Kapitel 57
Guten Tag, ihr lieben Reisenden und Dramafans!
Der Dramazug steht heute wieder für eine Fahrt für euch bereit! Nächster Halt ist eine kleine emotionale Katastrophe, die in drei bzw. vielleicht auch vier Stopps passieren wird. Tretet näher und steigt ein! (Oder reagiert ihr auf den ganzen "Mist" schon wie Bakugo an Ende dieses Kapitels?)
Viel Spaß beim Lesen!
Lg Tina ^__^
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Nach den anfänglichen Schwierigkeiten wurde es doch zu einem schönen und angenehmen Abendessen. Tatsächlich schaffte es Hizashi seinen Teller zu leeren, und Shota war sich sicher, dass jeder Krümmel, den er ihn zuvor vorgesetzt hatte, auch tatsächlich im Mund des Blondschopfes verschwunden war, und nicht irgendwo anders hin. Die lockere Stimmung, aber auch der Wein, der in Strömen floss, halfen Yamada dabei, sich etwas mehr fallen zu lassen. Außerdem reichte ihm wohl mittlerweile bereits Aizawas Nähe, um die bösen Gedanken auszuschalten, die ihn vom Essen abhielten. Irgendwie gefiel dem Dunkelhaarigen der Gedanke, seinem Liebsten eine Hilfe allein durch seine Anwesenheit zu sein. Dies gab ihm selbst etwas mehr Halt im Leben.
Als es bereits spät wurde, und Shota an dem Punkt seiner Betrunkenheit angelangte, an der er für gewöhnlich bald einschlief, entschied Hizashi, dass es Zeit dafür wurde, ein Taxi zu rufen. Damit kamen sie am sichersten zurück zur UA und mussten sich keine Gedanken machen. Bereits auf der Rückfahrt döste Shota an die Schulter des Blonden gelehnt ein und ließ sich nur schwer wieder wecken, als sie endlich an ihrem Ziel angelangt waren. „Wach auf, Schlafmütze, wir müssen doch noch Eri abholen!" Immerhin hatten ihre neuen Freunde sich dazu bereit erklärt auf den kleinen Sonnenschein aufzupassen. Obwohl Aizawa zunächst lieber Mirio oder sogar Midoriya als Babysitter eingesetzt hätte, hatte sogar Eri selbst darauf bestanden, bei dem tapferen Ritterorden zu bleiben. Vermutlich hatte sie die Hoffnung, dass sie erneut ein lustiges Spiel mit ihnen spielen durfte. Die Jugendlichen waren schließlich sehr fantasiereich und kreativ, was das anbelangte.
Grummelnd schlug Shota die Augen auf und rieb sich kurz übers Gesicht. Es war ein Fehler gewesen, Nemuri nicht daran zu hindern, sein Glas immer wieder aufzufüllen, sobald auch nur die Hälfte davon gefehlt hatte. Anders als beim Bier bekam er von Wein allerdings furchtbare Kopfschmerzen, die sich bereits bemerkbar machten. Nur widerwillig ließ er sich von Hizashi von der Rückbank hoch- und zum Wohnheim der 1-A ziehen. Konnte er nicht einfach vor der Tür warten und ein wenig schlafen, bis der Voicehero mit Eri zurückkam?
„Komm schon, nachdem wir Eri abgeholt haben, können wir sofort ins Bett gehen", versicherte Yamada seinem Freund. Eigentlich hatten die beiden ungefähr gleich viel getrunken, doch der Blondschopf vertrug selbst in seiner momentanen Verfassung mehr als Shota. Aber das war schon immer so gewesen. Seit ihrer Jugend war Hizashi ein Strich in der Landschaft, aber ebenso ein bodenloses Loch, wenn es um Alkohol ging. Etwas, worum er nicht gerade zu beneiden war. Natürlich fühlte auch er sich betrunken, doch er hatte sich weit aus besser unter Kontrolle als Aizawa, der sich an seiner Hüfte festklammerte, um ihm überhaupt aufrecht folgen zu können.
