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04./05.April 2012

Tsukishima POV

Wenn du weißt, dass du sterben wirst, denkst du über viele Dinge anders nach.

Wir schätzen unser Leben nicht richtig, auch wenn wir wissen, dass wir nicht für immer auf dieser Welt sein werden. Die Kleinigkeiten im Leben ärgern uns. Dass der Wecker uns morgens aus dem Schlaf gerissen hat, doch mittlerweile vermisse ich diesen Alltag, der damit beginnt, dass mein Wecker mich weckt, damit ich in die Schule gehen kann.

Niemand denkt gerne über den Tod nach und auch ich habe es bis zu meiner Diagnose nicht gemacht, denn wieso sollte man sich mit solchen Dingen beschäftigen, welche uns traurig stimmen?

Die Zeit rennt so schnell an mir vorbei, dass ich mich kaum noch daran erinnern kann, wie es war, als ich noch ein normaler Teenager gewesen war, welche genervt von seinem Team und seinen Klassenkameraden gewesen ist. Selbst, dass ich oft gemein zu Yamaguchi gewesen bin, versetzt mir einen Stich mitten ins Herz, denn er war eigentlich immer für mich da gewesen und hatte mir zugehört. Ihm war es völlig egal gewesen, wie schlecht ich morgens drauf war und auch, dass ich nur jedes dritte Wort mitbekommen habe, weil ich meine Kopfhörer auf den Ohren hatte.

Ich habe keine richtige Angst davor, wenn ich sterbe. Ich habe viel mehr Angst davor, was ich tun muss, um am Leben zu bleiben. Oftmals ist das Sterben sogar leichter. Auch meiner Mutter, meinen Freunden und allgemein meiner Familie wollte ich nicht zur Last fallen, denn ich hätte es mir gewünscht, dass diese ihren eigenen Weg gehen konnte, doch ich habe sie oft mit meinem Kummer und meinen Sorgen belastet. Gerade bei meiner Mutter bin ich mir sicher, wie schwer es ihr fallen wird. Sie hatte das nicht verdient, sich jeden Tag um mich zu kümmern und stummer Zeuge meiner Wutanfälle zu sein. Immer wieder hat sie einfach so weiter gemacht wie bisher, es ist mir schleierhaft, wie sie das nur geschafft hatte.

Sie alle werden sich an mich erinnern, weshalb ich zum Ende alles gebe, um ihnen ein möglichst schönes Bild von mir zu verschaffen, auch wenn es mich viel meiner Kraft kostet. Man sollte nichts zurückhalten, nur weil man Angst vor der Ablehnung hat, nein man sollte jeden seiner Gedanken frei äußern können. Es ist so beklemmend, wenn man das Gefühl hat, Dinge für sich behalten zu haben.

Keiner sollte dich aus Schuldgefühlen zurück lieben, aber das Wissen, das du einer Person gesagt hast, wie wichtig diese für dich ist, ist sehr beruhigend.

Wir stehen vor dieser besagten Tür im Leben und müssen uns entscheiden, was wir bereit sind zu geben. Wollen wir uns verlieben oder wollen wir einen Groll gegen jemanden hegen? Ist es wichtig, wie ein Mensch aussieht, oder welche Schwächen dieser hat, wenn er dich doch glücklich machen kann?

Ich habe gelernt, wie wichtig es sein kann sich selbst zu lieben, denn wenn du dich selbst nicht liebst, dann wirst du auch niemanden anderen Liebe schenken können.

Ein Mensch, der mit sich selbst nicht im Reinen ist, wird auch niemals jemanden finden, der ihn aufnimmt und schätzt, wie er ist.

Wenn ich dieser Art von Menschen einen Rat geben kann, dann wäre es folgender: Mach dir keinen Stress im Leben, denn er wird nichts an deiner Lage ändern. Es gibt so viele Dinge im Leben, die man genießen kann, wenn man es eben will. Dabei ist es völlig egal, ob du es einfach nur schön findest, wenn du den Mond ansehen kannst.

