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Weihnachten

Dezent verkatert stand ich auf. Mein Kopf fühlte sich schwer an und am liebsten hätte ich mich wieder hingelegt. Dann kamen mir die letzten Geschehnisse vom Vorabend wieder in den Kopf. Wie ich Kedos darüber zugetextet habe, dass ich Angst davor habe, zu versagen, dass ich auch gerne von Dario für den Rest meines Lebens ignoriert werden würde, solange er wieder lebt, dass mir diese Ignoranz dann wiederum doch überhaupt nicht gefallen würde, dass ich diesen Neid gegenüber Palle und Manu empfand, dass ich weiß, wie schwachsinnig das ist – einfach über alles. Und Kedos hat sich das alles angehört, hat versucht mich zu beruhigen und nach Hause zu bringen.

Es war keine Scham, was ich rückblickend empfand. Ich fühlte mich schlecht, weil ich meine Freunde hier zurücklassen müsste, ohne ihnen sagen zu können, ob ich Erfolg habe oder nicht. Sie würden nie erfahren, ob ich ihn retten konnte oder nicht. Alles, was sie wissen, ist die Tatsache, dass es mich zum Krepieren bringen würde, wenn ich es nicht schaffe. Am meisten tat mir Kedos leid, denn nach den beiden Zusammenbrüchen in Palutens Haus und gestern Abend in der Kneipe würde er sich bestimmt noch mehr Sorgen um mich machen als so schon.

Ich durfte einfach nicht weiter daran denken. Es wird klappen und wenn nicht, dann versuche ich es so oft, bis es klappt. Koste es, was es wolle.

Nachdem ich mich angezogen hatte, ging ich zu Doggie. Wir wollten zusammen meine letzte Ausgabe verteilen gehen. Während wir von Haus zu Haus zogen und die Zeitungen in die Briefkästen steckten, war es still zwischen uns. Wir beide hingen unseren Gedanken nach. Ich hatte gehofft, das Austeilen würde mich ablenken, doch Fehlanzeige. Stattdessen spazierte ich durch die Straßen und Gassen der Stadt, mit jedem Schritt bei meiner bevorstehenden Aufgabe.

Ich wüsste zu gerne, woran Doggie gerade dachte. Vielleicht hatte er auch Angst. Angst davor, alleine die Redaktion zu leiten. Er ist noch jung, aber er ist klug, er sollte es schaffen, da bin ich mir sicher.

Immerhin musste er niemanden vor dem Tod bewahren und sich einem Wahnsinnigen entgegenstellen.

Kurz bevor wir fertig waren, fragte mich Doggie, ob es mir gut ginge. „Ehrlich gesagt nein", antwortete ich. „Ich habe vorletzte Nacht geträumt, ich würde versagen und zu spät kommen. Was, wenn ich es nicht schaffe? Was, wenn ich einfach zu dumm bin, um ihn zu retten?" Besorgt schmiss ich eine Ausgabe in Rewis Briefkasten.

„Das war bloß ein Traum. Ich bin mir sicher, dass Sie es schon schaffen werden. Auf Ihnen lastet einfach nur zu viel Druck." Doggie sah mich zuversichtlich an und trug Palles Zeitung aus. „Da wäre ich mir nicht so ganz sicher", entgegnete ich stirnrunzelnd. „Es kann zu vieles schiefgehen! So viel steht auf dem Spiel." Die letzte Zeitung war für Sturmi.

„ Wenn Sie nervös sind, können Ihnen viel leichter Fehler passieren, also sollten Sie sich beruhigen. Versuchen Sie daran zu denken, dass Sie ihn wiedersehen werden", meinte der junge Mann abschließend. Er hatte ja recht. Wenn ich weiterhin so abgelenkt bin, dann kann ich den Wahnsinnigen nicht aufhalten.

Ich atmete also tief durch um mich zu beruhigen, schloss meine Augen und versuchte mich auf Dario zu konzentrieren. Die Angst verschwand nicht wirklich, aber ich fühlte mich dennoch ein bisschen besser.

Nachdem ich mich von Doggie verabschiedet hatte, gab ich meine Diamanten bei der Miliz ab. Glücklicherweise fand ich genau 35 Diamanten und betrat mit ihnen vorsichtig das Gebäude. Der Offizier saß am Tresen im Eingang und begrüßte mich lächelnd. „Na, alles klar?" „Mehr oder weniger, ja." Ich legte die Diamanten auf den Tresen.

Osaft wirkte nur bedingt erfreut über die Edelsteine. „Ich werde Sie wirklich vermissen. Trotz unseren erst kürzlichen Differenzen", sagte er dann wieder zu mir gewandt. Er lächelte etwas. Ihm schien es wohl leid zu tun.

„Grüßen Sie Dario von mir, ja, Herr Bergmann?" Ich nickte und versuchte die aufkommenden Ängste wieder zu verdrängen. „Das werde ich tun. Machen Sie es gut, Herr Saft!" Osaft lächelte traurig und stand auf. „Sie ebenfalls, Bergmann! Und passen Sie diesmal besser auf", grinste mein Gegenüber amüsiert und reichte mir seine Hand. Ich schüttelte sie und verrollte die Augen. „Ich werde mein Bestes geben."

Als ich auf dem Weg zu meinem Haus war, verabschiedete ich mich von einigen Leuten denen ich begegnete.

