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Kapitel 6.1

Huhu!
So! Zum Start ins Wochenende wollte ich euch einmal Kapitel 6 online stellen. Aber weil es so monsterlang ist (im Vergleich zu den anderen), habe ich es in zwei Kürzere Abschnitte geteilt. Dann könnt ihr selbst entscheiden, wann ihr wieviel lesen wollt.

Auf jeden Fall wünsche ich euch viel spaß damit!
Liebe Grüße
eure Lichti! :D

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Sie hatte ihn entdeckt.

Vor seinem Gesichtsfeld flackerten rote Punkte.

Ein Teil von ihm sehnte eine Ohnmacht herbei - und sei es nur, um aus dieser Situation zu entkommen. Der weitaus größere Teil bekam die nackte Panik bei der Frage, was die beiden wohl mit ihm tun würden, wenn er jetzt handlungsunfähig wurde. Vielleicht würden sie ihn auch mit Kabelbinder fesseln?

„Na komm schon, Jo", forderte Lillian erneut.

Jonathan zuckte zusammen - so nannten ihn sonst nur Familienmitglieder. Woher kannte sie den Namen?

„Soll ich dich erst holen kommen?" Mittlerweile hing eine Ungeduld in ihrer Stimme, die Jonathan sehr deutlich daran erinnerte, dass er ganz sicher nicht von ihr „geholt" werden wollte. Erst recht nicht von Raik, der sich über jedes schmerzende Ächzen zu freuen schien - besonders jetzt, als er dem Dieb die Maske von dessen verletztem Gesicht zerrte.

Jonathan starrte den Dieb verblüfft an. Ebenso alle anderen. Dunkle Haare, grauen Augen, ein kantiges, zerschundenes Gesicht. Der Typ sah aus wie Raik - nur mit mehr Verletzungen. Was ging hier ab?

Lillian räusperte sich.

Endlich kam Jonathan langsam, hinter der Tür hervor. Doch er konnte den Blick nicht von dem am Boden kauernden Bündel Mensch abwenden. Das Gesicht, das Raik so ähnlich sah, war auf der einen Seite mit kleinen, roten Pusteln übersäht, die Jonathan unangenehm daran erinnerten, wie er seinen alten Kaktus aus nächster Nähe gegen diesen Mann geworfen hatte. Noch unangenehmer anzusehen war jedoch der dünne Blutstrom, der beständig aus der Nase des Einbrechers sickerte. Und war das da ein Zahn auf seinem Flurboden? Mr. Muckibude hatte ordentlich zugeschlagen. Jonathan schauderte und zwang sich, dazu, von dem Dieb weg und zu Raik und Lillian hinzusehen.

Die beiden starrten das Double immer noch an. Jetzt fand Raik sein Lächeln wieder, langsam breitete es sich auf seinem Gesicht aus, mehr ein hungriges Zähnefletschen als ein wirklicher Ausdruck der Freude. „Na schau mal einer guck. Wer bist du denn?"

Etwas an dem Dieb veränderte sich. Die Art, wie er sich trotz seiner Verletzungen und Verschmutzungen aufrichtete und gegen die Wand lehnte, als würde ihm alles hier gehören, hatte nichts mehr mit der angespannten Haltung von eben zutun. „Oh. Ich bin sicher, dass du mich kennst, Raik." Das ‚R' in Raiks Namen klang, als würde er es schnurren.

Jonathan stellten sich die Nackenhaare auf und auch Raik prallte wie geschlagen vor seinem quasi-Double zurück.

Der Dieb wiederum schien sich in der Aufmerksamkeit geradezu zu suhlen und taxierte jeden Anwesenden. Als sein Blick Jonathan streifte, schien er sich regelrecht an ihn festzusaugen. „Jonathan, richtig?"

Jonathan nickte sprachlos und wäre gern hinter die Wohnzimmertür zurück gehuscht. Vor allem, da die Augen des Mannes im diffusen Licht des Flurs fast schon unnatürlich hell wirkten. Geradeso wie bei dem Juwelier vorhin. Und wieder hatte Jonathan ein denkbar schlechtes Gefühl. Was ging hier nur vor?!

„Wie schön! Ich freue mich immer, Lillians-"

„Was willst du?", unterbrach Lillian den Mann und schob sich rigoros zwischen ihn und Jonathan.

Auf dem Gesicht des Diebes breitete sich ein langsames, laszives Lächeln aus. „Ach - manchmal sehne ich mich nach Hause zurück." Sein Blick wanderte zu Raik zurück und schien dessen ganze Aufmerksamkeit anzuziehen, wie der Honig die Fliegen. „Und dann denke ich an dich. Und uns. Und was hätte sein können."

Raik schluckte. „Dann hättest du andere Entscheidungen treffen müssen." Seine Stimme war so leise, dass Jonathan ihn kaum verstand. Doch was er sah, war die Sorge in Lillians Gesicht, als sie ihren Partner musterte und dabei in ihre Tasche griff.

„Findest du?", antwortete der Dieb geradezu sanft. „Dabei haben wir gar nicht so unterschiedliche Entscheidungen getroffen. Nur-"

„Doch." Lillian hatte offenbar gefunden, was sie gesucht hatte, als sie eine kleine Deodose hervorzog. „Das habt ihr." Mit diesen Worten dieselte den Dieb von oben bis unten ein. Es zischte und feiner, glitzernder Nebel legte sich über den Mann - aber statt nach Deo roch es nach Kräutern und einem Hauch von Meeresfrische.

Im nächsten Augenblick sackte der Dieb reglos gegen die Wand.

WAS GING HIER VOR?!

„Schwätzer", knurrte Lillian verbissen und wandte sich an Raik. „Alles gut bei dir?"