Mein Blick schweift zum Fenster und ich sehe, wie dieser heute runder und heller als sonst wirkt. Der Mond war schon immer mein Ruhepol, ließ mich Dinge vergessen und zauberte mir mehr als einmal ein Lächeln ins Gesicht.

Wenn ich an Bokuto denke, dann kommt mir sofort das Volleyballspielen in den Kopf, denn dies ist die eine wichtige Sache in seinem Leben, wo er nahezu drin aufgeht. Wie er mir in der Halle damals erzählt hatte, dass der Moment kommen würde, wo ich erkennen würde, wie sehr ich diesen Sport liebe.

Auch wenn er mit dieser Sache nicht richtig lag, verstehe ich die Botschaft dahinter. Zwar ist dieser Grauhaarige einfach nur laut und ein Power-Paket, dem der Akku anscheinend niemals ausgeht, so ist er eine Person, welche immer glücklich scheint. Ein wenig beneide ich ihm darum, denn er scheint seine Bestimmung im Leben gefunden zu haben. Bokuto zeigte dir, wie egal es ist, was du trägst, was du machst, denn Bokuto sein Leben ist die reinste Party und er genießt jeden kostbaren Tag auf dieser Welt. Und diese Denkweise gefällt mir.

Wenn ich nur noch ein kleines bisschen mehr Zeit hätte, dann würde ich mir wünschen so zu sein wie er. Doch, die habe ich eben nicht mehr.

Ich fühle mich einfach nur leer, habe das Gefühl meine Seele entzieht sich meinen Körper, dabei will ich das gar nicht. Auch die Lebenslust scheint so, als habe sie angefangen mich auch zu verlassen.

Der Mond hat an Bedeutung für mich verloren, aber ich habe das dumme Gefühl, ich sollte diesen heute besonders genießen. Es wirkt so, als sei es das letzte Mal, das ich bewusst in den Genuss davonkomme. Doch ich werde niemanden davon berichten, nein ich will einfach nicht, dass ich ihnen noch mehr Leid zufüge.

Am liebsten würde ich fröhlich sein, einen Berg erklimmen, auf der Spitze schreien und dann ins Wasser springen, um mich frei wie ein Vogel zu fühlen.

Jedoch habe ich die Kraft nicht mehr diesen heraufzukommen, denn ich liege nun schon einige Tage im Bett, weil ich nicht mehr laufen kann.

Was ich in der letzten Zeit gelernt habe, ist wohl, dass ich niemals wirklich allein gewesen bin, auch wenn ich das nicht gesehen habe.

Warum sollte ich nicht sagen, es ist vorbei und Sayonara? Ich hatte ein paar gute Zeiten und viele schlechte Zeiten, aber ich will mich nicht mehr beschweren. Vielleicht ist jetzt der Punkt, wo ich einfach sagen sollte: Arigatōgozaimashita

Das Leben ist nur das Wartezimmer, wie bei einem Arzt. Und bei beiden warten wir nur darauf, wieder gehen zu dürfen.

Wir befinden uns auf einer Durchreise, weil man schon bei der Geburt weiß, dass die Zeit im Leben gegrenzt ist, dass wir nicht ewig hier sein dürfen, auch wenn wir es wollen.

Ich habe nie wirklich an Gott geglaubt, habe auch nicht vor, damit jetzt anzufangen. Jedoch erinnere ich mich noch an die Götter, an meinen Opa, welcher meinte Izanagi würde ein Auge auf mich haben, vielleicht ist es Izanagi, welcher nun entschieden hat, es ist Zeit zu gehen.

Was wird mich danach erwarten? Werde ich danach einfach in einen Sarg gesteckt, verbrannt und auf der See zerstreut? Meine Mutter ist gegen meine Beerdigung auf See, doch ich habe ihr gesagt, dass es mein Wunsch ist, durch den Wind in die weite Welt getrieben zu werden. Der Gedanke daran gefällt mir, dass ich so immer noch ein Teil des Ganzen sein zu dürfen. Auch wenn ich weiß, wie schwer es ihr fallen wird, keinen festen Standort zum Trauern zu haben.

