5.Kapitel
Meine Augen blieben sofort an einem Regal hängen, bei welchem ich was Interessantes feststellte.
„War die Spurensicherung schon hier?", fragte ich meine Kollegen, während ich wie gebannt auf das einzige Regal mit Büchern – was nicht aussah, als ob eine Bombe eingeschlagen hätte – starrte.
„Ja, die waren schon hier. Sie kommen aber nochmal wieder, damit die Leiche hier rauskommt und sie sich nochmal detailliert umsehen können. Ich wollte jedoch vorher, dass du und Kiba euch erst mal umschaut und sie danach ihren Job erledigen. Immerhin würde euch beiden eher was auffallen, als ihnen. Ihr arbeitete ja seid drei Monaten an diesem Fall", beantwortete Tsunade meine Frage. Alles klar. Ich packte meine schwarzen Handschuhe, die ich in meiner Hosentasche hatte, aus und zog sie mir an.
„Hast du was entdeckt?", fragte mich Kakashi, der mich wohl zu gleich musterte, daher ich seinen Blick nur zu deutlich in meinem Rücken spüren konnte.
„Vielleicht", meinte ich Schulterzuckend, während ich auf das Regal zu ging und sofort jede einzelne Reihe genau ansah. Mir fiel sofort auf, dass man sie nach Datum und der Farbe geordnet hatte. Ein komisches System, aber dieser Typ war ein ehemaliger Mörder und Vergewaltiger, was sollte man da schon erwarten? Vorsichtig zog ich eins aus dem Regal, als ich genau davor zum Stehen kam. Langsam öffnete ich das Buch, nach dem ich es mir von vorne und hinten genau angeschaut hatte. „12.04.2004 Hydria Aron", murmelte ich leise, wobei mein Blick zu dem Bild wanderte, welches auf der Seite neben seinem Namen eingeklebt wurde.
Der Junge hatte blonde Haare und grüne Augen. Seine Haut war leicht gebräunt, was mich schon mal darauf schließen ließ, dass er gebürtig aus Sunagakure kam. Auf dem Bild sah er zudem noch sehr lebendig und lebensfroh aus. Ich blätterte eine Seite um, woraufhin ich direkt auf die Rückseite sah. Wieder stand dort ein Datum. „15.04.2004 Hydria Aron, Tod", murmelte ich erneut leise, während mein Blick zu dem Foto wanderte, welches wie davor, neben seinem Namen eingeklebt wurde. Dieses Mal war er Tod. Er sah noch viel schlimmer aus, als der Schreiber jetzt gerade. Es gibt Mörder und Mörder die Foltern ... die heftig Foltern. „Gefunden!", sagte ich kleinlaut, jedoch mit einem bestimmten Nachdruck. Die vier hatten es auf jeden Fall verstanden, denn keine zwei Sekunden später, standen sie um mich herum und sahen auf das Regal oder auf das Buch in meinen Händen.
„Tagebücher?", fragte Kiba überrascht und leicht überfordert, wobei sich seine Stirn dabei in Falten legte. Seufzend schüttelte ich seinen Kopf. Eigentlich hatte er nicht mal so unrecht mit dem, was er sagte.
„Nicht ganz. Eher Notizbücher von jedem toten Jungen. Besser gesagt, von jedem seiner Opfer", beantwortete ich seine Frage, bevor ich das Buch zu schlug und es wieder an seinen rechtmäßigen Platz zurückstellte. Grade als ich wieder gehen wollte, fiel mir ein Platz auf, bei welchem kein Buch stand. Staub war nicht angesetzt, weswegen es nur logisch war, dass der Mörder es mitgenommen haben musste. „Der Mörder wollte wohl eins dieser Bücher haben", kam es über meine Lippen, woraufhin ich zu der Stelle ging, an welcher eigentlich ein Buch stehen sollte.
