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NICO
Drei Wochen später war es endlich soweit: meine Klasse und ich konnten meine Mutter auf der Arbeit besuchen, ihr Fragen stellen und uns das Gebäude ansehen. Die letzten drei Wochen hatte sie es nicht gerade einfach, da Sven ganz schön Stress gemacht hat, was sie meinem Vater und mir dann abends, als sie heim kam, erzählte. Er soll sich wohl mit allem und jedem anlegen. Ich war ehrlich gesagt ziemlich gespannt, ob er uns hier gleich über den Weg laufen würde.
Natürlich wurde uns nicht erlaubt, durch die Gucklöcher der Türen zu sehen, obwohl ich da schon ganz gerne den einen oder anderen Blick auf einen der Patienten geworfen hätte. Ich wusste, dass sie normalerweise auch draußen auf den Gängen umherliefen, allerdings zogen es die meisten wohl vor, in ihrem Zimmer (ich nenn es jetzt einfach mal so) zu bleiben, während wir da waren. Unser Besuch war ja auch vorher angekündigt worden. Die anderen fanden wohl alles, was meine Mutter erzählte, ziemlich spannend. Ich ja auch, nur dass ich es schon zum x-ten Mal hörte und alles schon wusste. Außerdem musste ich dringend mal auf die Toilette.
Ich machte mich einfach unbemerkt davon, um das nächste Klo zu suchen...
*
Während dessen hatte Frau Grogers Kollegin Maike einen Patienten für ein Gespräch aus seiner »Zelle« geholt und war mit ihm in einen Raum gegangen, der sich von innen nicht öffnen lies. Man konnte hinein sehen und als Nico dort vorbei kam, war Maike zu einem Notfall gerufen worden. Sie hatte den Jungen unbeaufsichtigt gelassen, was sie normalerweise nicht durfte.
NICO
...Das mit der Toilette finden gestaltete sich echt nicht so einfach. Nirgends ein Schild oder irgendwer, den man mal danach fragen konnte. -GRR- Ich bog um die nächste Ecke und sah mich weiterhin um. Direkt in der Mitte des doch sehr breiten Ganges befand sich ein freistehender, kleiner Raum, den man von allen Seiten her einsehen konnte. In dem Raum saß ein Junge auf einem Tisch und schaute zu Boden.
Man sah der gut aus! Ich meine, ich weiß ja nun schon länger, dass ich auf Jungs stehe. Allerdings hatte sich in der Beziehung für mich bisher leider absolut nichts ergeben, da ich ja nun auch nicht zu jedem, der halbwegs gut aussah, hinrannte und sagte: hey, ich bin schwul und ich suche noch nen festen Freund!
Ich guckte oder besser starrte also wie gebannt auf den Jungen, bis dieser hoch schaute und meinen Blick erwiderte.
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