Kapitel 56
Hey ihr Lieben!
Heute geht es direkt weiter mit der Essenseinladung von Tensei und Nemuri! Sho und Zashi sind echt nervös deswegen, wobei es den Blondschopf noch etwas mehr mitnimmt. (Dabei versteh ich ihn voll, mich überfordern Essenseinladungen auch manchmal sehr. :x )
Viel Spaß beim Lesen!
Lg Tina ^__^
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Etwas unsicher darüber, ob es wirklich die richtige Entscheidung gewesen war, fummelte Shota am Kragen seines Hemdes herum. Eigentlich hatte er vorgehabt, seine Heldenuniform anzuziehen, doch Hizashi hatte ihn daran gehindert. Schließlich waren sie bei einem alten Klassenkollegen und Freund zum Essen eingeladen. Auch wenn sie glücklicherweise auf dem Weg zu seiner Wohnung waren, und somit nicht in Verlegenheit gerieten, ein Restaurant betreten zu müssen, war es dem Dunkelhaarigen etwas unangenehm, bereits als Paar aufzutreten. Die Tatsache, es als Geheimnis nur für sich und Yamada zu bewahren, hatte ihm irgendwie gefallen. Dass es allerdings nur reines Wunschdenken gewesen war, schließlich wussten der Bakusquad und auch ein paar Lehrerkollegen längst Bescheid, vergaß er dabei. Er musste endlich über seinen eigenen Schatten springen, immerhin wollte er Hizashi nicht das Gefühl geben, dass er sich nicht mit ihm zeigen, oder sich zu ihm bekennen wollte.
Im Augenblick war es ohnehin wichtiger, sich um den Blondschopf zu kümmern und einen Blick auf ihn zu haben. Dieses Essen würde eine Herausforderung für ihn werden. Die letzten Mahlzeiten hatten sie schließlich nur zu zweit eingenommen und Shota hatte ihn zu nichts gedrängt. Jetzt allerdings waren sie eingeladen worden. Bestimmt wurden Gänge serviert, und es wäre unhöflich, andere warten zu lassen, nur weil man zu langsam aß. Schon jetzt befürchtete Aizawa, dass es zu viel Stress für Hizashi bedeuten könnte, der tatsächlich ebenso nervös wirkte, als sie vor Tenseis Tür standen.
„Alles in Ordnung?" Shotas Blick haftete an Yamadas Gesicht, während er sich langsam zu ihm wandte und die Mundwinkel nach oben zog.
Einen Daumen hochstreckend, versuchte Hizashi sein Grinsen noch etwas zu verbreitern, ehe er jedoch innehielt und seufzte. Wem wollte er hier etwas vormachen? Es brachte nichts, vor Shota seine Maske aufzusetzen. „Irgendwie ... irgendwie macht mich diese Einladung nervös", gab er zu und umklammerte die Flasche Wein, die sie als Mitbringsel mitgebracht hatten, etwas fester, als würde sie ihm den nötigen Halt geben, um nicht abzudriften.
Froh darüber, keine Present-Mic-Showeinlage und Lüge aufgetischt zu bekommen, setzte Shota ein leichtes Lächeln auf, um den anderen aufzumuntern. „Wir schaffen das schon", versicherte er ihm und versuchte ein wenig sicherer aufzutreten, indem er nach Yamadas freier Hand griff, um sie zu drücken.
Mit dankbarer Miene sah der Blondschopf ihn an, ehe er sich zur Seite lehnte und einen Kuss auf Aizawas Wange setzte. Diese Geste nahm der Dunkelhaarige als Zeichen dafür, dass der andere sich bereit fühlte. Zumindest so bereit man sich für so etwas fühlen konnte. Shota hob seinen Arm, um an der Tür zu klopfen.
Seine Faust holte zum dritten Schlag auf das Holz aus, als die Eingangstür auch schon aufgerissen wurde. „Hey, ihr zwei!", begrüßte Nemuri sie stürmisch, umarmte beide kurz und zog sie nach drinnen, „es ist so schön, dass ihr da seid!" Tatsächlich schien sie sich unglaublich darüber zu freuen. Dabei waren sie früher ebenso gemeinsam ausgegangen. In ihrer gemeinsamen Zeit in Naruhata war sogar Tensei ab und zu dabei gewesen. Allerdings hatten sie sich damals immer in Bars getroffen. Als Freunde, und Shota war damals auch eher immer unfreiwillig dabei gewesen. Außerdem hatten sie damals Ausschau nach anderen möglichen Partnern gehalten. Nun war das allerdings anders. Dieser Umstand freute Nemuri am allermeisten. Vor allem deswegen, weil sie es mit ihren Freunden teilen konnte.
