7.„Er hat mich verfolgt..."
Wie vorausgesagt hab ich mich verlaufen. So steh ich nun hier irgendwo mitten in der Firma, ohne Plan wie ich hier her gekommen bin geschweige denn von wo...läuft alles nach Plan!
Inzwischen ist es 12:25 woraufhin ich genervt aufstöhne. Ich drehe mich, voller Optimismus natürlich, wieder um und gehe einfach irgendwo lang.
15 Minuten später stehe ich in einem großen 'Raum'. Ist blöderweiße das Kellergeschoss der Firma indem man scheinbar parken kann. Fazit: Tiefgarage!
Mit einem Aufzug oder den Treppen kommt man von hier aus in die anderen Stockwerke.
Wie ich es geschafft habe in den Keller zu kommen ist mir ein Rätsel.
„Ach fuck!” rufe ich laut. Im gleichen Moment beginnt mein Handy zu klingeln. Als ich sehe das es Mr.Wayne ist bin ich verwundert warum er mich anruft da wir uns ja gleich wiedersehen...und uns im gleichen Gebäude aufhalten. Da braucht er mich ja nicht anzurufen.
„Ja?” melde ich mich. „Wolltest du nich zum Aufenthaltsraum?” „Ja...bin ich! Wieso?” als ob ich ihm jetzt noch sage das ich mich total verlaufen habe. „Weil ich im Aufenthaltsraum bin und ich dich nicht sehe.” ich spüre es, er grinst! „Da täuschen Sie sich! Ich bin da, Sie müssen nur genauer suchen!” sage ich während ich wieder in den Aufzug renne und in die 13 Etage fahre. Warum gerade die weiß ich nicht. Spontane Entscheidung. „Also ich bin mir sicher das du nicht hier bist. Bist du dir auch wirklich sicher das du den Weg hierher, in die 10. Etage, gefunden hast?” fragt er lachend und betont die 10 ganz besonderst.
Scheiße die 10. Etage?! Da bin ich grad dran vorbei! „Klar bin ich mir sicher!” die Türen öffnen sich in der 12. Etage nachdem ich den Knopf halb versenkt habe und ich sprinte raus. Ziel ist das Treppenhaus.
Dort angekommen renne ich schnell in die 10. Etage und sehe schon viele Leute die in einen scheinbar großen Raum gehen. Folgen wir ihnen einfach mal.
„Also...ich bin auf jedenfall...im Aufenthaltsraum. Und Sie?” frage ich außer Atem vom rennen. „Ich bin hier.” erschrocken das die Stimme an meinem Ohr ist drehe ich mich um und blicke in das lachende Gesicht Mr.Wayne's. Ich stecke mein Handy wieder weg während er fragt „Wo warst du während deiner Suche überall?” „Keine Ahnung aber ich hab den Keller entdeckt indem man scheinbar parken kann. Wusste ich gar nicht das es hier sowas gibt.” Ich gebs auf ihm weismachen zu wollen ich wäre die ganze Zeit hier gewesen. Er weiß eh das es nicht so ist.
Lachend erwidert er „Wie bist du denn in den Keller gekommen?!” vor mich hin schmollend gehe ich zu einer Theke und bediene mich am Essen. Mr.Wayne kommt mir lachend hinterher. „Ach komm schon, schmoll nicht.” „Ich darf schmollen! Es ist jetzt 12:53. Ich hab fast die komplette Pause damit verbracht mich zu verlaufen und muss mich jetzt mit dem Essen beeilen. Was schlimmeres gibt's doch nicht! Essen muss man genießen! Oh! Nutella!!” gierig nehme ich mir Nutella und mehrere Brötchen.
Mr.Wayne beobachtet mich schmunzelnd.
Bis 13:00 habe ich es tatsächlich noch geschafft zu Essen und, mit Mr.Wayne's Hilfe, ins Büro zu kommen. Dort will ich meinen Geldbeutel in meinen Rucksack schmeißen als ich darin erwas sehe. 15€ Was? Wie kommen die denn da rein? Ich hab doch alles im Cafe ausgegeben was ich dabei hatte! Was komischerweise auch 15€ waren...
