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Unendlichkeit

(Musik erst anmachen, wenn irgendwo steht: "(Ab hier Musik)")

In meinem Kopf brummte alles. Ich hörte das Rauschen meines Blutes, das in hektischen Strömen durch meinen Körper floß und hart daran arbeitete, die Gefühle wieder in meinen Körper zurückzubringen und auch die Erinnerungen an die letzten Geschehnisse wiederherzustellen. Das Letzte, an das ich mich erinnern konnte war Legolas, wie er mit schmerzverzerrtem Gesicht nach mir rief und versuchte, nach mir zu greifen, doch ich hatte ihm nicht mehr antworten können. Ich hatte nicht mehr nach seiner Hand greifen können. Ich hatte nichts mehr tun können.

Verärgert und beschämt über mich selbst und mein Verhalten spannten sich meine Muskeln an und meine Hände krallten sich in den Untergrund, auf dem ich mich befand. Wieso war ich nur so schwach gewesen? Wieso hatte ich mich nicht besser wehren können? Ich war eine Elbin, eine Kriegerin und kein Weichei. Ich hätte es besser machen können, es besser wissen können, doch ich war zu schwach gewesen, wieso? Wieso hatte ich es nicht besiegen können.

Eine unbändige Wut stieg in mir auf und ließ meine Wangen glühen. Erst Sekunden später realisierte ich, was meine Hände in der Hand hielten, denn dieses Material war mir mehr als nur bekannt.

Ich spürte die rauhen, kratzigen Strohhalme, die sich in und um meinen Händen bogen und zerbrachen. Auch meinen Körper umgaben sie, wie eine Hand, die eine leblose Puppe hielt und nie wieder loslassen würde.
Wieso lag ich auf Stroh? Wo war ich?

Plötzlich fiel mir das große, unbändige Wesen wieder ein, das uns Tags zuvor angegriffen hatte. Ruckartig richtete sich mein Körper auf, doch ein abrupt einsetzender Schmerz ließ mich sofort wieder wimmernd in das weiche, kratzige Stroh sinken.

Reflexartig griff ich mit meiner Hand an die Stelle, an der der Schmerz seinen Ursprung hatte und versuchte, irgendetwas zu fühlen. Irgendetwas, das mir mehr als nur wage Erinnerungen und Gefühle zeigen konnte.

Und da war es! Ein rauhes, gefühlsloses Stück Stoff, das sich um meinen Körper wand und versuchte, die rote Flüssigkeit abzuhalten, die sich einen Weg an die frische Luft bahnen wollte.

Wo war ich und wer hatte sich um meine Wunde gekümmert?

Sofort arbeiteten meine Reflexe auf Hochtouren. Ich achtete auf jedes einzelne Geräusch und versuchte, durch bloßes Hören zu realisieren, ob sich noch jemand anderes in meiner Nähe befand.
Ich hatte mir bis jetzt noch nicht die Mühe gemacht, meine Augen zu öffnen und mich umzuschauen, da ich genau wusste, dass sich meine Augen erst lange Zeit an das grelle Licht gewöhnen mussten, das ich sogar durch die geschlossenen Augen wahrnehmen konnte. 

Meine Sinne konnten weder andere Geräusche, noch Bewegungen wahrnehmen, die ich nicht auf ihr natürliches Verhalten zurückführen konnte, weshalb ich nun erschöpft meinen Handrücken über die Augen legte, um den Lichteinfluss, der mich überkommen würde, sobald ich meine Augen öffnete, ein Wenig zu reduzieren.

Langesam öffnete ich meine Augen einen Schlitz breit und versuchte, die strahlend helle Lichtquelle auszumachen, was mir jedoch nicht gelang, da das Licht pracktisch von allen Seiten auf mich eindrosch.

Stöhnend drehte ich mich zur Seite und versuchte, mich aufzusetzen. Schließlich gelang es mir auch unter dröhnenden Schmerzen, die mir die Tränen in die Augen trieben.

