König Ping auf Irrfahrt
"Nein."
Hannibal schaute sprachlos zu Asasel. Asasel sah sprachlos zu der Frau.
So verrannen die Sekunden.
Hätte die junge Dame freundlicherweise auch zu dem Werkater herüber geschaut, dann hätten ihre Blicke ein wunderschönes Dreieck gebildet. Sowas von wie aus dem Lehrbuch, dass es dem alten Marik von Numeria (Im Jenseits sei man seiner armen Seele gnädig ... und seiner ledrigen Haut ebenfalls) die Tränen in die Augen getrieben hätte.
Die Frau räusperte sich verlegen und strich sich eine verirrte Strähne orange-roten Haares hinters Ohr. "Nein ... vielen Dank?", unternahm sie einen verzweifelten Versuch, die peinliche Stille zu brechen und Asasel aus dem Eingang des Buchladens zu bugsieren.
Der Nephilim brauchte noch Zeit. Zögerlich setzte er einen Fuß rittlings aus der Ladentür. Hannibals Staunen indess, hatte sich zu einem breiten Grinsen gewandelt. Noch nie, in seinen 3000 Jahren auf dieser Erde, hatte er ein derart überfordertes Schattenwesen von Asasels Rang gesehen. Zurücklehnen. Genießen.
"Tut mir leid", sagte die junge Frau, der es in Wirklichkeit gar nicht so leid zu tun schien, "Aber ich muss dringend weiter. Das verstehen sie sicher." und mit diesen Worten schob sie den uralten, unvorstellbar machtvollen - völlig perplex drein blickenden Nephilim, mittels König Ping auf großer Fahrt, zur Seite.
Es dauerte ein Weilchen, bis Asasel sich berappelt hatte. Finsternis lag um die Augen des Nephilim als er schließlich zu Hannibal zurückkehrte.
"Du sprichst zu niemandem ein Wort hierüber, haben wir uns verstanden?", flüsterte er in einem Ton, der Hannibal die Nackenhaare zu Berge stehen ließ.
Der Werkater nickte. "Niemand wird je von König Pings großer Irrfahrt erfahren", er legte feierlich eine Pfote auf sein Herz.
Asasel schmunzelte, "Mutig. Wirklich mutig, mein Freund.".
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