„Aber was soll ein Mörder schon mit so einem Buch wollen? Es ist von einem anderen und noch dazu, stehen da nur tote Personen drinnen", hörte ich Tsunade sagen, weswegen ich augenblicklich anfing zu überlegen, was der Mörder damit anfangen könnte. Zur Nachahmung? Ne, das wäre zu einfach und noch dazu, wäre es dumm. Er hat seine eigene Weise. Jeder den er umgebracht hat, wurde nicht vergewaltigt, sondern nur brutal und schmerzvoll ermordet ... hm, als Ideenquelle? Als Ansporn? Das passt alles nicht zu ihm! Er ist anders! Er ist spezieller als der hier ... seine Arbeit hinter lässt keine Spuren, bis auf die Leiche und die Mordursache. Er versteckt es nicht, nur seine Spuren. Nur das, was ihn belasten könnte. Was ihn auffliegen lassen könnte.
„Nicht jedes Buch was hier steht, sind Notizbücher. Schaut genau hin. Die oberen Regalböden sind neuere und noch dazu, alle zusammengebunden. Was die Schlussfolgerung hat, dass das die Geschriebenen Brief sind, wo er im Gefängnis war", erklärte ich ihnen meine Theorie, nachdem ich es geschafft hatte, meine Gedanken wieder zu ordnen. Sie waren endlich still, weshalb ich meinen Blick auch direkt durch die Runde gleiten ließ, um zu sehen, ob sie mir folgen konnten. Sie nickten mir zu, was ich als Einladung nahm, um weiter Reden zu dürfen. „Die unteren Regalböden sind am unwichtigsten. Das sind nämlich leere, noch nicht beschriebene Bücher, so sieht es zumindest auf dem ersten Blick aus. Um es genauer wissen zu wollen, sollten wir sie einpacken lassen und genau durchgehen. Die anderen Böden sind voll mit Notiz, wie Tagebüchern", sprach ich weiter meinen ersten Eindruck aus. Ich war schon immer schnell im Realisieren und Analysieren. Obwohl ich darinnen so gut war, schaffte ich es immer noch nicht, diesen Mistkerl zu finden, geschweige denn einen Anhaltspunkt zu finden! Langsam drehte ich mich wieder herum und versuchte, an Hand des Buchrandes heraus zu finden, welches Datum fehlte.
„Und woher willst du das alles wissen, Sasuke?", hinterfragte Tsunade skeptisch, was mir von vornherein klar hätte sein müssen oder besser gesagt, im Inneren wusste ich, dass sie es skeptisch betrachten würde.
„Ganz einfach", fing ich an zu sprechen, wobei ich mich wieder den vieren zuwandte. „Als wir ins Haus gingen, lagen Blätter, Stifte und Bücher überall herum. Was jetzt auch noch ist, aber darauf will ich nicht hinaus. Was mich zu dieser Schlussfolgerung zieht, ist dieses Chaos, was man hier veranstaltete hat, aber dieses Regal hier verschonte", erläuterte ich meine Aussage, wodurch ich jemanden wohl verwirrt hatte.
„Wie jetzt?", fragte ein etwas überrumpelter Kiba, der seine Stirn schon wieder in Falten legte, während sein Hirn sehr schwer zu kämpfen hatte. Das sah man daran, dass er seine Augen schloss und wieder öffnete, aber immer noch planlos aussah. Ich konnte daraufhin nicht anders, als zu seufzen. Und dieser Idiot arbeitet beim Geheimdienst? Okay, ich hätte dort auch hingehen können, jedoch ist mir das Morddezernat lieber. Hier kann man wenigstens etwas erzählen, während man dort, brav Klappe Halten spielen muss.
„Dieser Mann, der hier liegt, hatte eine Schwäche fürs Lesen und Schreiben. Denn kein normaler Mensch, hätte so viel davon bei sich zu Hause un-/", bevor ich weiter sprechen hätte können, waren meine Kollegen der Meinung, mich zu unterbrechen.
„Doch du!", meinten alle vier im Chor.
