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Briefe an Lady Kinir

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14 Tage vor dem Geburtstag des Primus

      Verbotene Gilden. Wo auch sonst? 
Schwungvoll blätterte ich zu dem Kapitel ‚Vom Primus verbotene Gilden', weil mein Bauchgefühl mir sagte, dass ich dort am ehesten fündig wurde.

Es war früh am Morgen. Früher, als ich eigentlich aufstehen musste. Und früher, als jeder Bibliothekar wach war, weshalb das physisch anwesende Exemplar keine Fragen gestellt hatte, als ich ihn mit Händen und Füßen nach Büchern über Symbole und Narbentätowierungen fragte.

Schlurfenden Schrittes war er nicht einmal außer Reichweite seines Schreibtisches gewandert und hatte wortlos auf ein Regal gezeigt, das ich seitdem leergeräumt hatte. Sein gedämpftes Schnarchen hatte mich durch ein gutes Dutzend Bücher begleitet, ehe der Himmel vor den tiefen Fenstern langsam heller wurde.

Ich hatte nicht schlafen können. Es waren buchstäblich Tage vergangen und nichts war passiert. Mir lief die Zeit davon. Weder hatten wir Fortschritte in dem Mordfall gemacht, noch war meine Doppelgängerin gesichtet worden. Wir waren kein Stück näher daran, ihre Existenz zu erklären oder für wen sie arbeitete, was bedeutete, dass wir auch nicht wussten, was als Nächstes passieren würde. Ich hatte nichts, um Clevem zu retten.

Doch das dicke Buch über verbotene Gilden sah vielversprechend aus. Voll mit Illustrationen, hatte ich ein Bild nach dem anderen mit der Zeichnung verglichen, die ich auf unserer Reise hier runter von dem Symbol gemacht hatte, bevor meine Erinnerung es verwischte. Ein Kreis mit mehreren altertümlichen Schriftzeichen, die ich- wie mir heute mitten in der Nacht eingefallen war- sogar kannte. Ich konnte sie nicht lesen, aber Dara Sarei hatte ein oder zwei Bücher in einer Schrift besessen, die den geschwungenen Pinselstrichen ähnelten.

Und irgendwann wurde ich endlich fündig. Der erleichterte Laut hatte meinen schlafenden Freund geweckt, der seitdem zur Küche hinunter gewandert war, um nach etwas Essbarem zu suchen. Anscheinend hatte er keinerlei Probleme eine nachtaktive Ley-el mit den Schätzen des Königreichs alleine zu lassen.

Obwohl ich gestehen musste, dass die Bibliothek des Primus eine Enttäuschung war. Ich hatte das gebündelte Wissen aller Inseln erwartet. Ein unendliches Labyrinth aus Buchreihen und vollbesetzten Tischen mit studierenden Schülern. (Obwohl es für die wahrscheinlich auch ein bisschen früh war.)

Stattdessen war diese Halle groß, aber nicht unendlich. Die Regale befanden sich über zwei Stockwerke verteilt, wobei man das obere über zwei breite Treppen erreichte, die links und rechts von dem ausladenden Schreibtisch des Bibliothekars hinaufklommen. Die gesamte südliche Wand bestand aus Fenstern, deren buntes Glas Szenen aus Des Schriften darstellte. Und in die zwanzig massiven Säulen, von denen alles getragen wurde, hatte jemand weitere Bildnisse hinein gemeißelt.

Es war ein schöner Ort. Nur die Bücher wirkten tot hier drinnen. Zum einen gab es zu viele Schriften über De, die den gesamten Eingangsbereich einnahmen und einen schier erschlugen mit ihren dicken Einbänden. Und zum anderen gab es kaum etwas sonst. Ein kurzer Überblick hatte mir verraten, dass die Bücher sorgsam kontrolliert worden waren. Zumindest wenn ich ihren verstaubten Titeln glauben durfte. Ihre Kleider waren ergraut und teilweise zerfallen. Ein Mausoleum an Wissen.

Unzufrieden blätterte ich vor und zurück. Aber das hier war vielleicht doch nützlich. Keine Zweifel, die Schriftzeichen sahen zwar anders aus als die Meisten, die ich gekritzelt hatte, aber das schob ich auf meine Unkenntnis der Sprache.

„Da bist du!"

Caridad erschreckte mich dermaßen, dass ich das Buch von meinem Schoß warf und in die Höhe fuhr. Die Anspannung tat meinem Nervenkostüm nicht gut.

