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chapitre 4 - Maël

Ich bin schuld, dass mein Bruder sich so verändert hat.
Damals war er ein kleiner Engel. Als Iduna, die Göttin der ewigen Jugend, sich verplapperte und ihm erzählte, dass ich unseren Bruder ermordete, fing er an sich zu verändern.
Sein Hass auf die ganze Welt eingeschlossen Asgard, die Welt der Götter, stieg von Tag zu Tag.
Daran bin nur ich schuld. ICH! Verdammt, ich hasse mich dafür!
Ich hasse mich dafür, dass mein kleiner Bruder mich hasst. Ich hasse mich dafür, dass ich meinen älteren Bruder umgebracht habe. Doch ich konnte nichts dafür. Ich habe solange gegen die Mordlust, die die Götter in mir zum Vorschein brachten, angekämpft. Aber es half nichts. Ich war zu schwach. Zu schwach um etwas zu unternehmen.
Mein eigener Bruder, mein eigen Fleisch und Blut, ist durch meine Hand gestorben.
Und dies war noch nicht mal ein schöner Tod. Es war ein grausamer Tod. Voller Schmerz und Leid.
Als Léandre geboren wurde, lenkte er mich von meinem Selbsthass ab. Ich fühlte mich wieder lebendig. Ich war der große Bruder und darauf war ich verdammt stolz.
Ich verachte Iduna dafür, dass sie mir meinen Bruder weg genommen hatte.
Wobei sie nicht wirklich etwas dafür konnte. Irgendwann hätte mein Lillebror es erfahren. Egal von wem.
Daher hoffe ich so sehr, dass meine Mutter recht behält und dieser Urlaub mich und meinen Bruder wieder zusammenbringt. Ich wünsche mir nichts lieber, als meinen Lillebror zurück.
Den Jungen, der niemals ein Mädchen dermaßen verletzt hätte.
Léandre war ein vernünftiger Gott.
Auch wenn er nicht auf mich hören wird, muss ich ihm dennoch diese Flausen aus dem Kopf reden.
Léandre hat gerade ein unschuldiges Mädchen ziemlich verletzt.
Ich habe ihren Schmerz gesehen, obwohl sie versucht hat ihn mit einem Lächeln zu vertuschen. Johanna ist eine kleine Prinzessin. Woher ich das genau weiß?
Ich habe die Fähigkeit, Gedanken zu lesen.
Dieses Mädchen wartet auf ihren Traumprinzen, wie in einem wahren Märchen.
Ich werde dieser Traumprinz keinesfalls sein, weil ich viel zu alt bin, aber ich will auch nicht unhöflich sein, wie mein Bruder eben gerade.
Vielleicht könnte Léandre für kurze Zeit ihr Prinz sein. Doch diesen Gedanken verwerfe ich ganz schnell.
Erstens wird er sich nicht einfach so ändern und zweitens ist er ein Gott, da würden wir sie nur unnötig in große Gefahr bringen, sobald er etwas mit ihr anfangen würde.
Odin hat das Verbot aufgestellt, dass es keine Halbgötter mehr geben darf. Früher haben die Götter immer und immer wieder Kinder mit einem Menschen gezeugt. Das sorgte für Ärger, sodass Odin alle Halbgötter zu sterblichen Menschen machte oder sie töten ließ.
Ich verlor den besten Freund meines Bruders und meiner Wenigkeit. Finn hieß er. Er war der Sohn Odins, jedoch ein Halbgott. "Kopf ab!", hieß es.
Die Götter wollten Blut fließen sehen.
Narfi und ich taten alles, damit er wenigstens ein Leben als Mensch führen dürfte.
Der Göttervater war gnädig, schließlich war es teils auch sein eigen Fleisch und Blut.
Finn wurde deswegen als Baby von seiner Mutter neu geboren. Sein Vater war nicht mehr länger Odin, sondern ein Mensch. Er durfte ein normales Menschenleben führen. Konnte sich verlieben, Kinder bekommen. Alles. Ich darf nichts davon.
Vielleicht schon, aber ich will kein Risiko eingehen und irgendwen in Gefahr bringen.
Ich will nicht neidisch klingen, ich gönne es meinem Kumpel Finn. Bis auf den Tod, dem gönne ich ihm natürlich nicht.
Jetzt habe ich niemanden mehr. Mein älterer Bruder ist tot, Lillebror will nichts mit mir zu tun haben und mein bester Freund ist schon seit Jahren nicht mehr auf dieser Welt.
Ich hörte, dass Finn nach Walhalla gekommen ist.
Nach Walhalla kommen die Kämpfer.
Finn war kein Kämpfer, aber ein Sohn Odins.
Ich sollte ihn dort mal besuchen. Es ist mir egal ob er sich noch an mich erinnert.
"Lass mich durch!", zischt Lillebror.
"Nein, werde ich nicht!", schieße ich zurück. "Komm mit, Lillebror!"
Unsanft ziehe ich meinen Bruder hinter mir her, in die Ferienwohnung.
Oben stoße ich die Tür auf, ziehe meinen Bruder rein in die gute Stube und knalle die Tür zu.
"Was geht mit dir ab? Hallo?! Was hat dir das arme Mädchen getan?", brülle ich.
Léandre zuckt kaum merklich zusammen, fasst sich jedoch schnell wieder und funkelt mich an.
Dadurch, dass seine Augen nicht die gleiche Farbe wie meine besitzen, kommt das Böse-Funkeln nicht ganz so gut an.
Ich habe nämlich die grünen Augen unseres Vaters, wohingegen er die blaue Augenfarbe unserer Mutter geerbt hat.