Mit gemischten Gefühlen brachte ich noch meine restlichen Bücher und Papierstücke zu BumsDoggie. Er würde sie brauchen.

Ich wollte gerade losgehen und meine Freunde zusammentrommeln, als zwei von ihnen an meiner Tür klopften. „Ich wollt gerade losgehen. Kommt rein!" Ich winkte Sturmi und Patrick lächelnd rein und schloss die Tür wieder hinter ihnen. „Kedos und Glp müssten auch gleich kommen", teilte Sturmi mit. Ich nickte.

„Es fühlt sich seltsam an zu wissen, dass ihr mich nicht mehr sehen werdet", überrumpelte ich die zwei. „Na ja... Rein theoretisch könnten wir deinen Klon besuchen?", kam es dann von Sturmwaffel halb lächelnd. Patrick schloss sich mit einem Grinsen an. Seufzend verdrehte ich die Augen. „Ach, ihr wisst doch wie ich das meinte!", grummelte ich. „Ja, klar. Ich finde Abschiede nur nicht so schön", murmelte Sturmi. Palle nickte zustimmend. „Ich mag sie auch nicht sonderlich. Aber da muss man halt durch." Seufzend zuckte ich mit den Schultern.

In diesem Moment klopfte es erneut an der Tür und wie angekündigt standen Kedos und Glp vor ihr.

Zu fünft waren wir nun in meinem Keller und redeten miteinander. Es herrschte eine bedrückende Stimmung, welche zunehmend mehr Traurigkeit auslöste.

„Ich denke, ich sollte mich jetzt auf den Weg machen", meinte ich, als die Sonne langsam zu sinken begann. Meine Freunde nickten und stimmten mir missmutig zu.

Gemeinsam gingen wir zum DeLorean, welchen ich auf einer weiten Wiese, in der Nähe des Labors von Saphirian, geparkt hatte. Auf dem Weg dorthin trafen wir auf BumsDoggie und Simon, die mit uns kamen.

Als wir vor dem Wagen standen, wurde mir kalt und ich bemerkte, wie die Angst und Panik wieder in mir hochkrochen. Ich legte eine Hand auf das Auto und lächelte leicht. Gleich muss ich Mal wieder den Helden spielen, dachte ich und sah nach hinten zum Fluxkompensator. Er schien zu laufen und Plutonium war zum Glück noch geladen. Die Technik sollte mir also keine Probleme bereiten.

Seufzend drehte ich mich wieder zu den sechs Personen hinter mir. Paluten wurde von Manu in dem Arm genommen, Sturmi hatte seine Kapuze auf und vergrub seine Hände in den Taschen der Jacke, Kedos hatte seine Hände hinter den Rücken und musterte mich, Simon lächelte mich aufmunternd an und Doggie nickte mir kurz zu.

Mein Herz wurde schwer, als ich sie alle sah.

Ich ging zu Manuel und Patrick und konnte sehen, dass vor den Augen des Älteren eine dünne Schicht Tränen lag. Er löste sich von seinem eiskalten Sadisten, wischte sich die paar Tröpfchen schnell weg und umarmte mich. Überrascht erwiderte ich die Umarmung. „Danke! Ich werde dich echt vermissen, Börgsman", murmelte der Braunäugige betrübt. Er löste sich von mir und rang sich zu einem Lächeln. Ich erwiderte es aufmunternd und nickte. Manu kam zögernd auf mich zu. „Ich muss mich auch bedanken, Tim", sagte er lächelnd und sah dabei kurz zu Palle rüber. Ich verstand und klopfte ihm auf die Schulter. „Kein Ding. Pass auf ihn auf und vermassel es nicht!" Er lachte und schwor mir, dass er auf Palle noch besser aufpassen würde, als auf sich selbst.

Dann ging ich weiter zu Sturmwaffel. Er sah betreten auf den Boden. „Sturmi?" Ich schmunzelte etwas. Er hob seinen Kopf etwas an und brummte leise. „Ich weiß du magst keine Abschiede, besonders keine ohne Wiedersehen, aber ich kann leider nichts daran ändern", sprach ich ruhig weiter und lächelte ihn aufmunternd an. „Ja, ich weiß...", nuschelte er. „Ach, Sturmi." Seufzend nahm ich ihn in den Arm. Er erwiderte die Umarmung und lächelte ebenfalls etwas. „Viel Glück", wünschte er mir nachdem wir uns voneinander gelöst hatten und nickte kurz. „Dir auch weiterhin."

„Ich soll dir von Max noch alles Gute wünschen. Er konnte es leider auch nicht rechtzeitig schaffen", erzählte Kedos mir, sobald ich bei ihm war. „Das Gleiche kannst du ihm auch von mir ausrichten. Und danke für deine Hilfe!" Ich lächelte und umarmte den Anzugträger. Er erwiderte kurz die Umarmung, löste sich dann aber wieder von mir. „Es war mir eine Ehre, dein Anwalt sein zu dürfen." Er bedachte mich mit einem besorgten Blick und nickte dann kurz. „Mach dir keine Sorgen um mich", sagte ich daraufhin. „Irgendwie kriege ich das schon gebacken."
„Pass einfach auf und handel nicht unüberlegt! In der Ruhe liegt die Kraft, vergiss das nicht. Und rede dir nicht ein, du wärst ihm nicht wichtig", gab er mir noch auf den Weg mit. Lächelnd nickte ich und versprach ihm, zu versuchen daran zu denken.