Der Tod ist erst der Anfang. Der Anfang eines neuen Lebens, was schmerzfrei ist.

Als damals der Nachbarshund gestorben ist, hat meine Mutter mir eine Geschichte über die Regenbogenbrücke erzählt und gemeint das wir uns eines Tages wieder sehen würden. Ich war einfach so traurig, als dieser von einem Auto angefahren ist und nicht rechtzeitig gerettet werden konnte.

Sie sagte zu mir, dass er einfach seine Augen geschlossen hätte und sein Lebensbach sei dahingeflossen. Er würde dann einen Steg betreten, welcher schrillend bunt sei, er würde darüber schweben und frei sein. Auf diesem Weg dahin würde er über viele grüne Wiesen laufen können, es wären dort Bäche, in denen er baden könnte. Die Unendlichkeit würde ihn in die Arme schließen. Sein Schmerz wäre vergessen und eines Tages, so sagte sie, würden wir uns wiedersehen und gemeinsam über diese Brücke laufen können.

Diese Brücke würde den Himmel mit der Erde verbinden. Dort wären Berge, Täler und saftige grüne Wiesen. Stundenlang könnte er schnuppern. Es gäbe dort immer frisches Wasser und so viel Fressen, wie er wollte. Auch wäre es dort immer Frühling. Die alten, kranken Tiere wären wieder jung und könnten den ganzen Tag miteinander spielen.

Jedoch auch, wenn es dort so schön sei, würde er die Zeit nicht vergessen, welche wir miteinander verbracht haben.

Wenn meine Zeit käme und ich spüre, dass es zeitnah so weit ist, würde er aufhören zu rennen, weil er mich riechen würde, bevor ich weiß, wohin ich komme. Dann würde er auf mich zu laufen und wir können gemeinsam dort weiter machen, wo das Leben aufgehört hatte.

Ob es diese Brücke wohl auch für Menschen gibt?

Ich hoffe es, denn eines Tages möchte ich gerne wieder mit Akaashi auf diesen Berg sitzen und den Mond ansehen, oder ein Buch lesen. Vielleicht gibt es dann schon ein neues Buch, oder Naruto ist abgeschlossen, damit er mir das Ende verraten kann.

Allerdings will ich das Keiji noch eine ganze Weile lebt, er soll glücklich sein, seine Bestimmung finden und die Dinge mache, wozu er Lust hat.

Kuroo soll jemanden finden, der ihn so liebt, wie er es sich wünscht. Bis er auf die bescheuerte Idee gekommen ist, zusammen mit mir auf ein Date zu gehen, hätte ich es nicht für möglich gehalten, dass man sich so schnell verlieben könnte.

Wenn dir bewusstwird, dass du sterben wirst, dann wirst du dir Gedanken um alles Mögliche machen, über völlig banale Dinge, welche gesunde Menschen entweder nicht wahrnehmen oder nicht zu schätzen wissen, denn ihnen läuft im Gegensatz zu mir nicht die Zeit davon.

Die Ärzte geben mir nicht mehr lange zu leben, es macht mir wirklich Angst. Die Tatsache, dass ich sterbe mag zwar hart sein, aber ich habe mehr Angst davor, wen ich alles dabei zurücklasse. Denn meiner Mutter wird es das Herz brechen, ich sehe es ihr jeden Tag an, wenn sie mich besuchen kommt, wie diese die aufkommenden Tränen verstecken zu versucht, doch ich sehe ihre Trauer. Es wird ihr das Herz zerreißen.

Auch um Keiji tut es mir leid, er ist mir wirklich ein wichtiger Freund geworden und ich denke, selbst wenn ich es nicht will, dass er weint, so wird er es nicht zurückhalten können. Erst gestern hatten wir beide ein Gespräch miteinander geführt.