„Wir haben etwas mitgebracht. Als Dank, für die Einladung", erklärte Hizashi, während er die Flasche hochhielt. Kaum hatte Kayama ihm diese abgenommen, half Shota dem Blondschopf aus seinem Mantel, ehe er seine eigene Jacke ablegte.
„Danke! Das wäre doch nicht nötig gewesen!", meinte die Dunkelhaarige breit grinsend.
„Habe ich ihm auch gesagt ...", murmelte Aizawa leise vor sich hin, was Nemuri zum Lachen brachte, Hizashi allerdings nur seufzen ließ.
„Es ist eine nette Geste!", versuchte er seinem Freund erneut zu erklären, „es ist ja nicht so wie früher, wo jeder Getränke und Essen mitgebracht hat, damit wir überhaupt erst einen netten Abend zu Hause verbringen können." In ihrer Anfangszeit als Helden war es immerhin die einzige Möglichkeit gewesen, etwas Geld zu sparen. Natürlich dachte Aizawa weiterhin daran, anstatt es als Dankeschön für eine Einladung anzusehen.
„Wobei wir so etwas auch mal wieder machen könnten", schlug Nemuri vor, ehe ihr Grinsen nur noch breiter wurde, „vielleicht können wir ja unsere neuen Freunde dazu einladen. Als zukünftige Helden müssen sie immerhin noch lernen, wie sie in ihrer Anfangszeit über die Runden kommen sollen."
Während Hizashi sofort nickte, stieß Shota einen Seufzer aus. Eigentlich sollten sie ihren Schülern etwas Wichtiges beibringen, und keine dämlichen Trinkspiele, die nur dazu da gewesen waren, um die furchtbaren Ereignisse des Heldenalltags für einen kurzen Augenblick vergessen zu können. Wie immer sahen Nemuri und der Blonde nur das Gute an alten Erinnerungen und vergaßen dabei alles andere. Er hielt sich jedoch zurück, weil er ihnen nicht schon jetzt alles mies machen wollte. Vor allem für Yamada war es ganz gut, wenn seine Gedanken abgelenkt waren und er nicht zu viel übers Essen nachdachte.
Kayama führte die beiden zum Wohnessbereich, wo ein Tisch bereits reich gedeckt war mit allerlei dampfenden Schüsseln. „Wir haben ein wenig übertrieben beim Bestellen, weil wir uns nicht entscheiden konnten, deswegen könnt ihr euch einfach bunt bedienen, und essen, was auch immer ihr wollt und worauf ihr Lust habt!", verkündete sie beim Anblick der Auswahl, „setzt euch einfach schon einmal hin! Ich kühl schnell den Wein ein und hole Tensei!"
Nemuri hatte noch nicht einmal zu ende gesprochen, da verließ sie bereits den Raum und ließ ihre beiden Freunde alleine. „Das ist ... das ist zu viel Auswahl", murmelte Hizashi leise in seinen kleinen Schnauzbart und klang verzweifelt. Seufzend ließ er den Kopf ein wenig hängen. Bisher war er immer froh darüber gewesen, nicht entscheiden zu müssen, was er zu sich nahm. Nun allerdings überforderte ihn bereits der Anblick des beladenen Tisches. Nervös kratzte er sich hinter dem Ohr, ehe er sich der Tür zu wenden wollte. Vielleicht war es doch zu früh gewesen, sich zu einer Essenseinladung überreden zu lassen. Er vermisste die Zweisamkeit mit Shota; die Ruhe und Ungestörtheit. Das hier stresste ihn jetzt schon, dabei hatten sie noch nicht einmal angefangen.
Die Nervosität stand dem dünnen Blondschopf quer übers Gesicht geschrieben, weswegen Shota seinen Arm bereits ausstreckte und nach Hizashis Hand griff, als dieser darüber nachdachte einfach zu verschwinden. „Hey", flüsterte er leise, während er Yamada sachte zu sich zog und seine Arme um seine Hüfte legte, „Weglaufen ist doch meine Sache." Der Scherz kam leise über seine Lippen, gerade so laut, dass der andere es hören konnte. Ein ebenso leises, wenn auch leicht nervös klingendes, Glucksen verließ Hizashis Lippen, was Aizawas Mundwinkel nach oben gleiten ließ. Er mochte es, wenn er es schaffte, den Blonden ein wenig aufzuheitern. „Mach dir keinen Kopf. Ich werde dir einfach etwas auf den Teller tun", versprach er ihm. Nach den letzten Gesprächen mit Recovery Girl hatte Shota ein ungefähres Gefühl dafür bekommen, wie viel und was Hizashi unbedingt essen sollte. Somit musste sich der Voicehero darüber keine Gedanken machen.