Im ersten Augenblick tut es mir leid, so aus meiner Haut geraten zu sein und meinen Bruder so angeschrien zu haben, aber er hat es verdient.
Johanna hat nichts mit unseren verkackten Familienproblemen zu tun.
Genau das sage ich ihm auch.
"Na und?! Mir doch egal ob sie etwas damit zu tun hat! Ich will nicht hier sein und das zeige ich jedem der mir in die Quere kommt! Vielleicht merkt Maman so, dass das hier" Er deutet mit dem Finger durch die Wohnung. "nichts für uns ist und wir uns auch nicht vertragen werden!"
"Lillebror, es tut mir verdammt nochmal leid!!! Wie oft soll ich das noch sagen?!"
"Am besten gar nicht mehr, denn es nervt total und bringt eh nichts!", schnauzt mein Bruder zurück.
"Verdammt! Ich..."
"Spar dir das!", unterbricht Léandre angepisst. "Ich kann es nicht mehr hören. Blablabla. Alles leere Entschuldigungen. Gib es doch zu, du standest im Schattenvon Narfi und wolltest besser sein als er, aber weißt du was?!
Das wirst du NIEMALS! Hörst du?! NIE!!!"
Seine Worten verletzen mich zutiefst. Dabei hat er recht.
Er hat ja so verdammt recht!
Ich bin ein Versager. Ich bin nicht gegen ein paar Götter angekommen, habe meine beiden Brüder verloren.
Versager! Versager! Versager!
Verzweifelt lasse ich meinen Kopf rumsend gegen die erstbeste Tür fallen.
"Ich hasse DICH!"
Weitere Stiche in mein Herz. Mein  eigener Bruder hasst mich.
"Lillebror...", versuche ich es sanft.
"Hör endlich mit diesem Scheiß Spitznamen auf!", faucht mein Bruder mich an.
Ich seufze. "Okay, okay. Ich habe es kapiert. Doch tu mir wenigstens einen Gefallen... Entschuldige dich gefälligst bei Johanna! Das hat sie nun wirklich nicht verdient."
"Wieso? Weil du sie gern hast?", neckt Léandre mich und versucht mich in Verlegenheit zu bringen.
"Sie ist ein nettes Mädchen und die Tochter unserer Gastgeber.  Ich werde mich nicht in sie verlieben, was du dir durch deine absurde Frage sicherlich erhofft hast. Nur, dass du dir dir erhofft hast, dass ich das Gegenteil antworte. Hör mal, sie ist fast noch ein Kind und ich bin erwachsen. Nein danke. Das führt nur zu Problemen, von denen wir definitiv genug haben. Du kannst sie gerne haben falls du das wissen wolltest. Ich glaube, sie würde dir guttun, Lillebror.", beschreibe ich die Situation.
"Geh dich einfach entschuldigen!"
Genervt steht Léandre von der Couch auf, auf die er sich erst gesetzt hatte und geht zur Wohnungstür.
Ich bin überrascht, dass er überhaupt auf mich hört.
"Denk ja nicht, dass ich das wegen dir mache. Ich mache das für ma mère. Nicht für dich. Ich mache alles für sie. Selbst diesen idiotischen Urlaub. Sie brauch mich und nicht dich!"
"Denk dran, dass ich ihre Gedanken lesen kann und somit direkt erfahre ob du dich wirklich bei ihr entschuldigt hast oder wieder einen deiner doofen Sprüche gelassen hast.", gebe ich zu bedenken.
Als mein Bruder endlich die Wohnung verlässt, lege ich mich auf das für mich vorgesehene Bett. Tränen laufen mir übers Gesicht.
'Ich bin ein schwacher Versager, der alles verloren hat!', beschimpfe ich mich in Gedanken selbst.
Niemand sollte sehen, dass ich weine. Das ist nicht nur für einen Mann peinlich, sondern auch für einen Gott.
Wütend und frustriert schlage ich auf mein Kissen ein. Die Tränen lasse ich einfach laufen.
Es hat eh keinen Sinn, sie weg zu wischen.
"Ich hasse mich selbst!", murmel ich in mein Kissen. "Ich hasse MICH selbst!"
'Hör auf damit, Bruderherz!', redet eine Stimme in meinem Kopf auf mich ein.
Wer ist das?
'Hier ist Narfi, dein großer Bruder. Obwohl ich nur 5 Tage älter als du bin.
Hör auf dich schlecht zu machen. Ich weiß, dass die Götter schuld waren. Nicht du.
Du warst niemals schuld.
Komm zu mir nach Walhalla und wir reden. Natürlich lebendig. Sag, du willst zu Finn. Odin wird nichts dagegen haben.
Bring bitte auch unseren kleinen Bruder mit, wenn's geht.
Ich weiß, er ist ein Sturkopf und alles, aber ich würde ihn so gerne kennenlernen!
Bitte komm, ich erwarte dich!'
Mein Bruder... Narfi... Wie? Was? Wie kann das sein?
Natürlich bin ich schuld.
Ich hätte mehr Kämpfen sollen. Ich hätte nicht aufgeben sollen.
Für Narfi. Für ma mère und mon père. Für Léandre. Für mich. Für alle.
'Du hast gekämpft!', argumentiert die Stimme in meinem Kopf, die anscheinend meinem Bruder Narfi gehört.
Narfi... Mein 5 Tage älterer Bruder... Ich vermisse ihn so sehr! Und ich will ihn zurück! Mehr als alles andere!
Ich will zurück in die Zeit, in der ich noch lebte und ich nicht für den Tod von Narfi Schuld gewesen war.

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