Auf zur Drachengrotte
(Magnus Sicht)
Man sah der Brücke an das sie schon viele Jahrhunderte alt war. Die Brücke war sehr breit und gut geeignet um mit Kutschen drüber zu fahren. Einige Händler kamen immer wieder rüber um in Kriegsfall und in den anderen größeren Städte ihre Sachen zu verkaufen, aber der Weg war sehr gefährlich wegen Räuber, Mörder, Orks und weiteren Geschöpfe. Jeder Händler brauch eine Genehmigung des jeweiligen Lords der Städte die sie besuchten um ihre Ware rechtmäßig zu verkaufen. Die Konkurrenz war größer den je denn jeder wollte so beliebt wie möglich sein. Vom weiten sah ich schon einige Soldaten die die Passierscheine kontrollierten, zu meinem Glück brauchte ich keinen. „Ah der Großmagier aus Runenthal." Einer der Soldaten sah mich direkt an. Er hatte eine Stahlrüstung mit einem Helm an, aber man sah dennoch klar und deutlich das er einiges an Gewicht hatte. Aus seiner Stimme hörte man die Verachtung deutlich raus, aber es war mir gleich. „Guten Tag meine Herren." „Kannst du froh sein, dass du bei den Lords und Ladys so hoch angesehen bist in der Welt denn viele Bürger sind es nicht." „Ach wissen sie mein Herr, es ist mir ziemlich egal." Mit einer Handbewegung verabschiedete ich mich und ich hörte nur noch ein leises Murren von dem Soldat. Immer wieder trafen mich solche Sätze, jeder Magier musste sich mit diesen Sachen auseinandersetzen, aber man sollte drüber stehen. Ignorante Geschöpfe waren mir schon immer zuwider. Mein Blick richtete sich zum Himmel und zur Sonne. Man konnte kaum glauben wie kalt es auf der anderen Seite der Brücke war wenn man hier stand. Keine einzige Wolke war am Himmel und dadurch glänzte der Sand ein wenig, als ob überall Glitzersteine lagen. Für Pferde war es ein mühsamer Weg weil es keine richtige Straßen gab, aber ich gewöhnte mein Pferd schön früh an diesen Umstand. Maria wusste wohin es ging und so musste ich sie nicht mal lenken.
Es dauerte noch einige Zeit bis wir am Versteck waren. Und ich dachte mir nur, dass es eine bessere Idee gewesen wäre an dem Häuschen neben der Brücke eine Pause zu machen. So mussten wir den weiten Weg fortsetzen und am besten das Versteck erreichen bevor es dunkel wird, aber ich bezweifelte dies. Im Dunklen kamen die Sandechsen und die Wüstenräuber raus. Einmal musste ich mich mit einer Schar von Räubern auseinandersetzen. Sie waren weit aus geschickter mit Dolchen und Schwertern als die Räuber auf der anderen Seite der Brücke. „Oh Maria...mein kompletter Körper brennt. Egal wie oft wie hier sind, ich werde mich nie daran gewöhnen können." Einst fragte ich Morax wie er das mit seinen schwarzen Schuppen aushielt und so erklärte er mir das Drachen zwar die Wärme der Sonne spüren, aber es ist nicht so schlimm wie bei menschlichen Geschöpfe. Dagegen sind Drachen empfindlicher was Kälte angingen mit paar Ausnahmen. Meine Haare klebten mir am Nacken und ich musste unweigerlich mein Mantel ausziehen und vor mich auf das Pferd legen. Es war immer wieder ein Wunder, dass ich mich in dieser Einöde nicht verlief, dass gute das man von der Ferne aus die Stadt Feuersturm sah, selbst wenn es nur Umrisse waren. Feuersturm lag weit im Süden und von da aus lag die Ruinen Nordöstlich und davor lag der Strand namens Drachentreff.
Es sind seit meinem Aufbruch bisschen mehr als drei Wochen vergangen und meine Lust für diese Reise nahm rapide ab. „Es wird immer stürmischer und ich bin mir wirklich nicht sicher, ob wir auf diesen Weg bleiben sollten. Wir können es bis heut Abend noch nach Goldstätte schaffen und am nächsten Tag weiter zum Versteck reisen." Maria nickte und wirrte vor sich hin, so als ob sie mich verstanden hätte. Sofort schlug ich den Weg zu dem Dorf ein. Die Bewohner waren Fremden gegenüber sehr misstrauisch aber zu meinem Glück war ich keiner und wenn ich die Nacht dort verbrachte, musste ich mir keine Sorgen über Riesenechsen und Räuber machen.