Dankbar für die Unterstützung lehnte sich Yamada gegen den Dunkelhaarigen. Solange er ihn festhielt, fühlte er sich sicher und geborgen. Seine Gedanken hörten auf um die vielen Lebensmittel am Tisch zu kreisen und kamen langsam zur Ruhe. Irgendwie fühlte Hizashi sich bescheuert. Vor ein paar Wochen noch war es Shota gewesen, der allein bei der Erwähnung eines Doppeldates blasser als die Wand geworden war und davon laufen wollte. Dass nun allerdings der Undergroundhero sein standhafter Fels in der Brandung war, damit hätte der Blonde niemals gerechnet. Allerdings konnte er nicht leugnen, dass er sich genau das gewünscht hatte. Dass er sich in Shotas Arme fallen lassen konnte, und das Vertrauen hatte, sich vor nichts mehr fürchten zu müssen. Auch nicht vor Schüsseln voll mit Fleisch und Beilagen.
Der Moment war so schön, dass beide sich wünschten, er würde ewig dauern. Doch leider verstrich er rasch wieder, als Nemuri gemeinsam mit Tensei zurück in den Raum kam. „Hey ihr zwei! Es freut mich, dass ihr kommen konntet", begrüßte Iida die beiden und lächelte, „dann ist die alte Naruhata-Crew ja wieder vollständig! Darauf trinken wir! Setzt euch! Ich komme mir sonst schlecht vor, als Gastgeber bereits zu sitzen!"
Als ob der schlechte Scherz des Blauhaarigen das Eis durchbrochen hätte, setzte Hizashi ein breites Grinsen auf. Eines jener Sorte, von denen Shota mittlerweile sehr gut erkennen konnte, dass es nur halbherzig war. „Na dann sollten wir dich wohl nicht weiter in Verlegenheit bringen, Tensei", meinte der Blondschopf, löste sich von Aizawa, hielt jedoch weiter seine Hand, um ihn mit zuziehen. Auch wenn er wusste, dass ihm der Dunkelhaarige nicht von der Seite weichen würde, wollte Yamada doch lieber auf Nummer sicher gehen. „Wie ich sehe hast du dich beim Kochen ja mal wieder selbst übertroffen", scherzte er, da er genau wusste, dass auch Iida nicht kochen konnte. Irgendwie war ihre Generation in dieser Hinsicht hoffnungslos verloren.
„Ja, meine magische Koch-App hat leicht übertrieben ... ein wenig so, als ob meine Mum für uns gekocht hätte, oder?", lachte Tensei und dachte zurück an alte Zeiten. Früher, als sie alle noch am Anfang ihrer Karriere standen, und noch Anfang 20 waren, hatten sie sich hin und wieder bei den Iidas getroffen. Seine Mutter hatte sie immer mit so vielen Snacks versorgt, weil sie der Meinung war, sie wären alle zu dürr und bräuchten viel Energie für ihren Job. Shota war nur ein paar Mal mitbekommen und dann nie wieder aufgetaucht, weil ihm die überfürsorgliche Art von Mrs. Iida verschreckt hatte.
Tatsächlich schauderte der Dunkelhaarige kurz bei dem Gedanken, was die Anwesenden nur noch mehr zum Lachen brachte. „Esst so viel ihr wollt", sagte Nemuri und warf dem Undergroundhero einen kurzen Blick zu, ehe sie die Weinflasche hochhielt, „davon haben wir auch reichlich!" Obwohl sie am Rande mitbekommen hatte, dass die letzten Eskapaden ihrer beiden Freunde etwas mit Alkohol zu tun hatte, verschwendete sie keinen Gedanken daran, dass es vielleicht eher ungünstig wäre, sie weiterhin darin zu unterstützen, zu trinken. Daher schenkte sie auch mehr als reichlich in die Weingläser ihrer Gäste, ehe sie auch ihr eigenes und Tenseis befüllte. „Auf einen schönen Abend unter Freunden!", prostete sie ihnen zu.
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