41.„Nicht jeder wird reich geboren"
Logan liegt immer noch auf mir und ich glaube, dass er nicht vor hat, das so schnell zu ändern.
Stattdessen fängt er wieder an mich zu küssen. Ich erwiedere sofort und fahre mit meinen Händen in seine Haare. Sobald ich an seinen Haaren ziehe wird der Kuss intensiver und Logan dringt mit seiner Zunge in meinen Mund ein. Nach einem kurzen Kampf um die Dominanz, den er gewinnt, drückt er seine Hüften gegen meine, weshalb ich stöhne. Doch genau das bringt Logan dazu aufzuhören.
„Wir...sollten aufhören.", haucht außer Atem. Wir haben doch gerade erst angefangen! In seinen Augen kann man pure Lust erkennen.
Schmollend sehe ich ihn an, was ihn lachen lässt. „Glaub mir, ich würde auch gerne weiter machen, aber zum einen sind wir hier am Arbeitsplatz und zum anderen steht Joe da hinten.", umständlich verenke ich meinen Kopf nach hinten zur Tür und sehe tatsächlich einen grinsenden Joe. Erschrocken und beschämt sehe ich von Joe zu Logan. „Ich glaube ja, dass Joe ein Problem damit hat, anderen Leuten ihre Privatsphäre zu lassen und diese zu respektieren.", Logan, welcher wohlbemerkt immer noch auf mir liegt, fängt an zu lachen. Er streicht mir noch einmal kurz mit seiner Hand über meine Wange und steht dann auf. Ich setze mich ebenfalls wieder normal auf's Sofa und sehe angesäuert zu Joe, welcher immer noch grinsend, nun aber an die Wand gelehnt, neben der Tür steht.
Logan streicht sich seine Kleidung wieder glatt und versucht seine Haare wieder in Form zu bekommen. Joe kommt auf uns zu und fängt noch weiter an zu grinsen. Vor Logan bleibt er stehen und schlägt ihm plötzlich auf die Schulter. „Hast ihn dir ja endlich klar gemacht! Hat auch lange genug gedauert!", sagt er begeistert. Logan schüttelt nur lachend den Kopf.
„Komm, wir fahren dich nach Hause.", sagt Logan als er um 16 Uhr in mein Büro kommt. Ich nicke ihm zu und fahre den Computer runter. Danach schnappe ich mir schnell alle Sachen und gehe auf Logan zu. Dieser zieht mich an seine Brust und fährt mit seiner Hand von meinem Rücken runter an meine Hüfte. Dort hält er mich fest und drückt mich noch näher zu sich. Danach liegen seine Lippen wieder auf meinen und er küsst mich stürmisch. Seine andere Hand schiebt er unter mein Shirt und fährt über meine Hüfte zu meinem Rücken. Dort bleibt sie kurz liegen, ehe er weiter runter wandert...zu meinem Arsch. Dort drückt er mehrere Male zu, knetet ihn fast schon. Ich kann mich, wer hätte es gedacht, nicht beherrschen und fange an zu stöhnen. Fuck man! So hab' ich gleich 'nen Ständer!
Jetzt macht er mich wieder geil und nachher bringt er es nicht zu Ende!
„L-logan? Was machst...machst du da...schon wieder?", frage ich zwischen unseren küssen. Logan löst seine Lippen langsam von meinen und sieht mir in die Augen. Seine Augen sind wunderschön. Hab ich das schonmal erwähnt?
„Tut mir leid. Ich konnte mich nicht mehr beherrschen.", schmunzelnd sehe ich ihn an. „Du hast doch eben erst vor--", „Jaja aber ich kann immer noch nicht ganz glauben, dass ich das nun immer tun kann. Das du ja gesagt hast. Immerhin war meine Frage nicht gerade auf die romantische Art und Weise gestellt.", unterbricht er mich und wird am Ende sogar ganz leicht rot. Gut, ich hatte es mir zwar auch anderst vorgestellt, aber ich bin trotzdem glücklich, dass er gefragt hat!
Ich nehme sein Gesicht in meine Hände und sehe ihm tief in seine wunderschönen blauen Augen. „Ich bin froh, dass du mich gefragt hast. Auch wenn es jetzt nicht im Kerzenschein war oder so, ist mir egal. Hauptsache ist doch, das du mich gefragt hast und ich 'ja' gesagt habe. Oder?", Logan sieht mir ebenfalls tief in die Augen und nickt. „Na also.", Logan lässt langsam seine Hände von mir und geht einen Schritt zurück. Er holt einmal tief Luft und deutet dann mit dem Kopf auf die Tür. „Dann lass uns jetzt gehen.", wer von uns beiden hat den anderen denn überfallen und daran gehindert zu gehen? Du oder du?