Je mehr Zeit verging desto müder und erschöpfter wurde ich, aber dank meiner Willensstärke schaffte ich es wach zu bleiben. Der Wind wehte immer heftiger und wirbelte den umliegenden Sand auf und hinderte uns noch mehr beim Sehen. „Sei vorsichtig Mädchen. Der Wind wird immer schlimmer und es richtet immer mehr eine Wand aus Sand auf." Mit einem Druck Zauber hielt ich den umherfliegenden Sand von uns fern. Zu meiner Freude sah ich die ersten Häuser des Dorfes. Die Häuser von Goldstätte waren aus massivem Holz und Stein gebaut. Eine Mischung, die den Stürmen aus dieser Region stand hielten. Das erfreuliche für die Menschen dort war, war das kein Sand vor ihren Türen lag denn die Wüste war schlagartig vor dem Dorf zu Ende. Erschöpft stieg ich von meinem Pferd und ging die letzten fünfzehn Meter zum Wirtshaus. Goldstätte war genau wie die anderen Dörfer aufgebaut und lag fast genau in der Mitte auf dieser Seite der Brücke. Eine lange Straße teilte die Häuser nach links und rechts und das Wirtshaus war auch hier eins der größten Gebäude. Im Gegensatz zu der anderen Seite der Brücke existierte hier kaum grüne Fläche, jedenfalls im südlichen Teil. Es war so als würden hier zwei Welten aufeinanderprallen, die Wüste und der Weg zum Grünen und zum Schnee. „Magnus!!! Komm geh schnell rein. Ich kümmere mich um dein Pferd und dein Gepäck." Am Wirtshaus stand auch schon mein langjähriger guter Freund namens Gerd. Gerd war etwas klein, braun gebrannt, bisschen dicker, aber hatte eine Stärke von einem Bären. Er war halb Mensch halb Zwerg, er hatte tiefschwarze Augen gehabt die gezeichnet von Falten und Narben waren. Sein brauner Bart war lang und leicht verfilzt wie seinen braunen Haaren. „Ach Gerd mein alter Freund. Ich habe dich vermisst." Lachend kam ich auf ihn zu und sofort fing auch er an zu lachen. „Ich dich auch Freund. So komm, schnell rein mit dir und lass dich von den hübschen Damen im Haus bedienen. Wenn ich fertig bin komme ich nach und dann kannst du mir von deinen zukünftigen Plänen erzählen, weil ich denke du bist nicht aus einfachen Gründen hier in der Gegend." Scharfsinnig wie eh und je. Kopfschüttelnd betrat ich die Taverne und direkt traf mich der Geruch von Bier, Met und gekochtem Essen. „Magnus! Mein Schatz!" Eine etwas kleinere Frau mit langen grauen Haaren die sie zu einem Zopf gebunden hatte kam auf mich zu. „Ach Susi. Es ist schon eine Weile her. Wie geht's dir?" Sie war die Mutter von Gerd, sie war der menschliche Teil, sein Vater ist leider in einer Schlacht gestorben. Sie war eine herzensgütige Frau gewesen, aber dennoch musste man aufpassen, weil sie konnte gut austeilen.