Unge lächelte aufmunternd und reichte mir seine Hand, welche ich natürlich schüttelte. „Es war mir ein Vergnügen dein Nachbar gewesen zu sein, Tim. Viel Glück!" Es war und ist wirklich ein echtes Vergnügen in dieser Stadt zu wohnen. Ich bedankte mich und gab das Kompliment zurück.

Bums Doggie sah mich zuversichtlich an. „Sie schaffen das schon, Herr Bergmann!", sagte er zwinkernd. Ich nickte. Irgendwie schaffe ich es. Auch Doggie umarmte ich kurz. Als wir uns voneinander lösten nahm er noch meine Hand und schüttelte sie. „Danke für Ihr Vertrauen." Er lächelte zufrieden und Stolz schwang etwas in seiner Stimme mit. „Du kriegst den Laden schon irgendwie geschaukelt", meinte ich zwinkernd. Der junge Mann nickte zuversichtlich.

Schweren Herzens ging ich zum Auto, öffnete die Tür zum Fahrersitz und wandte mich noch ein letztes Mal an meine Freunde: „Es ist echt schön mit euch. Ich wünsche euch noch alles Gute weiterhin und macht's gut!" Ich warf allen ein Lächeln zu und winkte ihnen zum Abschied. Dann stieg ich in den Wagen, klappte die Tür zu und steckte den Schlüssel ein. Nervös startete ich den Motor, meine Gedanken kreisten wieder um meinen Traum, in welchen ich versagt hatte. „Konzentrier dich, Bergmann!", befahl ich mir selber. Und nachdem ich das richtige Datum eingegeben hatte, fuhr ich los.

Ich hoffte inständig nicht zu versagen und ging nochmal meinen Plan durch. Sobald ich ankomme, würde ich den Auslöser für die Falle suchen und entschärfen, dann würde ich den Mistkerl schnappen, mit in den Wagen zerren - das würde am besten klappen, wenn er ausgeknockt wäre - und dann ganz schnell wieder zurückreisen. Dort müsste ich ihn irgendwie ins Gefängnis bringen oder mich anderweitig um ihn kümmern.

Das blendend helle Licht bekam ich nur am Rande mit, so fokussiert war ich auf den Plan.

Das Auto stand noch nicht ganz, da schnallte ich mich ab, klappte die Tür hoch und lief los. Ich musste mich beeilen und gleichzeitig auch noch vorsichtig sein. Zwei Bergmänner dürfen mich nicht sehen.

Ich schlich zum Dorf. Mein Herz schlug mit jedem Schritt lauter. Immer mehr Schweiß perlte von meiner Stirn runter. Meine Angst verstärkte sich und ich wäre am liebsten losgerannt, hätte vehement alle vor den Anschlag gewarnt, aber diese Möglichkeit war ausgeschlossen.

Nein, ich müsste einen kühlen Kopf bewahren und ja nicht unüberlegt handeln; der kleinste Fehler würde schon zu ungewollten Folgen führen. „Handel nicht unüberlegt!", hatte Kedos gesagt und ich sollte mich vielleicht doch daran halten.

Ich kam endlich an und zu meinem Glück keine Sekunde zu spät. Ich sah, wie eines meiner Ichs gerade in mein Haus guckte und nachdem dieses Ich niemand im Inneren entdecken konnte, versteckte es sich in Unges Stall. Dort würde dieses Ich erstmal eine ganze Weile sein.

Ich beschloss über den Hafen zum Park zu gehen, so könnte ich nicht von dem einen Bergmann gesehen werden. Ich müsste es nur irgendwie schaffen an der Kneipe unbemerkt vorbeizugehen. Das könnte schwer werden, aber unmöglich wäre es nicht.

Vorsichtig ging ich los, darauf bedacht, auf keine Äste oder knisternde Blätter zu treten. Mein Herz schlug weiterhin voller Nervosität und ein riesiger Kloß saß in meinem Hals. Ich versuchte meine Angst und Unsicherheit beiseite zu schieben. „Ruhe bewahren. Einatmen, ausatmen", das war mein Mantra.

Und doch holte ich kaum Luft, als ich am Hafen entlang schlich. Mit jeden Schritt wuchs meine Angst. Meine unbändige Angst zu versagen, alles zu verbocken - Es nicht zu schaffen, Dario zu retten.

Kaum, dass ich an der Treppe war, sprintete ich sie hoch und lief los zum Park. Während ich lief überlegte ich an welcher Bank Dario saß. Wo könnte sich mein Klon verstecken, dass es nicht möglich war ihn zu sehen, er aber trotzdem seine Dolche auf ihn werfen konnte?

Gommes Hütte! Ich schlich zu Takaishiis Turm, um mich dort zu verstecken. Gerade hörte ich einige Schritte, dann zwei Stimmen. „Guten Tag, Herr Verzögerung!", das war eine Bürgerin. „Guten Tag!" Schnell presste ich mich an die Wand von dem Turm, lugte erst dann hervor, als die Schritte von Dario verstummten.

