HYDRA kommt!
Buckys Sicht:
Bucky lehnte an der Wand an und atmete tief ein und aus. Jeder Atemzug ließ Schmerz durch seine Seite zucken. Er hatte nachgelassen und das war seine Strafe dafür. Normalerweise hätte er damit klarkommen müssen, aber er hatte versagt, genau wie bei der Mission. Er legte seinen Kopf in den Nacken und hörte für einen Moment dem Rauschen des leichten Regens zu, welcher gegen sein kleines Fenster im Versteck trommelte. War es überhaupt genug, dass man es Regen nennen konnte? Es war eher als würde ein leichter Nebel auf sein Versteck niederkommen. Das Versteck, welches er bald wieder aufgeben musste. Er war bereits viel zu lange hier und er konnte es nicht riskieren, dass HYDRA ihn fand. HYDRA, die Regierung, oder Steve. Doch die Wunde und sein Arm machten ihm einen Strich durch die Rechnung. Wie auch der metallene Arm, welcher schon seit dem Sturz nicht mehr perfekt funktionierte, der hinkte und quietschte, der langsam so kaputt war wie er selbst. Er hob seinen Kopf wieder und blickte an sich hinunter. Und dann das Schlimmste, die Wunde. Die Wunde wollte einfach nicht heilen und langsam wurde sie wirklich zu einem Problem. Mit leicht zitternden Händen begann der ehemalige Assassine den sporadischen Verband von seiner Seite zu lösen. Dass dieser aus alten Stoffstücken bestand, welche er auf der Flucht von seiner Kleidung gerissen hatte, trug natürlich nicht sonderlich zur Heilung bei. Sein Körper spannte sich durch den Schmerz an und Bucky biss hart auf seine Unterlippe, um ein Aufstöhnen zu vermeiden. Die Haut um die Wunde war feuerrot und statt dem stetigen Blut, floss nun eine leicht gelbe Flüssigkeit heraus und verteilte sich auf seiner Haut. Natürlich hatte sich die Stichwunde auch noch entzündet. Seine rechte Hand zitterte, als er ein sauberes Stück Stoff von der Seite nahm und vorsichtig darüber strich. Er sollte die Wunde wenigstens etwas reinigen. Ohne es kontrollieren zu können schossen Tränen in seine Augen. Oh wie sehr er die Reaktion seines Körpers hasste.
Er fühlte sich von ihm verraten, genauso wie von seinem Gehirn, seinen Erinnerungen. Wieso musste sein Kopf auch ein großes leeres Loch sein? Ein leeres Loch, das gefüllt war mit Schmerz, Verzweiflung und Verwirrung. Der Schmerz des ruckartigen Einatmens holte ihn wieder in die Realität zurück. Er ließ nach, er wurde angreifbar. Er zwang seine, noch immer zitternden, Finger die Wunde erneut zu verbinden, mit neuen Tüchern. Bald würden ihm die Stoffe ausgehen, bald musste er wieder von anderen Menschen stehlen um am Leben zu bleiben.
Er richtete sich in dem kleinen Versteck auf. Es war nicht groß, ein alter Heizraum, der schon seit Jahren nicht mehr genutzt wurde, neben einem Haus, in dem schon viel zu lange keiner mehr wohnte. Er lag auf dem Boden, unter ihm nichts weiter als eine dünne Matratze, welche wohl einst von einem Obdachlosen an diesem Ort gebracht wurde, daneben eine dünne Decke, die wohl kaum gegen Wind schützte, versteckt hinter alten Rohren. Vor ihm ein Rucksack. Er enthielt alles was er brauchte. Waffen, Messer, Essen und etwas zu schreiben. In seinen klaren Momenten wollte er sich seine Erinnerungen notieren. Nie wieder vergessen.
