Kapitel 38 - Tarja Stark
Tarja Stark:
Dieser stechender lähmender Schmerz zog sich durch meinen gesamten Körper. Ich merkte, wie ich hochgenommen und von jemandem getragen wurde. Ich erkannte auch Ned, doch ich konnte mich einfach nicht bewegen, was Neds Glück war, sonst hätte ich ihn schon längst umgebracht, aber ich fragte mich auch, wie er diesen gezielten Eisblitz überleben konnte. Im Inneren seufzte ich genervt auf, natürlich, er musste sich irgendwie mit Drachenglas geschützt haben. Die Wut in mir wuchs wieder, als ich daran dachte, dass er Fröstchen verletzt hatte, sicher er hatte jetzt einen neuen Körper und war stärker. Und jetzt dazu in der Lage Jonas Mormont und alle auf der Bäreninsel zu beschützen, was er hoffentlich auch tat, nach meinem Befehl, eher Bitte. Doch hätte es nicht so weit kommen müssen. Ned hätte nie auf den Bäreninseln erscheinen sollen. Jetzt verstand ich, wenn Grauwind gemeint hatte, Ned war die Person, die mir Schaden zufügte, meine Freunde tötete, nur um, wie er sagte, an mich heranzukommen. Nur weil er mich wollte, mich frei liebte, aber das war keine Liebe, das war Besessenheit. Nein, er wollte mich besitzen, doch ich war kein Gegenstand, ich war ein Mensch, ein Mensch, der das Recht hatte zu leben, egal, was er sagte. Was eine weitere Frage aufwarf, hatte Ned auch diesen Dolch erschaffen, oder hatte etwa Vater, was damit zu tun. Hatte er ihn erschaffen, um mich unter Kontrolle halten zu können. Hasste er mich jetzt so sehr?
»Er hasst dich nicht, vielleicht ein wenig, aber viel mehr hat er Angst. Angst von deiner Kraft, und was du damit anstellen kannst, solltest du die Kontrolle verlieren«, hörte ich wieder diese Stimme in meinem Kopf. Doch diesmal sah ich auch eine Gestalt, eher nur die Umrisse, aber es war eine Person oder ein Teil, einer Person.
»Wer bist du? Was meinst du? Ich habe die Kontrolle nicht verloren, ich ...«
Ich verstummte im Geiste, ich hatte mich von meiner Wut, meinem Hass auf Ned leiden lassen. Ich hatte ihn angegriffen, hatte einen Eissperr erschaffen, um ihn zu töten. Ja, die Gestalt hatte recht, ich hatte sie verloren und Vater hatte recht mich einzusperren.
»Nein, dein sogenannter Vater, will dich nicht einsperren, um dich zu beschützen, nein, er beabsichtigt, dich einzusperren, um dich zu kontrollieren wie ein Tier. Bist du ein Tier, Tarja Stark? Oder bist du ein Mensch, die Tochter eines Wolfes und eines Drachen und mit der Macht des Nachtkönigs in dir und der Macht Eis und Schnee zu erschaffen. Wie es dir beliebt und damit zu machen, was du willst?«, fragte mich die Gestalt. Meine Augen weiteten sich, ich konzentrierte mich mehr auf die Gestalt und sie nahm Form an. Vor mir stand ein Mann, seine Haut Blau, seine Augen Eisblau, die mich musterten und er hatte Hörner auf dem Kopf.