„Mag sein, dass ich viele Bücher besitze, aber gewiss nicht solche!", gab ich empört von mir, da sie immer wieder darauf herumritten, dass mein Wohnzimmerregal zu viele besäße. Dabei waren es nicht mal so viele ... sind nur zwei Regal mit vier Böden. Alle lachten erst mal, wodurch sie mich aus meiner kurzen Abschweifung zurückholten. Daher sie lachten, konnte ich nicht verhindern, dass über meine Lippen ein Schnauben kam, bei welchem ich mich herum drehte und meine Aufmerksamkeit dem Regal widmete. 2000, 2001, 2002, 2003, 2004. Gefunden! Ich beugte mich etwas nach unten und fand zwischen Sommer und Herbst 2004 die heiß gesuchte Lücke.
„Was hast du gefunden?", ertönte Jiraiyas Stimme hinter mir. Stimmt ja, die sind auch noch da, grummelte ich in Gedanken, daher ich sie wirklich voll vergessen hatte. Das passierte mir aber öfter, wenn ich meiner Arbeit nach ging. Also erhob ich mich mit einem leisen seufzen und drehte mich zu den anderen herum.
„Zwischen Sommer und Herbst 2004, fehlt ein Buch. Dies wird höchstwahrscheinlich das Buch sein, was der Mörder mit sich genommen hat. Auch wenn es komisch erscheint", meinte ich leise, während ich meine Augen schloss und mich völlig allein nur noch auf Ihn konzentrierte. Auf seine weiße Maske, mit den sechs Strichen auf den Wangen. Dem megadurchtrainierten Körper, wo man nu-/ Okay, Sasuke reiß dich gefälligst zusammen! Sonst bist du auch nicht so! Zudem sollst du Ihn finden und dich nicht in ihn verlieben. Das ist doch völlig absurd! Konzentriere dich wieder darauf, den kaltherzigen Mörder zu finden, einzubuchten und das Leben unschuldiger zu retten. Innerlich verpasste ich mir eine Backpfeife, bevor ich mich wieder dem Typen zuwandte. Seine schwarzen Haare und dieser Haltung. Voller Stolz und ohne jegliche Angst. Ich öffnete wieder meine Augen, da mir ein Einfall kam.
„Durch sucht das Haus nach dem Buch, was zwischen Sommer und Herbst 2004 liegt. Es sollte einen schwarzen Einbund haben." Alle vier schauten mich auf meine Worte hin verwirrt an. Seufzend erwiderte ich ihren Blick. „Der Mörder muss es nicht unbedingt mitgenommen haben, es kann genauso gut sein, dass der Tode es war. Also könnte es gut möglich sein, dass es noch in diesem Haus ist. Indem wir danach suchen, kommen wir einen Schritt weiter und erfahren vielleicht, etwas über diesen Typen. Es kann sein, dass sie sich ja kannten." Ohne auf eine Antwort von ihnen zu warten, lief ich nach oben und direkt in ein Büro. „Was zur Hölle?!", kam es erschrocken von mir, als ich dieses Zimmer sah. Keine fünf Sekunden später, standen alle im Türrahmen.
„Hier hat eine Bombe eingeschlagen!", rutschte es den Vieren raus, wo ich ihnen nur mit einem Nicken zustimmen konnte. Das reinste durch einander herrschte in diesem Zimmer. Es sah sogar noch schlimmer aus wie unten. Unten standen zwei Regal mit Büchern, während hier das Doppelte stande. Diese waren auch mit Büchern gefüllt, jedoch waren diese solche Bücher, wie ich sie lese oder andere normale Menschen. Naja, sie lagen aber durcheinander auf dem ganzen Boden verteilt. Genauso wie Blätter, Ordner und andere Mappen. Wie gesagt, als hätte eine Bombe eingeschlagen.
„So wie es aussieht, hatte Sasuke mit seiner Theorie recht", gab Kiba von sich, der dabei einen Schritt in den Raum ging, aber direkt Rückwärts wieder rauslief.
