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Epilog

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14 Tage nach dem Geburtstag des Primus

          In seinem Traum war er wieder vierzehn Jahre und jagte seinen Bruder durch die verwinkelten Straßen der Stadt. Es war ein heißer Tag, der Boden zu staubig und seine Geduld am Ende.
Warum war der kleine Stinker jetzt schon wieder vom Marktplatz abgehauen? Constantin hörte noch die Stimmen der Menschen hinter sich, doch die das gleichmäßige Traben seiner Soldaten hatte er vor vier Seitenwegen bereits verloren.

Eine Reihe bunter Flüche ausstoßend, kam er unter einem blauen Sonnensegel zum Stehen. In jede Richtung zweigte sich eine neue Gasse ab mit ausgeblichenen Hauswänden und grünen Fensterläden. Keine Seele weit und breit. Er könnte überall in der Hauptstadt sein, genau wie sein Bruder.

Constantin fluchte noch mal.

„Du weißt, dass der Priester dir für so eine Wortwahl den Mund auswaschen lassen würde?"

Mit einem Ruck fuhr er zu einem kleinen braunhaarigen Mädchen herum, das im Schatten der Häuser ihre Sandalen trug. Sie war winzig und übersäht mit Sommersprossen. Dreck haftete auf ihren Knien und auf ihrem Kleid, doch sie hob das Kinn, als wäre sie eine Prinzessin.

Vorsichtig ging Constantin vor ihr auf ein Knie, um mit ihr auf Augenhöhe zu sein. Es war eine Sache, dass er wütend auf seinen Bruder war, weil dieser schon wieder mit seinem Hund fortgelaufen war. Doch das würde er nicht an kleinen Mädchen auslassen. Wenn seine Mutter davon hören würde... Er wollte sich das gar nicht erst ausmalen.
„Du würdest mich doch nicht an die Priester verpfeifen, oder?"

Die Kleine musterte ihn lange, ehe sie schließlich den Kopf schüttelte.
„Ich mag den Priester nicht besonders."

Sie sagte es so voll Überzeugung, dass Constantin lachen musste.
„Dann werde ich das auch niemandem verraten", versprach er ihr inbrünstig und lachte noch mehr, als sie ihm grimmig die Hand hinhielt, um ihre gegenseitige Verschwiegenheit zu besiegeln.

Nur, um im letzten Moment Zweifeln zu unterliegen und ihre Finger zurückzuziehen.
„Wenn De wirklich allwissend ist, wird er uns an die Priester verraten." Sie sandte einen ärgerlichen Blick zum Himmel und ließ sich auf ihren Po fallen, um resigniert ihre Sandalen wieder anzuziehen.

Constantin schüttelte den Kopf. Sie war noch klein, aber er besuchte schon die Schule und wusste es besser.
De sagt denen auch nicht alles. Wie sonst würdest du dir erklären, dass wir sie anlügen können, ob wir wirklich in der Messe waren? Sie sind einfach nur Menschen, die De besonders mögen." Und deshalb auch besonders langweilige Predigten schwangen, von denen sein Bruder immer wieder abhaute.

Constantin seufzte. „Du hast nicht zufällig einen Jungen und einen schwarzweißen Hund gesehen?"

Das Mädchen nickte begeistert und deutete in die Richtung, aus der sie gekommen war.
„Bist du etwa sein Aufpasser?"

„Jeden Tag", Constantin richtete sich wieder auf, „Und irgendwann passe ich auf diese ganze Insel auf."

Er sah in dem Blick des Mädchens, dass sie ihm nicht glaubte, und schnitt ihr eine Grimasse.

Sie streckte ihm die Zunge heraus und kam ebenfalls wieder auf die Füße. Nun war ihr Kleid auch hinten staubig.
„Du kannst jetzt nicht auf die ganze Insel aufpassen. Es ist Mittagsruhe. Das ist zu gefährlich." Und aus Sorge, dass er zu dumm sei, um sie zu verstehen, deutete sie hoch in den Himmel, wo Clevems Sonne ungemütlich brannte.

Constantin musste sich beeilen, wenn er seinen Bruder rechtzeitig finden wollte. Seine Mutter würde sicherlich krank werden vor Sorge. Und sein Vater... Er rieb sich mit einer Hand die Augenbrauen.
„Wenn jemand zu dir sagen würde, du musst auf die Insel aufpassen, darfst du dich auch nicht von sowas Blödem wie die Mittagsruhe aufhalten lassen. Sonst hast du es nicht verdient, Aufpasser zu sein."

Das machte natürlich Sinn. Und ich behielt die Bedeutung dieser Aussage deutlich länger, als die Erinnerung an das Treffen, oder wer mir das beigebracht hatte. Ich wusste nicht, dass ich mit Constantin vor unserer Begegnung viele Jahre später schon einmal Worte gewechselt hatte.