»Du, du bist der Nachtkönig. Deinetwegen, deinetwegen habe ich diese Kräfte und jeder hasst mich und ...«
»Du irrst dich, Tarja, die Kraft, die Fähigkeiten Eis und Schnee zu erschaffen hast du nicht von mir. Die alten Götter haben dich damit gesegnet, weil deine Mutter durch mich ihren Drachen verloren und sie trotzdem weiter gekämpft hat. Sie mich vernichtet hat. Laut dem Herrn des Lichts und den Preis, was sie für diesen Ned bezahlt hat, hätte sie eigentlich keine Kinder mehr bekommen können und doch bist du entstanden. Aber du hättest nie leben sollen. Bevor deine Mutter mich vernichtete, habe ich deine Kraft gespürt, ich wollte deine Kraft, diese Macht und sorgte so dafür, dass du die Chance hast zu leben. Ich wollte dich kontrollieren, wenn du zur Welt gekommen wärst und hätte so meinen Feldzug gegen den dreiäugigen Raben fortsetzen können. Aber so weit kam es nicht, bevor mein Geist vollständig in dich übergehen konnte, tötete mich deine Mutter. So ist nur ein Teil von mir in dir. Du hast somit nicht sofort bei deiner Geburt gelebt, sondern erst als deine Mutter um ihren Drachen und dich trauerte. Das und dass wohl R'hllor, seine Schuld für den Sieg gegen mich begleichen wollte, wurdest du wieder zum Leben erweckt. Ich stelle nur Vermutungen an, aber dies alles gab mir eine erneute Chance, dass alles zu beenden. Das Leben auszulöschen, doch dazu musste ich erst zu dir durchdringen. Bis jetzt war ich nicht dazu in der Lage, mit dir zu kommunizieren. Doch seit du die Wahrheit kennst, wer deine Freunde getötet hat und deine Wut noch stärker wurde und somit ich ebenfalls. Zwar ist es mir nicht möglich, dich zu kontrollieren, aber ich kann dir deine wahre volle Kraft zeigen, dir zeigen, wie du sie benutzt. Eisstürme zu erzeugen, Tote wieder zurückholen, deine Freunde nochmals zurückholen. Wäre das nicht etwas? Wenn du den Schattenwolf wieder auf deiner Seite hättest und den Anführer dieser Unbefleckten?«, fragte mich der Nachtkönig, ich schluckte, ich vermisste Grauwind und Schwarze Ratte, aber sie als willenlose Untote bei mir zu haben, fand ich nicht richtig. Ich schüttelte den Kopf.
Der Nachtkönig nickte, lächelte aber noch.
»Vielleicht überlegst du es dir noch, wenn du siehst, was dir blühen wird. Solltest du deine Meinung ändern, brauchst du nur an mich zu denken«, sagte er noch, ehe er wieder verschwand und ich dieser Dunkelheit und dieser Leere erneut ausgesetzt war. Ich schloss die Augen, ich war müde, nach kurzer Zeit schlief ich ein.
„Sie hat dich ohne jeden Grund angegriffen? Sagst du mir auch die Wahrheit, Ned?"
„Ja ich sage die Wahrheit, ich habe mit ihr geredet und gesagt, dass ich sie, anstatt von dir hole. Ihre Antwort war, dass du mich umsonst geschickt hast, dass sie nicht mehr zurückkommt. Da es für sie niemanden mehr in Winterfell gibt. Natürlich habe ich Rhaena erwähnt, aber nicht einmal sie wäre ein Grund, dass sie zurückkommt. Und bevor sie mich angegriffen hat, habe ich noch erfahren, dass sie und Jaro geheiratet haben. Ja, du hast richtig gehört, Vater. Tarja und Jaro haben geheiratet, dies war auch der Grund, warum er so schnell zu den Bäreninseln ist und Onkel Jon versucht hat auf, dich einzureden. Hinzukommt das auch Tante Sansa auf den Bäreninseln ist, ich habe sie auf dem Weg dorthin getroffen. Sie sagte, sie dort, um mit Jonas Mormont im Namen von Rhaena das Bündnis zwischen den Starks und den Mormonts zu festigen. Die wollen bestimmt auch heiraten, das alles, ohne deine Zustimmung. Lässt du dir das alles gefallen, Vater? Dass man ohne deine Zustimmung Entscheidungen trifft? Dass man sich gegen dich auflehnt?", fragte Ned, von Vater hörte ich kein Wort, woraufhin mein sogenannter Bruder weiter erzählte.
„Jonas Mormont war sogar auf Tjaras Seite, er wollte mich daran hindern, sie mitzunehmen, genauso wie dieses Eismonster und der Drache. Keiner von ihnen sieht, welche Gefahr Tarja ist", hörte ich Neds Stimme, Wut flammte in meinem Innersten wieder auf.
„Was für ein Eismonster? Meinst mit Drachen etwa Atarth?", hörte ich meinen Vater fragen. Also hatten Atarth, Jonas und Fröstchen alle versucht mich zu beschützen. Ich stand in Jonas Mormonts Schuld und diese würde ich noch begleichen.