„Durchsucht auch die anderen Räume. Wenn es da genauso aussieht, dann wissen wir, dass der Mörder gesucht hat und es vielleicht nicht gefunden hat. Wonach wir suchen weiß ich außer dem Buch nicht", erklärte oder eher gab ich ihnen den Befehl, während ich in das Zimmer ging und meinen Kopf über meine Schulter zu ihnen drehte. Alle nickten mir zu und verschwanden in den anderen Zimmern, woraufhin ich mich in diesem Raum zu schaffen machte.
Nach mehreren Stunden des Suchens in diesem Haus standen wir vor diesem. Mist ... nichts! Rein gar nichts konnten wir finden. Verfluchter Mist! Wie ist das möglich? Keine Fingerabdrücke, Fußspuren oder anderes. Nicht mal eine Faser von den Klamotten ... er wusste, was er tat und das ganz genau.
„Ich fahr nach Hause und lege mich ihn", brach ich die Stille, die zwischen uns herrschte. Wir hatten uns nur angesehen, da wir allein waren. Die Spurensicherung war schon hier gewesen und hatten uns geholfen, doch schickten wir sie schließlich wieder weg.
„Alles klar. Bis morgen Sasuke", lächelte mir Kiba müde zu, der mir dabei auch ein Zwinkern zu warf. Ich kommentierte dies, direkt mit einem Augenrollen.
„Dann Schlaf auch und recherchiere nicht mehr!", ermahnte mich Tsunade in einem ihrer bösen Tonfälle, den wirklich nur sie konnte.
„Bis Morgen. Ausgeruht und ausgeschlafen Sasuke", gab Jiraiya nun auch noch seinen Senf dazu. Okay, jetzt fühle ich mich verarscht! Und wie ein Baby behandelt!
„Bis Morgen Sasuke", sagte Kakashi, dem ich dankbar darüber war, dass er nicht noch etwas hinzufügte. Ich lächelte alle nochmal an – ob es mir gelang, war eine andere Frage –, bevor ich in meinen Wagen stieg und wegfuhr. Also nach Hause fahre ich jetzt nicht. Zu Essen im Kühlschrank besitze ich nämlich zur Zeit nicht. Okay, wie viel Uhr haben wir? Ich ließ meinen Blick zu meinem Autoradio wandern, welcher mir anzeigte, dass es 22:45 Uhr war. Ach du heiliger! Wir waren über neun Stunden in diesem Haus! Gebracht hat es uns leider nichts ...
„Okay. Mal überlegen welche Läden haben noch auf?", fragte ich mich selbst, während ich kurz an einer Ampel anhielt und nachdachte. Es dauerte nur Minuten, bis mir ein Laden einfiel. „Mirinas Tag und Nacht geöffneter Laden", schmunzelte ich zufrieden, da mir einfiel, dass ich schon lange nicht mehr da war. Die Ampel schaltete auf Grün um, weswegen ich direkt losfuhr und dies auf direkten Weg zu ihrem Laden.
Nach nur zehn Minuten parkte ich meinen Wagen vor ihrem Laden, stieg aus, schloss ab und lief zur Tür. Diese öffnete sich direkt, weshalb ich hereinspazierte und mir sofort etwas auffiel. Es war still. Kein Mensch war zu sehen, was ich gerade sehr willkommen hieß. Mit einem leichten Mundwinkelzucken ging ich zur Kasse, wohinter eine Frau Mitte dreißig, mit Schulter langen roten Haaren, einer Zeitschrift und einer Dose Cola in der Hand stand.
„Hallo, was kann ich für Sie tun?" Ohne von ihrer Zeitschrift auf zu schauen, fragte sie mich, weswegen meine Mundwinkel erneut nach oben zuckten.
„Wohl ein nicht so gelungener Tag, was?", grinste ich etwas, woraufhin es keine Sekunde dauerte, bis mich zwei rot/braune Augen anstrahlten.
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