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Kaugummiblasen, eine blickdichte Strumpfhose und Chlorophyll

Pete

Nachdem ich meine Pommes mit Ketchup verputzt habe, bin ich pappsatt und rundum zufrieden. Jetzt vielleicht noch ein Eis als Nachtisch, oder einen Kaffee? Gerade will ich mich wieder zur Theke bewegen, als ich von einem lauten Rumms an der Tür unterbrochen werde. What the ...?

"Gin, also wirklich, bist du so blöd oder tust du nur so?" Die Frage kommt von einem dünnen, hochgewachsenen Kerl im dunklen Trenchcoat, der die Tankstelle gerade durch die offene Seite der Doppeltür betritt.

Gerichtet ist sie offensichtlich an einen zweiten, etwas kleineren, dafür aber deutlich breiteren Kerl im Trenchcoat, der vor der anderen Seite der Doppeltür steht und sich seine Nase reibt. Ist der etwa gegen die geschlossene Tür gerannt? — Wer trägt denn bei dem Shiitwetter auch ne verspiegelte Sonnenbrille?

Meine Mundwinkel wollen sich gerade zu einem schadenfrohen Grinsen verziehen, als ich den finsteren Blick auffange, den der angeschlagene Kerl durch den Raum schweifen lässt. Mit dem scheint nicht gut Kirschen essen, und auf keinen Fall sollte man ihn auslachen. Alles an seiner Ausstrahlung schreit nach Ärger.

Automatisch richte ich mich auf und stelle mich noch ein bisschen breiter hin. Beine leicht auseinander, Brust raus, Arme etwas weiter vom Oberkörper weg als normal. Kombiniert mit meiner Lederjacke wirke ich so gleich viel größer, wie ich aus Erfahrung weiß. Ein bisschen wie ein aufgeplusterter Spatz.

Der Mann im Trenchcoat scheint mich dennoch für wenig interessant zu halten, und nach einem weiteren Blick zum Kassierer, der mittlerweile an der Theke Kaugummiblasen in Serie produziert, folgt er seinem Kumpan in den hinteren Teil des Ladens zur Gemischtwarenabteilung.

Vielleicht bleibe ich besser hier in meiner kuscheligen kleinen Nische stehen, bis die beiden weg sind. Natürlich nicht aus Angst, Quatsch. Meine einzige Motivation ist reine Neugier.

"Schau mal, Gin, was hältst du davon? Das Seil sieht doch ganz robust aus", erkundigt sich der lange Lulatsch bei seinem Kumpel, der mittlerweile bei ihm vor dem Regal mit allen möglichen Handwerksutensilien angekommen ist.

"Na ich weiß nicht, Tonic, das sieht ganz schön kratzig aus. Lass uns lieber das schwarze hier nehmen, das ist bestimmt angenehmer auf der Haut. Immerhin sollen wir den Kleinen nicht verletzen, sagte der Boss", entgegnet sein Kumpel Gin und wiegt dabei ein aufgerolltes Bündel schwarzes Nylonseil in der Hand.

"Und dazu vielleicht den Sack hier? Oder warte, doch lieber die ,Schlafbrille gegen Tränensäcke', damit können wir ihm gut die Augen verbinden. Und hier noch die blickdichten Strumpfhosen, damit uns keiner erkennt."

"Hast du eigentlich das Chlorophyll schon besorgt?"

"Das heißt Chloroform, du Hirni. Und klar, das hab ich schon längst bei Ebay ersteigert und mir nett verpackt schicken lassen."

"Klingt gut. Nur das beste für unseren kleinen Schatz, har har!"

Ach so, die beiden wollen jemanden überraschen und kaufen Geburtstagsgeschenke! Innerlich klopfe ich mir stolz auf die Schulter. Ich war schon immer ein Blitzmerker, mir kann so schnell keiner etwas vormachen.

~

Langsam werde ich echt müde, und dunkel ist es draußen auch. Die beiden Trenchcoats und ihre Besitzer sind schon ein Weilchen verschwunden. Ich sollte mich auf den Weg machen. Am besten hole ich mir wirklich noch einen Kaffee, bevor ich weiterfahre. Natürlich schwarz und mit ohne Zucker, alles andere wäre ja verweichlicht. Wenn ich ehrlich bin, ist mir schwarzer Kaffee zwar viel zu bitter, aber man muss ja auf sein Image achten.

"Sag mal, kannst du mir den Weg nach Shotton erklären?", erkundige ich mich bei der Gelegenheit gleich beim Kassierer. Ich will ja nicht geizig erscheinen, aber das Geld für eine Landkarte kann ich mir echt sparen. Außerdem sind Landkarten aus Papier auf dem Motorrad wirklich ausgesprochen unpraktisch. Vor allem bei dem Sauwetter.

"Jo, Mann, klaro. Aber bist du dir sicher, dass du da hinwillst? Gibt echt viel schönere Orte hier, Cardiff oder Swansea. Oder du schaust dir den Snowdon an!"

"Mach ich bestimmt mal. Aber meine Alten haben mich auf so ein Internat geschickt, und ich hab keine Lust auf den Stress, wenn ich da zu spät aufkreuze. Muss die beiden noch ein bisschen ruhig stellen, bevor ich mit meiner Karriere so richtig durchstarten kann. Verstehste?"

Der Kassierer nickt beeindruckt. "Klar, Mann. Wenn du dann erst mal Karriere gemacht hast, dann tanzt du nur noch nach deiner eigenen Pfeife. Mach ich genauso!"

"Na klar, dann bin ich mein eigener Chef. Und keiner kann mir mehr was sagen!"

"Genialer Plan, echt." Wir nicken uns beide gewichtig zu, Zufallsbekanntschaften, aber Brüder im Geiste.

"Willst du vielleicht heute Nacht erst mal hier pennen? Du hast noch ein ganzes Stück Weg vor dir, und nachts auf den Straßen ist echt nicht so prickelnd."

Na, da sag ich mal nicht Nein. Die Schule wird morgen immer noch da sein.

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