Glücklicherweise fanden sie den Gemeinschaftsraum und den Gang bis zum Fahrstuhl leer vor. Um diese Uhrzeit noch Schüler herumlaufen zu sehen, wäre auch gegen jede Regel gewesen. Dabei hatten sie nur bestimmten Schülern die Erlaubnis erteilt, eine kleine Übernachtungsparty in Ashidos Zimmer zu schmeißen. Vermutlich hätten die fünf Jugendlichen dies ohnehin getan, egal ob erlaubt oder nicht. Denn scheinbar schienen sie das öfter zu machen, wie Shota sich erinnerte. Der Dunkelhaarige fand es sogar im nächsten Augenblick ziemlich witzig, das es erst eine Woche her war, als er vollkommen betrunken durch das Fenster am Ende des dritten Stockes geklettert war. Heute kam er über den richtigen Weg hierher, jedoch erneut betrunken. Als er ein leises Glucksen ausstieß, sah Hizashi ihn verwirrt an. „Isch hab ein Descha ... Deschafu ... de... du weischt schon", nuschelte er vor sich hin, unfähig diesen furchtbaren Zungenbrecher auszusprechen.
Nun war es an Hizashi leise zu lachen. „Tu dir bitte nicht weh", scherzte er, ehe er vor Ashidos Tür innehielt, weil Aizawa sich in seinen Nacken kuschelte und im Halbschlaf damit anfing, seinen Hals mit Küssen zu bedecken. War der Dunkelhaarige wirklich so betrunken, dass er sich nun zu so etwas hinreißen lassen würde? „Was machst du denn da?", wollte Yamada vorsichtig wissen. Ein leises Kichern entfuhr ihm, weil Shotas Bart seine Haut kitzelte.
Unbeholfen löste Shota sich von der schmalen Schulter des anderen, und lehnte sich gegen die Wand. „Nichts ...", murmelte er unschuldig. Seine Wangen glühten rot, doch es war schwierig für Hizashi herauszufinden, ob es vom Alkohol oder etwas anderem war. Nicht einmal Shota wusste es sicher. Er wollte einfach nur ins Bett und die Nähe des Blonden genießen. Eigentlich hätten sie doch genauso abmachen können, dass Eri hier übernachten durfte und sie hätten den gesamten Abend nur für sich gehabt.
Der schüchterne Blick des Dunkelhaarigen ließ Yamada leicht lächeln, während er näher herantrat und seine Hand langsam unter sein Kinn legte, um den Kopf sachte nach oben zu heben. Shotas Augen waren glasig, doch er konnte eindeutig etwas darin aufblitzen sehen, was Hizashi dazu verleitete, seine Lippen auf die des anderen zu pressen. Obwohl der Mädchentrakt des Schülerheims wohl kein geeigneter Ort dafür war, begann der Blondschopf seinen Freund immer leidenschaftlicher zu küssen, während er ihn sachte gegen die Wand drückte und seine Hände auf Wanderschaft gingen. Die definierten Muskeln waren ganz deutlich durch den Stoff des Hemdes zu spüren. Irgendwie stachelte ihn diese Umgebung nur noch mehr an, etwas Verbotenes zu tun und Shota schien dasselbe zu empfinden. Wieso hätte er sich sonst gerade eben dazu hinreißen lassen, ihn am Hals zu küssen, und nun Hizashis Küsse zu erwidern? Endlich schien der Dunkelhaarige aufgetaut und bereit zu sein, ihre Beziehung auf den nächsten Level zu heben.
Zunächst überwältigt von den Küssen und der körperlichen Nähe, nach der er sich gesehnt hatte, tat Shota es ihm gleich und erwiderte seine Küssen. Er war froh darüber, dass der anderen ihn stützte, indem er ihn gegen die Wand drückte. Doch je tiefer Hizashis Hände wanderten und je fordernder er ihn berührte und küsste, umso unbehaglicher wurde es dem Dunkelhaarigen. Als die dünnen Finger des Voicehero schließlich an seinem Hosenbund angelangt waren und anfingen am Verschluss herumzufummeln, war es Aizawa zu viel. Reflexartig griff er nach Yamadas Händen, um ihn festzuhalten, während er sich weiteren Küssen entzog und versuchte dem anderen auszuweichen. All die zärtlichen Berührungen wurden ihm zu viel des Guten. „Nein ...", keuchte er aufgewühlt, und schnappte nach Luft, „geh weg..." Wieso verspürte er nur plötzlich solche Angst? Als ob der andere ihn dazu gedrängt hätte, das hier zu tun. Sofort musste er an die Nacht mit Ms. Joke denken, die katastrophal geendet hatte. Er wollte so etwas nicht noch einmal erleben. Schon gar nicht hier. Schon gar nicht mit Hizashi.
