Überarbeitet am: 28.09.2017
Chapter 4
[Liz Sicht]
Der gestrige Tag mit Franzi war einfach super gewesen, da wir so viel gelachten hatten, dass ich schon Angst bekommen hatten, dass wir wegen einem Lachanfall sterben werden aber dies war zum Glück nicht passiert. Das Mädchen war schwer in Ordnung. Ich hatte auch nicht von Anfang an nicht geglaubt, dass die Latinos so scheiße waren, wie es erzählt wurde. Leider brauchte Alli etwas Zeit um sich mit jemand anzufreunden, was ich Franzi auch erklärt hatte aber und ich war wirklich erleichtert, dass sie Verständnis hatte.
Ich hatte wirklich gehofft, dass alles schön und friedlich ablief, was nicht der Fall war. Ich hatte gedacht, dass der heutige Tag ruhig war, doch ich hatte mich da ebenfalls getäuscht. Ich hatte gerade den Schulhof betreten und sofort lagen alle Blicke auf mich, was mich innerlich die Augen verdrehen ließ. War ich etwa ein Kino? Was hatten die Alle jetzt für Probleme? Ich ignorierte die Blicke von den anderen, die versuchten mich zu durchbohren, die versuchten in mich hinein zu schauen und steuerte geradewegs zu meiner besten Freundin zu, die lachend mit Louis an der Wand stand.
„Hey.", begrüßte ich die Beiden, was sie erwiderten.
„Was hast du heute nach der Schule vor?", erkundigte sich mein bester Freund bei mir.
„Training.", strahlte ich über beide Ohren: „Und was habt ihr beide so schönes vor?"
„In die Stadt gehen.", lächelte mich Alli an: „Erzähl schon. Wie war der Nachmittag mit Franzi."
Meine beste Freundin war noch nie in ihrem Leben eine geduldige Person gewesen, was auch kein bisschen schlimm war, denn man gewöhnte sich daran. Ich hatte mit meinen zwei Freunden bis spät in die Nacht geschrieben, da es für die Beiden nur ein einziges Thema gab.
Die Spanier.
Louis und Alli wollten mir beide einfach nicht glauben, dass die Spanier nicht so schlimm waren, wie man es erzählt wurde aber so wie die beiden eben waren und wie ich sie kannte werden sie sich ein eigenes Bild von Franzi machen, was wohl auch besser war.
„Wir machen uns doch nur sorgen um dich.", seufzte die Blondine hoffnungslos.
„Es ist doch nichts passiert."; versuchte ich sie zu beruhigen. Immer musste sich das Mädchen so viele Sorgen machen, obwohl noch nichts passiert war.
„Leider doch."; seufzte nun Louis: „Denn der Teufel komm zu uns."
Auf der Stelle wirbelte ich herum und genau in diesem Moment blieben die vier Jungs von Gestern vor mir stehen. Alejandro, Rico, Hugo und Pablo. Alle vier von ihnen sahen mich wütend an, was ich mit einem kalten und unbeeindruckten Blick erwiderte.
„Was wollt ihr?", fragte ich in einem möglichst ruhigen Ton, was mich auch halbwegs gelang. Die ganzen Blicke von den Schülern und Schülerinnen lagen auf uns, was mich auch nicht wunderte. Es wunderte mich auch nicht dass der Schulhof still war.
„Das was ich dir gestern gesagt habe.", zischte der Anführer der Kleinkindergruppe, was mich die Augen verdrehen ließ, da ich wie gestern nicht beeindruckt von ihm war.
„Jetzt hör mir mal zu Arschgesicht.", fuhr ich ihn an und mir war es scheißegal, was die Anderen jetzt gerade dachten oder sagten: „Ich kann tun und lassen was ich will. Du bist nicht mein Vater oder mein Bruder, worüber ich wirklich glücklich bin. Ich kann machen was ich will und wann ich es will. Um es einfacher aus zu drücken für Dumpfbacken wie dich: Halt dich aus meinem Leben raus!"
Der schwarzhaarige Junge vor mir mit seinen Locken, die ihm ins Gesicht hangen spannte sich deutlich an, was überhaupt kein gutes Zeichen war.
Der Kerl trat einen gefährlichen Schritt näher an mich heran und bevor er jedoch irgendetwas sagen konnte stellte sich ein Mädchen zwischen uns hin und zischte ihm irgendetwas auf Spanisch zu, was ich alles andere als deutlich verstand. Ich hatte zwar spanischen Unterricht aber alles verstand ich jetzt auch nicht. Die Gruppe drehte sich wütend um und ließ uns somit auch in Frieden. Erleichtert über die Tatsache das nichts passiert war atmete ich aus, da ich wirklich gedacht hatte ich würde jetzt sterben.