„Na komm mein Junge. Setz dich und lass dich bewirten, denn es ist wirklich eine Weile her und du musst mir erzählen wieso genau du hier bist." Innerlich schüttelte ich den Kopf denn Gerd hatte seine Neugierde von seiner Mutter und auch den scharfen Verstand. „Sowas ähnliches hat mir dein Sohn vor einer Minute auch gesagt." Susi zog mich nun zu einen der freien Tische und befahl mir schon fast mich hinzusetzen. „Das liegt wohl daran, dass wir dich viel zu gut kennen." Aus ihrem Blick sah man die Sorge und sofort fühlte ich mich schlecht, denn sie kannte die Geschichte um die Prophezeiung und die Probleme die da dran hangen. Grad als ich zum Reden ansetzen wollte kam Gerd mit zwei Humpen in der Hand zu uns. „Nun mein Freund dann erzähl mal was los ist." Ich zwang mich zu einem Lächeln und nahm dankend den Humpen an und ich bat beide sich zu setzen. Um mich auf das Gespräch vorzubereiten trank ich einen guten Schluck vom Bier und ich sank meine Stimme so, dass nur die beiden mich hören konnte. „Also ich bin auf dem Weg zur Drachengrotte weil der Komet hat sich in Bewegung gesetzt. Die Auserwählte hat sich auch auf den Weg zu den Drachen gemacht." Gerd und Susi sahen sich erst geschockt an und schwiegen erst eine Zeitlang. Susi gewann wieder ihre Fassung zurück und stellte mir direkt zig Fragen. „Seit wann weißt du es? Und wer ist die Auserwählte?" Ich ließ einen weißen Ball aus Magie in meiner Hand erscheinen und prodozierte dann mehrere Bilder auf den Tisch. Die Bilder zeigten Isalya wie sie vor dem Orakel stand, dann noch eins wo sie den Stab in der Hand hielt und dann eins als sie auf dem Pferd saß. „Sie heißt Isalya, sie ist eine halb Eis und eine halb Hochelbin. Isalya ist eine sehr gute Schülerin von der Akademie, vielleicht nicht ganz so einfach vom Charakter her, aber sie hat das Herz auf der richtigen Stelle. Das Orakel hat sie in ihren Träumen ersucht und ihr Zeichen gegeben. Hätte Isalya mir nichts davon erzählt, hätten wir es womöglich erst an der Verfärbung der Magiekugel erkannt. Seit dem Tag sind bisschen mehr als drei Wochen vergangen."
Beide sahen sich interessiert die Bilder an und ich sah förmlich wie die Zahnräder in ihren Köpfen anfingen sich zu drehen. Ich ließ ihnen die Zeit um darüber nach zu denken und ich versank währenddessen in meinen eignen Gedanken. Gerd trank sein Getränk komplett auf einmal aus und blickte auf den Tisch. „Damit hab ich nicht gerechnet. Wirklich nicht Magnus. Es wird Krieg geben, es werden wieder viele sterben und die Welt versinkt wieder in Chaos. Nichts gegen die Auserwählte, aber wie kann eine Frau das alleine schaffen?" Gerds Frage war berechtigt, seine Sorgen waren berechtigt. „Sie ist nicht alleine. Der Drachenorden und die Akademie stehen hinter ihr. So bald jeder Herrscher von der Nachricht weiß werden sie ihre Truppen aufstellen, Vorkehrungen treffen, aber ja es wird Krieg geben und es werden viele Leute sterben. Für Morax, der Anführer der Drachen, wird es ein schwerer Kampf. Naja erstmal sehen wie er auf Isalya reagieren wird. Der Unmut für die Bevölkerung ist begründet, aber vielleicht schafft sie es mit ihren Worten." Ich hatte Vertrauen in diese Sache, ich vertraute auf Morax Verständnis.
