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Kapitel 13

Time for a little bit more magic! <3 
(Ich bin eigentlich sehr zurfrieden mit dem Kapitel und schon gespannt auf eure Meinungen! :D )
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Jonathan starrte an die Wand seiner kleinen Zelle und fragte sich, wie zum Teufel er hier gelandet war.

Vielleicht hätte er nicht wegrennen dürfen.

Vielleicht hätte er nicht ins Stolpern kommen dürfen.

Vielleicht hätte ihm dabei nicht Max' Klappmesser aus der Tasche fallen dürfen. Bei dem Gedanken kamen die Erinnerungen wieder. Wie der junge Polizist ihn am Boden fixiert hatte. Brutal und rücksichtslos – als wäre er ein Verbrecher. Intuitiv fuhr sich Jonathan über den frischen Schorf auf seinen Handflächen. Autsch. Verdammt. Jetzt hatte er die Schürfwunde wieder aufgekratzt. Ein kleiner Blutstropfen sickerte daraus hervor. Super. Als würde eine pochende Schulter nicht schon genug.

Aber was erwartete er auch schon von einem frisch ausgebildeten Polizisten? Volksnähe ganz sicher nicht. Da hätte er auch bei Raik bleiben können. Ein bitteres Lächeln zog sich über sein Gesicht.

Aber das verging ihm, als sich in seinen Augenwinkel ein Schatten bewegte.

Jonathans Kopf ruckte herum.

Da war nichts. Nur die nackte Wand. Und doch hätte er schwören können, dass da etwas gewesen war. Er blinzelte wieder und wieder. Der Schatten war da. Immer den Bruchteil einer Sekunde, wenn er die Augen schloss. Und wenn er die Augen öffnete und die Wand fixierte, war da nichts.

Doch das eigentlich Beunruhigende war, dass der Schatten langsam näher kam.

Heftig blinzelnd rutschte er so weit von der Wand weg, wie es der begrenzte Platz der Zelle zuließ. Aber das war nicht weit. Die nackte Mauer presste sich kalt in seinen Rücken.

Etwas, das schemenhaft wie eine Hand aussah, tastete nach seiner Wunde.

Jonathan wimmerte. Doch er spürte nichts, sah nur flackernd den dunklen Schemen vor sich aufragen – und plötzlich stürzten all die unangenehmen Erinnerungen auf ihn ein, über die er sonst wohl weißlich verdrängte.

Wieder stand er vor der Klasse und hatte seinen kompletten Vortrag vergessen.

Wieder war da das rote Leuchten des Kaktus' – der Moment, als alles begann.

Wieder wurde er von der fremden Frau betatscht.

Der Schatten schien zu beben.

Wieder erwischte seine Mutter ihn in einem unangenehmen Augenblick im Bad.

Wieder lachten die Polizisten.

Wieder war da Helen, die der Familie ihre ungeplante Schwangerschaft mitteilte – und sein Lachen, weil er das für einen dummen Scherz gehalten hatte.

Der Schatten wurde dunkler, die Konturen schärfer – und Jonathan ... müder.

Wieder war da Louisa oder Maria und erzählten von Magie und Aura.

„Tust du das?", murmelte Jonathan erschöpft und schloss die Augen, hörte auf, mit diesem anstrengenden Blinzeln. Er wusste auch so, wie nah das Ding ihm war. „Nimmst du meine Aura?"

Mehr." Auch wenn Jonathan die Antwort nicht direkt hörte, war sie doch da. Wie das Gefühl im Kopf und auf der Haut, wenn man an das Kreischen der Kreide auf einer Schultafel dachte.

Nein. Jonathan wollte das nicht. Doch er wusste nicht, was er tun konnte, um es aufzuhalten – er konnte das Ding ja kaum sehen, nicht einmal spüren. Trotzdem raffte er sich wieder auf, kämpfte gegen die Müdigkeit und versuchte, Abstand zu gewinnen. Nur weg. Zentimeter für Zentimeter schob er sich die Wand entlang. Doch die vielen, unangenehmen Erinnerungen lenkten ihn ab. Als würde jede einzelne peinliche oder schmerzhafte Szene seines Lebens noch einmal vor ihm ablaufen. „Machst du das auch?", flüsterte Jonathan in plötzlicher Erkenntnis. „Meine Gedanken-"

MEHR!"

Jetzt musste er nicht mehr blinzeln, um das Ding zu sehen. Schemenhaft, aber unverkennbar deutlich ragte der Schatten vor ihm auf, als er die Wand entlang folgte.