Bist du verrückt geworden?!", schnauzte mich Alli sofort an: „Wer weiß was hätte alles passieren können!"
„Es ist aber nichts passiert.", meinte ich schulterzuckend, woraufhin sich jetzt auch Franzi zu uns umdrehte und mir einen ungewöhnlichen ernste Stimme sagte: „Keine Sorge. Alex wird dir nichts antun."
„Woher bist du dir da so sicher?", meldete sich nun auch mal Louis wieder.
„Weil es ebenso ist. Bei uns Spanier ist es verboten das weibliche Geschlecht zu schlagen, das ist Gesetz jedoch halten sich nicht alle daran aber bei uns ist das einer der strengsten Regeln."
Was wäre wohl passiert wenn Franzi nicht gekommen wäre? Hätte er mich dann geschlagen? Hätte er mir dann gedroht? Ich wusste es nicht aber was passiert war bereute ich auch kein bisschen. Dafür spürte ich umso deutlich die stechenden Blicke von einer gewissen Gruppe auf mir. Ich versuchte jedoch die Blicke von der Gruppe zu ignorieren und versuchte mich auf meinen Alltag zu konzentrieren, was überhaupt nicht so leicht war, wie ich es mir vorgestellt hatte. Erst als die Schule vorbei war und ich diese Idioten nicht mehr sehen musste, war ich mir auch wirklich sicher, dass ich den heutigen Schultag tatsächlich überstanden hatte.
Von der Schule aus machte ich mich direkt auf dem Weg zu meinem Training, was endlich wieder bekommen hatte. In der Woche ging ich drei Mal zu dem Training um mich fit zu halten. Am Dienstag, am Mittwoch und am Freitag fand man mich nur in dem Trainingsraum sonst nirgendwo, da ich an diesen Tagen nur dort war und das ziemlich lange. In der Woche, wo Schule war hatte ich nicht Besonders viel Zeit für Freunde sowie ich am Wochenende kaum Zeit hatte für Freunde, da ich entweder lernte oder ich machte Sport. Beim Sport konnte ich meine ganze Wut, meine ganze Frust raus lassen und mich wieder abregen.
Seit fünf Jahren ging ich regelmäßig zum Training und machte regelmäßigen Sport. Es war für mich nicht nur Sport sondern es war viel mehr. Beim Sport konnte ich alles überwinden, was ich damals nicht konnte, ich konnte hier stärker werden und neuen Mut sammeln, was ich nicht überall machen konnte. Die Sportart war für mich, wie eine Therapie, was auch nicht jeder wusste. Eigentlich wusste dies überhaupt keiner selbst meine zwei besten Freunden wusste nichts davon. Keiner wusste so genau, was in meiner Vergangenheit passiert war auch wenn ich mit einem Lächeln durch die Welt lief und die Vergangenheit hinter mir ließ, wusste keiner das ich nachts Albträume hatte.
Ich wollte über meine Träume und über die Vergangenheit nicht reden, ich wollte mit Louis und Alli über die Träume und über meine Vergangenheit reden, weil ich von ihnen kein Mitleid brauchte, ich wollte nicht immer dasselbe hören. Hätte mich damals Mark nicht gefunden, wäre ich wohl schon längst kaputt gegangen, ich wäre noch immer so schwach und zerbrechlich gewesen, wie ich es damals gewesen war.
Für mich ist Mark ein Onkel, denn egal was ich hatte, egal was passierte, egal was es war ich konnte immer zu ihm gehen und mit ihm über alles reden, ich konnte ihm mein Herz ausschüttern und ich wusste genau, dass er niemanden etwas davon erzählen würde.
Er sagte seine Meinung dazu und am Ende drückte er mir einfach Kickboxhandschuhe in meine Hände sodass ich meine Wut raus lassen konnte, sodass ich keine Sorgen mehr hatte, sodass ich meine Ängste los lassen konnte. Mark hatte mir das gegeben, was ich am meisten gebraucht hatte.
Verständnis.
Alli und Louis waren zwar immer für mich da und hörten mir immer wieder zu aber sie sprachen dann über ein Thema anstatt mich abzulenken und genau dies hatte Mark getan. Er hatte mich mit dem Kickboxen abgelenkt. Da ich nicht wollte, dass ich wieder rückfällig wurde und sich alles wiederholte ging ich dreimal in der Woche zum Boxen besser gesagt, ich ging zum Boxen wann immer ich wollte und wann ich Lust hatte. Wer sagte, dass ich eine Prinzessin sei, das ich verwöhnt sei oder das ich in meiner kleinen eigenen Welt lebte, wo alles bunt und fröhlich war, dann hatte sich die Person gewaltig geirrt. Meine Welt war alles andere als Bunt und fröhlich.
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