Teil 24
Geweckt wurde ich von der hellen, aufgehenden Sonne, die mich durch das Fenster neben dem Bett blendete.
Letzte Nacht konnte ich gut schlafen und auch Balou wirkte ruhiger.
Rasch zog ich mich an und ging wenige Minuten später mit Susanne frühstücken und danach schlenderte ich mit Balou vor dem Hotel umher und fand darauf eine Hundewiese, wo ich mit meinem Hund spielte, ohne mir andere Gedanken machen zu müssen.
Bald kamen mir jedoch wieder die Erinnerungen an unsere Eltern hoch.
Julia ging es überhaupt nicht gut. So traurig wie sie ist, habe ich sie eigentlich noch nie gesehen. Natürlich trauer ich auch und möchte mich ungern in dieser Situation mit jemandem vergleichen.
Allerdings muss man auch seine Trauer offen zulassen und zeigen. Die
Beste und wahrscheinlich Einzige Art ist es, so weiterzuleben, dass man wenig Probleme hat.
Es wird eine schwere Zeit für uns beide werden, doch mit Hilfe und Zuwendung zu anderen, werden wir das gemeinsam meistern.
Susanne holte mich aus meinen Gedanken zurück, um langsam zu packen und dann zu Ludwig und Julia zu fahren.
Die beiden warteten bereits vor ihrem Hotel.
Nachdem alles verpackt war fuhren wir zur Klinik, wo wir uns mit Anna und ihrer Mutter trafen. Julia wollte trotz der engen Freundschaft zwischen Anna bei uns mitfahren und somit fuhren wir entspannt los.
Zwar war Julia beim einsteigen immer noch nervös, aber sie stieg dennoch schneller ein, als am vorherigen Tag.
Während der Autofahrt war Julia ziemlich angespannt, sie starrte viel nach draußen und beobachtete alles ganz genau.
Trotzdem fragte sie plötzlich „ Was ist eigentlich mit Oma? Weiß sie, dass Mama tot ist?”
„ Nein, noch nicht, das müssen wir ihr sagen, wenn wir wieder in Berlin sind”, antwortete Susanne.
„ Warum hat die Polizei ihr noch nichts erzählt?”, erkundigte sich Ludwig.
„ Das Heim war der Meinung, dass es besser sei, wenn Mutter die Nachricht von uns erfährt und nicht von den Pflegern oder der Polizei.”
Ludwig nickte verständnisvoll und konnte sich sehr gut in die Situation hinein versetzen.
„ Was passiert denn jetzt insgesamt in der nächsten Zeit?
Mama und Papa müssen beide nach Berlin kommen und beerdigt werden? Wie regelt man das denn alles?”, fragte Julia weiter und wurde wieder nervöser, sobald sie sich an die letzte Woche erinnert.
„Deine Eltern werden in den nächsten Tagen nach Deutschland überführt werden und dann können wir uns in Ruhe der Beerdigung widmen. Wir können das zusammen machen, damit wir nichts gegen euren Willen entscheiden, aber ihr braucht euch keinen Druck machen, denn wir sind natürlich da, um euch in der nächsten Zeit beizustehen und verschiedene Aufgaben abzunehmen. Bei manchen Entscheidungen ist das Beste, wenn wir die übernehmen.
Wir haben keinen Stress mit den Vorbereitungen”, berichtete Susanne.
„ Danke”, murmelte Julia, setzte sich ihre Kopfhörer auf und auch ich kuschelte mich wieder dichter an Balou und träumte vor mich her.
Die Fahrt zog sich lange hin, dichte Wälderdichte Wälder flogen an uns vorbei, ich stellte mir viele Vogelstimmen, wilde Tiere im Wald und Naturforscher vor.
Bewusstes Leben wurde mir im ruhigen Moment, an stillen Orten und ohne viel Trubel deutlich und mit vielen Gedanken an die Zukunft, aber auch Ängsten, Sorgen und Erinnerungen aus der Vergangenheit rannte die Zeit und nach einem weiteren Schlaf, waren wir fast an unserem richtigen zu Hause, in Berlin angelangt. Julia wurde immer ungeduldiger, während sie ihrem geliebten Falko näher kam.
Von außen hatte sich wenig am Haus verändert. Fenster, Gardinen, der Balkon sowie auch die Terrasse am Schlafzimmer unserer Eltern waren gleich.
Sobald der Motor des Autos erloschen war und Susanne, Ludwig und Ich das Haus betrachteten, sprang Julia ruckartig aus der Tür und rannte so schnell wie möglich in den Garten und weiter zu Falko, in den Wald.
Ein unbeschreibliches, trauriges Gefühl überrollte mich erneut, als wir in unser Haus, mit den vollen Koffern unserer Eltern traten und alle wussten, dass nichts mehr werden würde wie vorher…
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