Er nickte, auch wenn er fahrig aussah. Doch dann strafften sich seine Schultern. „Ich denke, das ändert die Lage?"

Lillians Lippen wurden zu einem schmalen Strich. „Erheblich. Aber eins nach dem anderen. Jo?"

Jonathan zuckte zusammen, als sie sich wieder so direkt an ihn wandte. Warum musste ausgerechnet ihm so Zeug passieren? Er, der noch nie in seinem ganzen Leben gekifft und kaum je einen Filmriss gehabt hatte!

„Du hast sicher eine Menge Fragen", fuhr Lillian im aufgeräumten Ton fort, wobei sie zwei Gummihandschuhe aus ihrer Tasche fischte (was hatte sie da eigentlich alles drin?!) und sie überstreifte. „Leider können wir dir nicht alle beantworten."

„Also eigentlich gar keine", warf Raik mit süffisantem Grinsen ein. Anscheinend hatte er sich wieder erholt, von was auch immer das gerade war.

„Du bist mal wieder nicht hilfreich", knurrte Lillian trocken. „Statt dumme Sprüche zu reißen, sei nützlich und mach ein paar Fenster auf. Hier stinkt's."

Da hatte sie recht. Die Exkremente in der Hose des Einbrechers verbreiteten einen unangenehmen Geruch, der Jonathan immer wieder angeekelt mit dem Mund zucken ließ. Er beneidete Lillian nicht darum, dass sie jetzt die Taschen des Diebes systematisch ausräumte. So distanziert als wäre er eine Puppe, die neu eingekleidet werden müsste. Dass der Mann dabei noch immer regungslos an der Wand lehnte, verstärkte den Eindruck noch. Lebte der Kerl überhaupt noch?

„Jedenfalls tut es mir leid, dass du in all das hineingezogen wurdest, Jo", fuhr sie nüchtern fort, ohne in ihrem Tun innezuhalten. Verschiedene Dietriche, ein Müsliriegel, ein Schlüsselbund, Taschentücher ... Jonathans Gedanken rasten, während er auf all die Dinge schaute, die sie aus den Taschen des Einbrechers holte und achtlos auf den Boden warf und ihrer Stimme weiter zuhörte: „Leider ging es nicht anders. Wir mussten sicherstellen, dass diese Person hier nicht länger in anderer Leute Wohnungen einbricht."

„Dann seid ihr Polizisten?", rang Jonathan sich schließlich zu einer Frage durch und sei es nur, um überhaupt etwas zu sagen. Dabei ignorierte er die aufkommende Beunruhigung, indem er weitere Gedankensprünge zu Themen wie ‚Polizeigewalt' oder ‚Amtsmissbrauch' beiseite schob.

Raik hinter ihm schnaubte belustigt, als er zusammen mit einem frischen Luftzug zu ihnen zurückkam. „Nur im allerweitesten Sinne."

Der gefesselte Dieb zuckte. Ein Lebenszeichen, das Jonathan gleichermaßen erleichterte und beunruhigte, als ihm bewusst wurde, was Lillian gesagt hatte und sich eine neue Frage siedend heiß durch seinen Geist brannte: „Ist dieser Mann auch bei meiner Mutter eingebrochen?"

Lillian sah von dem am Boden liegenden Mann auf und musterte Jonathan kritisch. Als würde sie abwägen, ob sie mit ihm darüber sprechen wollte oder nicht. Schließlich nickte sie. Dann wandte sie sich wieder dem Einbrecher und dessen beschmutzten Gesäßtaschen zu und unterband damit jede weitere Nachfrage.

Der Dieb stöhnte. Anscheinend kam er langsam wieder zu Bewusstsein, von was auch immer da mit ihm und dem komischen Deo passiert war.

Trotz ihrer Gummihandschuhe verzog Lillian angewidert das Gesicht, als sie ein Handy und ein Portemonnaie aus der Tasche zog. Und ein Klappmesser. Oha.

Jonathan musterte das Smartphone überrascht, während Lillian grob das Portemonnaie durchsuchte. War das nicht das neue Samsung? Er hatte es sich erst gestern angeschaut und mit einigen anderen verglichen. Es war cool. Aber auch teuer. Zumindest zu teuer für ihn. Aber vielleicht war das Einbrecherdasein doch um einiges lukrativer, als er bisher angenommen hatte.

„Schade. Kein Ausweis", riss Lillians Stimme ihn aus seinen Überlegungen. „Ich geh das hier waschen." Sie deutetet grob auf das Handy und wandte sich zu Raik: „Und du fragst unseren neuen Bekannten nach dem Entsperrungsmuster."

Raik lächelte - und wieder glich es mehr einem gierigen Zähnefletschen.

„Und zwar nett."

Das Lächeln erstarb.

Mit einem Seufzen wandte sich Raik schließlich an den Mann an der Wand und klatschte ihm unsanft auf die Wange.

Der Dieb öffnete die Augen.

Du hast Glück, dass wir heute einen Zuschauer haben, weißt du das?", knurrte Raik. „Normalerweise ist sie nicht ganz so zimperlich. Und nach der Nummer gerade hab ich ehrlich gesagt so gar keine Lust auf Best Buddies spielen."

Jonathan blinzelte, als plötzlich zwei haselnussbraune Iriden zu ihm herüberblickten. Aber..? War da nicht eben noch...?! Drehte er jetzt durch?

„Aaaalso-", fuhr Raik fort. „Du hast meine Partnerin vielleicht gehört. Wie lautet der Entsperrungscode für dein Handy?"

Der Einbrecher sah mit trägem Blick zu Raik. Dann schüttelte er den Kopf. „Fick dich."

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