„Ich such dich seit bestimmt einer Stunde", fuhr er ungerührt fort, einen langen Blick auf den Bücherhaufen auf dem Tisch werfend. Er trug eine neue Brille. Eine definitiv Weibliche, die ungemütlich unter seinem Helm saß.

Ich schürzte die Lippen. ‚Warst du heute Morgen wieder beim Inspektor im Büro?'

Er drehte den Kopf weg, doch ich wollte wetten, seine Ohrenspitzen liefen ebenfalls rot an. „Er war nicht da... ich wollte ja auch nur kurz bei ihr vorbeisehen..."

Erwischt! Seit Lady Minetel vor drei Tagen in der Zelle des Inspektors eingezogen war, war Caridad in dem Büro davor eingezogen. Wie er das dem Inspektor oder seinen Vorgesetzten erklärte, war mir ein Rätsel. Es war für mich ein besonders grausamer Zufall, dass er sie so kurz vor unserem Ende wiedergefunden hatte.
‚Wie geht es Kinir?'

Unschlüssig sah er auf seine Hände. Wenn der Inspektor heute Morgen nicht da gewesen war, musste Caridad auf demselben Stand der Ermittlungen sein, wie ich: Man hatte den Brief meiner Doppelgängerin noch nicht gefunden und würde jetzt auch die persönlicheren Habseligkeiten der Lady durchsuchen.

Keinem würde das gefallen und Caridad ebenfalls nicht. „Sie fürchtet, dass ihn jemand aus ihrem Zimmer gestohlen hat."

Oder sie hatte ihn nie geschickt. Ich wollte es nicht glauben, aber es blieb eine Möglichkeit. Doch meinem Freund zuliebe, fragte ich stattdessen: ‚Zumindest hat sie dich hier. Was für ein Glück, dass du von allen Inseln ausgerechnet auf dem Grund warst, als sie dich am nötigsten brauchte.'

Mein langer, messender Blick war nicht an Caridad verloren. Es gab Zufälle und es gab Zufälle. Aber beeindrucken ließ sich der Bruder meines Ex-Mannes von diesen Weisheiten nicht. „Ich hatte ihr Briefe geschrieben", grinste er, „Ursprünglich Abschiedsbriefe, als ich dachte, ich würde erhängt werden. Und dann eher... Tagebucheinträge. Über unsere Flucht und was wir alles erleben..."

„Du hast was?", mit einem Knall schlug das Buch aus meinen Händen wieder auf dem Tisch auf. Der Satz war mir entkommen, ehe ich nachgesehen hatte, ob der Bibliothekar zurückgekehrt war, doch das Glück blieb mir hold. ‚Muss ich dich daran erinnern, dass wir flüchtige Kriminelle...'

Der Horror verschluckte das Ende meines Satzes und für einen kurzen Moment starrte ich bewegungslos ins Leere. Tagebucheinträge über unsere Flucht? Wenn sie nur einen davon ihrem Mann gezeigt hatte... oder aus irgendeinem blödsinnigen Grund an Constantin weiter geleitet hatte... oder... Meine Gedanken drehten sich zu immer merkwürdigere, fürchterlicheren Szenarien. Hatte meine Doppelgängerin sie deshalb als Sündenbock ausgewählt? War das möglich?

‚Ihre Forderung nach dir hätte dich verraten und hinter Gitter bringen können.'

„Daran hab ich sie auch erinnert", gab Caridad beschwichtigend zurück, „Und sie hat gesagt, dass sie sich nicht daran stört."

Er sagte es in einem leichten Tonfall, aber seine Worte lösten in mir etwas ganz anderes aus.
‚Es ist ihr egal, ob du festgenommen wirst?' Niemandem mit einem guten Menschenverstand sollte es egal sein, ob Caridad zu Tode verurteilt werden würde, oder nicht. Niemandem.

„Mir ist es auch egal", zuckte mein Freund mit den Achseln, „Ich habe eh nicht mehr lange und solange es für sie ist."

Ich verzog den Mund, doch er ließ mir keine Gelegenheit, die Diskussion zu beenden.
„Was hast du hier drinnen gemacht?", fragte er, einzelne aufgeschlagene Bücher umdrehend, um ihre Titel zu studieren.