Er setzte sich auf eine Bank. Maudado, Osaft, Wintercracker und Schlingel liefen gerade weg und Zombey schlenderte auf der Wiese herum. Jeden Moment müssten Dolche fliegen! Verdammt! Und ich habe den Kranken noch nicht gefunden!

Ich musste zu Gommes Haus, aber wie sollte ich da hinkommen ohne gesehen zu werden?

Alles oder nichts!

Ich atmete nochmal kurz ein, fixierte Gommes Haus und lief los. Ich muss einfach dieses Attentat vereiteln.

Ich spürte, wie das Adrenalin in meinen Adern pumpte, fühlte mich dadurch etwas zuversichtlicher.

Als ich Gommes Haus näher kam, sah ich ihn schon wie er hinter dem Haus hockte, mit seinem Arm ausholte und bereit war, das Messer fliegen zu lassen! Ich weiß nicht woher das Tempo und die Kraft herkamen, aber ich lief mit voller Wucht geradewegs in den skrupellosen Mann, warf ihn mit meiner Schulter zu Boden und drückte mit einer Hand auf seinen Brustkorb, damit er am Boden blieb. Meine andere Hand umgriff das Handgelenk meines Widersachers. „Du Dreckssack!", zischte er und starrte mich finster an. Er versuchte mit dem Dolch mir in meinen Arm zu schneiden, doch das war nicht möglich. Die stumpfe Seite der Waffe zeigte zu mir.

Ich verstärkte meinen Griff um sein Handgelenk und versuchte an den Dolch zu kommen. Es war trotz der verkehrten Klinge viel zu gefährlich sich mit ihm zu ringen.

„Du kannst mich nicht besiegen!", flüsterte er psychotisch grinsend. Ich versuchte nicht darauf zu achten, was er sprach.

Ich erwiderte seinen starren Blick und versuchte mir nicht anmerken zu lassen, dass ich mich so sehr wie noch nie anstrengen und konzentrieren musste.

Mir wurde sehr schnell klar, dass ich meine zweite Hand brauchen würde, um den Dolch aus dem Handgriff dieses Wahnsinnigen zu befreien. Das würde allerdings auch bedeuten, dass er sich sofort und schnell aufrichten könnte. Ich müsste schnell handeln. Mir blieb keine andere Wahl.

Schnell umgriff meine linke Hand, mit welcher ich den Wahnsinnigen heruntergedrückt hatte, die freie Stelle des Griffes.

Wie ich erwartet hatte, sprang er auf und versuchte nun mit seiner freien Hand meine Hände zu vertreiben. Es war komisch, wie wir um einen einfachen Dolch mit vier Händen kämpften.

Seine pechschwarzen Augen fixierten die Waffe und er wirkte genervt. Seine Fingernägel bohrten sich in meine Haut rein. Erstmal spürte ich sie kaum, doch als ich ein Ziepen durch meinen Handrücken spürte, bemerkte ich sie. Aus Reflex fuhr meine Hand zurück. Nun war es nur noch eine, die sein Handgelenk umklammerte.

„Nicht mal ein paar Fingernägel hältst du aus..."

Ich ballte meine Hand zur Faust, holte weit aus und ließ sie in die Visage meines Gegenübers einpreschen. Ein stumpfes Geräusch kam von seinem Gesicht und er taumelte gegen die Wand der Hütte. Dabei ließ er unachtsam seine Waffe fallen. Seine Hände hielten seine Nase fest, aus welcher ein schier unaufhörlicher Blutstrom rauskam. Angewidert verzog ich mein Gesicht. Es war kein schöner Anblick; schnell fiel das Blut auf die Kleidung, tropfte auf das Gras und seine Hände wurden rot. Der eisenhaltige Geruch des Blutes stieg in meine Nase.

Geistesgegenwärtig griff ich nach dem Dolch, denn mein Klon bückte sich bereits zu ihm runter. Schnell warf ich den Dolch in den See unter Gommes Haus. „Nein!", kreischte der Blutverschmierte. Er lief auf mich zu und wollte mich zu Boden werfen, doch ich konnte ihm ausweichen.

Fehlte nur noch das Dynamit.

„Ich mach dich kalt", fauchte mein Widersacher und stürzte sich wieder auf mich. Diesmal blieb ich stehen. Das Dynamit musste im Mantel sein und den müsste er loswerden.

Er übte Druck auf meine Schultern auf, wollte mich so umwerfen, hatte aber nicht mit der irren Kraft, die ich urplötzlich in mir hatte, gerechnet. Ich konnte mich wehren, auch wenn es verdammt anstrengend für mich war.
Aber mir gelang es.

Voller Wut griff ich den Kragen seines Mantels und versuchte ihn von diesem zu befreien. Jedoch holte er wieder aus. Mit dem einfachen Karate-Kid Manöver schlug ich seine Arme weg. „Auftragen. Polieren", murmelte er knurrend.

Er konnte mir zwar keine verpassen, aber ich kam auch nicht an seinen Mantel ran.

Eine Alternative. Ich brauchte eine Alternative!

Meine Knie! Ohne weiter zu überlegen rammte ich mein Knie in seinen Bauch. Wirklich weh getan hatte es ihm nicht, aber er ließ seine Deckung für ein paar Sekunden sinken.

Ich ergriff die Chance und zog ihm den Mantel aus. Genau wie der Dolch landete auch das Kleidungsstück in den kleinen See.