Seine Hand streckte sich aus und griff gerade nach dem Reißverschluss, als er ein Geräusch vernahm. Schritte. Er erstarrte. Sofort war es still. Hatte man ihn gefunden? Nein, das war unmöglich, es war noch nicht lange genug her. Seine Hand bewegte sich langsam weiter. Der Reißverschluss klang viel zu laut in der Stille. Und wieder, Schritte. Wieder hielt er inne, hörte für ein paar Sekunden aufzuatmen. Nichts. Doch, da war etwas. Seine Nackenhaare begannen sich aufzustellen. Er war nicht alleine. Jemand war hier, jemand hatte ihn gefunden. Aber es war nur eine Person und es war nicht Steve. Die Schritte waren zu leicht, die Schritte waren zu leise. Ohne ein Geräusch zu machen, glitt seine Hand tiefer in den Rucksack. Stille. Er richtete sich auf. Er musste so tun als hätte er nichts bemerkt, als hätte die Person noch eine Chance. Tatsächlich, wieder leise Schritte. Seine Hand erreichte sein Ziel. Die Schritte kamen näher. Seine linke Hand ließ er nach unten sinken, kein Geräusch durfte ihn verraten. Es war nur eine Person, das Holz gab unter ihr minimal nach, die Erde dämpfte es ab. Seine rechte Hand schloss sich um den Griff des Messers. Er durfte es nicht zu früh herausziehen. Sein Atem wurde ruhiger. Die andere Person stockte. Er bewegte seinen Arm in dem Rucksack hin und her. Es sollte so aussehen, als wollte er nach etwas zu essen suchen. Die Schritte kamen wieder näher. Bucky schloss seine Augen. Er wusste, wo die Person war. Dann ging es schnell. Die Person griff an. Er fuhr herum, sofort in Angriffshaltung. Seine linke Hand zuckte nach vorne um einen möglichen Angriff abzuwehren, seine rechte Hand mit dem Messer hob sich. Das Adrenalin verdrängte den Schmerz. Er war noch nicht bereit um aufzugeben.
Olivias Sicht:
Olivia hatte nun wieder einen Auftrag. Diesmal war es kein leichter, denn sie musste sich bei der gefürchtetsten und schlimmsten Organisation einschleusen. Sie war auf sich alleine gestellt, das hatte sie schon öfters gemacht, doch diesmal war es einfach anders. HYDRA war nicht gerade für ihre freundliche Art bekannt.
Also nach langen Tagen der Vorbereitung ging es los und sie wurde als neuer Rekrut aufgenommen. Sie musste viel durchhalten, viel durchmachen und durchstehen um überhaupt einen kleinen Einblick zu bekommen. Es gab nicht wirklich viele Frauen, die für HYDRA arbeiteten, die meisten arbeiteten im Labor oder in der Buchhaltung. Sie war fast einer der einzigen weiblichen Soldaten, beziehungsweise Spione. Sie hatte ein kleines Einzelzimmer bekommen. Aber es war kahl, ohne Fenster und es roch nach vermodertem Holz, obwohl weit und breit kein Holz in Sicht war, nur kalter, leerer Beton. Sie hasste es hier, doch sie hatte ihre Befehle und sie musste gehorchen, wenn sie mehr Infos für den Geheimdienst wollte. Ja, richtig, es war nicht nur SHIELD gegen HYDRA, es war schon so weit, dass HYDRA mehr unter Beobachtung stand. Und auch SHIELD hatte mit den Aliens und anderem Kram genug zu tun.
Heute würde sie sich das erste Mal im Außen Einsatz beweisen können. Sie hatte nicht viele Informationen bekommen und wusste auch nicht wirklich was auf sie zukam. Sie saß alleine auf dem Bett, strich mit ihren Fingern ein wenig durch ihre vorknöpften, dunklen Haare. Was würde sie geben um eine Dusche zu bekommen oder wenigstens frische Kleidung, aber das wurde einem Rekruten nicht gewährt, egal ob Frau oder Mann. Sie seufzte, flocht die Haare zu einem Zopf und band ihre Schuhe zu. Dann musste sie nicht lange warten, bis jemand an der Tür klopfte und sie abholen kam. Mit einem finsteren Blick sah der Typ sie an und forderte sie ohne Worte auf ihm zu folgen. Das tat sie dann auch ohne Widerworte, denn das war nicht gestattet. Das hier war ja schlimmer als im Militär selber. Sie folgte dem Typ, sein Name war so viel sie mitbekam John. Es führte sie durch ein Labyrinth an Gängen, bis sie auf ein paar weitere Männer stießen, die ebenfalls für den Außen Einsatz bereit gemacht wurden. Es waren so um die fünf. Starke, finstere und mit Narben versehrte Männer. Olivia presste die Lippen aufeinander und schaute zum einen Mann, der gerade seine Stimme erhob.