„Nein?", wiederholte Yamada verwirrt, während er innehielt. Hatte er gerade richtig gehört, dass er weggehen sollte? Von einer Sekunde auf die nächste war der kleine Moment, den sie gerade noch hatten, vorbei. Gerade noch hatte Shota damit begonnen, seinen Hals mit Küssen zu bedecken und ihm Signale zu senden, die recht eindeutig waren, und nun stieß er ihn einfach weg und sah dabei drein, als ob man ihn geschlagen hätte. Er hatte doch nichts falsch gemacht, oder etwa doch? Shota wollte es doch gerade ebenso sehr wie er. Hizashi konnte diesen Sinneswandel einfach nicht nachvollziehen und versuchte aus Aizawas Miene schlau zu werden. Er fühlte sich verletzt, weil er ihn einfach so von sich gestoßen hatte.
Anstatt seine Gefühle in Worte zu fassen, oder irgendetwas von dem zu sagen, das durch seinen Kopf schoss, schüttelte Shota nur den Kopf. Er schaffte es nicht einmal, Hizashis gekränkten Blick stand zu halten. Stattdessen sah er zu Boden und rang nach Luft. Schließlich wusste er selbst nicht, woher diese plötzliche Angst und das beklemmende Gefühl herkamen.
„Okay ...", murmelte der Blonde tonlos, wandte sich der Tür seiner Schülerin zu und klopfte energisch dagegen, ehe er sie aufriss, ohne auf eine Antwort zu warten, „Aizawa holt Eri ab." Die Worte, die seine Lippen verließen, klangen so kalt, dass Shota schauderte. Außerdem verstand er nicht, wieso Hizashi so etwas sagte. Sie wollten das Mädchen doch gemeinsam abholen. Doch noch ehe er etwas sagen konnte, wandte der Blondschopf sich um, und ging schnellen Schrittes auf den Fahrstuhl zu.
Erschrocken über den plötzlichen Abgang stieß der Dunkelhaarige sich von der Wand ab und streckte die Hand nach dem anderen aus. Doch es war viel zu spät. „Warte!", rief er ihm nach, vergessend, dass er die schlafenden Schüler wecken könnte. Die Tür des Fahrstuhls schloss sich, ohne dass Hizashi sich noch einmal umwandte und ihn ansah.
Angelockt von der seltsamen Begrüßung und dem raschen Abgang des Englischlehrers waren Mina und Denki zur Tür geeilt, um dem Blonden gerade noch nachzusehen, wie er im Fahrstuhl verschwand. Sie waren verwirrt, weil die beiden Männer doch eigentlich das Mädchen abholen wollten. Und nun war Yamada einfach verschwunden. Ohne Eri. Erst als sie leises nach Luft schnappen vernahmen, entdeckten sie Aizawa, der zurück gegen die Wand gesunken und halb daran hinunter gerutscht war. „Was ist passiert?", fragte die Pinkhaarige und ging auf den Dunkelhaarigen zu, um ihm hoch zu helfen, weil er sichtlich Probleme dabei hatte, aufrecht zu bleiben. Irgendetwas sagte ihr, dass er wohl schon wieder zu viel getrunken hatte. Sollten die beiden Männer nicht eigentlich erwachsen und verantwortungsbewusster sein?
Auch Bakugo und Eijiro kamen aus dem Raum, dicht gefolgt von Hanta, der Eri auf den Schultern trug. „Wo ist Mic-Sensei hin?", wollte der Rotschopf wissen. Verwirrt sah er sich um, da er den Blonden doch gerade eben noch gehört hatte.
„Weg ... s'meine Schuld ... w..wollt ich nich", stammelte Shota vor sich hin, während er zu ließ, dass Mina seinen Arm um ihre Schulter legte, ehe auch Denki auf ihn zukam, um ihr zu helfen. Kurz tauschten die beiden einen Blick aus, ehe sie besorgt zu ihrem Klassenlehrer sahen, der sich auf die Unterlippe biss und so wirkte, als würde er am liebsten ganz weit weg wünschen.
„Wie schaffen Sie das eigentlich immer, es ständig zu versieben?", motzte Katsuki, ehe er sich an seine Freunde wandte, „kümmert euch um ihn, Kiri du kommst mit mir. Diese Dramascheiße nervt langsam!" Ohne auf die Reaktionen seiner Freunde oder seines Lehrers zu warten, schritt der Aschblonde auf den Fahrstuhl zu, ehe er Eijiro am Arm packte und die Treppe ansteuerte.
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