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In den Baracken des Primus

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          Ich blieb stehen. Wenn nicht ihm zuliebe, dann meinen blanken Füßen, mit denen ich nicht blind durch die Nacht sprinten wollte.

Keuchend holte er zu mir auf, während ich die Sandalen anzog. „Sie dürfen nicht mehr aus dem Haus. Es ist zu gefährlich."

Ich hatte den Mund bereits geöffnet, als mich eine glückliche Eingebung an mein imaginäres Schweigegelübde erinnerte. Die Lüge erstarb und das Lächeln auf meinen Lippen wurde fies.
In großen, schnellen Gesten setzte ich an, die Lage zu erklären.

Der junge Soldat stöhnte und seine Gestalt sackte in sich zusammen. „Tut mir leid, ich kann eure Zeichensprache nicht. Ich bin auch nur für die Dauer des Geburtstags eingestellt."

Er war ein Jugendlicher, kaum alt genug, um den Soldaten beizutreten. Und er war heillos überfordert. Leider schützte ihn das nicht vor mir. Ich gestikulierte noch einmal in die Nacht hinaus. Dieses Mal energischer, als würde ich ihm die Schuld dafür geben, dass er mich nicht verstünde. Als wäre es doch ganz klar, dass ich hinausmüsse.

Musste ich auch. Irgendwo lief jemand mit meinem Gesicht herum, nur weniger verhüllt und brachte meinen Ex-Mann und meine Insel in Gefahr.

Die Wache seufzte und kratzte sich unter dem Helm. Sein Blick ging in die Richtung, in die ich gedeutet hatte, dann zurück zum Haus, aus dessen Eingangstür Licht auf den nachtdunklen Weg fiel. Seine Lektüre lag auf der Schwelle der Tür.

Er seufzte noch einmal und drehte endlich die Lanze um, deren Spitze sich zwischen die Kiessteine gegraben hatte. „Aber wenn du in einer Stunde nicht zurück bist, werde ich Meldung machen. Ich brauche keine tote Ley-el in meinem Lebenslauf, wenn ich nach Hause gehe."

Dankbar griff ich flüchtig seine Hände und drückte sie, ehe ich den Weg zu dem beleuchteten Soldatenhaus suchte.

Es war nicht schwer, zu erkennen. Von Weitem sah es genauso aus, wie das Gebäude, in denen ich Sebastian viele Male besucht hatte. Um mit ihm meinen Schwertkampf zu trainieren. Um einen Freund zu haben, der nüchterner vor der gesamten Insel und ihrem Regenten stand.

Sehnsucht und bittersüßer Schmerz wuschen über mich hinweg, als ich näher an die niedrige Baute herantrat. Die Baracke war in den Boden eingelassen, sodass die schmalen Fenster zwar direkt unter dem schrägen Dach, aber auf Kniehöhe von mir waren. Ihnen fehlten die prunkvollen Säulen und Giebelverzierungen des Haupthauses. Stattdessen waren sie schlichte Rechtecke, die sich unter mehrere weitspannende Bäume duckten.

In Clevem schliefen die Soldaten hier nur oder verstauten ihr Hab und Gut in den großen Umkleiden im Vorraum. Sie hatte gesonderte Gemeinschaftsräume im Palast, damit die Bewohner nicht zu ihnen hinauslaufen mussten, sollten sie etwas von der Wache benötigen.

Drinnen war Licht an, aber die Fensterscheiben zu milchig, als das ich hätte hineinsehen können. Ich umrundete das Haus, bis ich ein gekipptes fand, aus dem dumpfes Gemurmel nach oben drang.

Ich ging davor in die Hocke. Es würde schwierig zu erklären werden, aber ich hatte nicht sonderlich viel Wahl. Direkt neben jeder Eingangstür lag das Zimmer des befehlshabenden Bataillon-Leiters und der würde eine Frau auf keinen Fall nachts zu den Soldaten lassen. Und gleich drei Mal nicht für ein privates Gespräch. Ich murmelte ein stummes Gebet zu wem-auch-immer, dass es sich hierbei um ein Badezimmerfenster handeln solle und streckte meine Beine durch.

Erkenntnis Nummer Eins: Ich war keine Katze. Ich blieb stecken. Strampeln und Wackeln brachte mich zwar ein Stück tiefer in die Lücke, aber nicht weiter. Fluchen half auch nichts.

Erkenntnis Nummer Zwei: Es war nicht das Bad. Oder falls es doch das Bad war, wollte ich nicht mehr, dass es das Bad war, denn jemand packte mich an meinen Knöcheln und zog.