Ich bat ihn, mir beim Aufräumen zu helfen, während ich meine wenigen Funde zusammenfasste, meinen eigenen Gruselvorstellungen noch immer nachhängend. ‚Das Symbol auf der Hand meines Doppelgängers ist ein Gildensymbol.'

„Gilde für was?", fragte er, mehrere Bücher in seinen Armen stapelnd.

Hilflos zuckte ich mit den Schultern. Wenn der Primus eines gerne tat, dann Dinge verbiete. Und er hatte gleich mehrere Organisationen identifiziert, die er ganz bestimmt nicht haben wollte. Um es dem Leser einfacher zu machen, sich von ihnen fernzuhalten oder sie ihm zu melden, hatte der Autor freundlicherweise Erkennungsmerkmale aufgezeichnet. Eines von ihnen passte beinahe zu gut zu meinem eigenen Bild.

Was der Primus offensichtlich weniger gerne tat, war seine Untertanen darüber zu informieren, was genau diese Organisationen so verboten machte. Denn alle wissen: Bildung macht Rebellen.
Es könnte wirklich alles sein: Eine Gilde für Diebe, würde ich aus unserem Kontext schätzen.' Oder Gilde für politisch-relevante Doppelgänger, Kriegsstifter, Dinah-Terrorisierer.

„Der Primus würde sich mit sowas nicht abgeben."

Wahrscheinlich nicht. Aber ich wollte ihn noch nicht ausschließen.
‚Da ist noch was, was mich nicht hat schlafen lassen', setzte ich zögerlich an. Ich hatte den Gedanken schon vorher gehabt, wie ein schlechtes Gefühl, dessen Ursprung ich nicht hatte finden können.
‚Eine Doppelgängerin zu finden erfordert Zeit und Planung. Die ganze Idee, Clevem ein Verbrechen anzuhängen, erfordert Planung.'

Caridad sah mich unsicher an.

‚Aber der Überfall auf Piliees Archiv fand sofort nach der Urteilsverkündung statt.'

„Niemand hätte sofort eine Doppelgängerin bereit gehabt", nickte Caridad zögerlich, „Es sei denn die Person hätte gewusst, wie das Urteil lauten würde. Aber wer außer dem Primus?"

Das war die große Frage. Wir mussten es herausfinden, bevor der Primus seinen perfekten Grund geliefert bekam, um Clevem zu vernichten. Ich wusste noch nicht wie, aber ganz vielleicht lag darin ja eine Möglichkeit verborgen, auch mein und Caridads Leben zu retten.

Wir fanden keine Antwort, auch als wir kurz darauf zurück in den Teil des Palasts kehrten, der den Angestellten vorbehalten war. Mrs. Anteaas Büro lag auf diesem Gang und die Vorstellung, welche Worte sie für mein Zuspätkommen finden würde, ließen mich die Schultern hochziehen.

Ich hörte die streitenden Stimmen, noch bevor wir ihre Tür erreichen. Sie verbarg zwar die Körper dazu, allerdings nicht den Inhalt des Gesprächs.

„Niemand!"

„Mrs. Anteaa-..."

„Was Sie da behaupten und fordern ist eine Beleidigung in Des Gesicht und ich will sie nicht gehört haben."

Sehr zögerlich wandte ich mich an Caridad, der seine Schritte nicht verlangsamte. Wir gingen zu Mrs. Anteaas Büro, aber...
„Ist das Hedox bei ihr drinnen?"

Das ungute Gefühl machte Pony-Reiten in meinem Magen. Bitte lass meine Doppelgängerin nicht schon wieder zugeschlagen haben.

Mit gerunzelter Stirn lehnte sich Caridad näher an die Tür heran. Er hatte nicht gewusst, wohin der Inspektor heute Morgen gegangen war, oder was seine Pläne für den heutigen Tag beinhalteten. Anscheinend wollte er sich Feinde machen.

„Bitte überlegen Sie doch", drängte Hedox Stimme, wie immer vollkommen gelassen.

Caridad lehnte sich zu mir herüber und flüsterte: „Gestern Abend haben sie endlich alle aus der Vanna Familie zu den Chroniken befragt und du hattest recht: Jemand hat Änderungen an ihnen vorgenommen."

Du hattest recht. Was mich sonst glücklich gemacht hätte, machte mich jetzt nur noch unruhiger.
„Was genau hat das mit Mrs. Anteaa zu tun?"