Im Aufzug fahren Logan und ich gerade nach unten, als Isaac im 5. Stockwerk einsteigt. „Haaaaalllooooo!", begrüßt er uns lachend. „Und? Wohin wollt ihr?", was ist das denn jetzt für eine doofe Frage? Wir fahren nach unten, ins Erdgeschoss. Das sieht er doch auf der Anzeige! Ich ziehe eine Augenbraue hoch und mustere ihn skeptisch, ehe ich leicht anfange zu grinsen. „Malediven.", irritiert runzelt Isaac die Stirn und auch Logan sieht mich fragend an. Isaac deutet hinter sich. „Ich meine das Stockwerk.", „Scheiß egal. Such dir was aus... müssen aber halt die Malediven sein.", Isaac öffnet den Mund um etwas zu sagen, schließt ihn aber sofort wieder. „Ach vergiss es.", winkt er ab und sieht nach vorne. Dann dreht er sich wieder um und sieht mich an. „Du bist doof.", jetzt fange ich an zu lachen und lege meinen Arm um seine Schultern nachdem ich mich neben ihn gestellt habe. Isaac hat jetzt auch mal geschnallt, dass ich ihn verarscht habe. Das ist auch der Grund, weshalb er jetzt schmollt. „Hör auf zu schmollen du Lappen. Wo sollen wir denn schon hinfahren außer ins Erdgeschoss?", frage ich ihn lachend. „Wo sollen wir denn schon hinfahren?", äfft er mich nach, fängt aber auch an zu lachen.
Sobald der Aufzug anhält und sich die Türen öffnen verabschieden wir uns von Isaac, der in eine andere Richtung als wir verschwindet.
Vor dem Gebäude gehen wir gerade auf das Auto von Logan zu, als jemand von hinten einen Arm auf meine und Logans Schulter legt. „Naaa, was habt ihr denn so lange getrieben?", ganz eindeutig Joe...
Ich ramme ihm meinen Arm in die Seite, sodass Logan anfängt zu lachen und Joe vor Schmerz das Gesicht verzieht. Er nimmt seinen Arm von meiner Schulter und hält ihn sich an die Seite.
„Woher kam das denn jetzt?", verwirrt sieht Joe mich an. „Du hast ja doch ganz schön Kraft.", verarschen? „Warum sollte ich denn keine Kraft haben?", frage ich ihn mit zusammengezogenen Augenbrauen. „Also--keine Ahnung.", ich runzle die Stirn mehr als eh schon und sehe Joe an. Dieser sieht mit bedeutsamen Blick zu Logan und wieder zu mir. Okaay?
Noch immer verwirrt gehe ich zum Auto. Joe öffnet es und setzt sich hinter's Lenkrad, während Logan und ich auf den hinteren Plätzen platz nehmen.
Bei mir angekommen schnalle ich mich ab und will schon die Tür öffnen, als Logan nach meiner Hand greift. Ich drehe meinen Kopf zu ihm und sehe ihn fragend an. „Ich würde später gerne noch vorbei kommen.", sagt er sanft und nimmt meine Hand in seine.
Ich schlucke kräftig und sehe ihn schockiert an. Wieso will er denn zu mir? Hat er mal gesehen wo ich wohne?
Irritiert verziehe ich mein Gesicht und deute mit meiner Hand hinter mich auf das Gebäude. „Wieso willst du denn freiwillig da rein?", nicht mal ich würde da rein gehen, wenn ich eine andere Wahl hätte. „Wenn ich nicht da wohnen würde, würde ich da auch nicht reingehen.", Logan beugt sich zu mir. „Ich will da rein, weil du da bist.", antwortet er. Mit großen Augen sehe ich ihn an. „Aber--", er zieht mich noch näher zu sich. „Kein 'aber', ich will bei dir sein Nick. Egal wo.", haucht er an mein Ohr. Was soll man da denn noch dagegen sagen? Davon abbringen kann ich ihn eh nicht. Das soll jetzt nicht so rüberkommen, als würde ich ihn nicht bei mir haben wollen, das will ich, am liebsten immer, aber ich will nicht, dass wir dann bei mir Zuhause sind. Er wohnt in einem Luxusapartment und ich...im Drecksloch. Reicht schon, dass ich da leben muss, da muss ich ihn nicht auch noch mit rein ziehen.
„Nick.", Logan lässt meine Hand los und nimmt mein Gesicht in seine Hände. „Was ist los?", besorgt mustert er mich. Ich beiße mir nachdenklich auf die Lippe und sehe kurz weg. Ich atme tief durch und sehe wieder zu Logan, welcher mich immer noch besorgt ansieht.
Stockend erzähle ich ihm das, was ich mir eben gedacht habe und sehe weg. Logan nimmt mein Kinn und zieht es wieder so, dass er mir in die Augen sehen kann. „Jetzt hör mir mal zu. Solange ich bei dir sein kann, ist es mir egal wo wir sind. Klar ist es nicht die schönste Wohnung die man hätte haben können, aber das ist doch scheiß egal! Jeder fängt mal klein an. Nicht jeder wird reich geboren, aber dafür bist du jemand, der es zu schätzen weiß, wenn man Geld hat. Das ist doch absolut nichts schlechtes.", nicht jeder wird reich geboren...wenn du wüsstest. Ich sehe, wie sich Joe vorne einen Facepalm gibt und das Gesicht verzieht als er diesen Satz hört.