Ehe ich mich versah, zückte er eine Stange Dynamit, welche an seinem Gürtel befestigt war. Das Feuerzeug war schon gefährlich nah an der Zündschnur! Als wäre ich fremdgesteuert schlug meine Hand das Feuerzeug aus der Hand.

„Du legst es darauf an, nicht wahr?", zischte er. Wieder flog eine Faust geradewegs auf mein Gesicht zu. Wieder wich ich dem Angriff haarscharf aus. Gerade wollte er erneut zuschlagen, da kam ich ihm zuvor; ich ergriff seinen Arm, zog ihn mit voller Kraft herunter. Schnell drückte ich ein Knie auf ihn und schlug ihm mit meiner Faust volle Kanne ins Gesicht.

Er schien etwas die Orientierung verloren zu haben, denn sein Blick war ziellos und zurechnungslos. Aber er versuchte wieder aufzustehen. Erneut landete meine Faust in sein Gesicht. Und erneut, und erneut!

Er fing an über seinem Auge zu bluten.

Ich musste mich regelrecht bremsen aufzuhören.

Mein Knie hatte ich weiterhin auf den Brustkörper des Bewusstlosen gestützt, als ich dessen Puls kontrollierte. Er schien niedrig zu sein. Hätte ich ihn umbringen sollen? Ich war mir da auf einmal nicht mehr so sicher. Verdient hätte er es, nur was dann? Dann wäre ich zu einem Mörder geworden. Wäre das moralisch vertretbar gewesen?
Fragen über Fragen.

Nachdem ich mich von dem kurzen Kampf erholt hatte, ging ich zu der Stelle von dem See, an welcher der Mantel und der Dolch gelandet waren und fischte beide Gegenstände heraus. Die Waffe legte ich in eine der Taschen des Mantels rein. Dann stemmte ich den Klon hoch und stützte ihn widerwillig. „Und wie komme ich jetzt zurück zum Auto?"

Vorsichtig spähte ich hinter dem Haus von Gomme hervor. Niemand war mehr auf den Straßen unterwegs. Perfekt! So schnell wie es mir mit dem ausgeknockten Mann möglich war, lief ich aus der Stadt raus, auf die Waldlichtung zu, in welcher der DeLorean stand und auf mich wartete.

Ächzend schleppte ich den zweiten Bergmann die letzten Meter zum Auto. Dort angekommen öffnete ich die Tür und schubste ihn in den Wagen. Im Kofferraum verstaute ich seinen Mantel und fand dort ein Seil. Dieses nahm ich, nachdem ich das Plutonium nachgefüllt hatte, und fesselte die Hände des Mörders mit dem Seil zusammen. Danach schnallte ich ihn an, stieg selber ein und schloss die Tür.

Wie vorhin schon drückte ich das Gaspedal recht gewaltsam runter, doch diesmal war keine so große Last auf mir. Ich hatte nicht versagt, alles lief glatt ab und Dario war gerettet.

Es dauerte keine Minute, da befand ich mich auch schon wieder in der richtigen Zeit. Den Wagen ließ ich noch auf der Waldlichtung geparkt. Der Geisteskranke auf dem Rücksitz war noch immer am Schlummern. Ich beschloss ihn im Auto einzuschließen und Dario Bescheid zu sagen. Er könnte ihn sofort in Gewahrsam nehmen.

Glücklich darüber, den Jungen endlich wieder sehen zu können, lief ich augenblicklich los. Mit jedem Schritt den ich ging, wurde mein Grinsen breiter.

Als ich dann endlich da war, klopfte ich aufgeregt an Darios Haustür an. Sobald er die Tür öffnete, warf ich meine Arme um ihn. „Wa- Ist- Ist alles in Ordnung?" Verwirrt stand er erstmal wie angewurzelt stehen, erwiderte dann aber die Umarmung. Er hatte ja keine Ahnung davon, was ich in den letzten zwei Wochen durchgemacht habe.

Für mich waren es zwei Wochen, hingegen bei ihm nur ein paar Stunden vergangen sind, seitdem wir uns das letzte Mal gesehen haben. Er wusste nur von einer Maschine vor meinem Haus.

Irgendwann löste Dario unsere Umarmung und sah mich noch immer voller Fragen an. „Was ist denn los? Ist- Was hast du gemacht, Tim? Geht es dir gut?", fragte er mich voller Sorge. „Ich hab dir doch von diesem Apparat vor meinem Haus erzählt oder?" Langsam nickte er. „Ja, aber was ist mit dem Ding? Ist dein Haus wieder in die Luft gegangen oder was ist passiert?" „Das Ding ist eine Attrappe; ein Lockmittel damit ich hirnrissiger Schwachkopf in die Zeit reise und damit erst alles soweit kommen lasse!", antwortete ich ihm lachend. Meine Nerven lagen blank. Im Nachhinein erschien es mir völlig einleuchtend, dass dieses Ding nicht echt sein kann.

Dario musterte mich, wie ich mit aufgerissenen Augen und weit lächelnden Mund durch meine Haare fuhr.
„Komm auf den Punkt. Was- Was ist denn los? Wenn dieses Teil doch nicht echt ist, was hat dich dann so aufgewühlt und warum hast du Blut auf deiner Jacke?", fragte er mich weiter. Ich sah auf mich runter und tatsächlich – Einige Bluttropfen von dem Mistkerl waren auf meine Jacke gelandet.