Jonathan fühlte sich mit jedem Moment kraftloser – substanzloser. Was ging hier vor? Schwach zog er die Hand zurück, die er durch die schwarzen Schatten kaum mehr sehen konnte. Das schien die Verbindung zu lösen und kurz glaubte Jonathan, freier atmen zu können. Doch die schemenhaften Finger schoben sich hinterher und einen Augenblick später war er sich sicher, dass das Ding ihn wieder berührte.

Gib es mir!"

Er musste hier weg. Irgendwie. Jonathans Augen huschten durch die Zelle. Aber alle Türen und Fenster waren verschlossen. Es gab keinen Ausweg.

Als hätte irgendein Gott erbarmen mit ihm, wurde die Zellentür aufgerissen. Flucht. Ohne zu Zögern stürzte Jonathan in Richtung Ausgang. Nur weg von dem Schatten.

Zu langsam.

Noch ehe er der rettenden Tür auch nur nahe kam, schloss sie sich wieder. Jonathan schrie auf, warf sich dagegen. Erfolglos. Er wimmerte, als er den gierigen Schatten hinter sich spürte, wie einen kalten Luftzug auf nackter Haut.

Mehr!"

„Geh weg...", flüsterte Jonathan, drückte sich in die Ecke hinter der Tür und kniff die Augen zusammen. Wie ein Kind, das hofft, dass etwas nicht wahr wäre, wenn es nicht hinsah. Wie durch ein Wunder verschwand der zehrende Hauch. Er blinzelte.

Vor ihm stand eine Gestalt. Nicht schemenhaft, sondern physisch real.

Jonathan wagte einen weiteren Blick. Wie eine Wand zwischen ihm und dem Schatten, stand da der Polizist, der ihn festgenommen hatte. „Du solltest jetzt gehen." Die Stimme des Mannes zitterte, aber er stand trotzdem da wie ein Felsen. „Du hast schon zu viel genommen."

Der Schatten brüllte. Noch immer hörte Jonathan ihn nicht. Aber er spürte es. Wie Basstöne, die zu tief waren, als dass Ohren sie hören konnten, die aber den ganzen Körper vibrieren ließen.

Jonathan schob sich noch weiter in seine Ecke, versuchte, sich noch kleiner zu machen. Selbst der Polizist wich zwei Schritte zurück. Doch dann fing sich der Mann in Blau und zog eine Kette mit einer goldenen Taschenuhr hervor. Wie ein Schild hielt er sie zwischen sich und dem Schemen. „Geh. Oder ich werde dich zwingen."

Ein kleiner Teil von Jonathan fragte sich, warum der Schatten Angst vor einer Uhr haben sollte. Und ob auch ein Handywecker reichte. Der weitaus größere Teil von ihm war jedoch mehr als erleichtert, als das Ding tatsächlich vor der Uhr zurückwich.

„Verschwinde!" Die Stimme des Polizisten war noch immer zitterig, aber trotzdem deutlich. „Expecto Patronum!"

Die Uhr begann zu leuchten, als hätte jemand eine Kerze angezündet.

Der Schatten kreischte und Jonathan presste instinktiv die Hände auf die Ohren. Aber es half nichts. Wie ein viel zu schriller Tinnitus wurde das Kreischen kein bisschen leiser. Aber er endete abrupt, als der Schemen sich umdrehte und mit einem Schatten in der Wand verschmolz.

„Finite", flüsterte der Polizist und das Leuchten der Uhr erstarb.

Jonathan wünschte sich, sie würde noch etwas länger leuchten. Aber eine andere Sache beschäftigte ihn noch mehr: „Waren das Harry-Potter-Zaubersprüche?"

Der Polizist grinste schief. „Alle kleinen Hexer wollen Harry Potter sein. Deshalb hab ich für meine Aktivierungswörter die cooleren Zaubersprüche genommen, statt den überholten Lateinkram. Außerdem ist das im Zweifelsfall einfacher zu erklären. Cosplay und so." Er zwinkerte Jonathan verschwörerisch zu. Dann wurde sein Gesicht wieder ernst: „Aber mal ehrlich: Was hast du gesehen?"

Jonathan stockte. Er war versucht, zu lügen und sich vielleicht irgendwie herauszureden. Aber das war wohl aussichtslos. „Alles?", antwortete er deshalb zögernd, war sich aber keineswegs sicher, ob das wirklich stimmte. Nur von einer Sache war er überzeugt: Das, was er gesehen hatte, war keine Einbildung gewesen.

Der Polizist seufzte und strich sich mit zwei Fingern fest über die Nasenwurzel. Dann straffte sich sein Körper, als er eine Entscheidung traf. „Okay. Ich brauch jetzt nen Kaffee. Du auch?"