„Keiji, mir ist bewusst, dass ich niemals heiraten werde, oder Kinder haben kann und es ist nicht fair von mir zu verlangen, dass du bei mir bleibst, bis der Zeitpunkt gekommen ist, denn am Ende wirst du es sein, der weint, während ich meine Augen schließe und träume. Doch wenn ich einen Wunsch äußern darf, egal wie egoistisch dieser auch sein mag, bitte bleib bei mir. Ich fühle mich so einsam. Du darfst dir keine Vorwürfe machen, du hast mir so viel im Leben gegeben, in den letzten Monaten warst du für mich da. Danke, auch wenn all deine Bemühungen und Anstrengungen zum Scheitern verurteilt waren."

„Rede nicht so, als wärst du schon tot, Kei. Vielleicht hast du auch noch länger, als sie sagen."

„Mach uns keine Hoffnungen. Ich habe nicht mehr die Kraft mich an diesem letzten Strohhalm über Wasser zu halten. Tut mir leid."

Wir schätzen die Dinge nicht wirklich, welche wir besitzen, aber wenn man sie uns nimmt, dann wünschen wir uns nichts sehnlicher. Viele meiner Wünsche werden nicht mehr in Erfüllung gehen.

Akiteru war heute bei mir, ich habe ihn angesehen, wie sehr er darunter leidet, seinen kleinen Bruder so hilflos und schwach zu sehen.

„Du solltest deine Zeit nicht mit mir verschwenden", habe ich zu ihm gesagt „Ich bin krank und ich werde sterben. Du solltest lieber dein Leben genießen, statt hier zu sein."

„Kei, ich bin zwar nur ein paar Jahre älter als du, aber ich will dir mal etwas erzählen. Das, worauf es im Leben ankommt, können wir nicht mathematisch vorausberechnen. Die schönste Freude erlebt man immer dann, wenn man nicht mit ihr rechnet, und ich freue mich jeden Tag aufs Neue dein Gesicht sehen zu können. Nur weil du dazu bereit bist zu sterben, bedeutet es noch lange nicht, dass du es allein und einsam tun musst."

„Akiteru... ich habe mehr Menschen in mein Leben gelassen, als ich wollte. Es werden mehr Menschen um mich weinen, als ich es verdient habe."

„Und ist es schlimm, wenn wir um dich weinen?", fragte er mich dann und setzte sich auf einen Stuhl vor meinem Bett „Du solltest vielmehr diesen Menschen die Chance geben, dir einen unvergesslichen Augenblick schenken zu können. Ist es nicht etwas besonders, dass wir Emotionen und Gefühle haben, Kei?"

Das klang einfach so weit weggeholt, so als sei es nichts Schlimmes, dass ich vielleicht nie wieder einen Sonnenuntergang erleben können würde.

„Aber... ich werde euch damit wehtun."

„Einen Menschen wegzustoßen, tut diesem weitaus mehr weh, als wenn du es ihm erlaubst, bei dir sein zu dürfen. Und somit ein Teil deiner Geschichte zu werden. Ich hoffe einfach, dass uns noch ein bisschen Zeit bleibt. Wir sind in der Vergangenheit oft aneinandergeraten. Viele Dinge habe ich im Schatten verborgen, weil ich dich damit nicht belästigen wollte, allerdings denke ich das, besonders du, damit hättest umgehen können. Wir sehen jeden Tag in den Nachrichten, wie Eltern ihre Kinder verlieren, wie ein älterer Bruder, seinen Jüngeren verliert, doch all das macht die Sache nicht weniger leicht für mich. Glaub mir, auch ich werde um dich weinen", seufzte und biss sich auf die bebende Unterlippe „, aber ich werde versuchen damit klarzukommen. Und eines Tages sehen wir uns wieder."

„Ich hoffe einfach, dass ich euch dann zu sehen kann, wie er euer Leben lebt. Einfach für mich weiter macht. Du musst mir versprechen dich um Mutter und Vater zu kümmern. Denn ich denke, es wird ihr sehr wehtun. Auch bei Vater habe ich das Gefühl, dass er nicht dazu bereit ist mich gehen zu lassen."