Irgendwann muss ich es Logan mal erzählen. Spätestens dann, wenn ich ihm erklären muss, dass ich demnächst für ein paar Tage nach Deutschland fliege...wegen meiner Mum.
Wie er wohl reagiert?
Ich seufze, irgendwo hat er aber trotzdem recht. Ich weiß es zu schätzen, wenn ich Geld habe und mir mal was leisten kann.
Ich nicke also, stimme ihm zu, dass er später noch vorbeikommt. Logan sieht mich glücklich an und küsst mich kurz. Danach greife ich wieder zur Tür und öffne sie. „Bis nachher dann.", „Bis später Nick.", verabschiedet Logan sich ebenfalls und lächelt mich an.
In meiner Wohnung angekommen bin ich erstmal froh, dass mein Kühlschrank schon voll und alles aufgeräumt ist. Mein Blick fliegt zum Bett, unter dem der Umschlag mit den Bildern ist. Seufzend wende ich meinen Blick ab und fahre mir durch die Haare.
Dann sehe ich doch wieder zum Bett und lasse mich darauf fallen. An meinem Handy suche ich im Internet nach einem billigen Hin- und Rückflug nach Deutschland. Danach schaue ich auch nach einem Hotel für die Paar Tage. Buchen tue ich erstmal noch nichts, schreibe mir aber auf einen Zettel schonmal auf, von wann bis wann ich bleibe und wie teuer alles ist. Den Zettel schmeiße ich einfach auf den Tisch im Wohnzimmer.
Kurz sitze ich dann einfach nur so da, ehe ich aufstehe und mir eine Jogginghose anziehe. Es ist die gleiche, die ich auf dem Flug nach Italien an hatte.
Mein T-Shirt lasse ich an. Ich lege mich wieder auf's Bett und schalte den Fernseher ein.
Ein paar Minuten folge ich dem Programm, ehe meine Gedanken abdriften.
Wenn Logan nachher hier schlafen will, wird's aber ganz schön eng. Die Couch ist zudem auch nicht wirklich gemütlich. Mal davon abgesehen, dass sie wahrscheinlich älter ist als ich. So sieht sie immerhin aus und riecht auch so. Ekelhaft.
Hoffentlich treffe ich niemanden den ich kenne, wenn ich wieder zurückfliege. Hauptsächlich will ich nicht meinen Dad, den Wichser, sehen. Wenn man sein Alkoholproblem mal auslässt, ist er wirklich zum Arschloch geworden.
Für mich war Mom's Tod auch nicht leicht, aber ich habe mich nicht so gehen lassen und bin in der Trauer ertrunken.
Klar, ich habe in der Zeit danach auch viel Scheiße gemacht, aber ich habe mich wieder gefangen und mein Leben wieder in den Griff bekommen. Er sitzt bestimmt immer noch Zuhause uns versäuft das ganze Geld.
Seufzend schüttle ich den Kopf und schaue wieder zurück zum Fernseh.
Ein Klingeln lässt mich erschrocken zusammenzucken. Ich sehe auf meinem Handy auf die Uhr. Halb acht.
Ich stehe auf und drücke auf den Summer um die Tür unten zu öffnen. Es kann ja nur Logan sein.
Kurz darauf höre ich auch schon wie jemand die Treppen hoch kommt und kurz darauf erscheint Logans Kopf vor mir. „Hey.", lächelnd sieht er mich an. Ich lächle zurück und ziehe ihn mit mir nach hinten in die Wohnung. Dort schließe ich die Tür und drücke meine Lippen auf seine. Er erwiedert sofort und legt seine Hände auf meine Hüfte um mich näher zu ihm zu ziehen. Da ich ihm aber nur einen kurzen 'Hallo-willkommen-zurück-Kuss' geben will, beende ich diesen deshalb nach ein paar Sekunden. Logan legt seine Arme um mich und sieht zu mir runter. „Hast du mich vermisst?", fragt er dann neckisch. Ich lache und sehe ihm in die Augen. „Klaaar. Ich konnte die ganze Zeit nur an dich denken. Wann du endlich kommst, was wir dann machen.", erst betone ich alles ironisch, ehe ich ihn mit dem letzten Satz aufziehen will. Er geht drauf ein und zieht eine Augenbraue nach oben und fängt breit an zu grinsen. Dann festigt er seinen Griff um mich und beugt er sich runter zu meinem Ohr.
„Alles was du willst.", haucht er leise mit rauer Stimme, die mir eine Gänsehaut beschert.
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„What Lovers Do” von „Maroon 5 & SZA”
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