Das einzig logische was es sein könnte...ist Zauberei!
Schultern zuckend schmeiße ich also meinen Geldbeutel, nachdem ich die 15€ in ihn gepackt habe, in meinen Rucksack und setzte mich wieder an meinen Platz.
Den restlichen Tag arbeite ich mit Mr.Wayne zusammen an einer Präsentation die für nächste Woche gebraucht wird. Um 16:00 mache ich Feierabend und verabschiede ich mich von Mr.Wayne.
„Bis morgen!” „Ja, bis morgen Nick!” verabschiedet er sich lächelnd.
„Wann machen Sie denn Schluss?” immerhin heißt es doch das um 16:00 Feierabend ist. Was sitzt er dann noch hier rum? Jeder andere würde Punkt 16 Uhr wie Jesus übers Wasser rennen um endlich nach Hause zu kommen.
„Gleich, nachher....in 10 Minuten....vielleicht.” nuschelt er immer leiser werdend während er auf seinen Laptop starrt. „Haben Sie noch viel zu tun? Dann helfe ich ihnen noch!”
Also gehe ich zu Mr.Wayne und schmeiße mich auf einen der Stühle.
Erwartungsvoll sehe ich ihn an. Er blickt zu mir und fängt langsam an zu schmunzeln. „Du musst mir nicht helfen. Ich bin fast fertig, außerdem hast du Feierabend.” „Das ist mir so egal wissen Sie?” sage ich seufzend. Als ob ich einfach gehe wenn ich weiß das er noch hier sitzt und an unserer Präsentation arbeitet. UNSERER. Also machen wir sie auch gemeinsam!
Überrascht von meiner Aussage sieht er wieder zu mir, hört auf, auf dem Laptop rumzutippen und lehnt sich im Stuhl zurück.
„Du wirst nicht gehen oder?” „Nein.” grinse ich ihm entgegen.
„Na gut...” seufzt er. Grinsend setzte ich mich neben ihn.
Zusammen arbeiten wir noch eine halbe Stunde weiter sodass die Präsentation nun fertig ist.
„Wieso wollten Sie die Präsentation unbedingt heute fertig machen? Wir brauchen sie doch erst nächste Woche.” frage ich stirnrunzelnd.
„Ich habe eben eine E-Mail bekommen in der stand, dass die eventuellen neuen Geschäftspartner morgen schon kommen und nicht erst nächste Woche.” „Und warum haben Sie mir dann nicht Bescheid gesagt? Ich dachte ich bin ihr Assistent! Ich sollte Sie doch unterstützen und eigentlich ihre Termin oder igendsowas regeln.” Seine Mundwinkel zucken kurz nach oben. „Natürlich. Aber ich wollte das du nach Hause gehst. Unter anderem wegen deinem Unfall.”
Ach ja, der Unfall....das wird man mir ständig vorhalten oder?
Ich seufzte nur und stehe dann auf.
„Also beim nächsten Mal will ich das Sie mir bescheid geben! Das ist immerhin mein Job. Und jetzt schwingen Sie ihren Ar-- äh...raus!” dabei mache ich eine schwingenden Fingerzeig zur Tür und sehe ihn auffordernd an.
Lachend steht er auf, nimmt seine Sachen und kommt auf mich zu.
Der nimmt echt vieles total locker. Jeder andere hätte mich schon zur Sau gemacht. Auch wegen der Art und Weise wie ich sonst mit ihm rede. Aber ich habe so das Gefühl dass das Mr.Wayne herzlichst egal ist.
Find ich gut!
Zusammen fahren wir mit dem Fahrstuhl nach unten. Ich mache mich auf den Weg zu meinem Motorrad nachdem ich mich von Mr.Wayne verabschiedet habe da er ja in die Tiefgarage muss.
