18. Kapitel - Tommy
Ich hörte genau, wie Julia die Zimmertür öffnete und ging. Im Inneren spürte ich, dass sie unglücklich war und, dass sie weg gehen wollte.
Es war schon spät und dunkel draußen, das Abendessen war vorbei und Julia ging plötzlich weg.
Schnell schnappte ich mir meinen Rucksack, eine Jacke, rief Balou zu mir und folgte ihr schnell.
Ich wusste nicht wo sie hin wollte und ich mitgehen wollte, aber ich konnte sie nicht alleine lassen. Julia ging es verdammt schlecht und ich musste ihr einfach folgen.
Sie würde es mir verbieten mitzukommen und auch ich hatte Angst und war müde, aber ich konnte meine Schwester, die einzige unserer Familie nicht alleine lassen.
Ich folgte ihr eine ganze Weile durch die dunklen Straßen und Gassen. Der Mond strahlte hell und leuchtete uns den Weg. Ich schlich ihr wie ein zweiter Schatten hinterher und irgendwie wurde sie immer schneller und plötzlich war sie weg.
Sie verschwand einfach und ich stand auf einmal am Stadtrand von Basel und wusste nicht mehr wo ich war.
Mit einem klaren Kopf ging ich weiter und folgte später einem kleinen Pfad, um eine Höhle zu finden, wo ich die Nacht verbringen konnte.
Ich musste irgendetwas finden, wo ich schlafen konnte.
Ansonsten würde vor Kälte fast erfrieren.
Als ich endlich eine Höhle fand, die ich gut fand und wo ich mit Balou konnte, nahm ich eine kleine Decke, einen Pullover und einen Apfel aus meinem Rucksack heraus und legte es auf den Boden.
Mit dem Pullover rollte ich mir ein Kissen zusammen, legte mich hin und deckte mich und Balou mit der Decke zu. Bevor ich richtig einschlief, aß ich noch einen halben Apfel und den Rest gab ich Balou.
Katharina rannte durch das ganze Krankenhaus, um Dr Wolf zu finden.
Gestern um 19.30 Uhr hatte sie das letzte mal bei den Kinder in die Tür geschaut, bevor sie ihren Feierabend antrat, doch das die beiden abhauen würden, hätte sie nicht gedacht.
Als sie heute morgen die Nachtschicht abgelöst hatte, ging sie als Erstes
zu Julia und Tommy und war schockiert, als sie die beiden und den Hund nicht mehr im Zimmer sah.
Eilig lief sie den Klinikgarten, das Klinikum und das Dach ab, doch nirgendwo fand sie die Kinder. Als letztes suchte sie die Intensivstation ab, wo ihr Vater gelegen hatte, doch auch da waren sie nicht.
Ihre Rucksäcke, Julias Handy und einige Sachen waren weg und die Betten sahen unbenutzt aus, was bedeutete, dass die Kinder schon gestern Abend abgehauen sind.
Als sie Dr Wolf in einem Pausenraum der Ärzte entdeckte, lief sie schnell zu ihr und begann gleich zu erzählen.
„ Guten Morgen, Dr Wolf. Haben sie eine Minute?"
„ Ja, natürlich. Ich hatte bloß gerade schon eine OP und mache erst einmal eine Pause. Was ist los?"
„ Die beiden Kinder Julia und Tommy sind schon wieder verschwunden und ich glaube dieses Mal richtig."
„ Was? Wieso?"
„ Ich war gerade in ihren Zimmern und ihre Rucksäcke und einige Sachen sind weg.
Ich war draußen und auf dem Dach, danach in der Klinik und auf der Intensivstation. Sie sind nicht hier."
„ Gut, dann gehen wir jetzt in ihr Zimmer zurück und rufen von da die Polizei an."
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