Susi sah sehr nachdenklich aus und verschränkte ihre Arme vor der Brust. „Ich bin ehrlich, ich habe Angst vor dem Krieg, Angst vor dem Chaos und das Mädchen scheint noch ziemlich jung zu sein. Wird sie es verkraften? Wird sie auch die Verluste verkraften? Ich habe von der Zeit von vor 600 Jahren gelesen und viele Geschichten gehört. Das Blut klebt immer noch auf dieser Welt und beim besten Willen Magnus Morax ist ein sehr stolzer Drache und der Hass der Drachen ist verständlich. Wir waren es Schuld, es hätte so vieles verhindert werden können." „Ja hätte es, aber man kann leider nichts dran ändern. Ich glaube selbst Morax hätte vor 600 Jahren nicht damit gerechnet, dass die Menschen, Elben und alle anderen Geschöpfe die Stadt Drachengrotte vernichten werden. Natürlich ist der Hass verständlich, aber die Drachen können sehr vernünftig sein. Ich werde alles in meiner Macht stehende tun um ihr zu helfen. Ich habe einen von dem Drachenorden losgeschickt um sie vor Ort zu unterstützen." Ich sah die Angst in Susis Augen, auch ich hatte Angst, denn ich sah die Flammen schon vor mir. „Wir wussten doch das dieser Tag kommen würde. Es wird nicht schön, aber dennoch werden wir kämpfen." Gerd war von seinen Worten überzeugt, dass musste er auch. „Ich werde die Nacht hier schlafen und am nächsten Tag werde ich meine Reise zum Orden fortführen." Ich ließ die Bilder verschwinden und trank mein Bier aus. Eine Stille legte sich über uns, jeder war in seinen Gedanken vertieft bis plötzlich Susi aufstand und uns was zu Essen brachte. Gerd sah mich eindringlich an bis er endlich was sagte. „Das Mädchen...die Isalya...ich frag mich wieso das Orakel sie ausgewählt hat." Diese Frage stellte sich wohl auch Isalya selbst. „Wenn ich eine Antwort dafür hätte würde ich sie dir gern geben, aber das weiß das Orakel nur selbst. Dazu hat Isalya den Drachenstab bekommen. Saxia sieht großes in ihr." Der Abend verging und wir ließen das Thema fallen.
Nach paar Bier verabschiedete ich mich von den zwei und ging in ein Zimmer. Ich blieb mitten im Zimmer stehen und atmete laut ein und aus. Obwohl die Narbe auf meiner Brust seit Jahrzehnten nicht mehr schmerzte dachte ich an diese Wunde, an den Mann, der mir sie zugefügt hatte. Die Verehrer von Azaroth hatten mich mal verfolgt weil sie herausgefunden haben, dass ich der Anführer des Drachenordens war. Sie waren deutlich in der Überzahl und ich hatte keine Chance gegen sie gehabt. Der Anführer des Trupps zog mir einen tiefen Schnitt durch die Brust zu, aber als sie das Brüllen der Drachen gehört hatten flohen sie auf ihren wiederbelebten Pferden. Meine Wunde schloss ich
vorübergehend mit Feuermagie, aber das lange kämpfen und der unendliche Gebrauch von Magie ließ meinen Körper schwach werden und sackte zu Boden. Diese Narbe erinnerte mich daran, dass ich versagt hatte, aber für die Welt, für den Orden und für Isalya durfte ich nicht noch einmal versagen. Morax hatte mich damals gefunden und in seine Höhle gebracht. Seine Worte brannten sich in meine Seele, denn für einen kurzen Moment hatte ich eine innere Schwäche gehabt. „Du bist nicht allmächtig, keiner ist allmächtig. Es war Tatsache das du keine Chance hattest, sie waren zu viele und deine Magie ist mächtig, aber sie kann noch mächtiger werden. Kämpfe niemals allein, denk nie du könntest das allein schaffen, denn du brauchst deine Kameraden aus dem Orden." Mittlerweile denke ich er hatte diese Worte auch an sich selbst gerichtet. Ich hoffte darauf das mein Kamerad, Bergson, sie schnell finden würde und sein Versprechen hielt in Bezug auf meine Stellung im Drachenorden. Die Hoffnung war stets mein treuer Begleiter und ich musste allein schon lachen wenn ich nur dran dachte wie zwei Sturköpfe in einem Team sind. Ich ließ, aber schnell die Gedanken schleifen, denn sonst hätte ich kein Auge zu machen können.
Die Nacht war die unruhigste die ich bisher erlebt hatte. Ich träumte davon wie die Welt im völligen Chaos versankt, mein Herz schlug so schnell und so laut als hätte Susi es bemerkt denn ich hörte ihre Stimme, während sie an der Tür klopfte. „Magnus, das Frühstück ist weitestgehend fertig und dein Pferd ist auch schon versorgt. Wir warten im Hauptraum auf dich." Erst als sie ging und ich meine Augen öffnete bemerkte ich, dass die Sonne schon hoch oben stand und ihr Licht genau in das Fenster schien. Mit Kopfschmerzen stand ich auf und rieb mir mit meiner großen Hand durch mein Gesicht. Ich ertappte mich bei dem Gedanken, dass ich unendlich glücklich sein werde, wenn ich den Orden erreiche. Sie fehlten mir doch mehr als ich vor ihnen zugeben würde. So schnell es nur ging richtete ich meine Haare und band sie zu einem lockeren Zopf. Dann packte ich meine restliche Kleidung ein und ging zu den anderen in den Hauptraum. Susi stellte für ihren Sohn, mich und sich selbst was zu essen hin. „Und wie hast du geschlafen Magnus?" Die raue Stimme von meinem Freund hallte in dem großen Raum und versuchte erst gar nicht irgendwas zu verbregen, sie würden es eh merken. „Ich habe sehr unruhig geschlafen." „Hast du an das Elbenmädchen gedacht?" Mich verwirrte etwas in Susis Stimme, als sie Elbenmädchen sagte, aber ich verneinte ihre Aussage, denn ich hatte an die Zukunft dieser Welt gedacht.