Aber wie ich neben seinem Krankenbett saß und sein bewegungsloses Gesicht anstarrte, bekam ich das merkwürdigste Gefühl, mir sehr genau vorstellen zu können, wie er als Jugendlicher ausgesehen hatte. Friedlich. Noch vor dem Tod seiner Eltern.

Sonne filterte durch die halb durchsichtigen Vorhänge hinein und spielte in seinen ausgebreiteten Haaren. Er sah aus, als schliefe er, beide Arme über der weißen Decke, die nur die Hälfte seines Oberkörpers verbarg und die vielen schwarzen Verbände drum herum.

Wenn ich die Augen schloss, konnte ich mir ausmalen, wir wären in Clevem. Daheim, wo die Luft feucht und nach Blumen schmeckte. Aber ein leises Klopfen holte mich sofort zurück.

Caridad streckte erst seinen Kopf und dann seinen ganzen Oberkörper ins Zimmer. Sorge war in jede seiner Narben gezeichnet, doch er sah besser aus. Er hatte wieder Farbe im Gesicht und Licht in den Augen.
‚Hedox ist von der Ansprache der Könige zurück. Alles ist gut gegangen. Aber niemand hat eine Spur von Dara Sarei oder deiner Mutter.'

Ich nickte, einen Stein von meiner Brust rollend, von dem ich nicht gewusst hatte, dass er dort lag. Alles war in den letzten Tagen schwer gewesen. Ich hatte keine Ahnung, wie ich noch atmete.
Die Nachricht von Dara Sarei und meiner Mutter überraschten mich nicht. Beide hatten geheime Organisationen, zu denen sie zurückkehren mussten. Aber mein Bauchgefühl sagte mir, dass sie sich aus gutem Grund nicht verabschiedet hatten.
„Wie haben die Leute die Neuigkeiten aufgenommen?"

Caridads Finger flogen durch die Luft, fast zu schnell für meine müden Augen.
‚Erstaunlich friedlich. Die Wiederholung des Prozesses für die Öffentlichkeit findet nächsten Feyentag statt. Die Wahlen der Abgesandten der einzelnen Inseln laufen bereits im Hintergrund.'

Er zögerte und ich wusste, was er fragen wollte.
„Das hat der Senat zu entscheiden und nicht ich. Jochanan hat sich bereiterklärt, die Rolle zu übernehmen, aber solange er noch nicht wieder gesund ist, befürchte ich fast, dass sie auf dich zukommen werden."

„Nein", stöhne Constantin, die Augen geschlossen.

Mein Herz machte einen Sprung.

Er hatte... hatte er...?

Caridad stürzte in den Raum und wäre um ein Haar auf seinem Bruder gelandet, so schnell versuchte er neben dem Bett auf die Knie zu gehen.

Mein Herz machte noch einen Sprung, der alle Müdigkeit weg sprengte.

Tastend suchten Constantins Finger meine Hand und ich musste mich zurückhalten, mich nicht ebenfalls auf ihn zu stürzen.
„Alles in Ordnung? Hast du Schmerzen?" Ungebremst tastete ich seinen Verband ab.

Constantin stöhnte auf, als ich die empfindliche Stelle ein bisschen zu fest drückte.
„Caridad... wird...", er leckte sich über die aufgesprungenen Lippen, als die Worte nur schwer zu ihm zurückkamen, „Caridad... wird nicht... mein... Repräsentant." Mühsam öffnete er ein Auge und sah seinen Bruder an. „Orgien-Insel."

Ich wusste nicht, warum ich lachte oder weinte. Tage hatte ich an diesem Bett gesessen und das hatte ihn aufgeweckt? Es war mir gleichgültig. Er war wach und kämpfte bereits gegen Decke und Kissen.

Caridad lachte ebenfalls, seine Stirn gegen die seines Bruders drückend. Behutsam half er ihm in eine aufrechtere Position und bot ihm Wasser vom Tisch neben seinem Bett an.
‚Keine Sorge. Wir wollen alle heim.'

Über den Rand seines Glases flackerte Constantins Blick zu mir. Ich hatte das Gefühl, die Erleichterung müsse aus mir herausquellen. Sie war überall, in meinen warmen Wangen, in fruchtigen Geschmack auf meinen Lippen.

Caridad hatte die Wahrheit gesagt: Sogar ich hatte Heimweh.
Und ich wollte Constantin umarmen und küssen. Doch das würde noch Zeit haben. Viel Zeit. 

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4 Jahre später.

          Nichts ist so erfreulich wie eine gut gekleidete Leiche mitten im Wald. Das hatte uns der Jäger erklärt, in einem Anfall von morbider Ehrlichkeit. Meist wären es Fremde. Flüchtige aus den Pessel-Mienen, die einen Weg nach unten suchten und nicht wussten, welche dieser Beeren giftig waren. Schmuggler, die die Kraft der clevischen Sonne unterschätzten. Und hin und wieder- alle sieben oder acht Jahre, wenn die Konstellation stimmte- einen Springer. Kaum mehr als ein widerlicher, roter Krater.