Wir gingen rein und hingegen er still stand und mich unschlüssig und voller Sorge ansah, ging ich im Raum auf und ab. „Es ist eine etwas längere Geschichte", begann ich. Dario seufzte und verrollte die Augen. „Die Kurzfassung, bitte?" Ich blieb nun stehen und sah ihn an. „SecondBergNo hat das ganze eingefädelt, damit er es so aussehen lassen kann, als hätte ich dich ermordet. Über zwei Wochen hat es gedauert, das Gegenteil zu beweisen", erzählte ich. Ich stand ihm gegenüber und hätte ihn am liebsten wieder in die Arme genommen.

„Und was ist jetzt mit deinem wahnsinnigen Klon?", fragte er, relativ gefasst dafür, dass ich ihm gerade eröffnet habe, dass er in einer Parallelwelt gestorben ist.
„Der sitzt im Wagen und ist bewusstlos", antwortete ich. „Könntest- Also, kannst du ihn gefangen nehmen?" Dario nickte kurz und sah nachdenklich auf den Boden. „Geht das?", fragte ich erneut. „Hm... Ich denke schon. Ich sollte ihn schon irgendwie verhaften können." Erleichtert seufzte ich auf. Und damit war ein weiteres Problem von meiner Liste.

„Lass uns keine Zeit verschwenden. Wo ist dein Wagen?" Dario zog sich eine Jacke über und ging zur Tür. Ich folgte ihm und sagte, wo ich das Auto geparkt hatte. Gemeinsam gingen wir los.

„Ich verstehe nicht, wie du es schaffst dich immer in die gefährlichsten Situationen zu begeben", seufzte Dario kopfschüttelnd, als wir vor dem DeLorean standen und den noch bewusstlosen Klon auf der Rückbank ansahen.

Der Maudadist ging auf das Auto hinzu und musterte den Mann im Inneren. Dann drehte er seinen Kopf wieder zu mir und lächelte etwas. „Alles okay?", fragte ich ihn. Sein plötzliches Lächeln verwirrte mich. Ich erwartete eine gute Ausrede oder irgendeine Lüge, doch Dario nickte nur, räusperte sich und wendete sich wieder dem Auto zu. „Ich schlage vor ihn erstmal zum Hauptquartier zu bringen. Ich kann ihn wegen des Verdachtsfalls an verschiedenen Morden verhaften und ich bezweifle, dass irgendwer Kaution bezahlen würde. Irgendwas werden wir schon finden, um ihn dingfest zu machen."

Genau das war die Antwort die ich mir gewünscht hatte. Ich holte den Schlüssel aus meiner Hosentasche, schloss die Tür auf und nachdem ich ihn abgeschnallt hatte, hievten Dario und ich Second hoch und setzten ihn vor das Auto. „Dann lass ihn uns zum Hauptquartier bringen", schlug der Braunäugige vor. „Warte kurz! Sein Mantel mit den Messern und den Dynamitstangen sind noch im Kofferraum." Schnell holte ich auch besagte Sachen raus und warf den Mantel über das Gesicht meines Klons. Es mussten ja nicht alle unbedingt sehen, wie Bergmann einen zweiten Bergmann, der auch noch blutet, mit Delay zur Miliz bringt.

„Wieso hast du ihm den Mantel ausgezogen und warum ist er nass?", fragte mich Delay etwas lachend. Der Mantel hinterließ auf der Hose des Besitzers und dem Boden einzelne Tropfen.
„Dynamit", antwortete ich sporadisch, während ich den Mörder an der einen Seite hochheben wollte. Dario ging auf die andere Seite und tat es mir gleich. „Aha", kommentierte er meine Antwort auf seine Frage.

Wir redeten auf dem Weg bis zur Miliz kaum. Erst als wir Manu und Paluten begegneten, welche wild am Diskutieren waren, wechselten wir ein paar Wörter miteinander: „Die beiden brauchen echt einen Schubs in die richtige Richtung." Dario nickte. „Aber vielleicht schaffen sie es auch alleine", meinte er, als Manuel den Braunäugigen in die Arme nahm, nachdem er die Hand von jenen weggeschlagen hatte und sich umdrehte.

Wir gingen weiter und schon bald kamen wir auch an der Miliz an. Die letzten Schritte zur sichersten Zelle zuckte MissingBergi etwas, aber zum Glück wachte er nicht auf. In der Zelle löste Dario die Leine und schloss die Zelltür ab. „Das wäre dann auch geschafft!", seufzte er. Lächelnd nickte ich und konnte dem Bedürfnis, ihn zu umarmen nicht widerstehen. Sofort erwiderte er den sanften Druck. Mein Lächeln wurde breiter und ich fühlte mich so glücklich wie seit einigen Wochen nicht mehr.

„Es fühlt sich gut an, dich wieder zu sehen", murmelte ich. Ein leichtes Lachen von Dario drang in mein Ohr. Leider löste er nun die Umarmung, aber er lächelte genauso sehr wie ich. Eine Weile sahen wir uns nur an und sagten nichts.

