Kapitel 2
„Sensei?" Jemand rüttelte an seiner Schulter. „Sensei, wir haben die Aufgaben erledigt. Was sollen wir nun machen?" Vorsichtig rüttelte Momo erneut am Arm ihres Lehrers, der eingeschlafen war und sich nicht rührte. Unsicher sah sie zu Tenya, der ihr ebenso einen Blick zuwarf. Für gewöhnlich hatte Aizawa einen sehr leichten Schlaf und ließ sich unglaublich schnell und einfach wecken. Diesmal jedoch schien er allerdings nicht einmal darauf zu reagieren, dass sie ihn sachte versuchten aus dem Schlaf zu rütteln.
„Aizawa-Sensei! Der Unterricht ist fast vorbei, wir brauchen neue Anweisungen", versuchte nun Tenya sein Glück und sah dem Dunkelhaarigen direkt ins Gesicht, um ihn zu mustern. Schweißtropfen hatten sich auf dessen Stirn gebildet und ließen ein paar Haarsträhnen nass auf seiner Haut kleben. Er wirkte blass, obwohl seine Wangen rot zu glühen schienen. „Momo, würdest du vielleicht ein Fiebermessgerät erschaffen?"
Die Dunkelhaarige nickte auf die Bitte ihres Klassenkameraden hin und reichte ihm wenig später das gewünschte Objekt. Es war ein altmodisches Fieberthermometer, das einfach gestaltet war. Nichts, wofür sie später Ärger bekommen könnte, weil sie damit der Wirtschaft Schaden zugefügt hätte. Vorsichtig steckte der Klassensprecher das Ende des schmalen Glasröhrchens zwischen die Lippen seines Lehrers. Aufmerksam sahen die beiden Klassensprecher dabei zu, wie der rote Strich rasant nach oben wanderte. „Er hat hohes Fieber. Kein Wunder, dass er sich nicht wecken lässt", stellte Momo fest.
„Ha! Wir hatten Recht", jubelte Mina sofort und streckte ihren Arm hoch, um ein High-Five von Toru zu kassieren.
„Das ist aber kein Grund zum Jubeln", mahnte Momo ihre Mitschülerinnen, ehe sie sich an Tenya wandte, „was sollen wir nun machen? Er sollte dringend zu Recovery Girl." Ob sie eine Trage erschaffen sollte? Oder vielleicht wäre es einfacher, wenn Ochaco ihre Macke an Aizawa einsetzte, damit sie ihn einfach in die Krankenstation schweben lassen konnten.
Auch Tenya war der Meinung, dass ihr Lehrer umgehend ärztliche Hilfe benötigte. Immerhin hatte er ziemlich hohes Fieber und es schien noch weiter anzusteigen. Sein Zustand musste sich während der letzten Stunde verschlimmert haben, schließlich hatte er beim Betreten des Klassenzimmers noch nicht so extrem blass gewirkt.
Noch während die beiden Schüler sich Gedanken über die Transportmöglichkeiten machten, schlug Shota seine Augen auf und stöhnte. Sein Kopf dröhnte, als würde Bakugo darin Schlagzeug spielen. Sofort versuchte er seine Augen vor der Helligkeit der Deckenleuchte zu schützen und wollte sein Gesicht unter seinen Armen verbergen. „Seid nich so laut", grummelte er vor sich hin.
„Sensei, Sie müssen zur Krankenstation!", erklärte Iida ihm, „schaffen Sie es, aufzustehen?"
„Mir geht's gut", grummelte der Dunkelhaarige weiter und war dabei, wieder weg zu dösen.
„Das stimmt nicht. Sie haben hohes Fieber, und damit ist nicht zu spaßen!", erklärte Momo und rüttelte sachte an seiner Schulter, um ihn wach zu halten, „wenn Sie einschlafen, dann werden wir Sie wohl dahin tragen müssen."
Diese Worte reichten, um dafür zu sorgen, dass Shota sofort seine Augen aufriss und versuchte sich aufzurichten. Er würde sich bestimmt nicht von ein paar Kindern durch die Gänge tragen lassen. Immerhin ging es ihm gut. Doch kaum, als er seinen Hintern vom Stuhl hochstemmte und einen Schritt zur Seite machen wollte, merkte er, dass sie wohl recht hatten. Er konnte sich nicht aufrecht halten und schwankte bedrohlich zur Seite.
Glücklicherweise war Tenya noch zu seiner Rechten, um ihn aufzufangen und vor einem Sturz zu bewahren. „Vorsichtig", mahnte er den Undergroundhero und legte sich einen seiner Arme um die Schulter, bevor er sich an seine Mitschüler wandte, „wäre einer von euch vielleicht so nett, mir zur Hand zu gehen?" Sofort sprang Eijiro auf, um dem Klassensprecher zu helfen, warf sich den anderen Arm seines Lehrers über die Schulter, damit dieser aufrecht stehen konnte. „Das wird schon wieder. Recovery Girl hat ja jetzt viel Übung darin", merkte der Rotschopf an und lächelte Aizawa aufmunternd an.
Der starrte jedoch ein wenig teilnahmslos gerade aus und wirkte nicht so, als ob er im Moment auf Smalltalk aus wäre. Stattdessen begann er sogar leicht zu zittern. Verständlich, seine Klamotten waren immerhin vom Schweiß leicht durchnässt. „Wir sollten uns beeilen", merkte Tenya an und warf einen besorgten Seitenblick zu seinem Lehrer, der leicht zusammensackte. Sie mussten ihn komplett stützen, damit sie ihn zur Krankenstation bekamen.
Sofort waren auch Mina und Denki auf den Beinen. Die eine erklärte sich dazu bereit, Aizawas Sachen mitzunehmen und der andere wollte ihnen die Türen öffnen, damit sie einfacher vorankamen. Am Ende war es jedoch fast die halbe Klasse, die ihnen folgte, um den Dunkelhaarigen sicher zur Krankenstation zu begleiten. Sie wollten immerhin sicher gehen, dass es ihm gut ging und Recovery Girl ihm auch helfen konnte.
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