„Heute wirst du wohl den Orden erreichen. Was sind deine nächsten Schritte?" Gerd aß hektisch sein Essen, nicht weil er in Eile war, sondern weil er selbst angespannt war. „Wenn ich den Orden erreicht habe, werde ich mit den anderen noch weitere Tränke brauen, unsere Vorräte aufstocken. Währenddessen bleib ich mit Bergson in Kontakt, er müsste eigentlich Islaya schon längst erreicht haben. Wir müssen uns aufrüsten und die Nachricht an die anderen verschiedenen Orden schicken. Die kümmern sich dann drum das die einzelnen Reiche im Land von dem Komet erfahren." Vor meinem Inneren Auge sah ich die unendliche Liste, wir mussten noch so vieles tun. „Ich hoffe unsere Armeen sind stark genug für diesen Krieg." Gerd schob seinen Teller bei Seite und faltete seine Hände und blickte mich ernst an. „Wir haben damals nur grade so gewonnen. Und jetzt wieder? Es wird schwarzes Feuer regnen, Pfeile werden durch die Lüfte geschossen und die Schwerter werden stumpf geschlagen. Es wundert mich eigentlich, dass du so fest dahinter stehst Magnus." „Ich liebe dieses Land und ich möchte das es überlebt. Und beim besten Willen ich weiß nicht ob unsere Armeen stark genug sind, ich hoffe die Menschen werden nicht noch einmal so ignorant sein und die Hilfe der Elben verweigern. Wir müssen dieses Mal besser sein, wir brauchen die Macht von jeden einzelnen." „Sag das nicht mir, sondern sag das den Lords und Ladys die auf ihren Thronen sitzen und nichts selbst machen. Sind wir mal ehrlich ohne eure Kräfte wären wir aufgeschmissen. Gegen die Mächte seiner Anhänger hilft auch nicht das dickste Schild." „Wir brauchen die Kräfte von allen, denn Elben sind nicht grad begabt darin Schwerter zu schwingen." Susi saß schweigend neben uns und lauschte unseren Worten. Ihr Blick verlor sich höchstwahrscheinlich in ihre eignen Gedanken. Sie mussten ab sofort damit leben, dass die Anhänger des Fürsten hier vorbeikommen könnten.
Ich bedankte mich für das Essen und die Gastfreundlichkeit. Susi sagte gefühlt eine Millionen Mal das alles gut gehen würde und wir uns bald wieder sehen würden. Der Abschied fiel mir doch schwerer als ich zugeben würde. Die Angst das den beiden was passieren könnte war so groß. Gerd versicherte mir nichts Dummes anzustellen und vorsichtig zu sein. Im Gegenzug musste ich ihm dasselbe versprechen. Noch lange nachdem die Tür von der Taverne zu ging starrte ich sie an. Vielleicht gab es dieses Gebäude nach dem Krieg nicht mehr, falls wir gewinnen würden, müsste vieles neu aufgebaut werden. So wandte ich mein Gesicht ab und richtete ihn in die Richtung wo die Drachengrotte war. Die Zeit drängte, die Sonne stand hoch oben und zeigte ihre Strahlen und ihre Hitze. Schnell machte ich mich dran alles an mein Pferd anzubringen, um schnell bei meiner Familie anzukommen. Mit Windeseile durchschritten wir die Wüste, der Sand wurde aufgewirbelt und hinterließ eine deutliche Spur in welche Richtung wir ritten. Ich verlangte viel von meinem Pferd, aber die Zeit raste an uns vorbei, normalerweise war ich immer die Ruhe in Person, aber diesmal stand nicht nur eine Handvoll Leben auf dem Spiel. Für einen Moment spannte ich meinen Kiefer an und in meinen Gedanken dachte ich an die Worte meines alten Lehrmeisters, du musst kämpfen wenn du überleben willst! Überleben war das richtige Stichwort.
