68.
Noah
Bedrückt starre ich Alex hinter her. Ihre Stimme gerade hat mich an dem Tag im Schiff erinnert wo sie mir erzählte, warum sie auf Tyler los gegangen ist. Ihre Stimme war genauso leise und gebrochen.
In mir steigt Wut auf. Ich drehe mich wieder zu Tyler, der ihr wie alle anderen nachsieht. „Wie kannst du es wagen so etwas über sie zu sagen?" meine Stimme ist ruhig, doch in mir ist ein Sturm aus Gefühlen.
„Es ist die Wahrheit." Er schaut mir direkt in die Augen und sagt dies mit ernster Stimme.
Ich kann meine Wut nicht unter Kontrolle halten und stütze mich auf ihn. Zusammen gehen wir zu Boden. Wir schlagen und treten auf einander ein.
Wieso sagt er sowas über sie? Sie hat ihn nicht hängen lassen und einfach ersetzt! Er hat sie belogen und verletzt, deswegen will sie nichts mehr von ihm!
Ich schlage immer weiter auf ihn ein, blind vor Wut.
„Schluss jetzt!" werden wir unterbrochen, doch keiner von uns hört auf.
Ja, sie hätte nicht einfach abhauen dürfen, aber sie hat es doch eingesehen, dass sie überreagiert hat.
Wir werden von einander getrennt. Ich wehre mich gegen die Leute die mich festhalten, doch habe keine Chance. Mein Blick ist immer noch auf Tyler gerichtet, wenn Blicke töten könnten, würde er jetzt tot am Boden liegen.
„Sofort in mein Büro." sagt der Direktor neben mir, doch keiner von uns rührt sich, der Augenkontakt wird nicht unterbrochen.
Der Griff um meine Arme wird gelockert, sodass ich sie befreien kann.
„Ich hab nur die Wahrheit gesagt." sagt Tyler und dreht sich um.
Dieser verfluchte Bastard! Ich mache einen Schritt auf ihn zu, doch werde sofort wieder fest gehalten.
„Er ist es nicht wert." sagt Matt, der seit kurzen, genauso wie Ben, ein Teil der Black-Fither ist, das gleiche zu mir was ich vorhin Alex schon gesagt habe.
Ich nicke mit meinem Kopf. Er hat ja Recht, aber niemand soll so über Alex reden. Ich werde wieder los gelassen und folge immer noch mit angespannten Muskeln Tyler und dem Direktor in sein Büro.
Alexis
Er hat Recht. Egal wie ich es auch drehe und wende, er hat Recht.
Niedergeschlagen starre ich den Lehrer an. Ich weiß nicht mal welches Fach ich gerade habe.
„Alexis Miller bitte sofort in mein Büro." ertönt die Stimme des Direktors aus den Lautsprecher.
Wahrscheinlich hat er was von den Prügeleien mitbekommen und will uns nun eine Strafe aufbrummen.
Ich packe mein Zeug zusammen und verlasse den Klassenraum. Von mir aus kann er mir alle Strafen geben die ihm gerade einfallen. Es ist mir egal.
Ohne anzuklopfen betrete ich das Büro. Meine ganze Körpersprache und mein Gesichtsausdruck sind niedergeschlagen. Genau so wie ich mich gerade fühle, leer und gebrochen.
Ich bleibe zwischen den beiden Stühlen vor seinem Schreibtisch stehen, auf denen bereits Tyler und Noah sitze, die ich jedoch nicht einen Moment direkt anschaue.
Tyler seine Worte haben mich viel zu sehr getroffen und ich will ihm nicht die Genugtuung geben dies zu sehen.
Und Noah kann ich gerade einfach nicht ansehen, da ich mich zu schwach fühle um seinem Blick stand halten zu können.
Deshalb liegt mein Blick auf dem Direktor der mich etwas irritiert anschaut, doch er hat sich schnell wieder gefasst und beginnt zu reden „Schön das du da bist Alexis."
Finde ich zwar nicht unbedingt, aber wenn er meint.
„Noah und Tyler weigern sich mir zu erklären warum sie sich geschlagen haben. Kannst du mir das erklären."
„Nein." meine Stimme ist kalt und gebrochen. Ich will nicht das sie so klingt, doch ich kann nichts daran ändern. „Haben sie sonst noch Fragen?"
„Nein du kannst gehen. Deine Grandma hat vorhin angerufen, wenn du willst sollst du zur Firma." ich nicke und verlasse das Büro, danach mache ich mich direkt auf den Weg zur Firma.
Tyler
Scheiße, was hab ich nur gemacht?
Alexis so gebrochen zu sehen bricht mir irgendwie das Herz, auch wenn sie Schluss gemacht hat. Ich kann nicht von einem Tag auf den anderen Aufhören sie zu Lieben.
Aber es war die Wahrheit, was ich zu ihr gesagt habe und es war nötig das es mal jemand sagt.
Sie ist vor ihrem Problem weg gerannt. Sie hat mir nicht mal eine Chance gegeben es zu recht fertigen und heute morgen hatte sie auch noch gemeint das ich ihr hätte widersprechen sollen im Schiff. Wie hätte ich das bitte schön machen sollen, während sie auf mich einschlägt?
Ich sehe es nicht ein das sie mich als den Schuldigen darstellt, aber sie hat keine Ahnung warum ich dort war.
Und die Jungs sind auch nicht besser, laut ihnen war ich natürlich schuld und sie haben mir die Freundschaft gekündigt. Ich dachte immer unsere Freundschaft ginge tiefer und würde für immer halten, auch wenn das kitschig kling, aber da hab ich mich anscheinend geirrt.
So kam es das ich mit Isaac geredet habe, der mir sehr viel erklärt hat. Als Alex Mutter starb ist sie von einem Tag auf den anderen verschwunden. Sie hat sich nicht von ihm verabschiedet und sich dann auch nie wieder gemeldet. Ihr war es egal wie es ihm damit ging, deswegen hat er die Gerüchte verbreitet, in der Hoffnung das sie es von den Jungs erfahren würde und wieder Heim kommt, auch wenn sie mehr als nur wütend auf ihn gewesen wäre. Er wollte sie wieder bei sich haben um zu wissen das es ihr gut geht nach der Sache mit ihrer Mutter.
Er hat mir erzählt das er nach 2 Monaten die Hoffnung aufgegeben hat und dann nur Wut und Enttäuschung gegenüber ihr gespürt hat.
Dadurch wurde mir klar das Alex nur an sich denkt und nicht wirklich an andere. Im Endeffekt bereue ich es nicht das wir kein Paar mehr sind, sondern bin sogar erleichtert darüber, auch wenn das vielleicht scheiße klingt.
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