„Wer ist das schon? Doch Kei",, dabei schaut er mir in die Augen „wir sind stolz darauf, dass du bei uns bist."

Oder warst denke ich mir, doch spreche ich es nicht aus, weil ich denke, es würde ihm nicht gefallen, wenn ich so darüber nachdenke.

Heute ist der 04. April 2012 und es war ein wunderschöner, sonniger Tag, soweit ich das eben urteilen kann, denn von meinem Bett aus fällt mir das unglaublich schwer. Ich darf nicht einmal ein Fenster öffnen, weil sie meinen, ich könnte selbst davon mir eine Lungenentzündung holen. Meine Familie und meine Freunde müssen schon eine ganze Weile eine Maske tragen, wenn sie in mein Zimmer kommen, weil die Angst der Ärzte zu groß ist. Nur auf Fotos weiß ich wie, wie sie ohne diese Dinger aussehen.

Die Liebe, welche in der letzten Zeit spüre, ist etwas Wunderbares. Diese ist so tief, dass du sie in deinem Herzen spüren kannst. Es ist ein schönes Gefühl zu wissen, dass es jemanden gibt, der dich liebt. Auch wenn die Art von Liebe, welche ich erfahren habe, nur von meiner Familie ausging und Kuroo ausging. Ich werde als Jungfrau von der Welt gehen.

Sicherlich ist meine Welt zerbrochen, als ich die erneute Diagnose Leukämie bekommen habe. Das Erste, was mir in diesen Moment durch den Kopf ging, waren meine Familie und meine Freunde. Die Zeit schien in diesem Moment stillzustehen, doch gerade habe ich das Gefühl die Zeiger an der Uhr laufen schneller, als diese es normal tun würden. Bilde ich mir das ein, oder ist es wirklich so?

Einen Blick auf mein Handy werfend und ich sehe, dass es bereits 00:01 Uhr ist und somit haben wir den 05. April 2012. Hatte ich nicht erst vor einer Minute auf die Anzeige geschaut und war es dann nicht erst 21 Uhr und Akiteru war vor zwei Stunden nach Hause gefahren?

Ich liebe es, wenn ich morgens meine Augen öffne und ich draußen die Vögel zwitschern höre, diese Laute haben etwas Beruhigendes. Meine Welt wirkt dann immer einen kurzen Moment weniger schlimm, doch schnell holt mich in die Grausamkeit der Realität sein, wenn die Schwestern kommen, um mir meine Tabletten zu geben und meine Werte zu kontrollieren. Selbst ihnen sehe ich es jeden Tag an, dass mir nicht mehr viel Zeit bleiben wird.

Wie gerne würde ich noch einmal mit Akaashi am Strand sitzen und die Sonne auf meiner Haut spüren. Aber ich darf nicht mehr heraus. Diese Zeit war einfach nur schön, weil ich das Gefühl hatte mit ihm auf einer Reise zu sein, welche uns in eine unbekannte Zukunft führt. Wir machten einfach die Dinge, wonach uns war. Er war da und hat meine Hand gehalten, während wir zusammen in den Himmel gesehen haben.

Doch nun hat sich das Blatt gewendet, denn ich spüre das die nächste Zeit hart für ihn werden wird. Er wird sein Leben weiterleben müssen.

Auch meiner Mutter bin ich zu großen Dank verpflichtet, weil sie eben diejenige gewesen ist, welche für mich da gewesen war, die ganze Zeit. Ich kann es gar nicht oft genug sagen, wie dankbar ich ihr bin. Immer wieder hat sie mir versucht zu zeigen, wie wertvoll das hier alles ist.