Ich muss schon grinsen als ich meine Maschine sehe. Sie ist so wunderschön!
Ich schwinge mich auf den Sitz, ziehe meinen Helm an und fahre los.
New York's Straßen sind natürlich wie immer randgefüllt und man kommt nur schleppend voran aber als ich dann doch endlich mal zu Hause bin schmeiße ich mich erstmal aufs Sofa.
Keine 2 Minuten später klingelt mein Handy...ernsthaft?
Stöhnend versuche ich es aus meiner Hose zu holen, was erst klappt nachdem ich diese, mit Schuhen und Jacke, einmal quer durch die Wohnung befördert habe. Natürlich nur um an mein Handy zu kommen...nicht weil ich mich kurz darauf in eine Jogginghose gestürzt habe...
Mein Handy, die penetrante Sau, klingelt sich immernoch einen ab. Meine Fresse ey, ich komm doch schon!
„Was?!” blaffe ich in den Hörer ohne zu wissen wer überhaupt dran ist. „Hey Nick. Ich bins Isaac. Was biste denn schon wieder so pupig?” „Oh hey! Was--pupig?!” „Ja pupig.” tief ein und ausatmen. „Was willst du Isaac?” „Nichts besonderes ich wollte nur mal wieder mit dir reden. Ist ja schon ne Weile her seitdem wir so richtig miteinander gesprochen haben...” „Ja...viel zu lange...” es entsteht eine kurze Pause.
„Was ist eigentlich passiert? Du hast dich ja immer mehr von mir distanziert. War es wegen Chris?” als ich diesen Namen höre muss ich erstmal schlucken und sage eine Zeitlang garnichts bis ich tief durchatme und ihm antworte. „Ja...er...also--du...ich...ähm...also er--...du weißt doch wie er immer war oder? Es ist immer schlimmer geworden. Mit meinem Dad genauso und als ich es nicht mehr bei meinem Dad ausgehalten und mich von Chris getrennt habe nachdem er es übertrieben hatte bin ich abgehauen.” „Was hat Chris denn--” „Er ist aggressiv und gewalttätig geworden wenn ich nicht das gemacht habe was er wollte und darauf hatte ich keinen Bock. Außerdem wollte er es aber ich nicht. Da war der Ausraster vorprogrammiert.
Und wer will sich denn schon von seinem Freund zusammengeschlagen lassen? Ich mein, ich hab zwar versucht mich zu wehren, du weißt ich würde mich nie von irgendwem einfach so schlagen lassen ohne mich zu wehren, aber er ist stärker als ich gewesen.
Dir habe ich nichts mehr erzählt und mich von dir ferngehalten weil Chris total eifersüchtig und besitzergreifend war und es immer schlimmer wurde. Ich wollte nicht das er dir auch noch was antut nachdem er diesen Typen verprügelt hat mit dem ich nur kurz gesprochen hatte. Das Risiko wollte ich einfach nicht eingehen. Tut mir leid...das ist alles echt scheiße gelaufen und--” „Jetzt halt mal die Luft an Nick! Ich kann dich vollkommen verstehen! Ich bin dir auch nicht böse. War ich nie!” erleichtert atme ich aus. „Bist du direkt nachdem du von zu Hause weg bist hieher gezogen?” ich schlucke. „Nein...” nuschle ich. „Wo warst du denn vorher?” fragt er. „Tja...also zuerst in England, dann in Italien, kurz in Barcelona und jetzt hier...” sage ich immer leiser werdend. „WAS?! Wieso--, warum bist du so viel umgezogen?!” Ich will es ihm garnicht wirklich sagen. Aber es ist das beste was ich tun kann. Er ist immerhin immernoch mein bester Freund und so ziemlich der einzige dem ich noch vertraue. „Wegen Chris. E-Er hat mich verfolgt....tut das wahrscheinlich immernoch. Der Typ ist einfach krank!” Isaac sagt erstmal nichts mehr. Scheiße. Ich hätte es ihm doch nicht sagen sollen! Fuck! Was soll ic-- „Wieso tut er das?! Was will er denn noch von dir?!” „Wenn ich das nur wüsste...aber hier werde ich nicht wegziehen! Ich hab darauf keine Lust mehr.” „Wenn er sich wieder irgendwie mit dir in Kontakt setzt dann sag mir bescheid! Ich will nicht dass das alles wieder so läuft wie letztes Jahr...Ich will dir helfen!” ich grinse. „Danke. Ich will auch nicht das es wieder so abläuft. Ich schwöre es, ich werde mit dir reden.” lache ich. „Gut!” meint auch er lachend.