Von weitem sah ich die Ruinen der alten Drachen Stadt. Je näher wir kamen desto langsamer wurden wir, obwohl hier alles gleich roch, die Sonne auf uns niederbrannte und alles voll war mit Sand spürte mein Herz das ich zu Hause war. Aus dem Sand ragten viele Säulen, da wo mal die ganzen Häuser standen. Die größten Säulen standen am Rande der Stadt, wenn man sie von oben herabsehen würde, könnte man vermutlich genau sehen, dass diese Stadt in der Form eines Sterns gewesen war. Im Zentrum war einst der übergroße Markt und genau da musste ich hin. Wehmütig dachte ich an die alten Geschichten, die Beschreibung dieser prunkvollen Stadt, die so voller Leben war. Häuser aus Steinen, Gravuren die als Schutz dienten oder die Geschichte der Drachen erzählten. All das war vergangen und wofür? Für so viel Blut und Tod. Diese Bürger wussten damals nicht was auf sie zu kam. Ein Stück der alten Platte von dem Markt war noch zu sehen und genau dieses Stück war wichtig, denn hier war der Eingang zum Versteck des Drachenordens. Man konnte nur erahnen was auf den Steinplatten mal war, denn mit den Jahrhunderten hat sich das Blut der Opfer in den Stein gefressen.
Ich schwang mein erschöpftes Bein über das Pferd, um abzusteigen. Ohne große Probleme machte ich meinen Zepter von meiner Stute ab. Bevor ich mich der Steinplatte zu wand gab ich meinem treuen Gefährt einen Kuss auf die Stirn. „Danke das du diesen weiten Weg mit mir geritten bist und diese Hitze für mich aushältst. Keine Sorge für die nächsten paar Tage kannst du dich ausruhen, man wird dich verwöhnen." Ich strich ihr über den Kopf, dann durch ihr weiches Haar, dabei legte sie ihren Kopf sachte auf meine Schulter. „Danke meine Liebe." Lächelnd entfernte ich mich von Maria und stellte mich auf die Platte. Die Platte reagierte auf unsere Waffen, jede Waffe war mit einem bestimmten Zauber versehen. Ich spürte das Vibrieren unter meinen Füßen und nach einigen Sekunden bewegte sie die Platte nach hinten und schlussendlich sah man eine lange Treppe nach unten. „Auf geht's mein Mädchen." Maria wusste wo es hinging daher bewegte sie sich in Richtung der Treppe. Mit einem Lichtzauber erhellte ich den Gang. Wie in der Akademie waren die Wände verziert mit der Drachengeschichte und viele Runen als Schutz. Auf dem halben Weg nach unten hörte man wie der Eingang sich wieder schloss.
„Magnus ist scheinbar angekommen." Man hörte schon die anderen und sie schlossen schon das Tor auf um mich reinzulassen. Sie standen alle vor mir und begrüßten mich und wieder merkte ich wie erleichtert ich war hier zu sein. „Es ist schon eine Weile her Leute, aber nun bin ich wieder hier." Während ich sprach schaute ich jeden von ihnen in die Augen. Mila trat an mich heran und umarmte mich herzlich. „Willkommen zurück Magnus." Ihre grauen Augen musterten mich und ich versuchte herauszufinden wo nach sie suchten. Trotz der großen Narbe über ihren Gesicht war sie eine wunderschöne Frau, stark und selbstbewusst. Ihre langen dunkelblaue Haare hatte sie zu einem strengen Zopf gebunden. „Es wird Zeit das du uns weitere Details nennst, aber das können wir ja während dem Essen besprechen." Netterweise ließen mich die Mitglieder des Ordens erstmal ankommen, sofort wurde Maria umsorgt und so musste ich mir keine Sorgen machen. Sie entfernten dich alle wieder um weiter ihre Beschäftigung nach zu gehen. Nun stand ich mitten im großen Besprechungsraum der in verschiedenen braun und Rottöne gehalten wurde. Neben mir stand unser übergroßer runder Holztisch, an dem wir auch immer speisten. Der Boden war in einem hellen braun Ton gehalten, damit es noch edler wirkte, war der Boden mit roten Teppichen geschmückt. An den Seiten des Raumes waren mehrere Bücherregale, gefüllt mit Bücher, Kräuter, Feder, Tinten, Pergamentrollen, Kristallen und viele anderen Kram. Dieser Raum strahlte ein Zuhause aus denn man merkte das Leben in diesem Unterschlupf. Wenn man weiter geradeaus ging erreichte man die Küche, die Wäschekammer und unser Bad. Links vom Besprechungsraum waren unsere Pferde. Unsere Pferde haben sich an dem Umstand hier unten gewöhnt und fühlten sich wohl. Rechts vom Hauptraum konnte man unsere Schlafgemächer erreichen. Es gab zehn Schlafzimmer und jedes war gleich groß. Ich war zwar der Anführer, aber dennoch waren wir fast alle gleich gestellt.