Stell dir vor, du hast bei einem Wettbewerb folgenden Preis gewonnen. Jeden Morgen, stellt dir die Bank 86400 Yen auf deinem Bankkonto zur Verfügung. Doch dieses Spiel hat auch Regeln, so wie jedes Spiel bestimmte Regeln hat. Die erste Regel ist: Alles, was du im Laufe des Tages nicht ausgegeben hast, wird dir wieder weggenommen, du kannst das Geld nicht einfach auf ein anderes Konto überweisen, du kannst es nur ausgeben. Aber jeden Morgen, wenn du erwachst, eröffnet dir die Bank ein neues Konto mit neuen 86400 Yen für den kommenden Tag. Zweite Regel: Die Bank kann das Spiel ohne Vorwarnung beenden, zu jeder Zeit, kann sie sagen: Es ist vorbei. Das Spiel ist aus. Sie kann das Konto schließen und du bekommst kein neues mehr.

Was würdest du tun? Du würdest dir alles kaufen, was du möchtest? Nicht nur für dich selbst, auch für alle Menschen, die du liebst... vielleicht sogar für Menschen, die du nicht kennst, da du das nie alles nur für dich allein ausgeben könntest... Du würdest versuchen, jeden Cent auszugeben und ihn zu nutzen, oder?

Jeder von uns hat so eine magische Bank... Wir sehen das nur nicht... Die magische Bank ist die Zeit. Jeden Morgen, wenn wir aufwachen, bekommen wir 86400 Sekunden Leben für den Tag geschenkt und wenn wir am Abend einschlafen, wird uns die übrige Zeit nicht gutgeschrieben. Was wir an diesen Tag nicht gelebt haben, ist verloren, für immer verloren.

Gestern ist vergangen.

Jeden Morgen beginnt sich das Konto neu zu füllen, aber die Bank kann das Konto jederzeit schließen, ohne Vorwarnung.

Was machst du also mit deinen täglichen 86400 Sekunden? Sind die nicht viel mehr wert als die gleiche Menge in Yen? Also fang an dein Leben zu leben!

An diesen Spruch erinnere ich mich noch sehr genau, als er eines Tages im Internet kursierte. Früher so habe ich gedacht, das ist doch alles schön und gut, aber auf mich wird das so schnell nicht zu treffen.

Tja, das dachte ich zumindest.

Denn ich wünsche mir zurzeit kein Geld auf meinem Konto. Denn ich weiß es mittlerweile am besten, dass es völlig unnütz ist zu sparen. Mein Konto wird von Tag zu Tag leerer, es wird sich schon bald nicht mehr füllen. Das wird der Augenblick sein, an dem ich meine Augen für immer schließe.

Ich habe mit meinem Leben abgeschlossen, ich habe meine schönste Zeit hinter mir bereits. Und ja, es klingt absurd, dass ich das mit meinem Alter sage, jedoch ich bin im Reinen mit mir selbst.

Ich habe für meine Taten geradegestanden, habe mich mit meiner Familie zusammengesetzt, mit ihnen gesprochen, geweint und gelacht und ich hoffe im Gegenzug dafür, dass sie mich gehen lassen werden.

Mit Yamaguchi habe ich mich ebenfalls ausgesprochen und mich bei ihm entschuldigt, dass ich oftmals so ein mieser Kerl gewesen war.

Akaashi habe ich darum gebeten, dass er mich gehen lassen muss, wenn der Zeiger sich für mich nicht weiterdrehen wird, auch wenn er es nicht will, so hat er mir versprochen, es zu akzeptieren.

Wir haben zwei Leben. Das Zweite beginnt in dem Moment, in dem wir erkennen, dass wir nur eines haben.

86400 Sekunden hören sich so viel an, doch habe ich das Gefühl ich hätte diese Zeit nicht richtig ausgekostet. Ich könnte jetzt die Tage und Jahre zusammenzählen und diese mit den 86400 Sekunden addieren. Natürlich würde dabei eine ziemlich große Summe bei Herumkommen, doch ich weiß eben, dass andere Menschen, sehr viel mehr Zeit auf dieser Welt sein dürfen als ich.

Auch wenn ich immer gesagt habe, es wäre nicht fair, dass es mich trifft, so ist auch nicht fair, wenn er jemanden anderen treffen würde. Denn es könnte selbst das kleine Kind sein, was gerade über den Zebrastreifen läuft, angefahren wird und stirbt. Dieses kleine Kind, wusste bestimmt noch weniger als ich wie kostbar dieses Leben ist und es hätte bei Weitem nicht die Zeit gehabt, wie ich.