Langsam gewöhnten sich auch meine Augen an das grelle Licht, das im Nachhinein nicht einmal so grell war, wie es mir noch vor mehreren Sekunden erschienen war.

Ich erkannte ich die Umrisse von Holz, durch dessen Schlitze helles Tageslicht hereinströmte. Ich befand mich in einer Hütte, oder besser gesagt einem alten Schuppen, dessen Holzbretter provisorisch, aber dennoch bedacht zusammengefügt worden waren. Außerdem war er recht hübsch möbliert und wirkte damit eher, wie ein liebevolles, recht provisorisches Eigenheim.

Ein großer Tisch zierte die eine Seite des Schuppens. Neben ihm stand ein großer Korb mit Holz, den man wahrscheinlich für den Kamin auf der anderen Seite des Raumes brauchte. Außerdem standen mehrere Körbe voll mit Lebensmitteln in Reihe und Glied aneinander gestellt neben dem großen Kamin und reiften vor sich hin.

Ich lag etwas abseits auf einem großen Heuhaufen, den man wahrscheinlich eher unbedacht zusammen geschoben hatte, um es mir wenigstens einigermaßen bequem zu machen.

Eigentlich war die Hütte für ihren Zustand ziemlich groß. Ein Teil der Hütte war durch mehrere Bretter vom anderen Teil abgetrennt und man konnte nur durch die einzelnen Lücken erahnen, was sich dahinter abspielte.

Außerdem wirkte die Türe, die sich groß und verschnörkelt vom Rest des Gebäudes abhob, ziemlich edel. Es war nicht nur ein stück Holz, das man auf und zu schob, wenn man rein und raus ging. Sie war stämmig und wirkte beinahe schon bedrohlich. So, als wüsste sie ganz genau, was ihre Aufgabe war. Sie musste alles beschützen, was sich innerhalb dieses Gebäudes befand, koste es, was es wolle.

Ein kühler Schauer rann meinen Rücken herunter. Was oder wer war so gefährlich, dass man versuchte, es mit aller Kraft draußen zu halten. Oder drinnen?

Ein erneuter Schauer breitete sich in meinem Nacken aus und brachte meine Haare kerzengerade zum stehen.

Wo befand ich mich und was war das für ein seltsames Gebäude? Wer mochte hier wohnen und wovor wollte er sich schützen? Und die wichtigste Frage, wie hatte er oder es mich gerettet und wieso?

Schwankend zog ich mich an einem der Holzbalken hoch und versuchte, meinen Kreislauf in Schuss zu bringen, während ich gleichzeitig versuchte, mich nicht von dem ziehenden Gefühl der Schwerkraft übermannen zu lassen.
Ich musste hier sofort raus. Solange ich nicht wusste, wer oder was hier wohnte, konnte ich hier nicht einfach liegen bleiben und darauf waren, bis es zurück kam.
Ich musste wenigstens bereit sein, mich zu verteidigen.

Meine Wunde schmerzte, doch darauf konnte ich im Moment keine Rücksicht nehmen. Ich musste hier sofort raus und mir einen Überblick verschaffen, wo ich war und wie ich schnellstmöglich zu Legolas zurückfinden konnte.

Nachdem sich mein Kreislauf beruhigt hatte und ich wieder einigermaßen selbstständig stehen konnte, begann ich auf die große, mächtige Türe zuzugehen. Sogar von Nahem verlor sie kein Stück ihrer furchteinflößenden Art, die sie wie ein Zauber umgab.   

Das Holz strahle etwas aus, das mich wie ferngesteuert Handeln ließ. Langsam legte ich meine Hand auf das schwere, kühle Material und ließ sie langsam über die einzelnen Fasern gleiten. Ich spürte jede Unebenheit, die sich über das rauhe Holz legte und es zu dem machte, was es war. Das Holz wirkte beinahe so, als wäre es noch am leben. Tief in seinem inneren konnte man spüren, wie es arbeitete. Wie die einzelnen Stücke sich zu einem ganzen zusammenschlossen.