Der Stoff meines neuen Kleides riss an mehreren Stellen hörbar und ich schlug mir den Kopf an, aber schließlich fand ich mich wieder auf meinen Füßen stehend. In einem Kreis aus amüsiert schauender Soldaten. Allesamt in ihren Schlafsachen.

Hinter ihnen erstreckten sich Reihen von mehrstöckigen Betten, alle verlassen. Ihre Decken waren zur Seite gestrampelt und Bücher aus der Hand gelegt. Kerzen brannten auf den schmalen Regalen neben ihnen und Kleidungsstücke hingen über die Leitern, die teilweise vier Betten hochstiegen.

An dieser Stelle wusste ich nicht mehr, wie mein Plan weiter gegangen wäre. Oder ob ich überhaupt noch einen hatte. Stattdessen versuchte ich es mit einem freundlichen Winken, gerade als Caridad aus ihren Reihen hervorbracht.

„Dinah! Was tust du hier?" Er trug kein Oberteil, was eine Grenze gewesen war, die wir bisher nicht überschritten hatten und seine goldenen Haare standen kissengeformt vom Kopf ab. Dafür trug er eine Brille, die er bei unserem Abschied definitiv nicht gehabt hatte.

Allgemeines Lachen und mehrere Pfiffe folgten seinem Eintritt in meine kleine Arena. Ein Kerl vorne verschränkte die Arme und grinste. „Seht euch das an. Der Neue hat bereits eine Flamme!"

Ärgerlich drehte Caridad sich zu ihnen um. „Blödsinn! Das ist-..."

Ich wusste, was er sagen wollte. Wusste, dass er schon meinen Namen genannt hatte und wir ab jetzt am besten, soweit es ging, von der Wahrheit entfernt blieben. „Seine Schwester", fiel ich ihm ins Wort.

Atemloses Schweigen nach mir ziehend. Eine Frau, die in einem ihrer Fenster stecken blieb, hatte nicht diesen Effekt gehabt.

Und erst, als mehrere von ihnen die Köpfe zusammensteckten, fiel mir mein Fehler auf.

„Ich hab noch nie eine Ley-el sprechen gehört."

Caridad vergrub sein Gesicht in den Händen.

Ich lächelte freundlich. Ich konnte das. Jahrelanges Training von Dara Sarei. Constantin hatte mich nicht ganz zu Unrecht eine zwanghafte Lügnerin genannt.
„Wir dürfen auch nur im Kreis unserer Familie sprechen- Regeln von De", erklärte ich, sie fest in meinen Blick nehmend, „Und da eine Ley-el niemals ihr Gelübde brechen würde, seid ihr hiermit alle adoptiert."

Sie starrten mich an, als hätte ich ihnen kollektiv einen Antrag gemacht.
Ein leises „Natürlich Ma'am", brachte einige von ihnen zum Lachen, was in gutgemeinte Schulterklopfen bei einem besonders jungen Burschen mündete, der Opfer meiner Richterinnen-Stimme geworden war.

Andere warfen mir deutlich länger Blicke zu, während sich die meisten zurück zu ihren Betten bemühten. Ihr Misstrauen war zweitrangig. Ich hatte nicht vor hier so lange zu bleiben, dass sie sich ernsthaft Sorgen machen würden. Nur schnell den Absturz keiner ganzen Insel verhindern. Mehr nicht.

Caridad zog mich in eine mondlichterhellte Ecke. Ich schaffte es unter seiner Musterung ruhig stehen zu bleiben und erntete schließlich eine knochenbrechende Umarmung. „Du hast es geschafft."

Er hob mich hoch, bis meine Zehenspitzen den Boden verließen, die Arme ungemütlich an meinen Körper gepresst. „Du hast es mir nicht zugetraut?", schaffte ich gerade noch, heraus zu quetschen. Irgendetwas in meiner Stimme bewegte ihn dazu, mich frei zu lassen.

„Ich hätte mich besser gefühlt, wenn ich dabei gewesen wäre."

Natürlich. So war er schon immer gewesen. Ich streckte die Hand aus und fuhr ihm durch die Haare.
„Ich kann auf mich selbst-..."

„Ich weiß", schlug er sie weg und startete im Gegenzug seine Attacke, die mein schiefes Haartuch vollständig löste, „Aber denk allein an all die grausamen Dinge, die mir Constantin antun wird, wenn er hiervon erfährt."

Würdevoll hob ich den Schleier wieder hoch. „Du hast nicht wirklich Angst vor deinem Bruder."

„Wenn es um dich geht ..."