Wenn wir spüren, dass wir dem Tod näher rücken, so haben wir das Gefühl das Leben ziehe an uns vorbei. Man macht sich Gedanken darüber, was hinter einem liegt. Falsche Entscheidungen, folgenschwere Fehler und verpasste Chancen, doch ändern können wir die Vergangenheit nicht.

Vielleicht ist das ungerecht, allerdings ist jeder seines Glückes Schmied, egal wie dumm und naiv das klingen mag.

Läuft etwas nicht so, wie wir es uns vorstellen, dann ist es wohl einfach so. Es ist Schicksal, höhere Gewalt oder wir haben uns eben nicht genug angestrengt.

Mein Opa hatte immer vor, einmal mit mir die Welt zu bereisen. Weder ich noch wir konnten uns diesen Traum erfüllen. Er hat sich mit den Pflichten des Alltags verstrickt. Sollte ich nur eine einzige Möglichkeit finden, diesen Prozess rückgängig zu machen, so würde ich an meinen Träumen festhalten.

Ich habe die Liebe meines Lebens gefunden, doch war die Zeit viel zu kurz um diese richtig genießen zu können.

Wir sollten vergeben. Das ist so unfassbar wichtig, denn niemand will mit dem Groll leben, jemanden weh getan zu haben. Denn unausgesprochene Worte können einen sehr verletzen.

Wenn du nicht weißt, welche dieser Dinge wichtig für dich sind, dann stell dir vor, du hättest nur noch ein Jahr zu leben, wen würdest du anrufen und mit wem würdest du dieses Jahr verbringen?

Man sollte sich nicht erst kurz vor dem Tod mit diesen Entscheidungen auseinandersetzen. Nein, man sollte damit viel eher anfangen, denn das schlimmste ist, wenn wir die Zeit dafür nicht mehr haben.

Das Leben ist wertvoll.

Ich bin mir unsicher, wie viel Sekunde ich heute gutgeschrieben bekomme, denn ich merke, dass ich unfassbar müde werde. Ein Film läuft vor meinem geistigen Auge ab. Ich erkenne Sachen und Menschen, welche so in der Art vorher nie bewusst wahrgenommen habe. Zwar wünsche ich mir eine Lösch-Taste und einen Knopf das ganze wieder Neustarten zu dürfen, allerdings ist dies nichts weiter als ein Wunsch, welcher mir verwehrt bleiben wird.

Wir haben es mittlerweile 2:32 Uhr. In etwa 5 Stunden werden die Schwestern in mein Zimmer kommen, um meine Werte zu kontrollieren. Ich bin müde und ich sollte schlafen gehen.

Mein letzter Blick richtet sich an das Fenster und ich begutachte den Mond. Er scheint so, als wäre er heute voller und heller als je zuvor, aber er wirkt traurig, fast so als würde er weinen.

Um wen er weint, weiß ich nicht, aber ich habe das Gefühl, das er mir etwas Wichtiges mitzuteilen hat. Meine Augen werden immer schwerer, mein Körper entspannt sich, ich fühle mich federleicht. Mein Bewusstsein scheint leer zu sein.

Kurz bevor ich in einem traumlosen Schlaf falle, spreche ich folgende Worte aus, weil ich finde, dass diese einmal gesagt werden wollte, es scheint mir der richtige Zeitpunkt zu sein:

Arigatōgozaimashita

Mein Handy vibriert, doch ich bin zu müde danach zu greifen. Jemand scheint mir eine Nachricht geschrieben zu haben. Dann scheint ein Anruf einzugehen, doch ich nehme nicht ab, meine Hand will nicht mehr danach greifen.

***

[Akaashi, Keiji]

Online

Kei? Ist alles okay? Ich habe kein schlechtes Gefühl.

Eingehender Anruf von Akaashi.

[Tetsurō]

Online

Takara-chan ist alles okay?

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