leichencount: 1 / ???

Sooo...Detektiv-Abfrage: Warum wurde der Archivar umgebracht? :D

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