Irgendwann räusperte er sich und riss mich damit aus meinen Gedanken. „Ich, ähm... Ich sollte mich wohl an die Arbeit machen eine Anzeige zu schreiben", meinte er, worauf ich nickte

„Ja, mach das. Und ich sollte besser einen Artikel schreiben", murmelte ich. Verlegen kratzte sich Dario am Kopf und sah zum Ausgang. „Ich gehe dann mal. Wir sehen uns morgen?" Er zögerte kurz, bevor er „morgen" sagte, was mich grinsen ließ. Es kam so gut wie nie vor, dass er seine Unsicherheit zeigte.

„Klar, bis morgen!", antwortete ich ihm lächelnd. Er erwiderte mein Lächeln und wollte losgehen, doch ich hielt ihn an seinem Handgelenk zurück. Überrascht sah er mich an.

„Alles gut, Tim?", fragte er mich. Ich nickte. Ich musste ihm einfach sagen, was ich fühlte.

„Weißt du, als ich in dieser Parallelwelt war-"
„In welcher ich tot bin?"
„Ja, genau die. Während die anderen feierten, dass ich aus der Untersuchungshaft bin, standen Paluten und ich an seinem Balkon und haben dem Sonnenuntergang zugesehen."
Skeptisch darüber, worauf ich hinauswollte, hob Dario eine Augenbraue. Ich richtete wieder meinen Blick auf seine Augen und lächelte versonnen. „Ich habe mir vorgestellt, du hättest neben mir gestanden und du wärst der einzige mit mir auf dem Balkon, wir hätten gemeinsam der Sonne beim Untergehen zugeschaut und den Abend genossen." Seine Wangen wurden rot.

„Ich liebe dich, Dario."

Für einen Moment dachte ich, mein Herz würde still stehen, genauso wie die Zeit. Es fühlte sich an, als würde er für eine Ewigkeit schweigen. Überfordert sah er auf unsere Hände. Sein Gesicht noch immer rot.

„Ich... Ich bin...", er brach seinen angefangenen Satz ab und beendete ihn nicht. Stattdessen schwieg er wieder. Er sah mich nicht mal für eine Sekunde an. Langsam zog sich ein Riss durch mein Herz und es begann zu schmerzen. Damit hatte ich gerechnet.

„Es tut mir- ich weiß nicht...", murmelte er, verstummte dann wieder. Er senkte seinen Blick.

Die Stille war ohrenbetäubend. Langsam nickte ich, ließ sein Handgelenk los. „Ich wollte dich nicht damit überfordern, entschuldige bitte. Mir war es nur wichtig, dass du es weißt. Auf Wiedersehen, Herr Verzögerung."

Es tat weh, sehr sogar, aber ich hatte es ja schon gewusst.

Gerade als ich nach draußen gegangen war, hörte ich seine Stimme hinter mir, wie sie meinen Namen rief. Plötzlich drehte mich Dario genauso schnell um, wie ich es eben mit ihm getan hatte und er sah mir wieder tief in die Augen. Jetzt war ich derjenige, der etwas überfordert mit der Situation war.

Dario schmunzelte und zog mich etwas zu sich. „Du hast mich nicht ausreden lassen", hauchte er. Verwirrt musterte ich ihn. Diesen charmanten Gesichtsausdruck kannte ich von ihm noch gar nicht, aber mir gefiel er – sehr sogar.

Mein Herz schlug wieder schneller und der Schmerz von eben war verschwunden. Ich spürte, wie meine Wangen heiß wurden und ich automatisch lächelte.

„Oh, entschuldige", flüsterte ich und verringerte die ohnehin schon geringe Distanz zwischen unseren Gesichtern noch ein wenig. „Ich hätte nichts dagegen gehabt wie in deiner Vorstellung neben dir zu stehen", sprach er nun. Wieder kam er mir etwas näher, und ich platzierte meine Hände an seine Taille. Darios Arme schlangen sich um meinen Nacken. Jedes einzelne meiner Nackenhaare stellte sich mit seiner Berührung auf und ein angenehmes Kribbeln durchfuhr meinen Körper. 

„Was wird das?", fragte ich grinsend. Lässig zuckte er mit den Schultern und ließ kurz seinen Blick über mein Gesicht wandern. „Was denkst du wird das?" Während mein Herz auf Hochtouren lief, überbrückte ich die letzten Zentimeter zwischen Dario und mir und schloss die Augen. Schmunzelnd legten sich meine Lippen auf seine und unmittelbar nachdem er erwiderte, drückte ich ihn mehr an mich. Es fühlte sich richtig und gut an. Unbeschreiblich gut.

Während er seine Hände auf meinem Rücken legte, lösten sich Darios Lippen von meinen und ich öffnete wieder meine Augen. Euphorisch lächelte ich ihn an.

Ich wusste nicht, was oder ob ich was sagen wollte. Mein Kopf war leer, abgesehen von den Gedanken, dass ich ihn nochmal küssen wollte und dass er erstaunlich gut darin war.

„Ah, das wurde es", meinte er grinsend. „Anscheinend." Wir lachten leise.

