17. Kapitel - Julia
Ich wusste nicht, was Tommy am Nachmittag gemacht hatte, aber er war abends wieder in seinem Zimmer und spielte mit seinen Figuren und Balou schlief seelenruhig.
Nachdem Gespräch mit der Polizei, bekam ich Angst und Zweifel vor der Zukunft. Was würde passieren? Kann ich Falko behalten wo werden wir leben? Müssten wir aus dem Haus ausziehen und noch schlimmer... Muss Falko unseren Wald verlassen?
Ich hatte auf nichts eine Antwort und bekam immer mehr Angst. Was wird passieren?
Müsste ich zu einer fremden Person ziehen, die ich nicht kenne oder müssen wir zu Ludwig ziehen.
Voller Sorge und Angst schlief ich am Abend unruhig ein.
Saskia Stein kam am nächsten Morgen nach dem Frühstück vorbei und sprach noch einmal mit mir.
Sie war alleine und holte sich auch keinen Stuhl an mein Bett, sondern blieb stehen.
„ Guten Morgen, Julia. Geht es dir gut?" erkundigte sie sich.
Ich nickte ruhig und hörte gespannt weiter zu.
„ Gut. Du hast eine Tante, die Schwester deiner Mutter. Sie heißt Susanne Schulz und lebt in Hamburg.
Wir haben sie und deinen Onkel Ludwig Ruston informiert und sie sind beide auf dem Weg hierher. Deine Tante wird vermutlich morgen früh eintreffen und dein Onkel muss sehen, wann er einen Flug bekommt."
„ Ok. Wie wird mein Leben in Berlin weitergehen? Wo werden wir wohnen und was wird passieren?
„ Das kann ich dir jetzt leider noch nicht sagen. Es kann sein, dass eure Tante nach Berlin zieht oder ihr nach Hamburg ziehen müsst. Vielleicht nimmt euch auch euer Onkel auf. Das wird sich alles noch entscheiden. Zerbreche dir darüber keine Gedanken, Julia. Du bist hier um dich auf dich und deine Gesundheit zu konzentrieren. Schaue was passiert und denke nicht über unnötige Dinge nach."
„ Aber meine Tante wird ja wohl kaum zu uns nach Berlin ziehen oder?"
„ Ich weiß es nicht. Wahrscheinlich nicht, aber das kann nur sie dir sagen. Sei bitte nett, wenn du deine Tante kennenlernst."
„ Natürlich."
Wir verabschiedeten uns und sie ging wieder.
Ich hatte trotz ihren Worten Angst und Zweifel vor der Zukunft. Ich wollte einfach mein Leben zurück und zerfiel bei diesen Gedanken schon wieder in Trauer und Kummer.
Aus Angst heraus wollte ich abhauen und weglaufen.
Ich schrieb Anna noch eine ausführliche Nachricht und plante meine Flucht ohne dass mich jemand sah.
Ich brauchte dringend Abstand von hier. Ich hielt es nicht mehr aus und meine Angst zerstörte mich und mein Leben.
Ich wusste nicht, was mit mir los war, aber ich musste dringend weg aus der Klinik.
Meine Angst vor dieser fremden Tante war komisch. Wenn meine Mutter kaum Kontakt zu ihrer Schwester hatte, dann hatte sie sicherlich einen Grund. Aus Sturheit und Angst wollte ich nicht weg aus Berlin.
Nachdem ich mir einen Rucksack mit Klamotten und einer Decke gepackt hatte und mir noch Essen von der Klinik und auch von Zuhause eingesteckt hatte, nahm ich alles und noch einen Pullover und lief
20 Uhr durch die Flure nach draußen. Zusätzlich setzte ich mir eine Kapuze auf und schlich leise durch die Klinik weg von dort.
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