Doch statt Caridad antwortete Mrs. Anteaa. Nur nicht auf meine Frage, sondern auf Hedox Bitte.
„Wissen Sie was passiert, wenn jemand hiervon erfährt? Jedes dieser Mädchen hat Kontakte zu reichen und einflussreichen Menschen. Bedenken Sie die Konsequenzen!"

Hedox Seufzen war zu leise, um von uns gehört zu werden. Das hieß aber nicht, dass wir nicht wussten, dass es da war. „Das hier ist eine Mordermittlung. Das sollte Präzedenz haben."

Er war immer ruhig, immer gefasst und die einzige Person, mit der er bisher die Geduld verloren hatte, war meine Wenigkeit gewesen. Ein Umstand, den ich meinen zwei Jahren Ehe mit Constantin zuschrieb. Ich hatte von dem Besten gelernt. Von wem Mrs. Anteaa gelernt hatte, wusste ich nicht. Aber sie stand mir in nichts nach. „Wissen Sie, was bei mir Vorrang hat? Was der Primus möchte. Und soviel wie ich gehört habe, will er, dass ihr den Mörder seines Freundes fasst."

„Und ich werde tun und festnehmen, wer nötig ist, um das zu gewährleisten."

Caridad und ich verzogen gemeinsam die Gesichter bei der Vorstellung, was die Haushälterin dem Inspektor alles antun würde, wenn er so weiter machte. Hatte er ihr gerade gedroht?

Jedes ihrer Worte war mit Eis überzogen. „Ich weiß nicht, was eine meiner Ley-el mit ihren Ermittlungen zu tun hat."

„Bitte versuchen Sie mir nicht zu erklären, dass sie Ihnen nicht auch merkwürdig vorkommt."

Der Satz war wie ein Schlag in den Nacken und instinktiv tat ich einen Schritt zurück. Keine Chance, dass Mrs. Anteaa nicht ebenfalls ihren einen oder anderen Verdacht hatte. Aber wenn sie jetzt darüber austauschen würden...

„Sie ist eine Ley-el des Primus und nicht Euer Zuständigkeitsbereich."

Noch ein Seufzen, dieses Mal ein hörbares. „Es wäre für den Fall nur zuträglich, wenn wir so wenige Leute wie möglich involvieren. Und da sie es bereits ist-..."

„Wenn Ihr den Geburtstag des Primus gefährdet..."

„Das werde ich nicht zulassen."

Jetzt war es an Mrs. Anteaa zu seufzen und ich rückte noch ein Stück von der Tür ab. „Wenn auch nur ein Ton von diesem Gespräch verlautet-..."

Dann hätte sie vielleicht nicht so schreien sollen. Irgendwas lief hier schief.
Aber das sagte der Inspektor natürlich nicht.
„Niemals Ma'am."

Wir hörten ihre Antwort nicht. Caridad hatte gerade noch genug Zeit von der Tür zu springen und sich in eine auffällig unauffällige Pose zu werfen, als Hedox heraustrat. Er sah müder aus, als ich mich fühlte. Als hätte er die Schlacht seines Lebens gefochten und nur um Haaresbreite seinen Hals gerettet.

Sein Blick fiel auf uns und verfinsterte sich. Deutlich. Grün zu Schwarz. Müdigkeit zu Wut.

Hatte ich eben gesagt, dass ich ihn noch nie ungeduldig gesehen hatte? Hier und jetzt übersprang er ‚ungeduldig' und ging sofort zu beißend weißem Zorn über. Ein Zorn, der in seiner Hitze und Kälte bei mir zurückließ. Mit großen gemessenen Schritten vernichtete er den Abstand zwischen uns und zog aus einer Uniform einen Stapel Briefe hervor.

Mir wurde schlecht. Vor allem als Caridad neben mir ganz klein wurde.

Das waren nicht die Briefe meiner Doppelgängerin an Lady Kinir.

Das waren seine.

Wir waren aufgeflogen. Clevem war geliefert.

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"Sternchen wirken wie bei Mario Kart: Dinah und Caridad werden unbesiegbar und sehr schnell in ihrer Flucht." - T.J., war noch nie eine Hilfe bei Mario Kart :D 

Sorry für gestern :D Ich wollte ein paar der Kapitel auftrennen und beim Korrigieren eines der Ersten fiel mir ein, wie ich das Ganze viel stressiger für Dinah machen könnte xD 

Musste ich natürlich sofort umsetzen :D Ihr kennt mich doch. Ich kann so einer Versuchung nicht widerstehen :D

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