Zugegeben, er hatte einmal seinem ganzen Hofstaat Qualen angedroht, wenn ich mich auch nur unwohl fühlen würde... Ich zog die Nase kraus, bei der Vorstellung.
„Ich fürchte schon den Tag, da wir ihm wieder unter die Augen treten müssen." Was nicht sonderlich lange hin war, dank des Ultimatums, das uns der Primus gestellt hatte.

„Du zweifelst nicht einmal daran, dass wir ihnen allen entkommen werden?" Und da sah ich sie zum ersten Mal. Die Angst in seinen Augen. Wach. Lebendig.

„Ich glaube, Constantin wird uns noch vor dem Primus finden."
Constantin gab nicht auf. Und er war bereits bei meinem Abschied nicht meiner Meinung gewesen. Gab man ihm ein paar Monate, um sich seine Argumente und Rechtfertigungen zurechtzulegen, und er würde sich von nichts aufhalten lassen. Nicht einmal von seiner Frau.

Caridad wechselte das Thema. „Hoffentlich nicht, wenn wir ihm sagen müssen, dass Clevem wegen uns aus dem Himmel geholt wird. Hast du bereits etwas herausgefunden?"

„Zufälligerweise ja, allerdings nichts Hilfreiches zu den Archiven. Der königliche Haushalt aus Piliee ist ohne ihren König angereist."

„Zum Geburtstag des Primus?", Caridad schob die Brauen zusammen und das Kratzen seiner Stimme verriet, dass er seinen Flachmann brauchte, „Ich dachte, mein Bruder wäre der Einzige, der so respektlos wäre und eine Einladung zurückschickt."

„Ich würde vermuten, dass er bessere Gründe hat als Constantin."

„Du glaubst, dass er etwas mit dem Einbruch im Archiv zu tun hat?"

Unsere Diebin musste ein Motiv haben, dort einzubrechen. Primus oder nicht... Sie war flink gewesen, ausgebildet in Nahkampftaktiken, so wie sie Caridad umgeworfen hatte und definitiv geschickter als ich, wenn es um Fenster ging. Hatte sie eigenmächtig gehandelt oder auf Anweisung? Es war noch zu früh.

„Vielleicht hat auch der Einbruch etwas mit seinem Fehlen zu tun", sagte ich schließlich. Vielleicht wusste der König mehr als wir.

Unzufrieden nahm Caridad die Brille ab und putzte sie. „Apropos Archiv. Ich habe mich ebenfalls erkundigt. Sieht so aus, als hätten nur sechs Leute Zugang zu dem Archiv unter dem Palast: Der Primus und ein Stab aus fünf Wächtern, deren Hauptaufgabe Staubwedeln ist. Wenn deine Doppelgängerin dort einbrechen will, wird sie Probleme bekommen."

Das war schlecht. Wenn wir dort auf sie warten könnten...
„Irgendjemand, dem du schöne Augen machen kannst?"

Er zog eine Grimasse. „Ist das nicht normalerweise Aufgabe einer Ley-el?"

Jetzt war es an mir, den Mund zu verziehen. Sagen wir, ich hatte mich sozial an meinen Ex-Mann angepasst. Ich merkte weder, wenn jemand Süßholz raspelte, noch wusste ich, wie ich das selbst bewerkstelligen sollte. Leute an den Rand ihrer Nerven und ihrer Insel treiben dagegen...
„Wir wissen beide, dass du besser darin bist als ich."

„Guter Punkt, aber leider hinfällig. Jeder der Wächter ist weit über sechzig und sind alles ehemalige Mitglieder der Kirche. Ich denke, wenn ich halbnackt vor deren Türen auftauche, erleidet noch einer einen Schock. Und so viel Sünde will ich dann doch nicht über mein Haupt bringen." Unbewusst linste er hoch zu einer Büste des Primus, die über dem Eingang der Baracke hing.

Das war alles schwierig. Zu welchen Zwecken wurden die Archive hier unten genutzt?
„Ich müsste unauffällig die Situation auskundschaften, um einen guten Plan aufzustellen." Und das möglichst, bevor sie einen fand.

Die Tür, zu der Caridad eben noch gesehen hatte, schlug mit einem Krachen auf und ein junger Mann mit Helm unter dem Arm platzte herein. Seine Haare waren schweißgetränkt und seine Augen riesig. Ich erkannte ihn, noch bevor er sprach. „Hat von euch einer eine Ley-el gesehen? Ich hab eine verloren!"

Müde richteten sich die wenigen Schläfer wieder in ihren Betten auf und starrten den schwer atmenden Eindringling an. Mein Geld lag darauf, dass das nicht die erste Baracke war, die er weckte.

Das war dann wohl mein Zeichen. Ich lehnte mich ein Stück zur Seite und winkte ihm zu.
„Muss ich zurück?"

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