Ich schloss meine Augen und versuchte, meine ganze Aufmerksamkeit dem Gegenstand vor mir zu widmen.
Dieses Gefühl, das ich verspürte, wenn ich dieses Hoz in mir aufnahm, war unbeschreiblich. Zuerst wusste ich nicht, was es war. Wieso mich dieses Ding so in den Bann zog, doch dann erinnerte ich mich daran. Es schien alles plötzlich wieder vor meinem Auge aufzuleuchten.

Ich stand in meinem Zimmer. Meinem alten Zimmer, doch alles wirkte verändert. Ein tiefer, grauer Schleier durchzog meine Erinnerungen. Wie ein Papier wurde es von einem lodernden Feuer verschlungen und wenn man nicht schnell genug danach griff, war es verschwunden.
Und dann blieb nur noch ein kleiner, grauer Haufen von Erinnerungen übrig, die beim kleinsten Atemzug versteut und zerstört wurden.

Leise schritt ich über den Boden, wie ein Geist, der in seinen Gedanken gefangen war und ließ meine Hand an der wurzelüberzogenen Wand entlanggleiten, bis ich an meiner Tür angekommen war. Sie stand öffen.

Als ich durch die Tür in die große Halle gelang, schien es, als stünde ich in einem verlassenen Schloss. Alles war so ruhig. Ich hörte weder die lauten schreie der Wachen, noch das hecktische Rennen der Bedinsteten oder Vögel, die munter vor sich hin schrien. Es war, als wären alle verschwunden. Ich stand alleine, in einer überdimensionalen Halle und fühlte mich mit einem Mal ganz klein. Was war hier los?

Mit schnellen Schritten lief ich zu der großen Tür, hinter der sich der Thronsaal befand. Zuerst zögerte ich, doch schließlich legte ich meine Hand auf die große, mächtige Türe und drückte sie mit all meiner Kraft auf.

(Ab hier Musik)

Mein Puls begann zu rasen und meine Kehle zog sich zusammen, als hätte mir jemand einen Strick um den Hals gelegt und mit aller Kraft daran gezogen. Was ich dort sah, nahm mir all meine Kraft. Ich konnte mich nicht mehr auf den Beinen halten und so sank ich zitternd auf den kühlen, steinernen Boden, der mich wie ein Meer aus Tod und Dunkelheit empfing. Meine Augen füllten sich mit Tränen, bis sie schließlich wie ein Wasserfall aus mir herausbrachen. Ich konne keinen klaren Gedanken mehr fassen, konnte mich nicht mehr bewegen. Die ganze Welt schien sich um mich zu drehen. Wie ein Karusell ließ es mich nur noch verschwommene, dunkle Fetzen erkennen, die sich wie ein Brandmal in meine Gedanken brannten.

Schluchzend schloss ich meine Augen, versuchte all das zu vergessen, all das aus meinen Gedanken zu streichen, nie wieder daran denken zu müssen. Ich wollte all den Schmerz von mir stoßen... ich wollte einfach nichts mehr fühlen, doch ich fühlte. Und es tat so unendlich weh. Es war, als würde meine gesammte Kindheit nicht mehr existieren, als hätte irgendjemand einfach alles aus meinem Leben beseitigt. Alles, was ich jemals geliebt hatte.

Meine Finger krallten sich in meine Arme, die ich wie ein verängstigtes Kind um mich geschlungen hatte, um mich zu schützen und all das Böse dieser Welt von mir zu stoßen. Mein ganzer Körper verkrampfte sich. Ich hatte mich vollkommen aufgelöst, hatte alles um mich herum abgestoßen und lag nun zitternd am Boden und hoffte, dass mich jemand aus diesem schwarzen Loch zog und in seine Arme nahm.

Wie konnte jemand zu so etwas im Stande sein? Wie konnte man so etwas tun? Wie konnte man nur so verdammt grausam sein.