Das hier war kein Springer. Aber auch er wartete friedlich und bewegungslos zwischen den hohen Tannen auf uns.

„Glaubst du, er wollte fliehen?" Constantin beugte sich über den ausgestreckten Körper des Primus, die Augen zusammengekniffen. Seine dreckverkrusteten Stiefel sanken tief zwischen dem bunten Laub in den Boden und machten bei jeder Bewegung schmatzende Geräusche, die ich aus irgendeinem Grund überhaupt nicht vertrug.

Ich lehnte an einem Baum, einige Schritte entfernt. Schweiß stand mir auf der Stirn und meine Hand hielt die leichte Wölbung meines Bauchs. Ich vertrug vieles dieser Tage nicht. Vieles.
Wie zum Beispiel den ungeöffneten Brief aus Kesh in meiner Rocktasche. Nicht viele Leute schrieben mir aus dem Heimatland meiner Eltern. Und Emotionen waren sehr gefährlich. Man bekam schnell zu viele.

„Kannst du sehen, was ihn umgebracht hat?", fragte ich stattdessen, die Fingerspitzen über die Ecke des Briefs fahrend.
Hoffentlich war es kein Mord. Das würde viele Fragen aufwerfen. Vielleicht sollten wir lieber lügen und den Leichnam verschwinden lassen.
So oder so, war das viel Arbeit, zu der ich mich momentan nur bedingt in der Verfassung sah.

Der Primus lag auf dem Bauch, die Arme ausgebreitet, als wäre er gefallen und nicht mehr aufgestanden. Dreck und Blätter hafteten an seinem dunklen Umhang, doch kein Blut war zu sehen. Er sah beinahe friedlich aus. Und bewegungslos. Das war erstaunlich wichtig bei Leichen.

Mit einem Stock drehte Constantin ihn vorsichtig auf den Rücken, die Nase angewidert hochgezogen.

Hinter mir fiel einer der jüngeren Soldaten mit scheppernder Rüstung in Ohnmacht.

Hedox, auf der gegenüberliegenden Seite der Lichtung, erhob sich aus seiner hockenden Position und ging zu meinem Mann hinüber. Für ihn war es unbegreiflich gewesen, warum Constantin oder ich hier draußen sein mussten. Während der Mittagsruhe.

Die Überreste der Diskussion hafteten ihm immer noch an, wie eine graue Aura.
Er lehnte sich tief über den Leichnam, schnuppernd.

Ein zweiter Soldat fiel in Ohnmacht. Lanas Verlobter, wie mir mit einem winzigen Lächeln bewusst wurde. Er sollte zu De beten, dass sie nicht davon hören würde, sonst hätte er keine einzige ruhige Minute mehr in seinem Leben.

Mit behandschuhten Fingern drückte Hedox die Lippen des Toten auseinander. So weiß und bewegungslos war der Primus nur noch eine Hülle des Mannes, den ich einst gefürchtet hatte. All seine Größe war mit seiner Seele aus dem Körper gewichen. Es war traurig bis hin zu dem Grad, dass meine aufgewühlten Gefühle einen kräftigen Heulkrampf vorschlugen, den Hedox allerdings zu verhindern wusste.

Mit zusammengeschobenen Brauen erhob er sich wieder, die Augen nachdenklich auf den Leichnam gerichtet. Er brauchte einen kurzen Augenblick, ehe er sich erst an Constantin und dann an mich wandte.
„Habt ihr eine Vorstellung, was für ein Gift violette Spuren hinterlässt?"

Der Brief in meiner Rocktasche wurde bleischwer. Oh nein. Er hatte doch nicht... Ich würde definitiv lügen müssen.

Constantinund ich tauschten einen Blick, ehe er sich aufrichtete, in die Hände klatschteund meine Gedanken aussprach.
„Großartig. Jemand hat den ehemaligen Primus ermordet. Wollen wir Dara Sareigleich verhaften, oder denkt sich einer von euch eine bessere Geschichte aus?" 

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The End

OMG. Wir sind fertig. 

Jetzt kann ich wieder von vorne mit Editieren beginnen xD 
Wuuuuu. 

An dieser Stelle (mal wieder) ein riesengroßes Dankeschön für eure Unterstützung. Es ist ziemlich safe to say, dass ich kaum Lust hätte an der Geschichte weiterzuschreiben, wenn ihr nicht mal wieder SO VERDAMMT VIEL kommentiert hättet. 

Ihr gebt super Feedback und das wird zu 100% in die Bearbeitung einfließen. 
Mal sehen, was die Generationen nach euch sagen werden, die die Story am Stück lesen können xD (Alles Weicheier! Als ihr noch hier wart, musstet ihr einen ganzen Tag warten, um herauszufinden, ob Morgan schon wieder jemanden getötet hat oder nicht!)

See you in the next story ;D

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