„Ja genau Atarth. Und Tarja ist jetzt sogar in der Lage Eismonster zu erschaffen, zuerst war es ein sprechender Schneemann, doch das wurde dann zu einem Eismonster, über dieses Tarja bestimmen kann, wie sie will. Sie wird zu einer immer größeren Gefahr Vater und auch wenn ich dir den Vorschlag gemacht habe, sie zu heiraten, um sie damit eher unter Kontrolle zu haben. Nehme ich dies, nach dem Angriff von ihr zurück, wir können sie nicht kontrollieren Vater, wir werden sie auch nie kontrollieren können, egal, was du vorhast. Es gibt nur einen Weg", redete Ned auf Vater ein. Ich verhielt mich noch ruhig, meine Kraft kam langsam zurück, doch als Ned sagte er hatte den Vorschlag gemacht mich zu heiraten, um mich unter Kontrolle zu behalten, hätte ich mich auf der Stelle übergeben.
„Ich habe dir das schon einmal gesagt, Ned. Sie ist meine Tochter und ich gehe diesen Weg nicht. Nicht wenn es noch ein wenig Hoffnung gibt, dass Tarja noch irgendwo da drin ist. Diesen einen Weg, gehe ich nur, wenn sie wirklich nur mehr eine Marionette von ihm ist. Und jetzt geh Ned, versuch die wenigen Unbefleckten zu finden, die desertiert sind. Sie wird mir nichts tun. Geh jetzt", befahl Vater, Ned sagte noch etwas, aber ich verstand es nicht. Hörte nur, wie eine schwere Eisentür quietschend geschlossen wurde.
„Ich weiß, dass die Wirkung des Dolches schon längst nachgelassen hat, Tarja. Du hast das Gespräch zwischen mir und Ned mitbekommen, ich will jetzt deine Version hören. Also lass uns reden." Die Stimme meines Vaters war kalt und ernst, ich öffnete meine Augen und richtete mich auf. Sah ihm mit ernster Miene beim Eingang der Zelle stehen. Hatte er keine Angst, dass ich ihn Angriff? Als ich mich aufrichtete, um aufzustehen, spürte ich etwas Schweres, Kaltes um meine Hände. Ich sah auf diese und meine Augen weiteten sich vor Entsetzen.
Das hatte Vater zu Ned gemeint, mit ich würde ich ihm nichts tun und warum er so ruhig beim Eingang der Zelle stand. Meine Hände waren von eisernen Handschuhen umschlossen. Nein, es war kein Eisen, das Eisen war nur die Hülle, im Inneren dieser Handschuhe befand sich Drachenglas, dieses mich daran hinderte meine Kräfte einzusetzen. Ich spürte den Sturm in mir, wie er immer stärker wurde, wie meine Finger immer mehr kribbelten, dass es weh tat. Es war ein anderes Gefühl als bei Jaro, seine Handschuhe, gaben mir halt und Geborgenheit. Dieses Gefühl jetzt war gefühlskalt und man wollte die Kontrolle behalten über mich, mich zwingen. Und das hasste ich, tat es als kleines Kind schon, wenn man mir seinen Willen aufzwingen wollte. Und jetzt war es noch stärker, ich stand auf, wollte auf meinen Vater zugehen, doch hielten mich die Ketten an den Handschuhen daran.
„WENN DU ES WIRKLICH SO MEINST WIE DU ES VORHIN ZU NED GESAGT HAST, DASS ICH NOCH DEINE TOCHTER BIN. DANN MACH MICH LOS!", schrie ich Vater an, dieser verzog keine Miene.
„Nein, denn so wie du jetzt bist, wirst du wieder die Kontrolle verlieren und das kann ich nicht riskieren. Es ist nur zu deinem besten Tarja", sagte Vater wieder. Ich sah ihn hasserfüllt an, zu meinem Besten? Hatte er sich noch alle?
»Dein sogenannter Vater hat Angst von dir. Angst von deinen Kräften und was du damit anfangen kannst, solltest du die Kontrolle verlieren. Vielleicht überlegst du es dir noch, wenn du siehst, was dir blühen wird«, hallten die Worte des Nachtkönigs in meinem Kopf wieder. Jetzt verstand ich ihn, was er meinte.
„Stimmt es, was Ned gesagt hat, dass du ihn grundlos angegriffen hast, Eismonster erschaffen kannst und dein Drache, wie Jonas Mormont, ihn daran gehindert haben, dich hier herzubringen?"
„Was deine letzten beiden Fragen betrifft, ich kann sie dir nicht zu hundert Prozent beantworten, da ich dank deines Dolches außer Gefecht gesetzt war und somit nicht alles mitbekommen habe. Aber ich nehme es an, den Jonas Mormont, seine Leute, Atarth und auch Tante Sansa, sehen mich als Mensch, als ein Lebewesen und nicht wie du als ein Monster", spuckte ich meinen Vater die letzten Worte entgegen.
