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Verbündet

Schon seit einigen Tagen streiften wir durch den Wald. Taubsis und Dartiris zwitscherten und das dichte Blätterdach ließ kaum Sonnenstrahlen hindurch. Tagsüber liefen wir durch den Wald und erkundeten ihn, doch immer kurz vor der Dämmerung suchten wir einen Unterschlupf, sei es eine Lichtung, ein unscheinbarer Laubhaufen oder eine unbewohnte Höhle. Wir fanden immer etwas, wo wir die Nacht unbesorgt verbringen konnten. Oftmals hielt einer von uns Wache und der andere konnte in dieser Zeit schlafen. Anfangs übernahm ich häufig die Wache, da ich nicht gut einschlafen konnte. Zu viele Gedanken schwirrten mir durch den Kopf und wenn ich schlief, verfolgten mich die Bilder meiner Eltern in meinen Träumen. Und obwohl ich die Nacht deshalb verabscheuen sollte, liebte ich die Nacht. Nachts, wenn alles still war und nur noch der Wind Geräusche erzeugte, war ich geistig hellwach. Ich konnte besser überlegen und über meine Entscheidungen und Probleme nachdenken. Vielleicht war es meiner momentanen Situation zu verdanken, dass ich die Nacht liebte, denn früher war ich nie so lange wach. Natürlich hatte Vater mir die wunderschönen Sterne gezeigt, die man bei wolkenlosem Nachthimmel erkennen konnte, doch ich hatte früher nie wirklich wahrgenommen, wie wunderbar die Nacht doch eigentlich ist. Oft saß ich zusammengekauert am Boden, und schaute hoch in den Nachthimmel. Manchmal, ganz selten, sah ich eine Sternschnuppe. Immer, wenn ich eine sah, wünschte ich mir, dass Creepy und ich einen Ort finden würden, den wir unser Zuhause nennen konnten. Einen Ort, an dem man uns akzeptierte, einen Ort, wo wir in Frieden leben konnten und mich nachts nicht die grauenhaften Träume plagten.

Creepy war mein Freund, darüber war ich mir absolut im Klaren. Wenn wir tagsüber durch den Wald streiften, redeten wir sehr viel. Über alles mögliche, außer unsere Vergangenheit. Das Einzige, was ich von Creepys Leben vor unserer Suche nach einem Zuhause wusste, war, dass er vor den Menschen flüchten musste. Wenn wir über die Menschen sprachen, lag in Creepys Stimme immer ein Unterton, gefüllt mit Hass und Verabscheuung. Ich war mir nicht komplett sicher, aber ich glaubte, dass die Menschen Creepys Eltern getötet hatten. Wie konnte man einem solch wundervollen, freundlichen, witzigen, empathischen und liebenswerten Pokémon nur so etwas grausames antun? Niemand konnte mir diese Frage beantworten. Wir sprachen häufig auch über wilde Pokémon, die aus freien Stücken sich fangen lassen. Warum sollte man bitte sein freies Leben aufgeben, nur, um einem wildfremden Menschen bis zum Ende seines Lebens zu dienen, Gehorsam leisten zu müssen und immer nur kämpfen zu müssen? Dafür muss man doch wirklich alles im Leben verloren haben, um so etwas schreckliches zu tun. Es war für uns einfach nicht nachvollziehbar.

Auf unserer Reise begegneten wir vielen Pokémon. Einige griffen uns an, doch wir konnten uns immer erfolgreich verteidigen oder unsere Gegner stark genug schwächen, um gefahrlos abhauen zu können. Durch meine Geschwindigkeit und Creepys Fähigkeit, sich in den Schatten verstecken zu können, war dies auch nie ein Problem. Andere Pokémon waren zu schüchtern oder ängstlich um sich uns zu nähern, weshalb sie sich in Büschen und Sträuchern zu versteckten. Meist waren es Normalpokémon oder Wasserpokémon, denn diese sind in den meisten Fällen sehr schüchtern. Vielleicht lag es auch einfach an uns, ich meine, eine dauergrinsende Giftwolke und ein Evoli in einer ganz anderen Farbe als gewöhnliche Evolis sie haben? Ich kann verstehen, weshalb diese Pokémon vor uns Angst haben. Und wiederum andere Pokémon waren sehr nett und sagten uns wo wir einen Unterschlupf, Beerensträucher oder einen Bach beziehungsweise See finden konnten, wenn wir sie darauf ansprachen. Es gab zwar nicht viele von dieser Sorte, aber besser als gar keine, oder?

Obwohl Creepy weder Arme noch Beine hatte, wusste er sich trotzdem in jeglicher Situation zu helfen. Manchmal hatte ich plötzliche Schmerzattacken und brach zusammen, doch mithilfe seiner Attacke "Schattenstoß" war es ihm möglich, meinen Körper zu nehmen und weiter zu tragen. Er half mir, immer, in jeder Situation. Wenn es mir gut ging, wenn es mir schlecht ging, wenn ich wütend oder traurig war. Egal, was geschah, auf ihn konnte ich mich immer verlassen und auf ihn zählen. Das gab mir Kraft. Er half mir langsam aber sicher aus meiner schlechten Verfassung heraus. Damit meine ich nicht meinen Körper, sondern meine Psyche. Durch den Vorfall mit meinen Eltern begann diese langsam zu bröckeln und ich wusste nicht, was ich tun sollte. Doch dann war Creepy an meiner Seite und obwohl er von dem Vorfall nichts wusste, konnte er mich aufheitern, mich zum Lächeln und sogar zum Lachen bringen. Er stand mir bei und ich glaubte, wenn ich ihn nicht gehabt hätte und nicht an meinen Wunden verblutet oder von wilden Pokémon getötet worden wäre, hätte mich meine Psyche in den Wahnsinn getrieben und mich nach und nach zerstört. Creepy war für mich da, baute mich auf, reparierte meine Psyche und sorgte dafür, dass meine Gefühle und Emotionen sich langsam wieder stabilisierten.

Ein Normal- und ein Geistpokémon, wohl wahr. Innerhalb von ein paar Tagen oder Wochen, ich war mir nicht sicher, zu Freunden geworden. Mein erster und einziger Freund, auf den ich mich immer verlassen kann, der immer hinter mir steht und mich beschützt, selbst, wenn er sich damit selbst in Gefahr bringt. Der sich mit mir durch den überwuchertesten Pfad schlug, gegen die angriffslustigsten Gegner kämpfte und meine Gedanken selbst in den traurigsten Momenten wieder ordnete und sie mich manchmal sogar vergessen ließ. Ja, einen solchen Freund durfte man auf keinen Fall verlieren. Ein solcher Freund war ein Geschenk des Schicksals, ein Wunder des Arceus' und jemand, mit dem man selbst die größten Hürden und Probleme überwinden konnte. Weil er da war. Immer. Für mich. In jeder Situation, jedem Moment an meiner Seite, nie weiter als ein paar Schritte von mir entfernt. Auf einer Ebene, keiner steht über dem anderen, verbündet und befreundet bis in alle Ewigkeit. Niemand geht ohne den anderen, niemand lässt den anderen allein, nein, niemals im Leben. Ein Leben mit einem solchen Freund ist ein wunderbares Leben mit unbegrenzten Möglichkeiten, fast sorgenfrei.

Und da erkannte ich, was es wahr. Wie ein Phönix, der aus der Asche steigt und davon fliegt, frei von allem. Ein Lichtblick.

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