„Du hast mich überrascht. So überrascht, dass ich nicht das sagen konnte, was ich eigentlich sagen wollte." Langsam nickte ich. „Das habe ich gemerkt. Aber was wolltest du mir denn eigentlich sagen?" Mit roten Wangen und einem ehrlichen Lächeln sah er mir direkt in die Augen. „Ich war mir nicht sicher, was ich fühle und wollte dich gerade deswegen abweisen. Aber ich konnte es nicht, weil es falsch gewesen wäre. Genauso wie ich dich während der ganzen Spielemeister Sache behandelt habe. Du warst mir am Anfang ziemlich suspekt – nicht nur wegen des Falles – und als dann die ersten Anzeichen aufkamen, dass du hinter diesen Pseudonym stecken könntest, war ich enttäuscht und zugegeben dachte ich auch, dass mir das helfen würde, diese sanften Gedanken über dich aus meinem Kopf zu bekommen. Dafür wollte ich mich entschuldigen. Ich bin mir jetzt sicher, dass ich dich liebe."

Als müsste er das beweisen, küsste er mich erneut. Jedoch war auch er es wieder, der den Kuss unterbrach. Er lachte etwas. Fragend sah ich ihn an. „Wirklich romantisch ist der Ort nicht, hm?", antwortete er auf meine unausgesprochene Frage. Ich hatte vollkommen vergessen, dass wir noch vor dem Gefängnis standen. Kurz sah ich zu dem Gebäude hinter Dario und dann wieder zu diesen. „Da hast du zwar recht, aber romantisch ist doch langweilig; das kann jeder." Daraufhin schüttelte er seufzend seinen Kopf und löste sich von mir. „Dann bin ich auch mal ganz unromantisch und sage dir, dass die Anzeige wirklich geschrieben werden muss."

Grinsend ergriff ich wieder seine Hand und hielt sie fest. Schnell hatte ich meine Meinung geändert: „Okay, romantisch ist vielleicht nicht immer so schlecht! Kann die Anzeige nicht zehn Minuten warten?" Lachend sah er mich an. „Ich begleite dich noch nach Hause. Spätestens morgen sollte die Anzeige bearbeitet sein und ich würde ungern die Nacht durchmachen." Zufrieden mit dem Vorschlag nickte ich und ging gemeinsam mit ihm zu mir.

Vor meiner Haustür verabschiedeten wir uns mit einen Kuss, der meiner Meinung nach viel zu kurz war.

Ich sah ihm noch hinterher, bis er abbog. Dann ging ich rein, machte mir einen Kaffee, stellte mich an meinen Balkon und ließ den Tag Revue passieren. Heute könnte ich ganz bestimmt nicht einschlafen, vor lauter Endorphine. Es ist einfach zu viel passiert.

Einige Tage später...

Mit etwas Einfluss von Dario auf den Richter konnten wir es schaffen Second Lebenslang mit Sicherheitsverwahrung aufzudrücken. Bisher hatte er es auch nicht geschafft aus dem Gefängnis auszubrechen und ich bezweifelte, dass er es auch schaffen würde, denn wie auch in der Parallelwelt machte die Miliz aus ihm ein einziges Frack.

Am Tag nachdem wir Manu und Palle beim Diskutieren und Versöhnen sahen, kam es wegen einer moralisch nicht unbedingt vertretbaren Tat von mir dazu, dass die beiden endlich mal Klartext miteinander sprachen und zusammenkamen. Dafür wurde ich zwar fast von Manuel umgebracht, allerdings war er jetzt glücklich mit seinem Braunäugigen. Das war es wert.

Was meinen Braunäugigen angeht: Ich treffe mich täglich mit Dario und manchmal isst er auch mit mir zu Abend. Um es ganz offiziell zu machen, fragte ich ihn an einen der Abenden, wo wir gemeinsam am Balkon standen und nach draußen sahen, ob er es genauso wie ich sah, dass wir zusammen sind. Er stimmte mir zu, nachdem ich ihm recht verwirrend erklärte, was eine Partnerschaft ist. Er schien es dennoch zu verstehen und wenn nicht, dann akzeptierte er es einfach.

„Ist sowas üblich, in deiner Zeit?"
„Üblicher als Heirat. Eines Tages zeige ich dir meine Zeit."
„Würdest du sagen, dass sie besser ist als meine?"
Ich grinste.
„Mit dir allemal."

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Jetzt bitte ehrlich sein: Wer von euch hätte gedacht, dass das Kapitel noch dieses Jahr erscheint?
Ich habe das zumindest nicht... 'xD

Hier eine Zeichnung, die ich noch nicht hochgeladen habe und einigermaßen passt:

Das war das erste Mal, dass ich Dario gezeichnet habe. 'xD

Aber zurück zur Geschichte: Es ist krass, dass ich sie jetzt schon zum zweiten Mal beende. Eigentlich wollte ich ja Bonuskapitel machen für den 1. und den 2. Weihnachtstag, aber wir wissen ja alle wie das geklappt hat... >.>'
Da ich sie sowieso noch nicht angefangen habe, werden sie auch nie kommen. Ich hatte mir vorgestellt so Tagebucheinträge von Dario zu schreiben. Dafür hätte ich noch ein bisschen "Recherche" betreiben müssen.

Das war es auch schon. Ich hoffe wir lesen uns auch woanders. :)
Morgen kommt mein Jahresrückblick, wo ich auch ein wenig über meine Pläne für 2022 rede. Interessiert vielleicht den ein oder anderen. :3

Einen guten Rutsch, wenn ihr das noch vor Silvester lest und ansonsten einen schönen Abend oder so! :D

LG LMS☆

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