Der Besprechungsraum der kleinen Polizeiwache sah genauso aus, wie Jonathan sich sowas immer vorgestellt hatte: Kahle Wände mit einem Anstrich, der dringend erneuert werden müsste, ein alter Tisch mit acht ebenso alten Stühlen und einem Fenster, das dringend geöffnet werden musste. Pascal - so hieß sein Retter - sah das anscheinend auch so. Nachdem er die Tür zugezogen hatte, öffnete er als Nächstes das Fenster und atmete die kühlere Morgenluft tief ein. Dann drehte er sich zu Jonathan um. „So. Setzt dich doch."

Zögernd folgte Jonathan der Aufforderung, konnte sich aber nicht dazu durchringen, sich zurückzulehnen. Lieber blieb er auf der Stuhlkante sitzen und überlegte, was jetzt kommen würde. Unsicher krallten sich seine Hände in den Kaffeebecher, den Pascal ihm gegeben hatte. Pechschwarz und intensiv stinkend.

„Trink ruhig", meinte der Polizist aufmunternd. „Das hilft. Zumindest ein bisschen. Das Vieh hat dir ja ordentlich zugesetzt."

Jonathan schluckte. „Was war das eigentlich?" Mehr als einen Schatten hatte er ja nicht sehen können. „Und – was hat es genommen? Meine-", er zögerte. „Aura?"

Überrascht sah ihm Pascal ins Gesicht und kam dann langsam zum Tisch, um ihm gegenüber Platz zu nehmen. „Vermutlich war es ein Ifrit. Oder ein Djinn. Aber so aggressiv wie er war, tippe ich eher auf Ifrit. Und ja – er hat deine Aura genommen. Wahrscheinlich, wollte er deine Barriere schwächen und dich besetzen. So sichtbar wie er schon war, müsstest du dich richtig scheiße fühlen."

‚Scheiße' war gar keine Beschreibung. Jonathan fühlte sich so erschöpft, als wäre er seit Tagen wach. Ob das an seiner lädierten Aura lag? Hieß das eigentlich, dass Dauermüdigkeit ein Symptom für eine beschädigte Aura war? Aber fühlte er sich nicht schon seit Tagen dauermüde?

„Trink doch den Kaffee", riss Pascals Stimme ihn aus seinen Überlegungen. „Der stabilisiert deine Aura. Und wer hat dir eigentlich von dem Prinzip ‚Aura' erzählt?"

Jonathan trank nun doch einen Schluck der schwarzen Suppe und dachte an Louisa. Nach allem, was passiert war, hatte er keine große Lust mehr, sie noch länger zu schützen. Allerdings wusste er auch nicht, wo Pascal hingehörte. „Ich habe kürzlich eine Hexe getroffen, die da ein wenig auskunftsfreudig war." Gut. Das war gelogen. Er hatte noch immer nicht das Gefühl, irgendwas zu wissen.

Aber anscheinend wusste er genug, dass sich der Polizist mit gerunzelter Stirn zurücklehnte und ebenfalls an seinem Kaffee nippte – mit deutlich mehr Genuss als Jonathan. „So? Interessant. Du musst wissen, dass der Orden sehr strenge Geheimhaltungsprinzipien hat. Menschen sollen nach Möglichkeit im Unklaren bleiben."

„Aha. Und warum erzählst du mir das alles?" Jonathan trank noch einen Schluck Kaffee und schaffte es endlich, sich auf seinem Stuhl zurückzulehnen. Wenn das, was Pascal sagte, stimmte, dann torpetierte er gerade selbst alles, wofür sich dieser ‚Orden' einsetzte. Eine Organisation, auf die Louisa nicht besonders gut zu sprechen war und die – wenn man ihr glauben konnte - Lillians und Raiks Arbeitgeber war.

Pascal lächelte verschmitzt. „Gute Frage. Aber ich habe dich vorhin prüfen lassen. Du hattest laut System kürzlich Kontakt zu zwei Ordensjägern."

Jonathan konnte nicht anders, als überrascht die Augenbrauen hochzuziehen. Das war eine sehr nette Beschreibung seiner Begegnung mit Lillian und Raik.

„Und gerade hattest du einen Kampf mit einem Ifrit", fuhr Pascal fort. „Die Ordensrichtlinien sehen ab einem bestimmten Ausmaß an Kontakt mit dem „Übernatürlichen"" – genau wie Maria setzte er genau dieses Wort mit den Fingern in Gänsefüßchen. „etwas Aufklärung vor. Denn letztlich erwächst aus Unwissenheit Angst. Und daraus unter Umständen ein völlig unnötiger Handlungzwang. Letztendlich war das auch der Auslöser für die Hexenjagden."