«Der Auftrag lautet: Holt den Winter Soldier zurück. Ohne ihn dürfen wir nicht zurückkommen. Er wird gebraucht und das nützt uns nicht viel, wenn er auf der Flucht ist. Verstanden?!», schrie der Typ laut und alle standen gleich stramm. «Verstanden, Sir!», hallte es ehrfürchtig von allen zurück. Na toll, mehr Infos bekam sie auch gar nicht, da würde sie sich einfach überraschen lassen. Sie hatte vom Winter Soldier, von dem Geist gehört. Er war eine Erschaffung von HYDRA und höchst gefährlich und nicht zu unterschätzen. Olivia fragte sich, was wohl ihre Rolle war bei dieser Mission. Sie mussten alle in einen Lieferwagen einsteigen und wurden zu einem etwas abgelegenen Ort gebracht. Sie sah nicht genau wohin sie fuhren, es hatte keine Fenster. Trotzdem merkte sie sich, wie lange sie unterwegs waren und wie schnell sie in etwa fuhren. Sie schätzte es dauerte so ungefähr eine halbe Stunde, dann hielt der Wagen und sie stiegen alle aus. Jeder schnappte sich seine Waffe, auch Olivia bekam ein Sturmgewehr. Sie konnte sehr gut mit allen Waffen umgehen, daher stellte sie für das kein Problem dar. Ebenfalls bekam sie eine Taschenlampe, etwas Schutzausrüstung und dann war der Wagen auch schon weg. Der Mann, der vorhin die Ansprache gehalten hatte, flüsterte den restlichen Kameraden etwas zu und diese verteilten sich sogleich, sodass Olivia einfach noch alleine dastand. Der Kommandeur kam auf sie zu und beobachtete sie mit einem strengen Blick. «Rekrut. Deine Aufgabe ist es den Winter Soldier zu überwältigen. Du sollst dich ja beweisen, dass du kein schwaches Mädchen bist», grinste er dreckig und zeigte seine hässlichen Zähne. «Sei leise, Kleine, er ist da im Gebäude und er hat sehr viel Spaß am Töten», fügte er noch hinzu und Olivia sah wie seine Augen funkelten. Sie schnaubte nur leise, nickte und sagte aber nichts. Sie musste in ihrer Rolle bleiben. Der Kommandeur verschwand auch auf seinen Posten, so blieb ihr nichts anders übrig, als in das Haus zu gehen. Es war verlassen und es stank. Es stank nach töten Tieren und Pisse. Sie rümpfte ein wenig die Nase und hielt die Waffe aufrecht, als sie langsam die Tür aufmachte. Natürlich musste sie quietschen, auch wenn sie bedacht vorging. Mit leisen und langsamen Schritten sicherte sie Zimmer für Zimmer. Sie ging die Treppe hinunter und das Holz unter ihr gab ein wenig nach. Sie war eigentlich ein Leichtgewicht, doch trotzdem war das Holz einfach zu morsch um sich richtig anzuschleichen. Ihr Herz schlug schneller in ihrer Brust, es war die Aufregung vor dem Kampf, das Adrenalin, das durch ihre Adern strömte. Sie versuchte ruhig zu atmen, wartete immer wieder mal und hörte auch was. Er musste wohl im Keller sein, sie hatte also den richtigen Weg genommen. Sie hörte wie er gleich um die Ecke sein musste, doch sie hatte ja keine Ahnung das er schon auf sie wartete. Also versuchte sie es mit einem Überraschungsangriff, doch ihr Gegner, wehrte ihren Schlag mit der Waffe gleich ab und zog das Messer hervor. Es war aber zu spät, mit seiner rechten Hand, hatte er sie schon erwischt und ihr einen Schnitt über ihre Rippen gezogen. Sie stöhnte kurz vor Schmerz auf und versuchte ihre Waffe auf ihn zu richten, wobei sie ihre Taschenlampe fallen liess. Sie versuchte immer wieder dem Messer auszuweichen, was sie auch ein paar Mal schaffte und mit ihrer Faust ein paar Treffer landete. Sie spürte aber schon der Geschmack von Eisen auf ihrer Zunge. Olivia blutete schon und der Schmerz zog sich von ihren Rippen weiter. Sie hatte gar nicht gemerkt, dass der Winter Soldier sie noch mehr getroffen hatte.
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So meine Lieben!
Das wäre das erste richtige Kapitel. Wir haben nicht wirklich ein Hochladeplan, also kann es recht spontan sein, wenn was neues kommt. Ich hoffe es hat euch gefallen.
Lasst einen Stern und einen Kommi da
LG
Devil
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