14
SVEN
Nach diesem Gespräch ging ich wieder auf mein Zimmer und setzte mich aufs Bett. Mir war ziemlich elend zumute. Sicher war ich froh, dass ich die Tat nicht begangen hatte und auch, dass ich aus der Psychiatrie rauskam. Allerdings hatte ich auch das erste Mal, seit ich weggesperrt wurde, eine richtige scheiß Angst.
»Hey, ist doch Spitze. Du bist unschuldig und kommst hier raus. Dann können wir uns immer sehen.«
Ich reagierte nicht. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich gar nicht realisiert, dass Nico mir gefolgt war.
»Sven? Was ist denn, alles in Ordnung?«
»Ja, ich muss das nur erst mal auf die Reihe kriegen. Ich wusste bis jetzt überhaupt nicht, was da passiert ist, und jetzt... das ist einfach alles ein bisschen viel gerade. Ich habe doch niemanden mehr außer dir und es ist eine fremde Stadt. Ich kenne mich hier gar nicht aus und... ich hab Angst, dass ich das nicht schaffe.«
»Sven, ich verstehe, dass du Angst hast, aber du schaffst das schon und ich helfe dir dabei. Du hast meine Mutter doch gehört. Du kannst erst einmal mit zu uns kommen und dann finden wir schon eine Lösung für alle Probleme.«
Er nahm mich in den Arm und flüsterte mir beruhigende Worte zu. Ich war sehr froh, ihn jetzt bei mir zu haben und das nicht alleine durchstehen zu müssen.
Irgendwann muss ich vor Erschöpfung eingeschlafen sein. Als ich wieder aufwachte und aus dem Fenster sah, war es Nacht und nur die Lichter der Laternen schienen in der Dunkelheit. Nico war nicht mehr da. Ich knipste meine Nachttischlampe an. Die Zeiger meiner Uhr standen auf 4 Uhr. Ich blieb noch eine Stunde liegen und ließ den vergangenen Tag revue passieren.
Als ich sicher war, nicht mehr schlafen zu können, stand ich auf und zog mich an. Danach fing ich an, meine wenigen Habseligkeiten, die ich damals von zu Hause mitgenommen hatte, zusammen zu packen. Anschließend zog ich das Bettzeug ab und legte das benutzte Laken sowie den Bettbezug an der Tür bereit zur Wäsche. So hätten die Pfleger weniger Arbeit. Inzwischen war es 6:00 Uhr und ich hörte das Pflegepersonal draußen auf dem Gang. Ich beschloss, in den Gruppenraum zu gehen und auf das Frühstück zu warten.
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