Mein Schmerz wandelte sich in Wut um. Unbändige Wut, die einfach nur noch raus wollte.

Wie ein Adrenalinstoß ließ sie mich wieder neue Kraft schöpfen. Ich würde nicht eher ruhen, bis ich meinen Vater getötet hatte. Ich wollte ihn eigenhändig erwürgen, wollte das gurgeln seines Blutes hören, wenn ich ihm die Luftröhre aufschlitzte und wollte ihm als letztes in die Augen schauen, bevor er diese Welt für immer verließ. Dieser Mensch war ein Monster. Ein verdammtes Monster und er hatte es verdient zu sterben.

"Ich schwöre dir, ich werde dich finden und ich werde dich töten auch, wenn es das Letzte ist, das ich tun werde. Ich werde dich töten! Hast du mich verstanden!?", ich schrie so laut ich konnte. Ich schrie mit all meiner Kraft und legte all meinen Hass und meine Wut in die Worte, die an meinen "Vater" gerichtet waren.

Langsam lichtete sich der Nebel als Grau und Schwarz und ich spürte die Wärme, die von ihm ausging.

Er hatte seine Arme um meinen Körper geschlungen und hielt mich fest an sich gedrückt, als würde ich in die Tiefe stürzen, wenn er mich nicht halten würde. Vielleicht hatte er damit auch recht.

Sein Atem ging schnell, als wäre er gerannt und sein Körper bebte, als würde er weinen.  Ich konnte ihn nicht sehen, doch ich spürte seinen Nähe und darüber war ich glücklich. Er hatte mich aufgefangen und ich wusste, er würde es immer wieder tun. Von nun an waren unsere Herzen eins und unsere Geister würden nicht mehr im Stande sein, ohne den anderen zu Leben, denn sie hatten sich im Leben gefunden und würden sich im Tode nie wieder von einander trennen.

Er hatte es auch gesehen. Er war in der Dunkelheit bei mir gewesen und wusste genauso wie ich, was passiert war. Wir hatten beide einen Teil unseres Herzens verloren, als wir in den Abgrund geschaut hatten und nun lag es an uns, was wir daraus machten und wie wir sie dafür rächen würden.

"Legolas!", flüsterte ich. Meine Stimme war so dünn, dass man das Gefühl bekam, sie könnte beim kleinsten Windhauch zerbrechen.

Er erwiederte meine Begrüßung mit einem tiefen Schluchzer und vergrub seinen Kopf in meinen Armen.

Ich vergrub meine Hände in seinen Haaren und hielt ihn fest umschlungen.

"Alles wird gut.", log ich schluchzend und erinnerte mich an eines der Kinder. Seine Augen waren weit aufgerissen und sein Blick glitt ins Leere, während sein Mund nur erahnen ließ, wie sehr es geschrien hatte, bevor alles Leben aus seinem kleinen, hilflosen Körper gewichen war. Seine kleinen Finger hatten sich um eine zerstörte Strohpupe geschlungen und würden diese nie wieder loslassen können, doch das schlimmste an diesem ganzen Bild war der Speer, der sich in das kleine Herz des Kindes gebohrt hatte und alles wie einen grausamen Alptraum wirken ließ.

"Ich liebe dich."

Seine Worte hallten in meinem Kopf wider und ließen mich in der Dunkelheit nicht alleine. Benommen öffnete ich meine Augen und bemerkte, dass er  mich beobachtete. Seine Augen waren gerötet, doch ich konnte keine Tränen mehr erkennen.

"Ich liebe dich auch."

...und seine Lippen legten sich auf meine und ließen all den Kummer und den Schmerz frei, der sich in uns aufgestaut hatte.

Ich  hatte ihn und er hatte mich und nur das zählte in diesem Moment, denn wenn wir uns von der Dunkelheit mitreißen ließen, gab es kein Entkommen mehr und deshalb mussten wir uns unser eigenes Licht erschaffen und dafür sorgen, dass es nie wieder aus ging.

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