Jonathan schluckte. Er kannte keine genauen Zahlen, aber es mussten tausende Frauen gewesen sein, die wegen Hexerei angeklagt, misshandelt, gefoltert und getötet worden waren. Und das alles, weil jemand ein paar Dinge falsch verstanden hatte? Aber was war in diesem Kontext überhaupt richtig und falsch? Wenn da Hexen gewesen waren, die mit ihm so umgegangen waren, wie Louisa mit ihm – oder sogar noch schlimmer – war da die Angst nicht gerechtfertigt? Er wusste es nicht und grade war er zu erschöpft, um sich eine klare Meinung bilden zu können. Doch gleichzeitig konnte er diese Chance auf Antworten nicht einfach verstreichen lassen. Also versuchte, er sich zu konzentrieren: „Okay. Dann fasse ich mal zusammen: Es gibt „Übernatürlichs"" – jetzt fing er auch schon an, das in Gänsefüßchen zu setzen! – „Das sind die Lebensformen, die Aura irgendwie verarbeiten können, wobei die Aura gleichzeitig der natürlicher Schutz aller Lebewesen vor jegliche Form von Übernatürlichen ist."

Pascal nickte, wie ein Lehrer, der sich die auswendig gelernten Antworten eines Schülers anhörte.

„Dann gibt es noch Organisationen wie den Orden, die so eine Art übernatürlich Polizei sind und die einen Blick auf alle haben, damit normale Menschen von all dem nichts mitkriegen."

„Genau. Ich arbeite zum Beispiel nicht direkt für den Orden, sondern in erster Linie als Polizist. Wenn ich aber in diesem Umfeld auf größere übernatürliche Probleme stoße, dann melde ich sie dem Orden und der kümmert sich dann darum. Er schickt also seine Leute. Zugegeben: Nach Möglichkeit versuche ich, solch drastischen Maßnahmen zu vermeiden. Es hängt ganz von der Situation ab."

Wenn Lillian und Raik zu diesen Leuten zählten, ahnte Jonathan, warum Pascal gerne auf solche Einmischungen verzichtete. Aber weiter im Text: „Und es gibt Leute, die nicht mit dem Orden einverstanden sind und aktiv gegen ihn arbeiten?"

Pascal zögerte und trank einen Schluck aus seiner Tasse. „Ja. Aber das kann und will ich jetzt nicht mit dir besprechen."

Einen Moment lang wollte Jonathan das ausdiskutieren. Aber dann entschied er sich dagegen. Das wäre nur verschwendete Energie. Also nickte er und trank ebenfalls einen Schluck Kaffe. Bäh. Wi-der-lich. „Okay. Dann habe ich noch eine Frage: Was ist in Ifrit? Das Ding sah nicht gerade wie ein unauffälliger Mensch aus."

Pascal zögerte. Doch dann nickte er langsam. „Also gut. Hör zu: Du weißt ja schon, dass es überall um uns herum Lebewesen gibt, die Aura nutzen können. Das ist alles in unserer Ebene oder im ‚Diesseits', wie es andere nennen. Auf der anderen Seite ist das ‚Jenseits'. Manche sagen auch ‚Geisterreich' oder ‚Orcus' dazu. Alles ist richtig und doch trifft nichts davon es hundertprozentig. Vielleicht kann man es sich am ehesten als eine Welt vorstellen, die parallel zu unserer existiert – nur nicht von Menschen bevölkert wird. Stattdessen leben da ... anderen Lebensformen. Genauso verschieden wie bei uns. Manche davon sind aggressiver als andere. Manche auch klüger als andere. Und Djinn und Ifride gehören definitiv zur klügeren Sorte."

Jonathan nickte und dachte sich, dass er selbst wohl definitiv nicht zu der klügeren Sorte Mensch gehörte. „Und dieser Ifrit wollte-?"
„Vermutlich wollte er sich in deinem Körper einnisten, um auf dieser Ebene existieren zu können. Ich weiß, das klingt beunruhigend. Aber das ist wirklich nur sehr selten das Ziel der Bewohner von der ‚anderen Seite'."

Pascal lächelte beruhigend, was leider keinerlei Wirkung auf Jonathan hatte. Trotzdem nickte er. Was sollte er sonst tun?

Dem Polizisten schien das zu reichen, „Ich weiß, das war sicher ziemlich viel."

Jonathan lächelte matt aber ehrlich. „Immerhin sind es endlich einmal ein paar Antworten. Ich warte schon seit Tagen darauf, wenigstens irgendtwas zu erfahren."

Pascal nickte nachdenklich. „Das verstehe ich. Aber dann verstehst du sicher auch, wenn ich auch von dir ein paar Antworten brauche." Jetzt sah er Jonathan auffordernd an. „Ich mache dir ein Angebot: Du erzählst mir alles, was dir in den letzten Tagen passiert ist und danach darfst du nach Hause gehen." 

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