Ich legte meine Sachen erstmal im Hauptraum ab und ging auf dem direkten Wege zur Küche. Der Geruch von Fleisch und gekochtem Gemüse kam mir direkt entgegen. „Wie immer riecht es schon sehr lecker Mila." Lachend sah sie zu mir, aber ich ahnte schon was für ein Gespräch kam. „Du hast zwar schon Mal von diesem Mädchen geredet, aber ich weiß nicht wie sie aussieht." Ich hielt mich zurück um nicht doch noch zu seufzen weil es war so als würde ich mit meiner Mutter reden und so zeigte ich ihr die selben Sachen wie Gerd und Susi. „Hübsch ist sie und hat einen strengen Blick. Das gefällt mir, sie hat garantiert schon paar Sachen erlebt." „Das hat sie. Sie wird oder hat schon ihren Vater in Kriegsfall gesehen." Meine Gedankenwelt dachte drüber nach wie wohl das Treffen ablaufen würde. „Ist ihr Vater dein alter Lehrmeister?" Ich nickte nur als Zustimmung. Müde saß ich mich an den kleinen Tisch in der Küche, dann stellte mir Mila ein Bier hin. „Du siehst aus als könntest du eins gebrauchen. Erzählst du mir von deinen Gedanken?" „Ich glaube an Isalya, aber ich kann nicht leugnen das auch ich Angst vor den Ausmaßen des Kriegs habe. Wie Morax auf sie reagieren wird, mit Hass? Mit weniger Hass oder vielleicht hört er ihr zu oder nicht? Wie viele Opfer wird es diesmal geben? Beim letzten Mal hat man eine komplette Stadt nieder gemacht." Zum ersten Mal hatte ich die Zeit wirklich über alles nachzudenken.
„Diesmal ziehen alle an einem Strang. Wie Morax reagieren wird, kann keiner sagen, aber er sollte ein Stückweit seinen Stolz runterschlucken." Lachend nahm ich einen großen Schluck von dem Bier. „Das wird ein interessantes Treffen. Sturkopf und Sturkopf auf einem Platz." Letztendlich verstarb mein Lachen und meine ernste, harte Miene kam wieder zum Vorschein. „Wir müssen noch vieles vorbereiten und habt ihr die Nachricht versendet?" Mila setzte sich mir gegenüber und nahm meine Hände in ihre kleinen zarte Hände. „Hör auf damit Magnus. Verstecke dich nicht hinter diese Miene. Jeder hat Angst, diese Angst zu verspüren ist normal. Nur weil du unser Anführer bist, heißt es nicht das du so hart wie Stein sein musst. Diese Welt wird sich noch einmal verändern, aber so ist es eben. Wir müssen kämpfen, wir müssen an alle Götter glauben die wir haben und wir dürfen die Hoffnung nicht aufgeben. Ja die Nachricht ist in alle Himmelsrichtungen versendet." Plötzlich bemerkte ich wie alle in der Küche standen. „Du und sie müsst diesen Weg nicht alleine gehen." Sie sagten es alle auf einmal und mir huschte ein Lächeln über das Gesicht.
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