„Ja, ich habe damals einen Schneemann erschaffen, ich wollte neben Jaro einen Freund haben, mit dem ich reden kann, der an meiner Seite ist. Denn dank Ned hatte ich keinen mehr. Ned hat Schwarze Ratte getötet und er hat Grauwind getötet. Nur, weil sie ihm im Weg waren, um an mich heranzukommen. ER WOLLTE MICH AUF DEN BÄRENINSELN VERGEWALTIGEN!", schrie ich Vater entgegen, dieser sah mich entsetzt an.
„Ned hatte es hier in Winterfell schon vor, nachdem ich ihm gesagt habe, dass ich Jaro liebe. Damals kam mir aber Grauwind zu Hilfe. Doch dafür musste er die Tage danach sein Leben lassen, weil er mich erneut beschützte. Genauso wie Schwarze Ratte sterben musste, weil er Ned sah, wie er die Pfeile abschloss, die mich hätten töten sollen. Du hast richtig gehört, Vater. Nicht Maester Wolkan war es, der mich töten wollte, nein dein Sohn war es. Und das alles nur, weil er nicht bekommen hat, was er wollte. Weil er mich nicht bekommen hat. Wirst du ihn jetzt bestrafen, wie du es gesagt hast, oder lässt du Gnade walten, weil es dein Fleisch und Blut ist. Was ich übrigens auch bin."
Vater atmete öfter durch.
„Ich werde mit Ned reden. Du kannst leblosen Dingen, Leben einhauchen und deinen Willen aufzwingen?"
Nun war ich es, die durchatmete, weil er meiner Frage auswich und eine stellte, um über meine Frage nicht zu lange nachzudenken.
„Ja kann ich. Aber ich zwinge ihnen meinen Willen nicht auf, Fröstchen hat seinen eigenen Willen, seinen eigenen Charakter. Ich bin nicht du, der ..."
Mein Vater ließ mich nicht aussprechen, sondern verpasste mir eine kräftige Ohrfeige, dass mein Kopf gleich so zur Seite flog. Ich hatte nicht gemerkt, wie er näher gekommen war.
„Pass auf, was du sagst, Tarja. Das Gleiche hat Sansa schon gewagt. Mir Anschuldigungen zu unterstellen."
Ich lachte auf. „Du nennst die Wahrheit Anschuldigungen. Du siehst mich doch als Monster, als nichts anderes mehr. Seit Mutter weg ist, gab es für dich nur mehr Ned, immer nur Ned und ich weiß, dass du ihn nicht zur Rede stellen wirst, weil du es nicht glauben willst. Weil du nur das Gute in ihm siehst, so wie es bei seiner Mutter war. Doch Talisa Maegyr wahr genauso verlogen und falsch wie Ned es ist. Das damals war wirklich nur ein Unfall, das jetzt war ein Angriff, ja, das gebe ich zu. Und doch war es ein Schutz, denn ich wollte Jaro vor Ned beschützen, den Ned beabsichtigt Jaro umzubringen, hat es im Auftrag gegeben. Sowie Jonas Mormont und seine Leute mich vor dir und Ned beschützen wollten. Aber das alles wird dir wieder egal sein, Vater. Den seit Mutter weg ist, warst du es, der sich verändert hatte, zum Nachteil einiger hier. Ich habe immer alles versucht zu zeigen, dass ich immer noch deine Tochter bin, mit besonderen Fähigkeiten, aber noch deine Tochter. Ich wollte, dass du mich wieder liebst, doch das wird wohl nicht mehr der Fall sein. Weißt du wer hier wirklich das Monster ist, du Vater nicht ich. Doch das alles wird ein Ende haben, ich ..."
Dieser stechende Schmerz von neulich jagte wieder durch meinen Körper, ich sah auf meine Brust in dieser erneut dieser Dolch steckte, mein Blick wich entsetzt zu Vater.
„Ja, das alles wird ein Ende haben, sobald der Priester dich von diesen Fähigkeiten und seinem Einfluss befreit hat. Dann bist du hoffentlich wieder mein kleines Mädchen, wenn nicht ... weiß ich nicht, was ich tun werde", sagte er und trat einen Schritt zur Seite, ich fiel zu Boden, er fing mich nicht einmal auf.
„Dafür, dafür wirst du bezahlen, Va... Robb Stark. Denn du bist nicht mehr mein Vater...", waren meine letzten Worte, bevor ich wieder von dieser lähmenden Dunkelheit überrollt wurde.
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