Wir reden noch ein paar Minuten weiter bis mein Magen sich meldet und ich entscheide mir was zu essen zu organisieren.
In meinem Kühlschrank herrscht Hungersnot also muss ich wieder nach draußen....
Nachdem ich mich also angezogen habe, laufe ich nun durch New York auf der Suche nach etwas zu Essen was satt macht und möglichst wenig kostet....ich bin froh das man in der Firma nichts von dem Essen aus der Cafeteria bezahlen muss...sonst wär ich am Arsch.
Wobei ich ja jetzt wieder 15€ mit magischer Begabung habe.
Es ist nicht so als hätte ich nur insgesamt 15€ aber trotzdem das meine Bude wirklich scheiße und in einer schlechten beziehungsweise gefährlichen Gegend ist, ist sie dennoch, zumindest für mich, teuer.
Mein Geld was ich von zu Hause noch hatte neigt sich dem Ende zu da ich ja so viel umgezogen bin. Das waren ja nicht nur die Kosten für Hotels und Verpflegung sondern auch beispielsweise für den Flug. Da ist einiges draufgegangen.
Momentan bin ich insgesamt im besitz von 1500€. Für die Miete muss ich 900€ bezahlen...und das morgen. Dann habe ich noch 600€ und noch einen ganzen Monat vor mir bis ich meinen ersten Gehalt bekomme...also muss ich immer in der Firma zu Mittag essen. Frühstück fällt flach, Abendessen höchstwahrscheinlich auch und am Wochenende muss ich mir was günstiges an Essensständen holen. Vielleicht, mit viel Glück, schaffe ich es ja mit dem Geld bis zum ersten...aber das Motorrad muss auch getankt werden... „Ach scheiße!” schreie ich laut. Jetzt glotzt mich jeder erschrocken an. Eine alte Dame sagt sowas wie 'die Jugend von heute' und schüttelt abschätzig den Kopf.
Ich gehe einfach weiter.
Bei einem Hotdog-Stand der 2 Hotdogs für einen Euro verkauft, kaufe ich mir für zwei Euro Hotdogs und mache mich wieder auf den Weg nach Hause als die Sonne untergeht.
Mittlerweile ist es 21:31. Ich sitze im Bad und wechsle so gut es geht die Verbände und nehme die Tabletten.
Danach schmeiße ich mich schon in mein Bett und versuche zu schlafen was mir überhaupt nicht gelingen will da ich mir den Kopf darüber zerbreche wie ich mit dem Geld durchkomme.
Natürlich komme ich zu keinem Ergebnis bei dem ich es schaffe ohne das ich 'fasten' muss.
Wenn es hart auf hart kommt muss ich Isaac fragen ob er mir was leiht. Das werde ich aber nur in Erwägung ziehen wenn es wirklich knapp wird.
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Ich weiß natürlich das die Währung in New York nicht der Euro ist, aber da ich es schon so geschrieben habe, und im Nachhinein keine Lust habe alles wieder zu ändern, und ich absolut keinen Plan habe, wie viel ein Euro in Dollar ist, lasse ich das jetzt einfach mal so. Stellt euch einfach vor da würde statt Euro Dollar stehen.👍
Das Lied heißt: „Hear me now” von „Alok, Bruno Martini feat. Zeeba”
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